Nochmal allgemein zum Thema:
Eigentlich ist es ja ganz logisch, dass GURPS eine breite Palette an Möglichkeiten bietet, von sehr realistisch und tödlich, bis hin zu heroisch cinematisch. Allein die unterschiedlichen Weltenbände zeigen doch, dass es unterschiedliche Spielweisen von GURPS geben sollte. Natürlich lässt sich das grundlegend auch mit den zur Verfügung stehenden Charakterpunkten bei der Erschaffung regeln. Das ist es aber nicht alles, aus folgenden Gründen:
Auch ein 200 CP Charakter, der super gut im Kampf ist, kann in einer epischen Kampagne ohne weiteres durch einen Schlag eines 0815 Gegners ins Jenseits befördert werden, WENN man nach den normalen Kampfregeln spielt. Im Sinne einer epischen Handlung wäre das eindeutig nicht.
Dass die Charakterpunkte nicht das entscheidende Kriterium sind, weiß auch GURPS
. Es gibt ja auch "schwache" Charaktere, die in einer epischen Handlung vorkommen und natürlich nicht sterben, siehe die Hobbits im Herrn der Ringe.
Ich würde mir also immer passend zu der Kampagne und dem Setting überlegen, wie realistisch es zugehen soll (ich weiß, dass Rollenspiel nie realistisch sein kann). Dementsprechend kann ich dann mit der Gruppe festlegen, wie hoch die Anfangs-CP sein sollten und nach welchen Kampfregeln gespielt wird.
Beispiele:
- modern horror: relativ wenig CP (75), Chars sind Normalos, realistische Kampfregeln, eine Kugel im Bein ist nunmal eine Kugel im Bein und eitert ganz schwer raus
- hard Science Fiction: relativ viele CP (100-130), Chars sind Experten, realistische Kampfregeln mit einigen Abschwächungen, allein durch Hightech-Medzin lässt sich da schon einiges machen
- SF im Sinne von Star Wars: hohe CP (150), Chars sind die Superhelden, Cinematik pur
- epische Fantasy: hohe CP (100), Chars sind angehende Helden, Normalos sollten im Kampf keine Chance gegen sie haben, das steigert sich im Verlauf der Kampagne weiter