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[With Great Power…] Die Rache der Ratte
Bitpicker:
Weiß ich doch! Hab ich auch so geschrieben. Deshalb 'in der Art, wie ich spiele'. Da wäre sowas Willkür, hier ist es Teil des Spiels und wird sogar unterstützt.
Robin
Fredi der Elch:
Robin,
Du hast da was grundlegend falsch verstanden. Mag an meiner Formulierung gelegen haben. Ich werde mal versuchen, das aufzuklären.
--- Zitat von: Bitpicker am 24.01.2006 | 20:05 ---So wie ich Fredis Beschreibung lese, hat er einen Erfolg in einen Teilerfolg umgemünzt, indem er eine weitere Karte ausgespielt hat. In der Art, wie ich spiele, würde das bedeuten, dass sich der SL über den erfolgreichen Würfelwurf des Spielers hinwegsetzt und ein schlechteres Ergebnis durchdrückt.
--- Ende Zitat ---
und
--- Zitat von: Bitpicker am 24.01.2006 | 19:32 ---Der SL findet, dass der Erfolg des Charakters auf schmerzhafte Weise abgeschwächt werden muss und würgt ihm einen rein.
--- Ende Zitat ---
Das ist so definitiv nicht passiert. Ich versuche noch mal den Vorgang detaillierter zu beschreiben.
Situation: ein Zugunglück.
J schlägt vor, dass er alle Beteiligten rettet, wenn er Erfolg hat.
Ich denke nach. Es ist vom System her meine Aufgabe, der Antagonist zu sein. Also muss ich schon einen fiesen Ausgang definieren, für den Fall, dass J verliert. Also: wenn du verlierst, dann kannst du nur deine Tochter retten und sonst niemanden.
Jetzt wäre der Zeitpunkt gekommen, wo J sich gegen die Stakes wehren könnte. Für den Fall, dass ich wirklich eine zu gemeine Verlustbedingung geschaffen hätte, mit der er als Spieler nicht leben kann, hätte er protestieren können und ich hätte mir etwas anderes überlegt. War aber nicht der Fall.
Dann kommt im klassischen Spiel der Zeitpunkt, wo der SL die Schwierigkeit der Aktion festlegt (Erforderliche Höhe des Wurfs, Zahl der Erfolge usw.). Bei WGP muss ich dafür (verdeckt) eine Karte ausspielen. WGP schränkt mich in meiner Macht als SL sogar so weit ein, dass ich die Schwierigkeit der Aktion nicht frei wählen kann, sondern Ressourcen ausgeben muss. Ich wähle eine hohe Karte (hohe Schwierigkeit).
Dann kommt im klassischen Spiel der Zeitpunkt, wo der Spieler würfelt. Das wird bei WGP durch eine Karte des Spielers erledigt. Es werden eben Ressourcen verwendet (wie bei manchen klassischen Spielen auch, z.B. MURPG). J wählt eine mittlere Karte (kann auch sein, dass er Pech beim Kartenziehen hatte – genau das passiert beim Würfeln auch manchmal).
Dann werden beide Karten aufgedeckt. Er verliert, also passiert, was ich festgelegt habe. Dazu beschreibe ich dann noch ein wenig, wie es genau passiert. Genauso, wie es bei einem Misserfolg in einem klassischen Spiel auch gewesen wäre.
Ganz ehrlich, ich kann hier weder Railroading noch das geringste Anzeichen von SL-Willkür erkennen. Auch nicht, wenn man klassische Maßstäbe (oder „wie du eben spielst“) anlegt. Lag dein Eindruck an meiner schlechten Erklärung? Oder verpasse ich da etwas?
--- Zitat von: Bitpicker am 24.01.2006 | 20:05 ---Solange das im Gesamtrahmen der (sag ich mal so) Simulation plausibel ist, kann ich damit umgehen und es akzeptieren (schließlich spiele ich Horror-Spiele, nicht Jasminteetrinkercons), aber wenn es außerhalb der Settingrealität begründet ist, stört es.
--- Ende Zitat ---
Aber es ist doch durch die Setting-Realität begründet. Es war eben ein schweres Zugunglück und er hätte nur mit einem guten Wurf, äh, einer guten Karte alle retten können. Wo ist denn da der Mangel an Setting-Realität?!?
--- Zitat ---Wenn der SC / wenn ich versage, ok, auch wenn es die Würfel bestimmen.
--- Ende Zitat ---
Und genau das ist doch passiert: die Karten haben es bestimmt. Ich verstehe dein Problem nicht. Ist das eine Abneigung gegen Karten?
Insgesamt:
--- Zitat von: Bitpicker am 24.01.2006 | 20:38 ---Deshalb 'in der Art, wie ich spiele'. Da wäre sowas Willkür, hier ist es Teil des Spiels und wird sogar unterstützt.
--- Ende Zitat ---
Das denke ich eben nicht. Wir haben vereinbart, was er vor hat (alle retten). Ich habe noch darauf hingewiesen, dass er nicht alle retten kann, wenn er versagt. Dann habe ich die Schwierigkeit festgelegt. Dann hat er seine Ressourcen eingesetzt (ok, wenn du zwingend Würfel brauchst, kann ich dir nicht helfen). Er hat versagt, konnte also sein Ziel nicht erreichen. Selbst im klassischen Rollenspiel nicht das geringste Anzeichen von Willkür.
Preacher:
--- Zitat von: Fredi der Elch am 24.01.2006 | 20:50 ---Er gewinnt, also passiert, was ich festgelegt habe.
--- Ende Zitat ---
Öhm - nicht andersherum? Müsste wenn er gewinnt nicht das passieren, was er festgelegt hat?
Fredi der Elch:
--- Zitat von: Preacher am 24.01.2006 | 21:13 ---Öhm - nicht andersherum? Müsste wenn er gewinnt nicht das passieren, was er festgelegt hat?
--- Ende Zitat ---
Hoppla, vertippt. Er verliert, muss es heißen. :)
Dr.Boomslang:
Das Railroadingproblem ist natürlich ein Problem inkompatibler CAs :o
Was unter der einen Agenda kreativer Spielinhalt ist, ist in der anderen einfach nur der Wille eines Spielers (bzw des SL). Wird dieser gegen den "normalen" Einfluss der anderen Spieler durchgesetzt, ist es eben Railroading.
--- Zitat von: Bitpicker am 24.01.2006 | 19:32 ---dieses Spiel besitzt anscheinend Mechanismen, die das reglementieren, was klassisch gesehen Railroading wäre, nämlich das gewaltsame Drücken der Handlung in eine bestimmte Richtung.
--- Ende Zitat ---
Es kommt hierbei schlicht darauf an was man als "die Handlung" ansieht, d.h. das was im Spiel Relevanz besitzt. Im Beispiel sieht Bitpicker es eben als "gewaltsames Drücken der Handlung" wenn der SL die Möglichkeit nutzt das Spiel in eine von ihm gewünschte Richtung zu bringen indem er dazu die Resolution von Konflikten zu seinen Gunsten beeinflusst.
Bei WGP ist dies nun aber offensichtlich Teil des Spiels selbst, es ist das "worum es geht". Es ist von den Regeln vorgesehen und wird von allen Spielern erwartet. Also ist es natürlich kein Railroading, und Willkür nur insoweit sie zugelassen ist.
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