Autor Thema: Feste Gruppen oder Oneshots?  (Gelesen 4561 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Vanis

  • Famous Hero
  • ******
  • Courage is found in unlikely places
  • Beiträge: 2.560
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Vanis
Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
« Antwort #25 am: 12.01.2007 | 13:34 »
@Vanis

Ein solches hat sie zwingend. Und zwar die Charaktere.
Eine Kampanie ist eigendlich eine Lebenssimulation. Es gibt genau zwei 'Töpfe', aus denen sie Konfliktpotential und damit Material für weitere Geschichten (sprich: Teile der Kampanie) ziehen kann: Die SC und deren soziales Netz.
Unumgänglich wird die Gruppe der SC und deren soziale Kontakte, wen können sie leiden, wen nicht? Wem haben sie ans Bein gepinkelt? Wer ihnen? zum Mittelpunkt zum 'zentralen Thema' der Kampanie.

Die Chars als zentrales Thema ist klar, daraus entwickelt sich die Handlung. Ich hatte aber bisher immer den Eindruck, dass ein Ende der Kampagne immer auch durch die äußeren Konflikte bestimmt wird. Irgendwann sollta halt ein wichtiger Feind bezwungen sein. Natürlich könnten die Chars dann bei Interesse weitermachen. Für mich ist dann aber irgendwann der Zeitpunkt da, wo ich sage "gut is, mein Char hat genug erlebt, er setzt sich zur Ruhe". Das ist dann meist gegeben, wenn ein großes Ziel erreicht wurde.
“The board is set, and the pieces are moving.”

“Home is behind, the world ahead,
And there are many paths to tread“

Spiele gerade: Der Eine Ring - Abenteuer am Rande der Wildnis

Offline Hr. Rabe

  • Hoëcker
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.317
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: TheRavenNevermore
    • Dragons and Bytecode Blog
Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
« Antwort #26 am: 12.01.2007 | 13:44 »
Volle Zustimmung.
Allerdings ist der große Feind eben nicht das zentrale Thema der Kampane (ansonsten wäre es meiner Ansicht nach ein langer Oneshot).
Der Unterschied macht sich an der Art und Weise deutlich, wie auf die Aktionen der SC und des 'Feindes' eingegangen wird. Wo in einem langen Oneshot klar ist, daß mit diesem Feind die Sache vorbei ist, ist das bei einer Kampanie nicht zwingend so. In Folge dessen ist die Gruppe auch wesentlich unbefangener, sich zwischenzeitlich anderen Dingen zu widmen oder auftretende Seitenpfade weiter zu durchstöbern. So kann ich mir problemlos vorstellen (ist mir aber noch nicht passiert), daß die Chars bei ihrer Jagd nach Feind X dem NPC Y auf die Zehen treten und das dann blöderweise auch noch soweit ausweiten, daß dieser neue Feind wichtiger wird als der alte. Das hieße in einem Oneshot 'Abenteuer sprengen' und ist der Alptraum vieler klassischer SL. In einer Kampanie lächle ich als SL nur mein fieses SL-Grinsen, denn die Spieler haben mir gerade ein wunderschönes neues Thema in die Hand gegeben, das ich ausbauen kann.
Dieser Unterschied ist meiner Meinung nach essentiel, denn es markiert sehr gut den Grund, warum mir meißtens Kampanien wesentlich besser gefallen als Oneshots. ;)

Gruß,
Hr. Rabe
#define EVER ( ; ; )


Dragons and Bytecode