Autor Thema: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes  (Gelesen 7698 mal)

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Offline Purzel

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Hi!

Ich kündige hier schonmal das Diarem zur "Shades"-Testrunde von gestern abend an. Unsere wöchentliche Runde hat mal wieder ein sehr interessantes und spassiges Spiel ausprobiert. Allerdings habe ich 16 (!!!) DIN-A5-Seiten an Text über 3,5 Stunden Erzählungen mitgeschrieben, die muss ich erstmal durcharbeiten, um den Verlauf des Spiels niederzuschreiben.

Purzel

Offline 8t88

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Re: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes
« Antwort #1 am: 6.07.2006 | 16:31 »
Gibts shades irgendwo kostenlos? (Also ist das so ein pdf von 1km.net oder so?)
Live and let rock!

Klick den Spoiler Button!!
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Offline Dom

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Re: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes
« Antwort #2 am: 6.07.2006 | 17:58 »
Shades gibts hier: http://gamingphilosopher.blogspot.com/2005/12/shades-looking-for-playtesters.html

Ich kann schonmal verraten: Ich fands cool.

Dom

Offline Purzel

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Teil 1
« Antwort #3 am: 7.07.2006 | 15:05 »
Vorwort geschrieben von Dom:

Zunächst ein paar Worte zum Spielkonzept

Im spielleiterlosen Rollenspiel Shades verkörpern die Spieler Geister von Verstorbenen. Das Spiel gliedert sich in drei Phasen. Es gibt keine Charaktererschaffung und auch keine Charakterwerte. Auch Würfelwürfe oder sonstige Zufallselemente sucht man vergebens. Lediglich schwarze und weiße Marken werden in Phase II für das Erzählen an die Spieler vergeben. Vom Konzept her erinnert mich dieses Spiel etwas an das Challenge-Spiel Mutter - ein Rollenspiel im Dunkeln.

In Phase I "erwachen" die Geister in einer ihnen zunächst unbekannten Welt, sie werden sich ihrer bewusst. Die Spieler erzählen reihum in drei Runden die Gefühle und Gedanken ihres Schattens. In dieser Phase können die Schatten noch nichts von ihrer Umwelt wahrnehmen.

Phase II bildet den Hauptteil des Spieles. Der Spieler, der an der Reihe ist, erzählt einerseits eine Szene, die sich gerade in der realen Welt abspielt und andererseits ein paar Erinnerungsbruchstücke. Da Erinnerungen falsch sein können, müssen sich nicht alle Erinnerungen aller Geister decken. Vielmehr kommt es zu Widersprüchen. Für wichtige Widersprüche erhält ein Spieler eine schwarze Marke. Diese schwarze Marke kann in eine weiße umgewandelt werden, wenn der Spieler etwas wichtiges erzählt, was die Erinnerungen eines anderen Spielers stützt. Was genau wichtig ist und was nicht, wird durch die anderen Spieler, die auch die Marken vergeben, festgelegt. Pro Runde kann ein Spieler nicht mehr als eine Marke erhalten oder unwandeln. Die zweite Phase endet, wenn alle Spieler eine weiße Marke haben.

Phase III schließlich ist die Auflösung. Die Schatten sind soweit manifestiert, dass sie mit den anderen Geistern und auch der Umwelt interagieren können. Jetzt können sie sich gegenseitig vergeben oder sonst irgendwie versuchen, Erlösung zu erlangen. Für jede Szene in Phase III müssen die Spieler eine weiße Marke ausgeben. Gelingt die Auflösung nicht, so wird der Schatten auf ewig spuken.

Dadurch, dass das Spiel nur über weiße Marken beendet werden kann, müssen die Spieler zwangsläufig Erinnerungen erzählen, die sich mit den Erinnerungen anderer Schatten überschneiden. Es müssen Widersprüche aufgebaut (schwarze Marken) und aufgelöst werden (weiße Marken). Insgesamt entsteht dadurch eine klare Vorstellung vom früheren Leben der Schatten und den Todesumständen. Obwohl die Schatten erst in der letzten Phase miteinander interagieren können, müssen die Spieler so aufeinander eingehen und miteinander spielen.

