Autor Thema: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?  (Gelesen 3324 mal)

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Offline Michael

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Die Frage stellt sich mir eigentlich, weil ich selber im moment einen Praiosgeweihten spiele. Ich habe vorher immer geglaubt, dass man sowas eigentlich nicht spielen kann, aufgrund der rigerosen Moralvorstellungen derselben und der sehr engstirnigen Weltsicht.
Aber ich habe jetzt vier Sitzungen lang den Praiosgeweihten gespielt und finde ihn inzwischen nicht mehr so gruppenunverträglich.
Wie sieht das bei euch aus und eurem Verständnis/Erfahrungen zum Praiosgeweihten?

(für diejenigen, welche nicht wissen, was ein Praiosgeweihter ist, ein Priester, welcher die Tugenden Wahrheit, Gerechtigkeit, Authoritätsglauben und Magiebann hochhält also dem alltäglichem Abenteurerleben mit Lügen, Magie und "wir schummeln uns da mal durch"-Gebaren ein bischen entgegengesetzt steht.)
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

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Offline AlexW

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #1 am: 31.03.2006 | 10:06 »
Zaehlt "Bannstrahler" auch? :)

Ich hab mal einen Bannstrahler gespielt - mein SL hat zwei DSA-Runden geleitet. In dem einen spielte ich den grauen Kampfmagier, und in der anderen seinen Bruder, den Bannstrahler (ja, ist abgegriffen, aber am Ende wurde das mein erstes Buch). War ... schwierig. Vor allem allerdings, weil der Spielleiter in der Magier-Runde den Banni (wie wir sie scherzhaft zu nennen pflegten) als NSC gefuehrt hat (und da war er dann mehr so der Psychopath). Ich denke, s geht, wenn die Gruppe das respektiert - und der Spieler des Praios-Knechtes nicht unbedingt sofort vermutet, dass die "Heilerin" und ihre zahme Schlange in Wirklichkeit ne Hexe ist. Spieler- und Charakterwissen sollten noch staerker als sonst getrennt werden. Ich fand es interessant und spannend.

Als die beiden Runden dann einschliefen, habe ich beide als NPCs wiederverwertet und eine stimmungsvolle Mini-Kampagne aufgezogen - wo die Anfangercharaktere der Spieler richtig ins Schwitzen kamen.

Im Grunde ist das mit der Wahrheit und Gerechtigkeit ne feine Sache, wie mit den Paladinen in D&D. Geht in der richtigen Runde, wird ein Desaster in der falschen. :)

Offline Merlin Emrys

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #2 am: 31.03.2006 | 10:39 »
Im Grunde ist das mit der Wahrheit und Gerechtigkeit ne feine Sache, wie mit den Paladinen in D&D. Geht in der richtigen Runde, wird ein Desaster in der falschen. :)
Das ist ein ganz wichtiger Aspekt. Ein zweiter: Es duerfte auch stark davon abhaengen, welches Bild man von einem Praiosgeweihten hat. Falls jemand "Pater Brown" von G.B. Chesterton kennt... ;-) Das kann garantiert sehr unterhaltsam werden! :-)

Praiosgeweihte sind unterschiedlich, und natuerlich sind als NSCs vor allem die Schaum-vor-dem-Mund-Fanatiker beliebt, die andern stellen halt kein Problem (alias Abenteuer-Aufhaenger) dar. Aber in "meinem" Aventurien sind die eine verschwindende Minderheit, verglichen mit denen, die durchaus mitbekommen haben, dass die Mehrheit der Bevoelkerung halt versucht, sich so durchzuwurschteln und mehr oder weniger schon halbwegs "gut" zu sein, aber darueber eben auch nicht gut das taeglich Brot vergessen kann, weil's davon gar so wenig gibt... Ein Geweihter, der dann ein wenig Mut macht, vielleicht den einen oder andern guten Rat weiss, wie es auch ohne Gesetzesbruch geht, gar mal dem Herrn Baron auf die Fuesse tritt, wenn die Baeuerlein sich gar keine Hilf' mehr wissen - ich glaube, den gibt's auch, und zwar gar nicht so selten :-) .

