Thema: [TSoY] Oran - bitte Feedback

[oliof]

Hallo,
im Original-Regelwerk wird an zwei Stellen ein Land namens Oran erwähnt, dass aber nicht weiter beschrieben wird. Auf der Forge gibt es einige Diskussionen dazu, anhand derer ich mein mageres Schreibtalent ausgerichtet habe, um Oran in die deutsche Übersetzung als weitere vollständige Gegend einzubringen. Die Beschreibung findet ihr ab sofort im aktuellen Text, den ihr unter http://www.tsoy.de/ findet.

Sagt mir bitte, was Ihr davon haltet. Weiter so? Rausschmeißen? Neu schreiben?

Ideen für kulturelle Fähigkeiten, Gaben und Pfade bitte auch hier rein. Das ist Eure Gelegenheit, Euren Namen in dieses Buch zu bekommen.

[Skyrock]

Zuerst einmal reizt die Beschreibung von Oran mich persönlich und rein subjektiv ziemlich wenig.

Was mir außerdem sehr negativ auffällt ist, dass das ganze im Gegensatz zu den offiziellen Kulturen einen reichlich statischen und harmonischen Eindruck macht. Könnte höchstens Frauen und Männer geben die sich gegen die vorgeschriebene Rolle auflehnen und... Oh, Moment, ist schon geregelt, Frauen dürfen gesellschaftlich sanktioniert so wie Männer leben und vice versa. Gingen also nur noch kulturunabhängige 08/15-Konflikte, aber die kann man auch woanders haben.
Wenn da nicht irgendwie noch Zündstoff reinkommt würde ich diese Kultur weglassen.

[oliof]

Ja, Konflikt-Potential fehlt. Überall sonst gibt es etwas, was Außenstehende haben wollen, und gute Gründe, aus der Tradition ausbrechen zu wollen. Nur Qek ist da etwas schwach, aber da habe ich noch etwas Zusatzmaterial in der Hinterhand. Allerdings sehe ich in der gesellschaftlichen Sanktionierung durchaus Potential - immerhin werden die Männer kastriert und den Frauen ist der Verkehr mit Männern untersagt "Wie, du willst lieber auf dem Land leben? Dann mußt Du aber auch auf ein paar Dinge verzichten..."

Ansonsten ist die Frage wahrscheinlich: Was gibt es in Oran, was andere haben wollen?
Was fehlt in Oran, was man haben wollen würde? Richtig?

[Skyrock]

Ich würde erst einmal da ansetzen: Weg mit gesellschaftlich sanktioniertem Rollenwechsel, wer da raus will muss sich erst einmal gegen den Rest der Gesellschaft durchsetzen.

Das ist noch ziemlich magerer Konfliktstoff (zumal vorgeschriebene Geschlechterrollen schon bei den Khale ein Thema sind), aber es wäre schon mal eine Verbesserung.

Vielleicht verschärft man das ganze noch etwas mit geschlechtsspezifischen Secrets? Bei den Männern würde es sich natürlich anbieten ein paar kriegerische und auf Pferde bezogene Secrets zu verpassen. Die der Frauen sollten einen scharfen Kontrast dazu bilden... Vielleicht reserviert man Magie für Frauen und legt sie dazu auf sanfte, defensive Tricks fest?

[Pendragon]

Also vielleicht erhöht man einfach noch die Distanz zwischen den Geschlechtern. Frauen und Männer sehen sich höchst selten, so eine Art Besucher-Ehe(gibts zum Beispiel bei den Ainu).
Zum Beispiel höchst ritualisiert, nur einmal im Jahr.
Vielleicht lässt sich dadurch noch ein wenig spannendes Konflikt-Potenzial einbringen....
Anders als bei den Khale sollten das Problem eher sein das sich die unterschiedlichen Geschlchter immer mehr fremd werden.

[oliof]

Also vielleicht erhöht man einfach noch die Distanz zwischen den Geschlechtern. Frauen und Männer sehen sich höchst selten, so eine Art Besucher-Ehe(gibts zum Beispiel bei den Ainu).
Zum Beispiel höchst ritualisiert, nur einmal im Jahr.

Huch, ist doch schon bei zweimal im Jahr....

Vielleicht lässt sich dadurch noch ein wenig spannendes Konflikt-Potenzial einbringen....
Anders als bei den Khale sollten das Problem eher sein das sich die unterschiedlichen Geschlchter immer mehr fremd werden.