Offline Purzel

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Teil 2
« Antwort #4 am: 7.07.2006 | 15:08 »
Phase 1, das Erwachen

Da das Spiel eine sehr freie Form hat, war es fast kaum zu bemerken, dass jemand tatsächlich schon anfing. Die Beschreibungen der 5 Spieler wirkten alle sehr psychedelisch. In 3 Runden kamen folgende Dinge zusammen:

Geist 1, Sebastian:
Der Geist spürte Dunkelheit und etwas das erdig war. Grüne Farbe, die aber nicht richtig zu schmecken schien. Auf jeden Fall schien eine Art Wind da zu sein.
   Das Grün war aber auch nicht richtig. Etwas fehlte, er fehlte. Der Schatten fragte sich, was er nun sein, unten, da!
Er fehlte, früher konnte er sehen und schmecken, doch die Eindrücke waren weg. Er versuchte erfolglos etwas durch seine Gedanken zu erzwingen. Die Frage kam auf, ob man nun tot oder lebendig sei. Doch er war sich bald sicher, dass er war, das Dasein war sicher. Er konnte wieder sehen.

Geist 2, Eva:
Dieser Geist schrie und merkte, dass er/sie/es diesen Schrei erzeugt hatte. Die Situation kam ihm komisch vor und der Geist fragte sich, ob er er sei.
   Er kam zum Schluss, dass er irgendwie was anderes sei, und dass etwas schrecklich war. Er wollte nicht hier sein. Das Gefühl eine Person zu sein kehrte langsam ein, und dass es da noch Etwas gäbe. Trotzdem blieben die Sinne weiterhin verwirrt ob der Gewissheit, ob Helligkeit wirklich hell und nicht tatsächlich dunkel war.
Die Seele sei eins. Ein Gedanke, ein Wesen. Das gab ihr etwas Sicherheit. Doch wusste der Geist nicht, was man mit der Erkenntnis anfangen sollte. Und er zweifelte noch mehr daran, ob die Welt wirklich so sei.

Geist 3, Edi:
Der nächste Schatten wusste, dass er nichts mehr weiss. Er bemerkte, dass er denken und wahrnehmen kann, doch die Welt war so anders -- oder war die Welt wirklich so. Er konnte anfangs nur sehen, er rief um Hilfe, es kam ihm gruselig vor.
   Nach einer Weile aber wurde der Seele bewusst zu existieren und dass sie früher mal gefühlt habe und dass das Fühlen nun fort sei. Das Fühlen war einst schön, doch trotzdem schien vieles noch sehr unsicher und ungewohnt.
   Bald wurde dem Geist bewusst, dass er nun ganz schön lange sei, und dass daher auch irgendwie Zeit zu verstreichen schien. Doch Zeit hatte auch nicht wirklich eine Bedeutung. Wie sei er, sei er nur ein bisschen? Ohne Zeit, die aber einst wichtig war? Der Geist schloss, dass das ganze sehr angenehm und ohne Stress war. Er entschloss noch viel lernen zu müssen.

Geist 4, Dom:
Dieser Geist spürte Kälte, doch war nicht sicher, was 'warm' eigentlich bedeutete. Mit dem Gefühl verband der Geist auch das Wort 'Spitz'.
   Andere Formen gingen dem Geist durch die Gedanken, vor allem die Formen rund und glatt, die aber nicht kalt und nicht warm waren. Er fragte sich, ob er auch kalt oder warm, rund oder spitz sei, versuchte seine eigenen Eigenschaften zu erkennen. Ihm wurde gewahr, dass Zeit vergeht.
   Die Seele nahm eine Richtung war, und dass etwas sie dort hin zog. Sie wusste, dass sie dort hin musste, nur nicht warum. Doch der Richtung zu folgen änderte erstmal nichts. Der Schatten versuchte seine Richtung zu wechseln, doch das war ihm unangenehm. Also kehrte er wieder auf seinen alten Kurs zurück.

Geist 5, Purzel
Der letzte Geist beschwerte sich über diese doch sehr merkwürdige und unverständliche Existenz, in der er scheinbar alleine war.
   Nach und nach befürchtete er verrückt zu werden.
   Die Seele kam zum Schluss, dass er Gott sei. Ein ziemlich mieserabler Gott in einem einsamen Universum. Er versuchte etwas zu erkennen.
Meine eigenen Beschreibungen habe ich nicht so genau, da ich nicht gleichzeitig reden und schreiben wollte.