Was halt nicht so gut geht, ist ein sehr "dunkelgrauer" oder "schwarzer" Char in dergleichen Gruppe. Mit Novadis und andern Unglaeubigen kann man sich zur Not noch einrichten, und sei es auf der Basis von "Du Heide, so kann man das nicht sehn! Aber bevor wir mit der Diskussion anfangen - Ziegenmilch, oder heute mal ein Bier? Noch nicht? Auch gut..." :-)

Offline CrazyDwarf

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #3 am: 31.03.2006 | 10:44 »
gar mal dem Herrn Baron auf die Fuesse tritt, wenn die Baeuerlein sich gar keine Hilf' mehr wissen - ich glaube, den gibt's auch, und zwar gar nicht so selten :-)

Das wag ich mal stark zu bezweifeln, so wie ich das verstanden habe sind die Praios-Anhänger eine der Fraktionen in Aventurien die den Feudalismus am stärksten fördern - da wird sich ein PG kaum auf Seite der Bauern gegen den Adel wenden (solange dieser kein Magier oder Ketzer ist). Dafür sind Peraine-, Travia- oder Tsa-Geweihte da, evtl. noch Phex wenns nur darum geht die Obrigkeit zu ärgern.
"Nimmermehr"

Offline Michael

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #4 am: 31.03.2006 | 10:53 »
Klar kann man einen Praioten spielen, der dies nicht so sieht, aber ein Aspekt des Glaubens ist halt auch, dass alles in Aventurien seinen Platz hat und damit Praios göttlicher Ordnung entspricht.

Also, in der Runde wo ich spiele, haben wir eine Weißmagierin, einen Gaukler, eine Sklavin/Kurtisane und einen Krieger. Als NSC läuft noch ein Graumagier mit. Bislang läuft eigentlich alles sehr gut, der Praiosgeweihte wird von der Gruppe als moralischer Anker gesehen, dessen Glaube halt am stärksten ist (spielen im Moment "Tage des Namenlosen") und der sich nicht beugen lässt. Es hat zwar am Anfang Querelen gegeben mit der Sklavin (zum Thema, wo ist dein Platz im Reiche des Herrn Praios), aber das hat sich bald auch gelegt gehabt.
Die Weißmagierin wird einigermaßen gut aufgenommen, weil in den Augen des Praioten eine ordnungsgemäße Prüfung stattfand und sie ja auf "seiner" Seite quasi ist, dagegen hat der madaverfluchte Graumagier einen schwereren Stand, aber er kann ja nichts dafür, dass Mada in verflucht hat und er bislang noch keine Einsicht hat *gg*

Wobei es schon schwierig ist, einen Praioten richtig darzustellen, ich hatte mich selber dabei ertappt aus Reflex eine Frage mit einer Lüge beantwortet zu haben, da ich meine Mitreisenden mit Unwissenheit schonen wollte, habe dann aber doch korrekt geantwortet.
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
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Offline Vanis

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #5 am: 31.03.2006 | 10:56 »
Und ich dachte, du hättest dich verschrieben und "Patrioten" meinen  ;D. Da waren die Autoren ja sehr kreativ.

Ich halte mich dann besser mal an den Rat: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #6 am: 31.03.2006 | 10:59 »
Das wag ich mal stark zu bezweifeln, so wie ich das verstanden habe sind die Praios-Anhänger eine der Fraktionen in Aventurien die den Feudalismus am stärksten fördern - da wird sich ein PG kaum auf Seite der Bauern gegen den Adel wenden (solange dieser kein Magier oder Ketzer ist). Dafür sind Peraine-, Travia- oder Tsa-Geweihte da, evtl. noch Phex wenns nur darum geht die Obrigkeit zu ärgern.
Das ist halt sehr fraglich. Der Adel hat - nach gottgegebener Ordnung - nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Und diese Pflichten einzufordern, gehoert sich fuer die Diener von Recht und Ordnung durchaus!
(Es mag sein, dass das nicht mehr kompatibel mit den neuesten aventurischen Entwicklungen ist, ich bin bei DSA 2 bis 3 stehengeblieben - und da war das durchaus noch drin, einen Praiosgeweihten "auf Seiten des Volkes" zu spielen.)