Ja, da kann man noch was drehen. Skyrock hat aber Recht - das alleine bringts noch nicht. Trotzdem vielen Dank für die Unterstützung.

[Pendragon]

Huch, ist doch schon bei zweimal im Jahr....

Oh , hab ich überlesen. Ist natürlich egal ob 1 oder 2-mal im Jahr.

Wenn ich es richtig verstehe, ist die Pferdezucht ja eine der wichtigsten Wirtschaftszweige und Pferde ein wichtiges Export mIttel.
Nun würden sich ja daraus Probleme ergeben:
nehmen wir an momentan verkauft Oran an jeden die Pferde der genügend Geld hat, also auch an beide Konfliktparteien, wenn möglich. Nun könnte es Gegenstimmen gegen die ja nicht gerade moralische Praxis geben.....


 

[oliof]

Was Skyrock meint ist folgendes: In jeder anderen Kultur gibt es einen Konflikt, der kurz mit 'Tradition gegen das offensichtlich Notwendige' beschrieben werden kann. Außerdem bietet jede Kultur etwas, was die anderen begehren:

Maldor: Die Streitereien des Adels kosten Kraft, die den Wiederaufbau unmöglich machen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen hier die Artefakte aus den Ruinenstädten. Durch den starken inneren Konflikt ist Maldor auch für sich stehend nicht uninteressant.

Zaru: Die pazifistischen Traditionalisten gegen die Aufständischen. Im Mittelpunkt des Interesses steht hier das Wissen um die Worte der Macht. Spannend wird Zaru durch den Dualismus zwischen Unterdrückung und innerem Konflikt.

Khale: Khale gegen die Ammeniten, Männer gegen 'moderne' Frauen, Grüne Welt gegen Mondsilber. Hier gibts einen Haufen kleinerer Ideen, die insgesamt ein handfestes Bild abgeben. Ohne die ammenitische Invasion wäre es aber nicht so spannend.

Ammeni: Innerer Zwist/Intrige gegen Unterdrückung anderer. Die Ammeniten sind ganz offensichtlich die Schurken in diesem Stück: Sie nehmen die Maldori aus, haben die  Zaru versklavt und die Khaleaner wollen sie vernichten. Mit den Qek handeln sie, aber abenteuerlustige Ammeniten werden sicherlich auch versuchen, auf eigene Faust in den Dschungel zu gehen, um Edelsteine zu finden. Hauptsächlich spannend, weil Ammeni in so viele Richtungen zugleich wirkt.

Qek: Ist auch etwas schwach: Sie haben zwar Diamanten und seltene Pflanzen, aber ihnen selbst schadet es kaum, wenn irgendwelche Irren kommen, um ihnen die bunten Steine wegzunehmen. Schon Qek ist im Vergleich zu den anderen Kulturen 'schwach'. Die schamanistische Tradition ist ganz witzig, macht aber auch noch keinen großen Wurf. (hier fehlt aber noch weiteres Material).

Ich habe unter http://www.tsoy.de/near-rmap.png mal eine "rmap der Kulturen" aufgemalt, wie sie im Moment existiert. (Khale habe ich dabei mehr ins Landesinnere verlegt, die Karte scheint mir in dieser Hinsicht ungenau zu sein). Da sieht man, wo es Lücken gibt.

Oran scheint fanatisiert, aber recht konfliktfrei. Hier werde ich nochmal forschen, was andere sich da gedacht haben. Der jetzige Text ist nur ein Ansatz.

[Skyrock]

Wo Quek gerade erwähnt wird kommt mir noch eine Idee, wie man etwas Feuer reinbringen könnte... Wenn man bei der Idee bleibt dass Magie für Frauen reserviert sein soll und sie nur friedliche und defensive Kräfte wirken dürfen, wie wäre es dann mit männerhassenden, aufbegehrenden und verbotenen Hexenkulten die mit kriegerischen und offensiven Kräften rummachen? Man müsste nur aufpassen dass keine erzschurkischen und korrumpierten Dämonen ins Spiel kommen, weil das dem Anspruch "No monsters" widersprechen würde. So was wie die Trennung von Rada und Petro im Voodoo-Kult oder Sonnen- und Mondseite bei Inka-Gottheiten ließen sich aber sicher einbringen.

