Autor Thema: Kann man Rollenspielsysteme "ein fuer alle mal" bewerten?  (Gelesen 17406 mal)

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Wolf Sturmklinge

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Re: Kann man Rollenspielsysteme "ein fuer alle mal" bewerten?
« Antwort #100 am: 21.02.2006 | 15:00 »
Wikipedia ist in meiner Kategorisierung eine "nicht besonders vertrauenswuerdige Quelle".
Ich hätte wirklich wetten sollen, daß dieser Satz kommt. Hast Du den Text wenigstens gelesen, oder bist Du so voreingenommen?

Zitat
Isofern sehe ich alles, was ueber eine Sammlung technischer Daten herausgeht, in der Gefaeherdung durch Subjektivitaet. Aber da spielt selbstredend meine Konnotationsgewohnheit mit hinein, und die ist wohl subjektiv, da hast Du schon recht. So wie jede andere ja auch - meiner Meinung nach.
Okay, warum stellst Du dann die Frage ob man ein Rollenspiel 'ein für alle mal' bewerten kann, wenn Du eh nicht von Deinem Standpunkt abweichen willst?
Wenn Du etwas für ALLE bewerten willst, dann mußt Du so vorgehen, wie Ludovico es beschrieben hat. Ohne Emotion, ohne Subjektivität. Wenn Du das tust, kannst Du Deine Frage mit ja beantworten, wenn Du es auf Deine beschriebene Art machst, dann kannst Du es nicht.

Oder?

Und bitte beschreibe mir bitte das Wort 'Konnotation', Danke.

Offline Merlin Emrys

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Re: Kann man Rollenspielsysteme "ein fuer alle mal" bewerten?
« Antwort #101 am: 24.02.2006 | 15:34 »
Ich hab meine Gründe dargelegt, warum ich denke, daß man es kann und niemand widersprach mir hier, daß eine objektive Rezension tatsächlich möglich ist.
Nein? Ich nicht, Thalamus nicht, DeadRomance nicht? Ich habe die Beiträge offenbar anders gelesen... Und ich fand das bisher noch nicht so weit vom Thema, aber gut, wenn Du meinst...

Ich hätte wirklich wetten sollen, daß dieser Satz kommt. Hast Du den Text wenigstens gelesen, oder bist Du so voreingenommen?
Wenn so etwas in einem Artikel über Rezensionen steht, muß man seine Zeit kaum noch daran verschwenden, aber doch, ich habe ihn gelesen. Und? Es ist nicht besser, als von Wikipedia zu erwarten.
Ich erinnere mich, dass mein Deutschkurs in der Schule irgendwann nach einer stundenlangen Diskussion über dies Thema (es ging um Sportberichterstattung) einfach zu dem Fazit gekommen ist, dass man in diesem Punkt auf keinen grünen Zweig kommen kann, wenn man unterschiedlicher Meinung ist. Leider habe ich keine anständige Enyzklopädie zur Gegenprüfung zur Hand...

Okay, warum stellst Du dann die Frage ob man ein Rollenspiel 'ein für alle mal' bewerten kann, wenn Du eh nicht von Deinem Standpunkt abweichen willst?
Soweit ich inzwischen erfahren habe, wohl aufgrund eines Missverständnisses. Ansonsten aus purer Neugier - woher sollte ich wissen, daß es tatsächlich keine mich überzeugenden Argumente für eine andere Position gibt, wenn ich sie nicht anfrage?

