Autor Thema: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?  (Gelesen 16565 mal)

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Online Arkam

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Hallo zusammen,

ich mache mir zur Zeit mit ein paar Leuten Gedanken zu einem Einsteigerrollenspiel. Angeregt vom Hardwurstthread will ich hier Mal nachfragen wieviele Details für euch Berücksichtigung finden sollten.
Ach ja bevor die Elchherde und die Schlachterinnung hier aneinanderstoßen noch ein Hinweis:

Es soll um ein klassisches aufgabenbasiertes Rollenspiel gehen.

Mögliche Fragen wären:

Ausrüstungsliste oder nicht?
Micromanagment von Nahrung, Wasser und Leuchtmitteln oder nicht?
Waffenmanagment was etwa Zerbrechlichkeit oder Munition angeht?

Gruß Jochen
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Offline Falcon

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #1 am: 25.01.2007 | 11:31 »
puuh, das lässt sich schwer in Worte fassen.

Ausrüstung finde ich wichtig. Wenn man das richtig macht, kann es direkt ein zusätzliches Spielgefühl zum Charakteraufbau sein (Earthdawn).

Micromanagement verachte ich. Mich interessierts nicht ob mein Wetzstein noch 23.456 oder 21.345 Anwendungen hat oder wieviel Anwendungen eine Zunderdose hat (wurde in einer alten Runde mal ernsthaft disktutiert).
Ich finde es aber schon nicht unwichtig ob man dran denkt, was warmes zum Anziehen einzupacken, weil dadurch auch wieder Abenteuersituation entstehen können (also Neue Aufgaben). Andererseits finde ich es auch nervig, wenn man vor einer Wüste steht, 3,5 Stunden damit zu verbringen zu überlegen welche Tiere man jagen muss und wie um an Häute für Wasserschläuche heranzu kommen. Mich interessiert nicht in welchem Maße mir mein Schwert wegrostet aber ich finde es schon interessant zu wissen ob es in einem Kampf kaputt gehen kann. Auch finde ich wichtig ob ich an den Ausrüstungswerten (auf die ich ebenfalls nicht verzichten wollte) sehen kann ob ich einen qualitativ guten oder schlechten Gegenstand habe. Auf Munition würde ich auch nicht verzichten wollen, wir hatten schon zu viele coole Szenen mit so etwas. Bei Gewicht finde ich es einfach nur lästig auf den Kilogramm nachzuhalten wieviel ich schleppe und noch schleppen kann. Man kann wohl sehr gut beurteilen ob eine Person zu viel schleppt oder nicht und meisstens spielt es auch keine Rolle, weshalb wir(ich) Gewicht meisstens ignorieren.

aber wie soll man das für eine Umfrag quantifizieren?

Ich hasse Hartwurstspielstil auch wenn es sich vielleicht anders liest. Das liegt zum einen daran, daß dazu mehr gehört als Materialmanagement und zum anderen, weil es mit den richtigen Regeln kein Hindernis sein muss. Ich entscheide es aber für jedes Detail seperat ob ich es überflüssig finde oder nicht.
 
« Letzte Änderung: 25.01.2007 | 11:35 von Falcon »
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Offline Roland

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #2 am: 25.01.2007 | 11:36 »
Ausrüstungsliste oder nicht?

Nein.

Micromanagment von Nahrung, Wasser und Leuchtmitteln oder nicht?

Nein.

Waffenmanagment was etwa Zerbrechlichkeit oder Munition angeht?

Nein.

Diese Dinge sollte man alle besser regeln, als mit Micromanagment und Zustandslisten.
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Offline Wawoozle

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #3 am: 25.01.2007 | 11:37 »
Nein.
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Offline Skyrock

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #4 am: 25.01.2007 | 11:37 »
Erst mal: Kommt drauf an was für ein Spiel es werden soll. Bei Mad-Max-Endzeit ist es wichtig dass genau festgehalten wird wie viele Hundefutterdosen und Schrotpatronen noch vorhanden sind; bei Hong-Kong-Action à la Feng Shui wäre es hingegen besser Nahrungs- und Munitionsmanagement zu ignorieren, schließlich hat es an jeder Ecke den Wok und so viel Munition wie die Protagonisten mit ihren MACs rauspusten könnten sie logisch gesehen sowieso nicht mitschleppen.