Kuchenpause

Energie tanken für den Rest des Spiels. Laut Sebastian hat diese erste Phase 30 Minuten gedauert.

Bevor wir fortfuhren machten wir uns nochmal bewusst, worum es nun in der nächsten Phase gehen würde.

Offline Purzel

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Teil 3
« Antwort #5 am: 7.07.2006 | 16:13 »
Runde 1 der zweiten Phase:

Spielerin 2 hatte sich durch die Erinnerung an die erste Fahrstunde schon auf ein ungefähr junges Alter ihres Charakter festgelegt.

Die Umgebung war noch schwammig. Es gab herumlaufende Kinder, doch die sollten später weniger Bedeutung bekommen. Die Erinnerung eines Knalls und an ein Gewitter zeigten schnell Beliebtheit in der Runde.

Geheimnisvolle Bäume und Linien im Boden wurden beschrieben. Wichtiger im späteren Spiel wurde aber, dass sich die Spieler auf grosse Wasserflächen in der Nähe des Ortes einigten.

Ich erzählte hingegen von etwas völlig anderem: einer Hand, die aus schäumenden, blutigen Wasser ragt. Laut meinen Mitspielern hätte ich für meine leblose Hand schon in der ersten Runde ein weisses Token bekommen, doch ich hatte noch gar kein schwarzes erworben. Alle fragten sich, wie wohl diese Hand unterzubringen sei, die anderen 4 Spieler hatten sich schon sehr aufeinander eingestimmt, da war die Hand im Wasser etwas Neues.

Runde 2

Die Erinnerungen wurden konkreter.

Spieler 2 und 4 hatten sich nun gefunden, der eine hatte die andere verfolgt, und scheinbar hatte es wohl eine Vergewaltigung gegeben. Es gab die ersten Namen. Spieler 3 wusste, dass er wohl eine ältere Frau gewesen war.

Inzwischen hatten wir auch ein gutes Bild der Umgebung. Wir hatten uns auf ein ärmliches Küstenstädtchen geeinigt.

Aus der leblosen Hand im Wasser entwickelte sich ein reicher, älterer Mann im Anzug, der nun überhaupt nicht zur sozialen Schicht der Bewohner des Ortes passte.

Die Spieler wurden nie zu konkret, sondern erzählten immer soweit, dass die Mitspieler immer noch wunderbar was hinzufügen und die Geschichte in eigene, überraschende Richtungen lenken konnten.

Runde 3

So langsam bekamen wir mehr Bilder. Aus einem senkrechten Objekt aus der ersten Runde hatte sich ein Turm entwickelt, Spieler 2 und 3 waren plötzlich verwandt, Tante und Nichte.

Die Anwesenheit der Polizei am Strand deutete auf ein Verbrechen hin. Die Idee einer Vergewaltigung aus der Vorrunde ist offensichtlich angekommen und wurde aufgegriffen.

Wieder tauchte das Thema Gewitter und Knall auf. Peterle wird erfunden, der Ehemann von Spieler 3 und Onkel von Spielerin 2.

EDIT: Den Bericht stark verkürzt, um ihn lesbarer zu machen!
« Letzte Änderung: 11.07.2006 | 11:07 von Purzel der Hügelzwerg »

Offline Purzel

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Teil 4
« Antwort #6 am: 7.07.2006 | 16:57 »
Runde 4

Wow, plötzlich war mein Charakter der totale Unsympath! Irgendwie hatten sich meine Mitspieler darauf geeinigt aus meinem Charakter einen fiesen Mafia-Boss zu machen.

Drogengeschäfte, kleine Mafiosi, Angestellte des Mafia-Bosses, diese Ideen bereicherten schnell das Bild von der Situation und die Einzelerinnerungen der Geister.

Ich ging darauf ein und liess die Dorfbewohner den toten Körper meines Charakters anspucken und verfluchen.

Runde 5

Die Umgebung wimmelte von Polizei und Leichenwagen. In unseren Erinnerungen tauchen viel konkretere Fakten über wilde Schiesserein auf. Doch wohin die einzelnen Kugeln geflogen sind, ist unklar.

