Autor Thema: Wechsel in neue detaillierte Settings  (Gelesen 7653 mal)

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Offline Falcon

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Wechsel in neue detaillierte Settings
« am: 2.09.2006 | 15:11 »
Hi,

mich würde mal interessieren welche Erfahrungen ihr damit habt in euren Runden neue, aufwändige Settings in Angriff zu nehmen oder alte, ausgespielte und aufwändig detaillierte Settings ad akta zu legen und sie gegen Neues, frisches auszutauschen (damit meine ich ähnlich aufwändige Settings).

Ich selbst kann das an zwei Erfahrungen berichten:

Wechsel in der DSA Runde: Wie spielen seit ca. 9Jahren in nahezu gleicher Konstellation in Aventurien. Hier war das Problem eher ein sehr persönliches, denn für mich ist die SPielwelt absolut ausgelutscht weshalb ich immer wieder darauf pochte etwas Neues anzufangen. Aber leider bekam ich meine gesetzten Mitspieler nicht von DSA los, die sich in der Welt wohlfühlten und die Vorteile daraus zogen alles über die Welt zu Wissen und das Wissen auszutauschen (ohne es wirklich zu spielen). Natürlich kam auch nie neue Apselte hinzu (man hat ja alles gespielt).
Die Folge war, daß ich die DSA-Runde verlassen hab.

Mit denselben Leuten stand bei unserer GURPS Runde vor geraumer Zeit die Wahl an, welches Setting überhaupt gespielt werden sollte. Ein ausgearbeitetes sollte es schon sein. Und irgendwann kamen wir auf Iron Kingdoms (Steampunk+HighFantasy). Das war ein Kompromiß, denn ungleich zu damals, wo es keine Alternative zu DSA gab (weil man nichts anderes kannte) war ein Kompromiß hier die einzig mögliche Lösung (Geschmäcker sind eben verschieden).
Gesagt getan, Bücher wurden gekauft (ich kaufte Bücher). Das Problem, eine Neue Spielwelt sollte her, aber bitte mit so wenig Arbeits und Geldaufwand wie möglich. Das fand ich schon sehr toll, denn anders als meine Mitspieler bin ich kein Sammler und kaufe Dicke Bücher um hinterher indirekt zu erfahren, daß keiner Bock hat wirklich Aufwand reinzustecken. Was haben wir nun?
Ich sitze auf meinen IK Büchern mit ca. 650 Seiten Hintergrund material, daß ich unmöglich selbst bewältigen kann und einer Rund, die nur daß von der Welt weiß, was ich ihnen erzähle und dem was unser SL durch eine offizielle Kampagne einbringt (die er sich bereit erklärt hat zu leiten, was ich auch sehr gut fand).
Nun versuche ich ein ähnliches Spielgefühl aufzubauen wie in Aventurien, man steht vor einem neuen Setting und will es erkunden, hat aber einen Haufen Leute, die Heutzutage keine Zeit und Lust mehr haben irgendetwas neues zu lesen (was DSA imho auch so unglaublich hartnäckig bei langjährigen Spielern macht, langweiliges Setting gegen Faulheit aufgewogen).

Ich komme zu dem Schluß, das ich vermutlich nicht mehr wieder ein Setting wie Aventurien spielen können werde, mit dem uralten gemeinsamen Rundenspielgefühl des Entdeckungsdranges, weil die Vorrausetzungen nicht mehr geschaffen werden können, da ich der einzige bin der Zeit, noch mehr Zeit und Geld, Geld, Geld hineinstecke für eine Sache, die ich alleine nicht bewätltigen kann aber für die ich keine Unterstützung bekomme.

Habt ihr ähnliche Probleme in euren Runden, festgesessen und unbeweglich?
« Letzte Änderung: 2.09.2006 | 15:17 von Falcon »
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Offline Bentley Silberschatten

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #1 am: 2.09.2006 | 15:34 »
Ich sitze auf meinen IK Büchern mit ca. 650 Seiten Hintergrund material, daß ich unmöglich selbst bewältigen kann und einer Rund, die nur daß von der Welt weiß, was ich ihnen erzähle und dem was unser SL durch eine offizielle Kampagne einbringt (die er sich bereit erklärt hat zu leiten, was ich auch sehr gut fand).