Kannst du vielleicht das Spiel von dem wir reden noch weiter einschränken? Sonst kann ich nur butterweiche Antworten mit explizit aufgeführten Ausnahmen und Ausnahmen von den Ausnahmen aufführen.
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Offline Falcon

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #5 am: 25.01.2007 | 11:39 »
das ging schnell, die SchlachterInnung ist schon da. nein.nein.nein. Mit den Antworten lässt sich doch arbeiten :)

Ich stimmte Skyrock zu. Wie ich schon meinte kann es für jedes Detail unterschiedlich wichtig sein es einzubauen.
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Online Arkam

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #6 am: 25.01.2007 | 11:40 »
Hallo Falcon,

ich will hier eigentlich Mal sammeln wieviel Managment die Leute den gerne haben.
Ich finde deinen Standpunkt eigentlich nachvollziehbar.

Man sollte an Ausrüstung denken die braucht jedoch kein Micromanagment.

Für auftauchende Probleme sollte es eine klare Lösung, also etwa Tiere für Leder jagen, geben aber auch hier braucht es kein Micromanagment, also was für ein leder und wieviel Tiere.

Bei Waffen darf es etwas mehr Micromanagment sein, Zerbrechlichkeit und Munition, weil daraus interessante Situationen entstehen.

Ich hoffe deine Aussage ist bei mir richtig angekommen.

Gruß Jochen
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Offline Wawoozle

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #7 am: 25.01.2007 | 11:44 »
das ging schnell, die SchlachterInnung ist schon da. nein.nein.nein. Mit den Antworten lässt sich doch arbeiten :)

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Online Arkam

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #8 am: 25.01.2007 | 11:46 »
Hallo Roland,

da würde mich doch interessieren wie man Ausrüstungslisten, Waffenmanagment und Micromanagment bei Ausrüstung in Regeln faßt?

Bei vielen Dingen kann ich mir zwar auch elegantere Methoden vorstellen, teilweise bei Computerspielen abgeschaut, aber Managment bleibt es.

Es soll ein Einsteigerspiel werden das für alle Situationen klare Regeln bietet um Einsteigern so eine Sicherheitsleine zu bieten wenn das In Charakter noch Probleme bereitet.
Als Hintergründe hatten wir an klassische Fantasy, SF, wohl er eher Opera als Hardcore und Modern / Cyberpunk gedacht.

Gruß Jochen
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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #9 am: 25.01.2007 | 11:47 »
Ausrüstungsliste oder nicht?
Ausrüstungslisten finde ich manchmal recht passend, da man mit ihnen auch ein Teil des Setting-Flairs transportieren kann. Ein No-Go sind für mich allerdings 16-seitige Ausrüstungslisten, wo von der "Linken Socke, gestreift" bis zur "Würzzwiebel, mild" alles aufgelistet ist... sowas braucht kein Mensch.

Micromanagment von Nahrung, Wasser und Leuchtmitteln oder nicht?
Nein, es sei denn, das Setting oder die Story verlangt es explizit (Endzeit-Szenario wurde schon genannt, wenn sich eine Story um eine Gruppe Gestrandeter auf einer Insel oder dergleichen dreht, kann Micromamagement ebenfalls zu einem Storyelement werden).

Waffenmanagment was etwa Zerbrechlichkeit oder Munition angeht?
Ersteres: Nein. Zweites: ob man noch genug Munition hat oder nicht ist für mich allein eine Frage der Spannung/der Story. Ich handhabe das wie man es oft im Kino sieht: wenn's nicht drauf ankommt, kann man so viel Munition rausballern, wie man will, aber im kritischen Augenblick des Endkampfes mit der Nemesis ist halt nur noch eine Kugel im Lauf. Insofern: Micromanagement für Munition eher nein.

Offline yossarian

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #10 am: 25.01.2007 | 11:56 »
Ich bin sehr fürs Munitionszählen: Erstens bleibt es doch meistens sehr überschaubar. Und zweitens möchte ich, dass der Spieler je nach Verhalten entweder ein volles Magazin, eine Kugel oder eben nichts mehr hat, wenn er seine Nemesis trifft.