Offline Harry

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #7 am: 31.03.2006 | 11:53 »
Im Grunde ist das mit der Wahrheit und Gerechtigkeit ne feine Sache, wie mit den Paladinen in D&D. Geht in der richtigen Runde, wird ein Desaster in der falschen. :)

Absolute, volle Zustimmung meinerseits.  :d In einer Gruppe von kooperativen SpielerInnen, die die rollenspielerischen Reize der Situation ausloten können aber auch wissen, wann Charakterspiel hinter Plotverlauf anstehen sollte, sind Praioten eine Bereicherung. Mein Hex', ein entlaufener Leibeigener,  hat grade auch seine liebe Not mit dem fundamentalistischen praiosgläubigen weidener Ritter - aber hey, das macht SPASS. Und wie. Weil wir beide wissen, wann gut ist. Und es hat der Entwicklung meines Chars ein unerwartetes Element beigefügt - ich überlege schwer, ob ich mit den nächsten AP meine "Vorurteile Praioskirche" senke - oder steigere  ;D .
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Offline Alrik aus Beilunk

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #8 am: 31.03.2006 | 18:26 »
(Es mag sein, dass das nicht mehr kompatibel mit den neuesten aventurischen Entwicklungen ist, ich bin bei DSA 2 bis 3 stehengeblieben - und da war das durchaus noch drin, einen Praiosgeweihten "auf Seiten des Volkes" zu spielen.)
Du bist voll kompatibel.
Noch zu DSA 3 Zeiten wurden mit "Kirchen, Kulte, Ordenskrieger" die "monolithischen Kirchen" aufgespalten.
Bei der Praioskirche gibt es "offiziell" vier philosophische Hauptströmungen.

Die Mystiker versuchen die Visionen die sie von Praios erhalten (erreicht durch Fasten, Meditation, Liturgien) Sinn und Wortgetreu umzusetzen.
Darunter fallen vor allem der Bote des Lichts und die Hochgeweihten die mehr oder weniger direkten Zugang zu Praios und seinen Sendboten den Greifen haben.

Die Legalisten sehen das weltliche Recht als Mittel die praiosgefällige Ordnung zu verbreiten, und agieren als Rechtsberater, Richter ect...
Diese Ausrichtung ist auch für viele ungeweihte Praiosgläubige aus dem Bürgertum der Städte attraktiv.

Die Traditionalisten sehen Praios vor allem als Götterfürst der über allen anderen Göttern steht
Dazu gehöhren die Hofgeweihten vieler Grafen, Herzöge und Könige und natürlich auch der praiosgläubige Teil des Hochadels (der seine Stellung immerhin durch Praios Gnade erhalten hat...)

Die Braniborier (benannt nach dem hohen Drachen der Gerechtigkeit, der Praios dient) sind der Meinung das jeder gerecht handeln muß, auch der Adel, und das vor Praios Augen nicht der Stand, sondern nur das eigenen Handeln dient.
Diese Einstellung findet in letzter Zeit immer mehr Anhänger bei den niedrigeren Geweihten.


Als Charakterkonzept hatte ich mal die Idee eines Praiosgeweihten Wanderpredigers der den Menschen die Beichte abnimmt und ihnen dann eine Buße auferlegt bzw ihnen als Ratgeber und Vermittler zur Seite steht.
Schließlich ist Praios auch ein Gott der Harmonie und Ordnung, und Streit, Zank, Hader sind ihm ein Greul.