Wir haben schon immer viele unterschiedlichen Sachen gespielt. Meist hat sich allein der SL die Regelwerke zugelegt und auch die Welt vermittelt. Gerade das halte ich allerdings auch für Reizvoll, den ich will die Welt mit meinem Charakter erkunden wenn ich spiele.

Welten die ich selbst intensiv leite, spiele ich im Normalfall garnicht, eben weil ich durch den Charakter nur wenig neues erfahren könnte.

Offline Vanis

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #2 am: 2.09.2006 | 15:35 »
Zum System- bzw. Settingwechsel:

Es ging mir schon ein paarmal so, dass ich einfach keine Lust mehr auf manche Systeme hatte und andere Mitspieler oder Bekannte immer noch auf das Alte schworen. Ich konnte da wenig dran ändern - erzwingen wollte ich nichts - und als SL lag es dann an mir, den anderen mal was Neues zu zeigen. Das lief dann über den fiesen, hinterhältigen Weg, über den ich die Mitspieler dann von dem neuen Setting begeistert hab. Hat manchmal funktioniert, manchmal auch nicht.

Zum Einarbeiten in ein neues Setting:

Ich bin es ehrlich gesagt nicht anders gewohnt, dass wenn ich als SL Lust auf was Neues hab, mir dann auch die Bücher zulege und mich selbst einlese. Ich kenn das echt nicht anders. Ich kauf mir aber nicht gleich einen ganzen Batzen an Büchern zu dem neuen Setting, sondern erstmal das Grundbuch (bei Gurps das entsprechende Weltenbuch, weswegen ich derzeit ausgesprochener Gurpsfan bin). Von einem guten Grundbuch erwarte ich, dass ich damit losspielen kann. In Bezug auf Gurps haben die alten Bücher der 3. Edition so um die 130 Seiten, die der neuen Edition um die 140 Seiten. Das ist noch sehr überschaubar. Das erste Querlesen dauert vielleicht eine Stunde, dann weiß ich, worums geht und was ich vielleicht noch mal genauer nachlesen möchte.

Die Spieler müssen bei mir gar nichts lesen. Sie sollen sich lieber Gedanken zu Chars machen und den HIntergrund der Spielwelt mit ihren Ideen noch weiter ausschmücken. Eventuell fasse ich den Hintergrund kurz zusammen, falls man weiter auseinander wohnt und sich nicht so oft sieht und schick den Text rum, so als erste Info. Mehr braucht es dann auch gar nicht. Die Spieler entdecken eine neue Welt, Fakten Fakten, Fakten sind nicht so wichtig, wichtig ist die Atmosphäre, die ein neues Setting vermittelt. Da muss man sich als SL nichtmal so gut einlesen. Hauptsache die SPieler spüren, dass man selbst von dem Setting begeistert ist und dass der Funke überspringt. Wenn die Spieler allerdings schon mit einer Null-Bock-Stimmung an die Sache rangehen, wird`s schwer...
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Offline ragnar

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #3 am: 2.09.2006 | 15:38 »
Nein, diese Probleme hatte ich in dem Umfang eigentlich nie, weil ich dank DSA sehr schnell merkte das ich lieber mit skizzenhaften Settings arbeite.
Ich kann die Faszination des gemeinsamen Erforschens natürlich verstehen (in meinem eigenen Rollenspiel bin ich dabei etwas einzubauen das dies für Spieler noch interessanter macht) und ich muß auch zugeben das ich schon mitbekommen habe (auch an mir) das mit zunehmendem Alter (und abnehmender Freizeit) die Bereitschaft, sich in ein Setting zu stürzen, sinkt.

Eine Lösung wäre vielleicht, ganz auf ausgearbeitete Settings zu verzichten und die Spieler dahingehend einzuspannen das jeder die Welt mitausschmückt. Einfach weil es mMn interessanter ist zu sehen was MitspielerX hinzugefügt hat, als zu sehen was ein wildfremder Schreiberling sich hat einfallen lassen.

PS: Wenn du die Ironkingdoms durchackerst, lass das Worldguide erstmal links liegen und lies das Characters Guide. Im letzteren bekommt man ein viel besseres Gefühl wie die Welt "funktioniert" bzw. sich anfühlt.
Das Worldguide ist stellenweise so interessant wie der Markopolo Travel Guide zu Wanne Eickel: Er gewinnt zwar jeder Lokalität etwas interessantes ab, aber da das ganze nur so richtig wichtig ist wenn man seinen Urlaub, ähm die Kampange, dort verbringt gibt es erstmal interessanteres.