Für Verbrauchsgegenstände: In Kampagnen, in denen Ressourcen nicht verknappen, halte ich es einfach nur für nervig Mikromanagement zu betreiben. In Endzeitkampagnen (wo das fast beinahe leere Feuerzeug einfach dazu gehört) kann man das teilweise über die alte Abbrennwahrscheinlichkeit von Midgard regeln. Das Feuerzeug hat pro Anzünden eine Wahrscheinlichkeit von 10%, das nichts mehr geht. Das spart wenigstens ein bisschen Buchhalterei ein...

Offline Boba Fett

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #11 am: 25.01.2007 | 11:57 »
Generell:
Micromanagement, das über die Zahl der Tagesrationen, der Menge an Munition und der generellen Ausrüstung angeht finde ich generell übertrieben.
Kurz: Ich reche Hartwurst nicht in Gramm ab!

Ansonsten:
Ich bin da zwiegespalten:

Es gibt Systeme, wo ich mir keine Gedanken machen möchte, wieviel Schuß ich noch im Magazin habe.
Trinity gehört zum Beispiel dazu. Oder Star Wars. Und auch Fading Suns, Earthdawn oder Exalted.

Dann gibt es aber auch Systeme, wo ich finde, dass soetwas zum Flair des Spiels gehört, weil begrenzte Ressourcen
einfach Element des Spiels ist.
AC, Cyberpunk 2020, Shadowrun oder Blueplanet. Vielleicht auch DSA, nur spiele ich kein DSA. Vielleicht auch DnD.


Für mich ist das keine Grundsatzentscheidung, sondern eine Frage des "was und wie möchte ich heute spielen".
Wenn ich Lust auf eine Rollenspielwelt habe, wo die Ressourcen begrenzt sind, dann mache ich das zum Inhalt des Spiels.
In einem Wüstenabenteuer würde ich mich auch um die Wasservorräte kümmern wollen, weil sie relevant sind.
Wird aber etwas gespielt, wo etwas anderes im Vordergrund steht (zum beispiel wo Charaktere einen sehr hohen Powerlevel oder außergewöhnliche Fähigkeiten haben) dann interessiert mich das nicht. Im James Bond Film sieht auch niemand die Doppel Null beim Pinkeln.

Das gleiche gilt für Proben auf Spielwerte.
Wenn es wichtig ist, wird gewürfelt. Und wenn etwas regelmäßig relevant ist, sollte es dazu einen Wert auf dem Dokument geben.
Fantasyhelden, die draussen übernachten brauchen bei mir keinen Wert für "kochen". Wer möchte darf sich "Meisterkoch" aufs Dokument schreiben. Bei einer Biolek-Soap Rollenspiel Eskapade wäre mir aber der Wert kochen wichtig. Ebenso Wein-Zechen...
Es interessiert mich nicht, wenn sich so jemand zum Meisterkoch oder zum Atomphysik Genie definieren kann, weil es dafür keinen Wert gibt.
WENN es keinen Wert gibt, ist es im Spiel nicht relevant. WENN es relevant ist, wird es einen Wert geben.
« Letzte Änderung: 25.01.2007 | 12:01 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Blizzard

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #12 am: 25.01.2007 | 12:08 »
Ausrüstungsliste oder nicht?

Ja. Ist ab&an schon ganz sinnvoll. Wichtige Sachen müssen drauf(dazu zählt auch Munition), "Peanuts" oder Kleinkrust, die zum Charakter passen/Deko des Charakters sind eher nicht(und wenn dann nur wenn der Spieler es will).

Zitat
Micromanagment von Nahrung, Wasser und Leuchtmitteln oder nicht?

eher nein. Ich gehe davon aus, dass sich die Charaktere genügend Vorräte mitnehmen, wenn sie zu einer längeren Reise aufbrechen. Genauso wie ich davon ausgehe, dass sie Kletterausrüstung mitnehmen, wenn es in die Berge geht.Und wenn ich es nicht tue, dann denken die Spieler meistens selbst dran. Der klassische "Ihr habt aber kein Seil dabei-Fall" kommt bei mir äusserst seltenst vor.