Deswegen ist es eine Praiosgefällige Tat dem Bauern Alrik der gerade gebeichtet hat das er seinem Nachbarn Answin verleugnet hat als Buße aufzuerlegen das er bis zum Lichterfest tägich dreimal das Praios unser betet und dem Answin für einen Tag im Rondra beim Heumachen hilft.
Es ist auch Praiosgefällig zwischem dem Baron und seinen Höhrigen zu Vermitteln, wenn er zuviel fordert, da ein Zwist zwischen Adel und Volk die Ordnung stört.

Ein recht interessanter Praiosgeweihter dieser Art kommt im DSA Roman "Roter Fluß" vor.
(Ehemaliger Holzfäller, der vor einem Hexenfluch geretter wurde)
Quote: Ambrose Bierce  
Cynic, n: a blackguard whose faulty vision sees things as they are, not as they ought to be.

Claudiwan

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #9 am: 3.04.2006 | 14:40 »
Meine Erfahrung ist diese: ich selber wollte, bzw. will sehr gerne mal eine Praiosgeweihte darstellen. Leider leider leider spielen in unserer Runde ein Grau- und ein Schwarzmagier mit. Dort einen Praiosgeweihten unterzubringen würde nur dann Sinn machen, wenn wir von Anfang an beabsichtigen, gegeneinander zu plotten ;)

Es hat schon stundenlange Diskussionen in unserer Runde gegeben, warum man einen Praiosgeweihten nicht spielen kann (O-Ton Magier) und warum es natürlich möglich sein muss (O-Ton claudiwan). Als Kontrapunkt, wie im Thread schon des öfteren erwähnt, steht natürlich die recht einseitige Einstellung eines Praiosgeweihten Magiebegabten oder auch Andersgläubigen gegenüber. Zu den Magiebegabten folgendes: ich sehe es durchaus ein, dass man Praiosgeweihte nicht mit Schwarzmagiern oder Hexen und Ähnlichem kombinieren soll (in einer Gruppe, wo alle an dem selben Strang ziehen sollen). Allerdings gibt es, und das vergessen viele, ja zB auch die Akademie in Rommilys, die ja sogar mit den Praioten zusammenarbeitet. Diese Magier sind auf Antimagie und Beherrschung spezialisiert und arbeiten dadurch halt in die selbe Richtung wie die Praiosgeweihten. Kombinationen von magiefähigen und praiosverschriebenen Personen sind also durchaus möglich --- regeltechnisch.

Jetzt kommt das große ABER ;) :
Viele Spieler (auch die bei uns in der Runde, mich selber eingeschlossen) wählen Charaktere eben wegen Ihrer herausragenden Eigenschaften. Dazu gehören natürlich auch die Charakterzüge dieser Figuren. Wenn sich also alle Spieler brav benehmen und auf die anderen Rücksicht nehmen geht das ganz gut mit dem Praisgeweihten in der Spielergruppe. Allerdings wenn wir jetzt ---Extremsituation an--- DEN Schwarzmagier auf der einen Seite haben, der schon seit er in den Windeln lag eine kleine Dämonenrassel hatte mit der er Verderben über alle seine Mitaventurier bringen konnte und auf der anderen Seite den Praiosgeweihten, der mit einem Instant Heiligenschein durch die Lande zieht, um mit seinem Röntgenblick sämtliches Böse auf 1000 Schritt Entfernung sehen und bekehren kann ---Extremsituation aus--- könnte es zu geringfügigen Disputen innerhalb der Gruppe kommen ;) 

Das mal als kleiner Gedankengang zu dem Thema hier.

Offline Michael

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #10 am: 3.04.2006 | 15:59 »
Natürlich ist es möglich einen Praioten zu spielen *g* notfalls sagt man kurz der Inquisition Bescheid und *ZUPP* weg ist der Schwarze.

