@ Monkey:
Ob deutsch oder nicht, das ist ja auch egal, das Prinzip bleibt dabei, dass man dazu tendiert zu viele Infos in einen Satz zu packen (oder aber es läuft nach dem Schema "Und dann... und dann..."). Das gefällt mir vom Prinzip her nicht. Ich bin da eher für Qualität statt Quantität. Manchmal.
Gespielt hab ichs noch nicht, ich hab ja gesagt, ich habs mir mal angeschaut.
Was ich auch denke, was vielleicht problematisch ist, man kommt nicht immer auf 5 passende Details, wenn wir wirklich lächerliches (irgendwo hab ich was von nem Eichhörnchen gelesen) weglassen wollen. Das würde wohl weniger wortgewandten oder fantasiereichen Spielern eher schwerfallen. Aber sie haben vielleicht eine Szene vor Augen, die mit wenigen Worten einfach cool ist.
Ich kenne dich oder deine Spieler nicht, aber meine Erfahrung war das genaue Gegenteil: Ich hab noch nie einen Spieler gehabt der ein Problem damit hatte das Limit zu treffen. Noch nie.
Wenn ich Wushu leite dann erzählen die Spieler oft nicht mehr als wenn ich, keine Ahnung, Shadowrun leite. (Hin und wieder steigern sie sich in was rein und ich bremse sie ein bißchen, aber wie gesagt, das hatte ich auch mit SR-Spielern.) Mal angesagt was man eigentlich macht, dann vielleicht ein Detail dazu das einem grad einfällt, dann wirft ein anderer mal ein Detail ein oder beschreibt eine Filmszene die grad passt und bevor man's merkt sind die Limits voll.
(Ein gutes Beispiel wie Wushu meistens abläuft sieht man
hier. Alle reden durcheinander, man verwendet Dialog und IC-Speech, inspiriert sich gegenseitig, ...)
Was IMO im Wushu-Regelwerk (Zumindest/vor allem nicht im deutschen) nicht wirklich rüberkommt ist das die Spieler ja eigentlich nicht abwechselnd monologisieren während die anderen schweigend dasitzen und nix reden. Viel mehr ist es so das die Spieler meistens ein zwei Details erzählen, dann ein anderer Spieler ne coole Idee hat und weiter erzählt, dann vielleicht wieder der erste was einwirft, zwischendurch kudern sich alle mal ab und dann sagt die Gruppe irgendwann mal "Ok, wir haben jetzt jeder ca. das doppelte des Limits erzählt, jetzt sollten wir wirklich mal langsam würfeln" und geht dann zur Würfel-Phase über. Und so weiter...
Meiner Erfahrung nach haben viele Leute anfangs die selben Bedenken wie du. (Sowohl dieses Forum als auch der
RPGnet Thread Index sind voll davon.) Und für manche ändert sich auch nach dem Spiel darin nichts, sei es weil das Spiel einfach nichts für sie ist oder was auch immer.
Aber ich sehe immer wieder das Leute die es mal ausprobiert haben dann zurückkommen und posten das sie sich zu unrecht sorgen gemacht haben und das eigentliche Spiel garnicht so war wie befürchtet.
Versteh mich nicht falsch, das soll jetzt wirklich nicht als "Solange du es nicht gespielt hast ist deine Meinung nichts wert" rüberkommen, im Gegenteil, für manche Spieler treffen deine Sorgen durchaus zu. (Sprich, es gibt sicherlich Spieler die bösartigst monologisieren* oder Spieler die keine 5 Details zusammenbekämen, selbst wenn ihr Leben davon abhinge.) Aber für, IME, die meisten Leute trifft es nicht unbedingt zu, denn die haben keine Probleme damit Wushu zu spielen und einen tollen Abend (oder mehrere) damit zu haben.
Genau diese Diskepanz zwischen "Wushu wie man meint das es sich spielt" und "Wushu wie es sich dann letzen Endes wirklich spielt" ist es auch die mich immer dazu drängt jedem zu empfehlen zuerst einmal Wushu-as-written zu spielen (Gegebenenfalls mit Opem Reloaded oder ein paar guten Ratschlagsthreads im Rücken.), bevor man anfängt es zu ändern. Denn Wushu funktioniert oft überaschend gut und selbst gutgemeinte oder -überlegte Hausregeln können das manchmal zusammenhaun. (Oder zumindest langweiliger machen als es hätte sein können.)
M
*Obwohl es für sowas ja zum Glück das Veto gibt.