Obwohl die Lücken in meinen Aufzeichnungen etwas grösser wurden, kristallisieren sich Verwandtschaften und Bekanntschaften heraus. Das Drogengeschäft gibt genug Grund für wilde Schiessereien. Wir sind voll im Spiel, viele Spieler haben schon schwarze, einige auch weisse Tokens.

Langsam neigt sich die Sache dem Ende zu. Wir müssen aber noch weiter herausfinden, was genau passiert ist.

Spielerin 2 weiss, dass sie bei einer Verwaltigung gestorben ist. Spieler 5, ich, wusste, dass der Protagonist erschossen worden ist, nur nicht genau von wem eigentlich, und mit wie vielen Schüssen. Die anderen Spieler hatten noch keine Ideen, wie sie eigentlich gestorben sind.

Nebenbei lassen die Spieler Peterle ein wenig handeln und er wird in die Story, vor allem in die Erinnerungen mit eingebaut.

Runde 6

Spieler 1 hat sich nun zu einem Auftragskiller gemacht, der auf dem Turm lauerte und von dort aus schoss. Doch entsprechend der Verwirrung aus der Vorrunde erzählte er, dass einige seiner Schüsse nicht die Leute trafen, für die sie vorgesehen waren.

Jetzt hat Peterle seinen richtig grossen Auftritt, in fast jeder Erzählung wird er eingebunden, entweder handelt er in der Gegenwart, oder ist bei der Schiesserei dabei (und überlebt). Er versucht zu flüchten, doch die Polizei kann ihn einholen.

Gewitter, Knall und Blitz sind weiterhin ein Thema, doch was genau das nun zu sagen hat, ist immer noch nicht klar.

Runde 7

Die letzte Runde des Spiels. Peterle macht in der Gegenwart aus lauter Verzweifelung Selbstmord mit Giftkapseln, die ihm natürlich mein Mafia-Boss für solche Fälle gegeben hat.

Geist 4 erfährt dass er entweder mit einem Stück Treibholz erschlagen wurde, oder aber dass er durch eine Kugel in der Schiesserei umkam.

Der Charakter von Spieler 3, die ältere Frau Klara, hatte sich bei dieser Schiesserei vor ihren Mann Peterle geworfen und damit die Kugel abgefangen, die mein Mafiosi für Peter vorgesehen hatte.

Die Bedeutung des grossen Knalls und des Blitzes wird endlich klar. Der Auftragsmörder auf dem Turm wird vom Blitz erschlagen!!! Was lange währt, wird endlich gut.
« Letzte Änderung: 11.07.2006 | 11:08 von Purzel der Hügelzwerg »

Offline Dom

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Re: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes
« Antwort #7 am: 7.07.2006 | 20:36 »
Purzel, dass Laura vergewaltigt wurde, war in meiner Erinnerung so. In Evas Erinnerung ist sie Schreck schließlich entkommen.

Dom

Offline Purzel

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« Antwort #8 am: 11.07.2006 | 11:42 »
Wir hatten mehr oder weniger raus, wer auf wen geschossen hatte, und wie jeder in etwa gestorben war. Peterle, einer unserer Lieblings-NSCs, hatte Selbstmord gemacht.

Jeder Spieler hatte es geschafft eins seiner schwarzen Tokens in ein weisses umzuwandeln. Jetzt kam das Spiel in Phase 3, wo die Geister miteinander handeln und auch die Realität beeinflussen durften.

So kam es, dass die zurückgelassenen Mafiosi, die mit dem Geld ihres Bosses abhauen wollten, merkwürdigerweise, wie von Geisterhand auf einem Bahnübergang, an dem die Schranken nicht zugingen, von einem ICE erwischt wurden.

Ein anderer Geist schrieb der Kirche eine Nummer für ein Schweizer Bankkonto auf einen Zettel und beglückte so die Gemeinde mit einem ungeheuren Geldsegen.

Vergewaltiger und Opfer stritten sich im Nachleben heftig miteinander. Von Einsicht oder Vergebung keine Spur :)

Ich hingegen liess meinen Sohn ein paar interessante, versteckte Akten mit Adressen und Telefonnummern finden, so dass er auch nach meinem Tod mein Drogengeschäft übernehmen konnte.