Offline Tarin

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #4 am: 2.09.2006 | 15:53 »
Meistens ist es bei uns so, dass einer unserer SLs (also meistens ich oder ein bestimmter Mitspieler) sich in irgendein Setting eingelesen hat und dann damit ankommt. Wenn Spielinteresse besteht, bekommen die Spieler erste Infos. Bei mir meistens eine Weltzusammenfassung und den Teil über Charaktere. Den Rest les ich dann komplett selber und dann wird losgespielt. Dabei will ich dann gar nicht, das die Spieler die Welt genau kennen, mir reicht aus, wenn sie sich mit ihrem Volk und der umliegenden Gegend, ein bisschen Religion usw. beschäftigt haben.
Und dann suche ich mir einen Aspekt des Settings heraus und der wird bespielt. Wenn danach immer noch weiter gespielt werden soll kommt der nächste Aspekt, wenn nicht, dann bleibts eben dabei.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline Falcon

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #5 am: 2.09.2006 | 15:54 »
noch angemerkt: ich rede nicht von einer ausschliesslichen SL Funktion. In unserer Runde wechseln die SL's (die, die sich nicht so gut auskennen, improvisieren dann halt).
Wie hatten mal einen in der Runde, der sich auch durch jedes Settingbuch gewütet ist wie ich, daß gerade gespielt wird. Das hebt schon immens die Stimmung, wenn man merkt, da sind noch mehr Leute, die auch so viel wie möglich und so tief wie möglich in etwas Neues eintauchen wollen. Leider ist dieser einzige  jemand nicht mehr da.

@Ragnar: gut,mit skizzenhaften Settings lebt es sich leichter. Da enstehen die Probleme natürlich gar nicht erst.
hey, Wanne hat ne Menge zu bieten, das erschliesst sich nur erst nach ca. 20 Jahren ;D

Deine Lösung, man baut eine eigene Welt, finde ich gut. Hatte ich auch mal vorgeschlagen. Darin liegt aber das Paradoxe. Meiner Erfahrung mit Mitspielern nach wollen sie sich gar nicht die Mühe machen sich etwas überlegen zu müssen. es GIBT ja ausgearbeitete Settings, der Trick ist eben, man muss halt nur die spielen, die man schon gelesen hat ;) (man kann den Teufelskreis darin erahnen)....
Das finde ich einfach schrecklich.

das Problem mit dem Alter kann ich sogar nachvollziehen, es soll hier ja auch kein Vorwurf sein. Ich merke nur, daß mich an Rollenspiel das begeistert, was ich an meinem allerersten RPG Abend erlebt hab. Alles andere ist erst einmal Zweitrangig. Dahingehend hat sich mein Antrieb niemals geändert. Allerdings lässt sich dieses Gefühl im Gegensatz zu vielen anderen Dingen im Leben, beim Rollenspiel zum Glück teilweise replizieren. Das geht aber nicht alleine.

@Vanis: den "Funken" überspringen lassen. Ja, das ist es natürlich. aber leider auch irgendwie der heilige Gral. Wie erreicht man so etwas am besten? Meine Mitspieler haben sich als ziemlich Begeisterungsmitreissend-resistent erwiesen.
Vielleicht unterschätze ich auch wirklich die Atmosphäre und lege zu viel wert auf Fakten, allerdings geht ersteres ja auch aus letzterem hervor.

@Tanis: ich finde, sie sollen sie gar nicht unbedingtn kennen, sie sollen nur bereit sein sie kennen zu lernen (ich kenne das so, das viele Spieler dann zum Konsumverhalten einlenken, DSA, JO, das kenne ich, da red ich mit. XY, ja lass den mal erzählen, ganz locker angehen lassen).
« Letzte Änderung: 2.09.2006 | 16:00 von Falcon »
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Offline Vanis

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #6 am: 2.09.2006 | 15:59 »
@Vanis: den "Funken" überspringen lassen. Ja, das ist es natürlich. aber leider auch irgendwie der heilige Gral. Wie erreicht man so etwas am besten. Meine Mitspieler haben sich als ziemlich Begeisterungsmitreissend-resistent erwiesen.
Vielleicht unterschätze ich auch wirklich die Atmosphäre und lege zu viel wert auf Fakten, allerdings geht ersteres ja auch aus letzterem hervor.