Aber klar, kann ich verstehen, wenn man dies unterlässt aufgrund der Struktur der restlichen Charaktere, ist in 10 Jahren bei mir das erste Mal gewesen, dass ich Gelegenheit hatte einen Praioten zu spielen, aber wie gesagt, ich bin begeistert.

Was man auch machen kann, ist beide Rollen (die des Schwarzen und die des Praioten) nicht so fest durchzuziehen, dass die beiden sich ständig an die Gurgel gehen, sondern halt nur mäßig aufeinander rumhacken.
Hmm kann mir dabei auch ein paar schöne Diskussionen vorstellen *fg* kann man eigentlich mal probieren, solange beide Spieler sich untereinander vorher diesbezüglich absprechen.
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
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Teclador

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #11 am: 3.04.2006 | 18:23 »
Was man auch machen kann, ist beide Rollen (die des Schwarzen und die des Praioten) nicht so fest durchzuziehen, dass die beiden sich ständig an die Gurgel gehen, sondern halt nur mäßig aufeinander rumhacken.
Hmm kann mir dabei auch ein paar schöne Diskussionen vorstellen *fg* kann man eigentlich mal probieren, solange beide Spieler sich untereinander vorher diesbezüglich absprechen.

Jupp hier sehe ich auch den wichtigsten Punkt.

Absprache mit den Mitspielern wie man sich später ingame verhalten will und die Wahl eins "liberalen" Charakters statt eines Hardliners.


Claudiwan

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #12 am: 4.04.2006 | 09:37 »
Ebend, Absprache ist alles in der Hinsicht, da stimm ich Euch beiden voll zu :)

Ich sage ja auch net, dass man diese Figuren nach dem Standard spielen muss, ich gebe Euch mal ein Beispiel, was wir mal in einer Kampagne hatten (ist auch eher eine lockerer Regel-etwas-offen-lassendere-Runde gewesen,da macht auch DSA4 Spass!!!):

Die beiden Hauptcharas, um die es ging (es war über weite Teile eine Solo Kampagne) waren als NPC ein Praiosgeweihter miit dem schönen Namen Praiossimon, der als Findelkind in den Tempel kam und von (damals) Bruder Praiostus adoptiert wurde und später mit seinem Ziehvater und einem anderen hochgestellten Geweihten den Praiostempel in Grangor leitete (( hierzu sei angewähnt, dass ich weiß, dass offiziell kein Praiostempel in Grangor steht!!)). Der andere Chara (meine Wenigkeit) war ein weiblicher Halbelf namens Phyllissea von den Zyklopeninseln aus Teramon. Und hier war der Vater derjenige, welcher das Elfenblut mit in die Familie brachte. ((Regelanmerkung an dieser Stelle: solange mir niemand erklärt, warum das auf diese Art und Weise nicht funktionieren soll, laut offiziellen Regeln muss die Mutter ja die Elfe sein oO, bleibt mein Chara da Halbelf ;)). Begleitet wurde Phyllissea übrigens von einem kleinen Waldkaus namens Filigod.

