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Wie böse ist das Böse noch?

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Yerho:
@ sohn_des_aethers
Danke für die Präzisierung, mangels umfassener Kenntnisse hätte ich es nie so treffend auf das Rollenspiel beziehen können.

Vielleicht noch ein anderer Punkt, der angesichts der bisher eher moralischen Sichtweise etwas banal wirken mag: Viele Antagonisten sind einfach viel zu inkompetent, um "böse" zu sein ... Sie bekommen weder eine langfristige Strategie noch eine für bestimmte Situationen geeignete Taktik auf die Reihe; sie managen keine Ressourcen, kennen weder Spezialisierung noch Multifunktionalität. Sie machen die dämlichsten Fehler gleich mehrfach und lernen nichts daraus; sie varieren keine Pläne, die vielleicht nur aus einem Zufall heraus nicht funktioniert haben. Sie kennen weder das Prinzip des Teilsiegs noch das der Verlustminimierung. Sie schließen keine gleichwertigen Bündnisse und machen keine Eingeständnisse, vertagen keine Vorhaben und modifizieren niemals ihre Absichten. - Kurz, sie sind ungefähr so bedrohlich wie ein schlafender Schoßhund, der davon träumt, den Postboten zu fressen.

Lord Verminaard:

--- Zitat von: sohn_des_aethers am  6.12.2002 | 15:00 ---Was mir in den Quellbüchern fehlt sind wirkliche Motivationen.
--- Ende Zitat ---

The Players Guide to the Sabbat + The Storytellers Handbook to the Sabbat für Vampire. Absolut perverse, brutale und skrupellose Bösewichte, deren Motivation, deren Überzeugung, deren Dynamik, deren Fanatismus absolut überzeugend und nachvollziehbar begründet wird. Und genau deswegen - da muss ich Dir recht geben - wirken sie, trotz ihres wahrhaftig unmenschlichen und grausamen Tuns, nicht mehr wirklich "böse", jedenfalls, wenn man selbst mal einen gespielt und sie, wie Du es treffend ausdrückstest, entmystifiziert hat. Weiß man hingegen nur wenig über sie, wird man sie nur unzureichend verstehen. Dafür werden sie um so erschreckender wirken.

Für ein Fantasy-Setting, ich kann mich da nur wiederholen, reicht mir die Begründung "die Bösewichte dienen dem dunklen Gott, dem Widersacher des Lichts, seit jeher und sind durch und durch schlecht". Wo ist mein Zweihänder? 8)

@ Yerho: Ich find's interessant, was Du schreibst, aber meine RS-Runde ist kein literaturwissenschaftlicher Workshop. Ich habe gelegentlich versucht, moralische Fragen und innere Konflikte aufzuwerfen, doch in meinen augenblicklichen Runden ist die Resonanz nicht sehr groß. Das war bei der alten Vampire-Runde anders, und ich mochte es. Ich mag aber auch die sorglose Variante. Ahh, da ist er ja, der Zweihänder!! ;D

Yerho:
Wenn, dann sollte es schon mindestens ein Dreihänder sein ... ;D

Dash Bannon:
@sohn_des_aethers und Yerho:
jetzt hab ichs wirklich verstanden denke ich.
Was ähnliches, wenn auch nicht ganz so ausführlich, hab ich mal in einer Englischklausur geschrieben, als ich beschreiben sollte, wie ich einen Filmbösewicht darstellen würde(oder wars ein Romanbösewicht?)
Nämlich nicht als blutriefendes Monster, sondern als klugen, überlegt handelnden Charakter, der vielleicht nicht direkt als Bösewicht erkennbar ist.

Visionär:
z.B.: Doctor Moriaty aus den Sherlock Holmes Geschichten.

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