Die Verantwortung, eine gute Stimmung zu erzeugen, liegt nicht allein beim SL, sondern bei der gesamten Gruppe. Der SL kann versuchen, durch eine Mischung aus Begeisterung, Hintrund- und Faktenwissen Atmosphäre zu erzeugen. Aber wenn die Spieler nicht mitmachen...
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Chiungalla

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #7 am: 2.09.2006 | 16:04 »
Zitat
Nun versuche ich ein ähnliches Spielgefühl aufzubauen wie in Aventurien, man steht vor einem neuen Setting und will es erkunden, hat aber einen Haufen Leute, die Heutzutage keine Zeit und Lust mehr haben irgendetwas neues zu lesen (was DSA imho auch so unglaublich hartnäckig bei langjährigen Spielern macht, langweiliges Setting gegen Faulheit aufgewogen).

Dann lass sie das Setting eben erkunden im Wortsinne.
Die Charaktere stammen aus einer anderen Dimension, oder einfach der hintersten Provinz, und wissen eben nur ein paar Sätze über die Welt, welche Du ihnen zu Anfang mit auf den Weg gibst.
Alles weitere lernen sie dann "auf die harte Tour" im Spiel.

Eine neue Welt erkunden hätte für mich aus Spielersicht auf jeden Fall garnichts mit lesen zu tun.

Und als Spielleiter sind mir Spieler die wenig lesen lieber, als diejenigen die viel lesen.

Eigentlich starte ich in jedes neue Setting mit so wenig Infos wie irgendwie möglich, um den Spielern möglichst viele Überaschungen zu belassen.
In der Regel gebe ich erstmal ausschließlich den Klappentext und ein paar grobe Informationen zur Kampagne weiter. Und lasse mir dann einzelne Infos aus der Nase ziehen, welche für die Charaktererschaffung wichtig sind.

In der Regel interessiert den Bauernsohn eben das politische Klima eher am Rande, bis er als Abenteurer in die Machenschaften der Politiker verstrickt wird.

Offline Vanis

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #8 am: 2.09.2006 | 16:16 »
Dann lass sie das Setting eben erkunden im Wortsinne.
Eigentlich starte ich in jedes neue Setting mit so wenig Infos wie irgendwie möglich, um den Spielern möglichst viele Überaschungen zu belassen.

Das ist ein guter Punkt, um vielleicht zu sehr "faktenverwöhnte" Spieler mal aus der Reserve zu locken. Einfach die Spieler überraschen, ein Spiel mal ganz anders angehen, als in den Runden vorher. Ich glaub, neugierig sind Spieler und SLs doch alle irgendwie.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #9 am: 2.09.2006 | 16:16 »
Den Funken auf Mitspieler überspringen lassen, die eigentlich keinen Bock haben, tja, das ist schwer. Egal ob es um ein Setting, ein Regelwerk, eine neue Spielweise oder sonst was geht. Das ist eine extrem undankbare Position, erst recht, wenn die Mitspieler auf „schlag doch was besseres vor“ sogar eine (für sie zutreffende) Antwort parat haben.

Das Zeitproblem kommt hinzu, aber daran führt kein Weg vorbei. Wenn du sie mit einem neuen Setting „infizieren“ willst, dann musst du diese Zeit investieren. Du musst dir das Wissen aneignen und die anderen Spieler damit anfixen. Du musst richtig gut vorbereitet sein und sie mit deiner eigenen Begeisterung überzeugen. Dabei kann man z.B. ein „Einführungsabenteuer“ mit vorgefertigten Charakteren machen, damit die Spieler Welt und ggf. Regeln kennen lernen, bevor sie selbst Charaktere machen.

Dein Hauptproblem ist, dass Iron Kingdoms für dich ein fauler Kompromiss ist und du deshalb nicht die nötige eigene Begeisterung mitbringst. Mein Ratschlag wäre: Nimm ein Setting, auf das Du richtig Bock hast. Bei dem Dir das Einlesen richtig Spaß macht, und du es nicht als Arbeit empfindest. Und dann mach ein Abenteuer mit ihnen, und zeig ihnen, wie cool es ist, auch wenn sie skeptisch sind.

