Ich finde TROS einfach nur: Supi! Geil! Hervorragend! Unübertroffen!
Das Problem bei TROS ist, ich formuliere es mal so: Es ist von WMAs für WMAs. Der Autor selbst ist Mitglied dieser Bande hier:
http://www.thearma.org und hat ursprünglich mal für den Privatgebrauch ein Kampfsystem geschrieben, das auf seinen persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Waffen beruht. Einfach weil ihm namentlich D&D auf den Keks ging. Dann kam noch jemand dazu, der ein cooles Magiesystem hatte, andere haben anderes dazu beigetragen, dann wurden 300 Kopien gemacht und auf den GenCon2000 verscherbelt, ein paar Monate später waren dann so viele Anfragen da, das man einen Verlag gründete den mittlerweile die Autoren nicht mehr leiten, sie sind nur noch gelegentlich Co-Autoren.
Es war ursprünglich ein Fanprojekt, daher die unprofessionelle und für manche chaotische Aufmachung des GRW. Die Zielgruppe rekrutiert sich erst mal aus Leuten die sich auch in ihrer Freizeit ernsthaft mit Waffen beschäftigen (und nicht Reenactmentern und Schaukämpfer, die tun so was meistens nicht). Das merkt man wenn man längere Zeit in dem Forum zubringt. Unter diesen Leuten verbreitet es sich in Amerika ziemlich schnell. Hier in Deutschland bin ich während eine Trainigsstunde(!) darauf gestossen worden. Gekauft, gelesen, war begeistert. Preisfrage: Warum bloss?
Quintessenz: Das Kampfsystem ist der Kern, der Rest, der fand sich so.
Erfahrungsgemäss tun sich Standartrollenspieler verdammt schwer damit, weil sie sich an bekannten Systemen regeltechnisch wenig bis gar nicht orientieren können. Selbst das Talentsystem ist ungewöhnlich. Die müssen sich echt einspielen und rumprobieren. Das Setting von TROS ist nur leicht umrissen, da man sich hauptsächlich auf die Regeln konzentrieren will, das Setting soll dem Spieler selbst überlassen bleiben. Noch, im Forum tummelt sich schon eine grosse Gruppe, die Settingbände haben möchte und wenn es das nicht geben wird, dann wollen sie es selbst tun. So wie andere schon moderne Waffen und Rüstungen gebastelt haben, Raum- und Flugzeugkampfregeln, habe ich mal für eine FS Umsetzung benutzt, und anderes. Von Fanseite her hat TROS die Richtung eines Universalsystems. Einige benutzen es für historische Szenarien, Warhammer und WH40K, Conansettings, Cyberpunk, Sci-Fi, 7th Sea ist mir auch schon untergekommen. Man spielt halt sein Lieblingssetting mit TROSregeln. Standartfantasy ist das mitgelieferte Setting nicht. Man stelle sich eher ein art Mittelalter vor, in dem die Legenden und Mythen doch einen wahren Kern haben. Die meisten Menschen bekommen nur zu wenig davon mit, was direkt unter ihrer Nase passiert. Wer hier als erkennbarer Nichtmensch über den Markplatz läuft, der löst eine Massenpanik aus.
Irgendwer schrieb hier, das man keine Helden spielen kann und sich nicht von der Masse abhebt. Äh ja, wenn es den nur so wäre. Beispielsweise kann man sich direkt von Anfang an locker einen Krieger basteln, den hält man nicht mal so mit ein paar Stadtgardisten auf. Wer kämpfen kann, der kann da halt kämpfen und das auf höchstem Niveau von Beginn an. Mit den anderen Dingen sieht es ähnlich aus.
Am allerbesten lädt man sich die Quickstart Regeln runter und schaut dann, ob es einem gefällt. Die Zusatzbänder sind von der Aufmachung her besser als das GRW. Es gibt einen zum Kampf, zu Kreaturen und das Compendium. Bald gibt es noch einen Zusatzband der sich nur um Magie und magische Geschöpfe dreht. Letztere beide enthalten Alternativregeln zu Talenten, Charerschaffung und Magie.
Die Magie ist frei und extrem mächtig, leider hat sie auch mächtige Nebenwirkungen, bei Entzug, muss man gegen würfeln, altert man, was dann in MONATEN(!) gerechnet wird. Also am besten nur dann zaubern, wenn es wirklich nötig wird oder mit einem mehrstündigen Ritual, das einem mehr Möglichkeiten bietet, dem Entzug ein Schnippchen zu schlagen. Im Kampf mal einen Zauberspruch rauseisen kann man sich knicken, wegen dem Entzug, der bei spontaner Magie am schwersten zu kompensieren ist und weil man ein paar Sekunden braucht. Da ist der Schwertschwinger meist schneller und haut einen um.
Man kann es eigentlich nur lieben oder hassen, für mich gibt es nichts besseres.