Wenn Du etwas für ALLE bewerten willst, dann mußt Du so vorgehen, wie Ludovico es beschrieben hat. Ohne Emotion, ohne Subjektivität.
Ich habe heute bei meiner Zeitungslektüre mal darauf geachtet, wie es sich in diesem Punkt mit den Rezensionen verhaelt, die mir so über den Weg gelaufen sind. Keine von ihnen schien mir objektiv, viele haben sich mit einzelnen Punkten aufgehalten, die als Ausnahme oder expemplarisch dargestellt wurden, statt irgendwelche Listen aufzuführen oder sich mit einer Gliederung in sonstwelche Punkte aufzuhalten.
Die Autoren haben an kaum einer Stelle mit subjektiven Bewertungen hinter dem Berg gehalten. Ein paar Zitate gefällig? "Eine weniger stumpfe Frontpartie hätte womöglich zu kritikloser Begeisterung geführt." ist wohl kaum das objektivst-mögliche Urteil, gar über einen PKW, der aussehe (so derselbe Artikel) "wie der Hüttenschuh des Manitu". 
"Als der Rezensent ... [ein Kapitel, Anm. von Merlin] gelesen hatte, fiel ihm das Ferrero-Küßchen in seiner Manteltasche ein, das ihm eine tapfere Wahlkämpferin mit spitzbübischem Lächeln beim morgendlichen Einkauf zugesteckt hatte. Und ihm schoß wahrhaftig der Gedanke durch den Kopf, ob ihm das süße Gebilde zuträglich sei. Lächerlich! ... Das sagt zwar schon der gesunde Menschenverstand, aber nicht so treffend und klarsichtig ... [wie der Autor, Anm. von Merlin]." Klingt in meinen Ohren auch nicht so, als ob da jemand emotionslos geschrieben hätte. Aber einen Bericht, der mit "Legt sich ein Baguett in die Kurve" überschrieben ist, klingt irgendwie lesenswert, und wenn da zum Transportvermögen eines Motorrades steht: "Das reicht für den Transport des Laptops, der Gattin oder des Stangenweißbrots. Alles auf einmal geht auch.", ist das für mich irgendwie reizvoller als der Hinweis auf 54 Liter in den Abmessungen x mal x mal x... obwohl ich es für alles andere als eine objektive Schilderung halten würde.

Wenn Du etwas für ALLE bewerten willst, dann mußt Du so vorgehen, wie Ludovico es beschrieben hat. Ohne Emotion, ohne Subjektivität.
Nein, es geht auch, indem ich durch Formulierungen wiedergebe, in bezug auf welchen subjektiven Geschmack sich das Produkt wie verhält - siehe die zitierten Beispiele. Wer diesen Geschmack nicht teilt, kann wahlweise das Lesen der Rezension für Zeitverschwendung halten oder sich sagen: "Wenn jemand, der das so sieht, dies Wasauchimmer für gut hält, kann es ja (für mich) nur schlecht sein." Und dabei kann man dann (wenn man denn kann) auch noch eine anspruchsvolle, angenehm zu lesende Rezension schreiben.

Und bitte beschreibe mir bitte das Wort 'Konnotation', Danke.
[humor] Beschreiben? Also, das Wort "Konnotation" beginnt mit einem grossen "k", dann kommt, eingeschlossen in zwei "o", ein Doppel-"n"...[/humor]
Bitte um Entschuldigung... "Kon-notation" kommt aus dem Lateinischen, von "con" = mit und "notare" = bezeichnen. Konnotation ist ein linguistischer Terminus für (vereinfacht ausgedrückt) "alles, was man in einem Begriff mithört". So hat der Begriff der "Euthanasie" seit dem Nationalsozialismus eine sehr negative Konnotation in Deutschland, weil er damals für die Ermordung von Menschen verwendet wurde; "Wüste" wird mit "lebensfeindlich" konnotiert. Die Konnotation eines Wortes kann sich, wie man schon aus dem ersten Beispiel sehen kann, sehr stark verändern. Das Adjektiv "geil" hatte vor 200 Jahren eine fast völlig andere Konnotation als heute, wobei sich die "alte" Konnotation noch im Bereich des botanischen Fachvokabulars gehalten hat. Konnotationen sind immer gesellschaftlich bedingt, haben aber oft auch einen persönlichen Aspekt, der leicht zu Missverständnissen führen kann.
Etwas klarer geworden ;-) ?

Offline Settembrini

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Re: Kann man Rollenspielsysteme "ein fuer alle mal" bewerten?
« Antwort #102 am: 24.02.2006 | 16:59 »
Angemerkt sei, daß man jedes Rollenspiel wirkungsgeschichtlich bewerten kann. Und das dann irgendwann auch "ein für allemal". Natürlich kann man so etwas immer in Frage stellen, aber eine Meistererzählung/herrschende Lehrmeinung wird sich bilden lassen können.
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

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