Wenn deine Spieler schon aus Prinzip alles scheiße finden, was nicht Aventurien ist, dann empfehle ich den Gebrauch einer Axt. ;)

Ein Problem sehe ich in eurem „Reihum-Leit“-Verfahren. Es ist eine Sache, von den Spielern zu verlangen, in einem neuen Setting Charaktere zu übernehmen, aber eine andere, gleich von ihnen zu verlangen, dass sie dann demnächst gleich auch mal ein Abenteuer darin leiten. Ich würde an deiner Stelle erstmal eine „Nebenrunde“ eröffnen, in der nur Du leitest. Wenn sie dann erstmal Gefallen daran gefunden haben, kannst du ja immer noch fragen, ob nicht auch mal jemand anders ein Abenteuer machen will.
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Offline Falcon

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #10 am: 2.09.2006 | 16:18 »
chiungalla schrieb:
Zitat
Die Charaktere stammen aus einer anderen Dimension, oder einfach der hintersten Provinz, und wissen eben nur ein paar Sätze über die Welt, welche Du ihnen zu Anfang mit auf den Weg gibst.
Alles weitere lernen sie dann "auf die harte Tour" im Spiel.

Eine neue Welt erkunden hätte für mich aus Spielersicht auf jeden Fall garnichts mit lesen zu tun.
Dann hast du mich miverstanden. Es ging mir nicht darum, daß es nicht möglich ist so zu spielen.
Aber ich muss zum einen nochmal wiederholen, das zumindest wir SLs wechseln (in anderen Runden, die das nicht machen entstehen dadurch natürlich weniger Probleme, bei uns lässt sich deine Methode aber nicht durchziehen) und zum anderen, daß dieser Spielstil ja rein gar nichts daran ändert, daß eine Person alles Lesen muss (uns sei es nach und nach), verknüpft mit der Tatsache, daß wir alle immer begrenztere Freizeit haben, sind dem Grenzen gesetzt.
Es ging mir nicht darum, daß Spielen nichts mit Lesen zu tun hat, sondern das
Einlesen zum Thema zu machen und dann kommt man am Lesen nunmal nicht dran vorbei.

Daher die Frage welche Erfahrungen mit gemeinsamen Einlesen in neue Settings es so gibt und nicht die Erfahrungen von Runden, die sich sowieso nicht einlesen, oder so spielen, daß es gar nicht nötig ist.
Meine Erfahrungen sind in der Sache eben ausschliesslich negative. Ich hab natürlich auch jede Menge gute Erfahrungen mit allein SLs und freien Settings, aber darum gehts ja nicht.
Wir haben neben DSA Experten, Halbexperten zu WoD, Traveller und IronKingdoms und Earthdawn aber keine gemeinsamen Grundlagen.

« Letzte Änderung: 2.09.2006 | 16:26 von Falcon »
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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #11 am: 2.09.2006 | 16:24 »
Den Funken auf Mitspieler überspringen lassen, die eigentlich keinen Bock haben, tja, das ist schwer. Egal ob es um ein Setting, ein Regelwerk, eine neue Spielweise oder sonst was geht. Das ist eine extrem undankbare Position, erst recht, wenn die Mitspieler auf „schlag doch was besseres vor“ sogar eine (für sie zutreffende) Antwort parat haben.

Ich würd mir als SL auch überlegen, ob ich dann überhaupt mit einer neuen Runde anfange, wenn die Spieler von Anfang an "gegensteuern". Klingt zwar hart, aber spätestens nach dem Einstiegsabenteuer würde ich tabula rasa machen.

Zitat
Wenn deine Spieler schon aus Prinzip alles scheiße finden, was nicht Aventurien ist, dann empfehle ich den Gebrauch einer Axt. ;)

Ich hoffe doch mal ingame, oder?  ;D

Zitat
Ein Problem sehe ich in eurem „Reihum-Leit“-Verfahren. Es ist eine Sache, von den Spielern zu verlangen, in einem neuen Setting Charaktere zu übernehmen, aber eine andere, gleich von ihnen zu verlangen, dass sie dann demnächst gleich auch mal ein Abenteuer darin leiten. Ich würde an deiner Stelle erstmal eine „Nebenrunde“ eröffnen, in der nur Du leitest. Wenn sie dann erstmal Gefallen daran gefunden haben, kannst du ja immer noch fragen, ob nicht auch mal jemand anders ein Abenteuer machen will.