Zitat
Waffenmanagment was etwa Zerbrechlichkeit oder Munition angeht?
Ersteres eher nein, zweiteres eher ja. Wenn Waffen brechen können oder eine Fehlfunktion haben (und z.B. explodieren können) dann sage ich das dem Spieler, aber das muss er sich nicht aufschreiben. Munition hingegen finde ich schon wichtig, nur ist es in den meisten Fällen eh so, dass die Charaktere mehr Munition haben als sie einer Spielsitzung verpulvern könnten.

In so fern: Etwas Hartwurst als Verpflegung ist gut, von zu viel Hartwurst wird einem nur schlecht. :P
« Letzte Änderung: 25.01.2007 | 12:41 von Blizzard »
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Offline Skyrock

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #13 am: 25.01.2007 | 12:13 »
Dann versuche ich mal, meine Antwort so pauschal wie möglich zu geben:

Ausrüstungsliste oder nicht?
Im allgemeinen ja. Allerdings sollte da nur das wichtige Zeug wie Waffen, Rüstungen und andere für den üblichen Spielablauf wichtige Sachen drauf. Ein paar unwichtige Teile, von denen man den Wert anderer unwichtiger Teile ableiten kann falls es mal aus irgendeinem bizarren Grund eine Rolle spielen sollte können nicht schaden, aber es sollte nicht überhand nehmen.

Micromanagment von Nahrung, Wasser und Leuchtmitteln oder nicht?
Wenn diese Dinge nicht hervorgehoben knapp sind (wie Nahrung und Munition in Mad Max oder Nahrung und Fackeln/Lampenöl in Roguelikes), dann sollten sie eher kurz abgehandelt werden.
Das sonst sehr Mikromanagement-lastige Shadowrun hat da IMHO eine recht gute Lösung: Zusammenfassung. Wohnung, Nahrung, Strom? Im monatlich zu entrichtenden Lebensstil zusammengefasst. Schraubenzieher, Voltmeter, Lötkolben? Kauf einmal die Elektronikkiste, und gut ist. Taschenmesser, Kompass und sonstige Überlebensausrüstung? Einmal das Survivalkit, und da ist alles wichtige drin.

Waffenmanagment was etwa Zerbrechlichkeit oder Munition angeht?
Kommt auch hier auf den Fokus drauf an. Da wo man so schnell keinen Ersatz beschaffen kann kann es ein wichtiges taktisches Element sein, wie verlässlich die Waffe und wie groß der Munitionsvorrat ist.
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Offline Roland

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #14 am: 25.01.2007 | 12:15 »
Zitat
Hallo Roland,

da würde mich doch interessieren wie man Ausrüstungslisten, Waffenmanagment und Micromanagment bei Ausrüstung in Regeln faßt?

Bei vielen Dingen kann ich mir zwar auch elegantere Methoden vorstellen, teilweise bei Computerspielen abgeschaut, aber Managment bleibt es.

Man könnte z.B. davon ausgehen, das ein Charakter die Ausrüstung besitzt, die für seinen Archetyp normal ist. Oder dass die Ausrüstung mitgenommen wurde, die man üblicherweise für die geplante Aufgabe braucht.
Manche Systeme Regeln Geld und Ausrüstung auch über Probemechanismen, der Charakter hat einen Wert für "Ausrüstung" und würfelt dagegen, wenn er etwas Ungewöhnliches dabei haben will.

Was Ausrüstungsdefekte und Munition angeht, ziehe ich dramatische Regelmechanismen vor. Verbrauchsgegenstände reichen so lange wie üblich (z.B. Munition für Schusswaffen reicht für ein längeres oder mehrere kurze Gefechte, Lebensmittelvorräte oder Munition für Schiffsgeschütze reichen für die Dauer der Expedition), ähnliches gilt für Ausrüstung.