Phyl (wir kürzen mal der Einfachheit halber ab) kam nun nach Grangor, weil Ihr Vater auf ungeklärte Weise verschwand und Ihr aber etwas zurückließ, wo Sie sich dann um die genaueren Zusammenhänge natürlich schlauch machen wollte. Grangor, eigentlich ja eine kleine beschauliche Stadt im Horasreich wurde zu genau dieser Zeit von einem die Leute ermordenden und Blut an die Wände schmierenden Phantom heimgesucht. Und auch unsere liebe Phyl erwischte es dann in einer kleinen Seitengasse in der Dämmerung. Wie die anderen Opfer vor Ihr starb sie natürlich nicht (wir sind ja bei DSA schließlich bei einem Heldenrollenspiel) sondern wachte in den Armen eines langhaarigen, blonden und natürlich(!) auch blauäugigen gutaussehnden Mannes auf --- der die Robe eines Praiosgeweihtenb trug und Praiossimon mit Namen war. So also stolperte meine Halbelfe in die Ermittlungen in Grangor rein. ((jetzt eine kleine Anmerkung zu Phyl: latente, noch nicht bekannte Magiebegabung und Unfähigkeit Kampftalente ;)) Ein wenig konnte Sie auch helfen, aber es kam leider leider noch zu dem einen oder anderen *Unfall*, wo Praiossimon wieder den strahlenden Ritter in der Not spielen konnte. Aufgrund dieser Ganzen Ereignisse beschloss Sie, dem praiostempel Ihre Dienste anzubieten, quasi als Dankeschön und Wiedergutmachung für das Ihr geschenkte Leben durch einen Geweihten dieses Gottes. Praiostus, der Vater Praiossimons war - wie es sich für einen Bilderbuch praioten gehört- überaus entsetzt, um es gelinde zu sagen- das eine Halbelfe mit Waldkauz sich als Akolyt bei den Praioten bewarb. allerdings hatte der dritte Geweihte (auch der höchstrangige) nichts einzuwenden und so wurde Phyl vereidet. Am Ende des Abenteuers in Grangor allerdings (( und jetzt wird es ganz  konfus)) stellte sich heruas, dass der Dritte vermeintlcihe Praiosgeweihte im Bunde ein Geweihter des Namenlosen war, die ja, wie wir wissen, die anderen Götterdiener korrumpieren kann und als eben diese in Erscheinung treten kann. Schlussendlich von dem Ganzen hatte ich also eine latent Magiebegabte Halbelfe, die im festen Glauben an Praios (und Hesinde, um das noch zu ergänzen) versuchte, Ihre Weihe dem Namenlosen wieder loszuwerden.

So ein wenig rumgebaschtelt kann man Praioten also sogar in den unmöglichsten Kombinationen spielen. ;)


Offline Jens

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #13 am: 8.04.2006 | 22:58 »
Ein recht interessanter Praiosgeweihter dieser Art kommt im DSA Roman "Roter Fluß" vor.
(Ehemaliger Holzfäller, der vor einem Hexenfluch geretter wurde)
Ha, den kenn sogar ich noch, desen Geschichte ist teilweise in "Vom Leben in Aventurien" (DSA3-Auflage) verwurstet worden :)

BTW: richtig Spaß macht auch einen Inquisitions-Themenrunde :) wenn man mal was homogenes spielen will (und ich meine keine "Juchu wir verbrennen alle Hexen" Runde)

Heretic

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #14 am: 10.05.2006 | 16:24 »
Nach GuD ist es recht einfach einen PG zu spielen...
So engstirnig sind "die" nämlich garnicht...
Man könnte mMn z.B.locker nen Praioten in ner Gruppe mit Schwarz und Graumagier spielen...
Kommt auch immer auf den Stil und die Gruppe an.


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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #15 am: 4.06.2006 | 01:15 »
Also wir haben auch einen Bannstrahler in unserer Gruppe (spielen aber mit zwischen den Abenteuern wechselnden Charakteren und Meistern) und ich muss sagen, dass es wenige Probleme gibt. Natürlich sind Magier in seinem Beisein eher etwas eingeschränkt, da er ihnen genau auf die Finger schaut und er hat auch noch Magiegespür... dovch er hat auch viele Feunde (z.B. den Xorloscher Drachenkrieger Zwergen - verdammte Drachenkraft ^^)...


Insgesamt sehe ich ihn allerdings als Bereicherung und es macht immer wieder Spaß, ihn bei den diskussionen mit den Magiern zu beobachten^^

Shayit

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Re: Praioten - gut als Spielercharakter oder eher NSC?
« Antwort #16 am: 28.06.2006 | 16:38 »
Eine Erklärung für das dabei sein bei so ner Gruppe wäre vlt auch einfach das sich der Praiot selbst die Aufgabe gestellt hat solche verirrten Seelen zu bekehren was er dann immer wieder versucht... könnte auch ganz witzig werden