Ich halte das mit dem "Reihum-Leiten" auch eher so, dass jeder in der Gruppe "sein" System hat, das er gerne leitet und die Spieler dazu dann nichts lesen. So ist jeder mal SL, für ein System das ihn am meisten begeistert, es kommt aber jeder mal mit dem Leiten dran, so dass sich die "Arbeit" fair aufteilt.
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Offline Falcon

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #12 am: 2.09.2006 | 16:29 »
@Vanis: Das Zeitproblem trifft ja auch auf mich zu. Ich WÜRDE wenn ich KÖNNTE komplett alles machen, im Grunde ist IK sehr cool, und das sehen meine Mitspieler eigentlich auch so. Das ganze wäre an SICH aber kein Problem wenn man sich die Arbeit teilt (z.b. jeder erliest sich Teile daraus und man baut es zusammen) und DAS ärgert mich.

Und auch wenn es arrogant klingt komme ich mir vor, als wäre ich der Einzige der auch bereit ist, dafür etwas zu opfern, nämlich Geld (in bin überhaupt der Einzige mit dem Grundbuch), Zeit und persönliche Vorlieben (ich habe nebenher auch mein persönliches Utopia). Das ist eigentlich die einzige Sache, in der wir uns unterscheiden.
Von der Motivation und vom Interesse her sind wir wohl änhlich. MEINE Mitspieler (und damit geb ich die Frage erneut zurück) legen das Niveau aber scheinbar höher, sie würden ähnliches nur für was  "besseres" gemeinsames tun, was natürlich nicht machbar ist, da daß imho nur bei Seelenverwandten möglich wäre, und wer ist das schon.
Das Problem ist also nicht mangelendes Interesse, sondern mangelnde Kompromiß bereitschaft, Aufopferung(ja, es klingt ekelhaft) und Selbstmotivation.

Ich könnte mich auch in kein Setting allein einarbeiten das ich total geil fände, das wär keine Lösung. Das geht nur gemeinsam.

[EDIT: Ergänzungen]
« Letzte Änderung: 2.09.2006 | 16:34 von Falcon »
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Chiungalla

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #13 am: 2.09.2006 | 16:32 »
Also gerade in einem neuen Setting in dem man viel mit dem Hintergrund konfrontiert wird im Abenteureralltag, würde ich nicht von Beginn an mit wechselnden Spielleitern spielen.

Nicht umsonst sind oft weite Teile der Systeme und Settings als "SL only" gekennzeichnet. Das heißt nicht, dass der Spielleiter die gelesen haben soll, sondern vielmehr das da Spieleraugen nichts zu suchen haben.
Und da ist es halt Mist, wenn man sich als Spielleiter abwechselt.

Denn dann kann man auf offizielle Setting-Plothooks fast garnicht mehr zurückgreifen, weil sie jeder Spieler kennt. Monster sind auch nicht wirklich mehr die Überraschung, wenn alle schon mehrfach das Monsterkompendium durchgeblättert haben, u.s.w.

Entweder würde ich andenken, dass jeder Spielleiter ein eigenes Setting bekommt, und es nach dem "Im Spiel entdecken" den anderen Spielern nahe bringt.

Oder ich würde einen Spielleiter damit beauftragen, dass Setting den Spielern nahezubringen, bis es allen geläufig ist.

Und, um noch was zum Thema zu sagen:
Wenn man einfach nur in einem Setting leiten möchte, dann ist es fast nie erfolderlich dafür komplette 650 Seiten zu lesen. Das geht eigentlich immer zu sehr ins Detail. Lieber einen groben Überblick verschaffen, und dann bei Bedarf (sprich wenn es fürs Abenteuer wichtig ist), die Details nachlesen.

Offline Vanis

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #14 am: 2.09.2006 | 16:33 »
Daher die Frage welche Erfahrungen mit gemeinsamen Einlesen in neue Settings es so gibt und nicht die Erfahrungen von Runden, die sich sowieso nicht einlesen, oder so spielen, daß es gar nicht nötig ist.
Meine Erfahrungen sind in der Sache eben ausschliesslich negative. Ich hab natürlich auch jede Menge gute Erfahrungen mit allein SLs und freien Settings, aber darum gehts ja nicht.
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Ok, dann mal direkt dazu meine Erfahrungen: Ich leite jetzt seit über 10 Jahren Rollenspiele in Mittelerde (zuerst Mers, dann Rolemaster und jetzt das Herr der Ringe Rollenspiel). Zuerst haben die SLs immer gewechselt, keiner kannte sich wirklich super aus. Mich hat Mittelerde aber wirklich begeistert, also hab ich mehr und mehr gelesen und hab mir Bücher dazugekauft. In der ersten Gruppe wurde ich so fast automatisch zum festen SL, weil keiner soviel Geld, bzw. Zeit investieren wollte.