Resüme:

Wir hatten echt Spass gehabt an dem Abend. Trotz der sehr einfachen, formlosen Regeln, der Abwesenheit von Zufallselementen wie Würfeln und ohne einen Spielleiter hatte sich eine tolle Situation aus dem Nichts entwickelt.

Wir philosophierten etwas über die Gruppengrösse, 5 Spieler waren vielleicht etwas zu gross, denn 100% schlüssig, was alles genau passiert war, waren wir uns am Ende immer noch nicht. Je mehr Mitspieler dabei sind, umso rätselhafter und unübersichtlicher wird wahrscheinlich die Situation.

Wir haben gemerkt, dass wir an den Beschreibungen der Gegenwart, an den realen Situationen mehr arbeiten mussten. Häufig hatten wir vergessen viel zu beschreiben.

Lustig ist, dass eine ziemlich komplexe R-Map und eine Landkarte des Ortes während des Spiels entstanden war. Mitschreiben und mitzeichnen ist eine gute Idee.

Die Regeln mit den schwarzen und den weissen Tokens funktioniert gut. Um schwarze zu bekommen muss ein Spieler auf die Erzählungen eines anderen Spielers eingehen und einen Widerspruch erzeugen: das hält die Erzählungen beieinander. Weisse Tokens bekommt man, wenn man dann später etwas erzählt, das jemand toll und cool findet und in die Story passt: ebenso ein einfacher Mechanismus, um die Story nicht beliebig in die Breite laufen zu lassen, und der es belohnt auf seine Mitspieler einzugehen.

Was uns auffiel: die erste Phase ist recht lang und bringt überhaupt keine konkreten Fakten ins Spiel. Welchen Sinn und Zweck das erfüllen soll, ist uns nicht ganz klar. Auf jeden Fall regt das die Spieler schonmal zum Reden an, ohne dass etwas festgelegt wird und macht ungemein locker. Die Stimmung ist spannend und ein wenig unheimlich. Man sollte die Phase nicht missen, aber vielleicht etwas verkürzen.

Wir haben uns auch überlegt, ob man die Fakten, die mit weissen Tokens belohnt wurden, als "wahr" markiert, so dass es am Schluss immerhin ein paar Dinge gibt, von denen man sagen kann, dass sie auf jeden Fall passiert sind. So wussten wir immer noch nicht, ob z.B. der Vergewaltiger nun am Brett verstarb, dass man ihm über die Rübe zog, oder ob er tatsächlich in den Kugelhagel hineingeriet.
   Andererseits macht das bisschen Unsicherheit sonst keine Probleme im Spiel.

Zusammengefasst: ein toller Abend mit einem lustigen Spiel, empfehlenswert.

  Purzel

P.S.: Auf Doms Anraten habe ich meine Aufzeichnungen wesentlich verkürzt, um sie lesbarer zu machen.
« Letzte Änderung: 11.07.2006 | 11:44 von Purzel der Hügelzwerg »

Offline Fredi der Elch

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Re: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes
« Antwort #9 am: 20.07.2006 | 22:06 »
Für alle, die (wie ich) durch diesen Spielbericht neugierig geworden sind: Der Lesezirkel / Game Discussion bespricht am Montag, 31.7., 20 Uhr im TeamSpeak Shades. Wer also Interesse hat, ist herzlich eingeladen! :)
Where is the fun at? - The rules should tell me clearly - And how to get there
- Don't try to make me feel like I live there, make me care about it. -

Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

VictorGijsbers

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Re: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes
« Antwort #10 am: 26.09.2006 | 17:02 »
[Entschuldigen sie bitte mein Deutsch. Es ist nicht mein Muttersprache. Eine kurze Introduktion: ich bin der Verfasser des Shades.]

Vielen dank für die Beschreibung dieser Spielerfahrung! Ich glaube dass sie die ersten sind die das Spiel ohne mich gespielt haben, und ich bin sehr froh dass es ihr gefällen is.