Die am Spiel beteiligten können über dramatische Effekte Einfluss auf die Ausrüstung nehmen, z.B. im cinematic Unisytem kann der SL einfach erklären, dass den Charakteren ein Mißgeschick passiert (Munition geht zu Ende, Kletterseil reißt), muß dafür den Spielern aber Dramapunkte zahlen. Ähnlich kann man das in vielen Spielen handhaben, die über solche Mechaniken verfügen.

Abgesehen davon kann Ausrüstung natürlich immer einen Konfliktgegenstand sein, ein Charakter versucht die Gegner zu entwaffnen, die NSCs wollen die Vorräte der Charaktere unbrauchbar machen usw..   
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MadMalik

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #15 am: 25.01.2007 | 12:26 »
Kommt auf den Abend an; es kann nie zu wenig oder zuviel sein. Bei einer Runde Fading Suns geht es mir eher um die Aktionen der Charaktere als um das was sie dabei tragen. Wenn ich allerdings eine Milsim Runde in GURPS ansetze, dann streich ich als Spieleiter brav jeden Municlip mit ab, und wenn jemand nicht mitzählt gibt's halt ein kleines *klick* von mir, bevor er zersiebt wird.

So oder so, im allgemeinen kann man sich wohl auf ein gesundes Mittelmas einigen, wie es hier schon einige male angesprochen wurde. Im großen und ganzen ist das aber wieder mal so ne Frage die man jeweils für sich selbst oder seine Gruppe beantworten muss, un nich für die Allgemeinheit.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #16 am: 25.01.2007 | 12:33 »
Kommt auf System, Abenteuer und Spielrunde an.
Da du aber in Bezug auf ein Einsteigerrollenspiel fragst:
Ich finde es wichtig, das ein Regelsystem über solche Dinge auskunft gibt.
Ob ein Wetzstein jetzt 23.560 oder 21.490 Anwendungen hat wäre mir persönlich egal. Aber das Regelsystem sollte dem Spieler schon die info mitgeben, das ein Wetzstein etwa 1000 Anwendungen erlaubt.
Man muss sich, gerade bei einem Einsteiger Rollenspiel klar machen, das diese Werte den Spielern, die zu einem großen Teil wohl noch nie einen Wetzstein in der Hand gehabt haben, einen groben überblick geben, wie lange so ein Ding hält. Gleiches gilt für fast alle Dinge im Rollenspiel, die der heutige Jugendliche nicht erst im "Robin of Locksley´s Survival Handbook" nachlesen müssen sollte, bevor sie anfangen zu spielen.

Micromanagment muss man dann betreiben, wenn die Spieler sich dem SL-Diktat nicht ohne weiteres beugen wollen, was gerade in Anfängergruppen häufig so ist. Der SL ist eben nicht zwangsläufig der Leitwolf der Clique und so benötigt er etwas Handfestes um sich durchzusetzen.
Das da der Grad zwischen Realismus und Gängelung schmal ist, liegt auf der Hand. Deshalb ist Rollenspiel auch eine Spielart, die man nur schwer per Handbuch lernen kann.

Ich perönlich betreibe keinerlei Micromanagment mehr, auch Macromanagment wird bei mir sehr klein geschrieben.
Das kann ich mir aber auch nur leisten, weil ich entweder mit reifen Spielern spiele, die wegen einem fehlenden Wetzstein keine Diskussion anfangen, oder weil ich bei weniger reifen Spielern die Gnadenlose SL-Keule aus dem Sack hole.
Bei früheren Gruppen war das Micromanagment noch nötig, da wir nciht reif genug waren es anders zu regeln.

Das klingt jetzt so, als wären Spieler die Micromanagement betreiben grundsätzlich unreif, ist aber nicht so gemeint.
Die Aussage ist eher so zu verstehen, das Unreife Spieler grundsätzlich Micromanagment betreiben sollten, um ein Gefühl für die Spielrealitäten zu bekommen, es gibt aber auch Spieler, denen das Micromanagment Spaß macht. Sie wollen nciht einfach von irgendwem entschieden haben, das die Fackeln alle sind, sondern sie wollen selbst die kontrolle darüber haben, und wenn sie mal nicht dran denken, dann wollen sie dafür auch dumm dastehen.