In einer späteren Runde gab es dann wieder wechselnde SLs und wir hatten das Problem, dass nicht alle auf dem gleichen Wissensstand waren. Manche wussten fast nichts von Mittelerde, haben aber trotzdem SL gemacht, was echt ok und lustig war. Nur hatte die dann oft das Gefühl, "den Ansprüchen nicht gerecht zu werden". Mittelerde ist nicht so "schlimm" wie DSA, es ist nicht alles beschrieben und vorherbestimmt. Aber ich könnte mir z.B. nicht vorstellen, mal eben schnell für DSA SL zu machen, auch wenn ich mich eine Woche einlese. Für eingefleischte DSA Fans könnte ich nie SL machen. Deshalb mein Schritt hin zum: Ein SL, ein Setting. Da kann sich dann jeder austoben wie er will, jeder kann sich einbringen. Aber es liest sich eben auch nur ein SL wirklich ein.
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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #15 am: 2.09.2006 | 16:36 »
Vielleicht kommt der Appetit wenn Du mal den Anfang machst. Du machst eine Zeit lang SL. Vielleicht steigt dann das Interesse deiner Mitspieler derart, dass der eine oder andere doch mehr über das Setting in Erfahrung bringen möchte.

Offline Vanis

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #16 am: 2.09.2006 | 16:42 »
@Vanis: Das Zeitproblem trifft ja auch auf mich zu. Ich WÜRDE wenn ich KÖNNTE komplett alles machen, im Grunde ist IK sehr cool, und das sehen meine Mitspieler eigentlich auch so. Das ganze wäre an SICH aber kein Problem wenn man sich die Arbeit teilt (z.b. jeder erliest sich Teile daraus und man baut es zusammen) und DAS ärgert mich.

Das hab ich halt so gelöst, dass ich mir zu einem neuen Setting am Anfang nicht viel kaufe und somit nicht viel lesen muss. Erst wenn die SPieler total begeistert davon sind, hol ich mir mehr.

Beispiel Cthulhu: Da kannst du nichts aufteilen, weil dann die Spannung absolut flöten geht. Andererseits braucht man als SL nicht wirklich viel um spielen zu können. Ich hab mir damals das Grundbuch geschnappt, ein EInsteigerabenteuer aus eben diesem gespielt. Gruppe war begeistert (damals noch  ;)), also hab ich mir mit der Zeit mehr gekauft. Im Nachhinein hab ich festgestellt, dass ich zu viel gekauft hatte. Ich konnte gar nicht alles spielen und hab auch nicht mehr alles gelesen.

Fazii: Weniger ist mehr. Erstmal klein anfangen mit Grundbuch, danach nur bei Bedarf mehr.
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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #17 am: 2.09.2006 | 17:00 »
Zitat
Ich könnte mich auch in kein Setting allein einarbeiten das ich total geil fände, das wär keine Lösung. Das geht nur gemeinsam.

Blödsinn! Natürlich geht das allein, ungefähr jeder, der in diesem Thread postet, hat das schon gemacht. Du hast einfach nur keine Lust, das alleine zu machen. Deine Mitspieler hingegen haben keine Lust, dir zu helfen, weil sie sowieso lieber weiter in Aventurien spielen würden. Du willst, dass alle mitmachen, nur weil du keine Lust auf Aventurien hast.

Willst du hier nur ein bisschen bemitleidet werden, oder willst du dein Problem lösen?
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Chiungalla

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #18 am: 2.09.2006 | 17:19 »
Sich in ein System so weit einarbeiten, dass man es Spielleiten kann, dauert in der Regel nicht mehr als ein oder zwei Abende.
Meiner Erfahrung nach.

Bei sehr vielen Systemen kann man sich sogar Samstags von 10 bis 14 Uhr noch schnell ins System einlesen, wenn man ab 15 Uhr leiten möchte.
Alles schon ausprobiert.

Offline Vanis

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #19 am: 2.09.2006 | 17:28 »
Sich in ein System so weit einarbeiten, dass man es Spielleiten kann, dauert in der Regel nicht mehr als ein oder zwei Abende.
Meiner Erfahrung nach.

Das klappt absolut wunderbar.

Zitat
Bei sehr vielen Systemen kann man sich sogar Samstags von 10 bis 14 Uhr noch schnell ins System einlesen, wenn man ab 15 Uhr leiten möchte.
Alles schon ausprobiert.