Ich denke dass die erste Phase in ihr spiel vielleicht zu lang war wiel sie es mit ziemlich viel Spieler gespielt haben. In mein rezentes Spiel mit vier Spieler fiel es mir auf dass die erste Phase nicht länger sein hätten müsste, und mit fünf Spieler ist sie natürlich länger. Vielleicht muss ich in die Regeln sagen dass man mit fünf Spieler nur zwei Runden der ersten Phase spielen soll.

Könnten sie mir vielleicht sagen was nog über Shades gesagt ist auf diese Lesezirkel? Und Holger, haben sie vielleicht noch die 'full-text' Version ihrer Erzählung?

Wenn sie mir die Namen der Spieler schicken, dann kann ich ihr als 'playtesters' in Büchlein aufnimmen.

Nochmals, danke!

Offline Purzel

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Re: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes
« Antwort #11 am: 26.09.2006 | 17:25 »
I guess it's okay to speak english here ;)

VictorGijsbers

  • Gast
Re: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes
« Antwort #12 am: 26.09.2006 | 20:17 »
Okay.  :) I trust my German was not so abysmal that the meaning of my post was lost?

Offline Skyrock

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Re: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes
« Antwort #13 am: 26.09.2006 | 21:02 »
Hartelijk welkom op het GroFaFo, Victor :) Het is niet vaak dat wij hier gasts van buiten de duits-pratende lands hebben.

Ik willen maar zeggen dat ik het leuk vind, dat het auteur van een rollenspeel zich het moeite doed, in een vreemd-talige board op "Actual Play"-threads te antwoorden.

(Btw, in het GroFaFo, wij zeggen te ons "jij" en niet "u". En pardon mijn slechte kennis van het Nederlandse tal, ik ben nog op het aanhef, het Nederlandse tal te leren.)
« Letzte Änderung: 26.09.2006 | 21:13 von Skyrock »
Aus der Höhle des Schwarzwaldschrates - Mein Rollenspielblog

Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
- Ludwig von Mises

VictorGijsbers

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Re: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes
« Antwort #14 am: 26.09.2006 | 22:52 »
Dank je wel Skyrock. Je Nederlands is heel goed te begrijpen. :)

Anyway, I suggest I write in English and you simply continue to write in German; that is probably the most convenient arrangement for everyone.

Offline Alrik

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Re: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes
« Antwort #15 am: 27.09.2006 | 00:06 »
OT: Muss ich mich schämen, wenn ich alles verstanden habe? ::) ;)

Ich finde es auch verdammt klasse, dass der Autor sich hier persönlich zu Wort meldet! :d
« Letzte Änderung: 27.09.2006 | 00:10 von Gerd »
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Offline bandit

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Re: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes
« Antwort #16 am: 27.09.2006 | 10:03 »
ich muss sagen, ich find shades ziemlich cool. hat das vielleicht schonmal jemand ins deutsch übersetzt?

Offline Dom

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Re: [Shades] Geister erforschen die Umstände ihres Todes
« Antwort #17 am: 27.09.2006 | 10:18 »
@Victor: Du schreibst auf Niederländisch, wir auf Deutsch und alle sind glücklich...  ;D

Zitat von: Victor
Ich denke dass die erste Phase in ihr spiel vielleicht zu lang war wiel sie es mit ziemlich viel Spieler gespielt haben. In mein rezentes Spiel mit vier Spieler fiel es mir auf dass die erste Phase nicht länger sein hätten müsste, und mit fünf Spieler ist sie natürlich länger. Vielleicht muss ich in die Regeln sagen dass man mit fünf Spieler nur zwei Runden der ersten Phase spielen soll.
Nicht unbedingt. Wir hatten ja alle keine Erfahrung mit dem Spiel und haben uns deswegen zu lange in der ersten Phase aufgehalten. Die erste Phase des Spiels auf der RatCon mit drei weiteren Mitspielern war nicht zu lang ... da konnte ich aber, dadurch dass ich angefangen habe, die Dauer einer Runde lenken. Ich denke, dass zwei Einführungsrunden zu kurz sind.

ich muss sagen, ich find shades ziemlich cool. hat das vielleicht schonmal jemand ins deutsch übersetzt?
Soweit ich weiß nicht. Aber es ist ja wohl auch noch nicht fertig geschrieben...

Dom