Gerade das Micromanagment ist so ein Punkt, in dem der SL die Pflicht hat sich seine Spieler ganz genau anzusehen, und zu entscheiden(mit ihnen zusammen, wenn sie das Beurteilen können, was bei neuen Spielern eher nciht der Fall ist) welcher Grad an Micromanagment angebracht ist.

Fazit:
Ein System sollte Micromangment nicht komplett aussen vor lassen.
Eine Spielgruppe muss das individuell entscheiden.
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Offline Roland

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #17 am: 25.01.2007 | 12:39 »
Micromanagment muss man dann betreiben, wenn die Spieler sich dem SL-Diktat nicht ohne weiteres beugen wollen, was gerade in Anfängergruppen häufig so ist. Der SL ist eben nicht zwangsläufig der Leitwolf der Clique und so benötigt er etwas Handfestes um sich durchzusetzen.

Oder man könnte gleich mit einem eher parnerschaftlichen Verhältnis arbeiten.   ;)
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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #18 am: 25.01.2007 | 12:50 »
Hallo zusammen,

@Lebemann
Mir ist schon klar das man nie sagen kann "Mit dieser Regelung wird man glücklich." Aber meine Absicht war auch eher Anregungen dazu zu bekommen wie man so etwas regeln kann. Wie gesagt wir schreiben gerade an einem Anfängersystem da sollte man doch störende Sachen von Anfang an vermeiden.

@Roland
Danke das sind wirklich gute Anregungen.

@Skyrock
Das Konzept der Ausrüstungspakete kannte ich bisher eigentlich nur von Morrowind und D&D. Ich werde aber auf jeden Fall daran denken.

Übrigens ist mir gerade noch ein Thema zum Micromanagment eingefallen.

Das liebe Geld.
Da gibt es ja auf der einen Seite Systeme die das tatsächlich über einen Ausrüstungs / Recourcen Wert regeln. Das finde ich für ein Anfängersystem eher unpassend weil es noch ein Konzept ins Spiel einbringt an das man sich als neuer Spieler gewöhnen muß.
Die Hardwurstlösung jede minimale Veränderung mitzuschreiben ist zwar sehr realistisch bedeutet aber eben auch viel Aufwand. Von da aus halte ich sie auch für wenig anfängertauglich.
Bliebe also noch das man sich auf eine Währung beschränkt also Goldmünzen / Credits / Bucks und es keine Zwischenbeträge gibt. Ich tendiere zur Zeit zu dieser Lösung obwohl sie antürlich den Hintergrund etwas untrealistisch macht.

Bei der Ausrüstung schwebt mir eine Plättchenlösung ähnlich wie bei DiabloII vor. Jeder Gegenstand verbraucht mindestens ein Plättchen von denen man nur eine eingeschränkte Anzahl hat. Besonders kleine Gegenstände kann man in Paketen zu X Stück für ein Plättchen erwerben.
Gegenstände wie ein Rucksack oder ein Gürtel mit Taschen geben noch ein paar Plättchen extra. Die Gegenstände sind dann aber auch dort.

Gruß Jochen
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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #19 am: 25.01.2007 | 12:51 »
Ich finde es wichtig, das ein Regelsystem über solche Dinge auskunft gibt.
Ob ein Wetzstein jetzt 23.560 oder 21.490 Anwendungen hat wäre mir persönlich egal. Aber das Regelsystem sollte dem Spieler schon die info mitgeben, das ein Wetzstein etwa 1000 Anwendungen erlaubt.

*hust* Ich verwende nur Wetzsteine, um irgendwelche Klingen scharf zu bekommen (weil ich mit diesen Diamantschärfern nicht klar komme) und mir ist bisher noch NIE ein Stein merklich soweit kleiner geworden, daß er nicht mehr verwendet werden kann.
1000 Anwendungen halte ich für die Untertreibung des Jhnd.
Die oben angegebenen 23.560 Anwendungen hätte in der Realität ein ziemlich abgewetzter Stein noch zu bieten. Hier irgendeinen Verschleiß festhalten zu wollen ist ziemlich unsinnig.  ::)


@Topic:

Wenn ich mal von einem klassischen 'Helden'-Scenario ausgehe ---sprich: Ausnahmen wie 'gritty', 'Endzeit', etc. nicht beachte:

Eine Ausrüstungsliste mit den wichtigsten Dinken (Waffen, Special-Gimmiks) des Helden wär mir wichtig. Auch das Zählen von Munition sollte denkbar sein. Allerdings würde ich hier darauf achten, daß die Zählschritte nie zu klein werden. Wenn ich bei einer Gattling-Gun mit 15.000 Schuß Gurtmuni jede einzelne Kugel absteiche ist das ziemlich witzlos. Dann zähle ich doch lieber die Sekunden, die ich noch feuern kann per 500 Schuß/sec. oder Ähnliches.

Verschleiß, Zerbrechlichkeit und 'Wieviele Tagesrationen Wasser habe ich noch' würde ich wirklich nur dort zählen, wo es zum elementaren Teil der Story wird.
Gruß,
Hr. Rabe
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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #20 am: 25.01.2007 | 12:52 »
Oder man könnte gleich mit einem eher partnerschaftlichen Verhältnis arbeiten.   ;)
Man kanns versuchen.
Aber es wird nicht funktionieren..... (zumindest wird es öfter misslingen als gelingen).

Hier irgendeinen Verschleiß festhalten zu wollen ist ziemlich unsinnig.  ::)
::) War der Kommentar jetzt ernst gemeint?
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Offline Hr. Rabe

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #21 am: 25.01.2007 | 12:57 »
::) War der Kommentar jetzt ernst gemeint?

Äh.. Ja? ::) Du willst doch nicht im Ernst behaupten, daß du den Verschleiß von Wetzsteinen irgendqwie versuchst in der Spielwelt abzubilden? :o
Dann solltest du nämlich auch darüber nachdenken, wie oft man ein Schwert/Messer mit welchen Utensilien schleifen kann, befor die Klinge durchgewetzt ist und  wie sich minimale Temperaturunterschiede auf die Bruchfestigkeit gewisser Waffen und Werkzeuge auswirkt. :gaga:
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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #22 am: 25.01.2007 | 13:02 »
Mikromanagement ist meiner Meinung nach dann sinnvoll, wenn man es mit einem Setting zu tun hat, bei dem die SCs über knappe Ressourcen verfügen. Ich denke da an New Frontier-Settings wie Blue Planet oder Serenity.

Ok, man kann es auch übertreiben (wie bei der Anwendung von Wetzsteien, wobei ich noch niemanden erlebt habe, der so kleinlich ist), aber es sollte den SCs schon bewußt sein, wieviel sie von was haben, um ihre Lage zu verdeutlichen.

In solchen Settings ist es eher stimmungstötend meiner Meinung nach, wenn es zwar heißt, daß die SC arm dran sind und am Rande der Pleite navigieren, aber dennoch alles haben, was derzeit zur Situation paßt, weil sie kein Mikromanagement betreiben.

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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #23 am: 25.01.2007 | 13:05 »
Hallo zusammen,

der liebe Wetzstein zeigt aber doch recht deutlich das ein Regelwerk etwas zur Haltbarkeit von Gegenständen enthalten muß. Denn gerade bei Anfängern und Charakteren mit knappen Recourcen gehen mit solchen Diskussionen viele teilweise bitter diskutierte Minuten dahin.

Überhaupt finde ich den Ansatz Managment als Hilfe für den eben auch unerfahrenen Spielleiter weiterverfolgenswert.

Gruß Jochen
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Re: Wieviel Hartwurst (Micromanagment) darf es sein?
« Antwort #24 am: 25.01.2007 | 13:07 »
@Rabe,Thalamus: meint ihr ich erwähne zum Spass daß in einer alten Runde von uns mal darüber geredet wurde. Das war so ein echtes Trauma, weshalb ich mich noch gut dran  erinnere.  :P

Ich denke die Linie ist klar, neben Totalverweigerern ist bei den meissten Postern wohl die Meinung vorherschend "ja, wenn es Bedeutung zum Gespielten hat". Es wäre demnach vermutlich wünschenswert genau das in einem Regel-Mechanismus einzubauen. Da muss man nicht per se für jedes Detail sagen ob ja oder nein.

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