Mmmh, da wird`s schon schwieriger. Kommt dann auf das Setting an. Bei Shadowrun und Earth Dawn würd ich mir das nicht zutrauen (mal angenommen ich hätte noch keinen blassen Schimmer).

Bei anderen Settings würde das aber wunderbar klappen.
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Spiele gerade: Der Eine Ring - Abenteuer am Rande der Wildnis

Chiungalla

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #20 am: 2.09.2006 | 17:35 »
Zitat
Kommt dann auf das Setting an. Bei Shadowrun und Earth Dawn würd ich mir das nicht zutrauen (mal angenommen ich hätte noch keinen blassen Schimmer).

Also bei Shadowrun wäre das kein Problem.
Da kann man das was vom Setting hängen bleibt nachdem man sich eingearbeitet hat, locker auf eine DIN A4 Seite bekommen.

Und bei Earthdawn einfach die Weltbeschreibung aus dem Grundbuch.
Die schafft man in zwei Stunden, und ist dann schon sehr gut informiert.

Man muss ja nicht wissen wie es in Hongkong abgeht, wenn man in Seattle in den Barrens leiten möchte.
Und man muss nicht wissen wie die Politik in Kratas aussieht, wenn man in Urupa bleibt für die ersten paar Abenteuer.

Mehr als den groben Überblick und ein paar fürs Abenteuer wichtige Details braucht man eigentlich nie, und die sind schnell intus.

Pyromancer

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #21 am: 2.09.2006 | 17:38 »
Ich könnte mich auch in kein Setting allein einarbeiten das ich total geil fände, das wär keine Lösung. Das geht nur gemeinsam.

Das war in fast allen Runden, die ich bisher gespielt habe, der Normalfall. Ein Spieler kommt, sagt: "Ich hab da was ganz Tolles und will das leiten", der Rest sagt: "Klar, mach mal!". Das funktioniert wunderbar. Der entsprechende Spieler ist dann auch der einzige, der Regelwerke, Quellenbücher etc. kauft und liest, der Rest kriegt das Setting nur gefiltert duch die Brille des Spielleiters während des Spiels mit. Wo ist das Problem?

Offline Vanis

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #22 am: 2.09.2006 | 17:48 »
Also bei Shadowrun wäre das kein Problem.
Da kann man das was vom Setting hängen bleibt nachdem man sich eingearbeitet hat, locker auf eine DIN A4 Seite bekommen.

Ok, bei SR mag das noch gehen. Da sind die Grundregeln, die man zum SPiel braucht, nicht so kompliziert.

Zitat
Und bei Earthdawn einfach die Weltbeschreibung aus dem Grundbuch.
Die schafft man in zwei Stunden, und ist dann schon sehr gut informiert.

Beim Hintergrund geb ich dir Recht. Bei den Regeln wird es finde ich schwieriger. Jedes Talent hat eine eigene regeltechnische Auswirkung. Jeder Gegner verlangt neues Einarbeiten (weil vielleicht jeweils neue Talente). Das würde mich als SL stark einschränken. Da hätte zumindest ich Probleme. Aber man könnte auch das hinkriegen mit der passenden Gruppe. Fängt man halt klein an, ohne viele Kämpfe und Wüfelorgien.

Insgesamt ist die Verständlichkeit - und damit die Möglichleit sich schnell einzuarbeiten - für mich ein großes Qualitätskriterium bei Rollenspielen. Wenn ich mir erst ganze Boxen kaufen soll, um spielen zu können, lass ich meist die Finger davon.
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Chiungalla

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #23 am: 2.09.2006 | 18:49 »
Zitat
Beim Hintergrund geb ich dir Recht. Bei den Regeln wird es finde ich schwieriger.

Vanis, hier gehts doch aber ums Setting nicht um das System.  ::)

Offline Patti

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Re: Wechsel in neue detaillierte Settings
« Antwort #24 am: 2.09.2006 | 19:03 »
Du, manche Leute trennen so ein Buch fei ned auf, nach Setting und System. Den Gedankensprung, dass das nicht zwingend zusammen gehört, macht man  nicht so auf die Schnelle. V.a. nicht, wenn man zum ersten Mal (oder so) was anderes anfängt. Da denkt man noch, dass das schon mit irgendeinen Grund zusammen in dem Buch steht.
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