Pendragons Idee mit den Pferden ist gar nicht mal so dumm. Vielleicht ein gewisser Kult um heilige Pferde die aus religiös-traditionalistischen Gründen auf keinen Fall an unwürdige Fremdlinge weitergegeben werden dürfen, verbunden mit wirtschaftlicher Notlage die eigentlich nahelegen würde die Viecher zu verkaufen?

[oliof]

So, ein paar kleine Details: Nach Clinton R. Nixon liegt Oran in den Hügeln nördlich von Maldor und westlich von Ammeni. Die kulturelle rmap habe ich dementsprechend angepaßt.

Geht schon in die richtige Richtung. Dann auch noch das hier, was ich bisher übersehen habe, eine kleine Umdeutung: Nur die Bewohner der Städte sind ehemalige Maldori,  ehemalige "Schildländer", die die Nordgrenze Maldors vor den einfallenden Steppenreitern beschützt haben. In der Zeit der Schatten kam es dann zur Trennung von Männern und Frauen. Jetzt stellen die maldorischen Matronen (hach, ich liebe Alliterationen) die herrschende Schicht in den Städten und die Sippenführer die herrschende Schicht in der Steppe. Die Gesetze sind noch aus der 'alten Zeit', als die Stadtgründer Verträge mit den Steppenherren schlossen, und haben sich in dieser seltsamen Art und Weise weiterentwickelt.

Außerdem eine coole Idee, wo ich noch auf Antwort vom ursprünglichen Autor warte: Goblins. Zum einen leben in den Hügeln viele der fiesen Goblin-Arten, die man aus den maldorischen Märchen kennt. Sie werden von den Steppenreitern natürlich aufs übelste bekämpft, da viele von ihnen süchtig nach Menschen- und Pferdeblut sind. Zum anderen gibt es aber auch einige Stämme, die mit (normalen) Goblins 'Blutsbande' geschlossen haben - vielleicht erst in der Zeit der Schatten, vielleicht auch vorher.

Zum Thema "no monsters" - damit ist wohl eher gemeint, dass es keine intelligent, aber von natur aus unrettbar bösen Personen wie den klassischen Kanonenfutter-Orks geben soll.

[Purzel]

Gibt's eigentlich eine Karte von Near?

[oliof]

Es gibt eine aus der englischen und eine aus der finnischen Ausgabe.

Die englische Karte findest Du online auf der Webseite des Künstlers. Mit ein bißchen Fummelei findest Du auch die hochauflösende Karte zum download.

Sie ist meiner rmap unterlegt, incl. der neuen Verortung Khales, die Clinton offensichtlich gefällt.

In dieser Karte liegt Oran so wie bei meiner r-map (weiter oben verlinkt), der die englische Karte als Hintergrund dient.

Auf der finnischen Karte liegt Oran westlich des Meers der Zähne, diekt im Süden von Qek.

[Purzel]

Danke für die Karten, endlich habe ich was zum Drucken und Zeigen!

Ansonsten ist es sehr cool ein Land zu haben, in dem Goblins eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Die Rasse kommt sonst irgendwie nur schlecht weg. Die Ratlinge haben ja immerhin die Dschungel von Khale.

[oliof]

Die Ratlinge haben die Dschungel von Khale?

Du meinst wahrscheinlich die Sümpfe des Zaru-Deltas:

"Strangest of all is the Zaru relationship with ratkin. The swamp's a fertile breeding ground for ratkin, and many live in the ruins of old Zaru. They have become neighbors of a sort, and it's not unheard of at all for ratkin to perform tasks the Zaru can't in their struggle against Ammeni."

Die Goblnis sind in Khale gar nicht so arm dran, aber eher Nebensache:

"Like their claimed brethren, the Qek, Khaleans have little problem with other species. Goblins form tribes throughout Khale, and are called spriggans by the locals, who find them more amusing than annoying.[...] The Ratkin are not numerous in Khale, preferring the cities, but there is the rumor of one Khalean tribe composed completely of Ratkin."

Oder meintest Du die Dschungel von Qek, wo es viele Goblins gibt, was aber kaum Einfluß auf die (nichtexistente) Gemeinschaft hat?

"Goblins infest the hills at Qek's northern borders and run free through its jungles."

Es gibt aber auch keine Gegend, wo die Elfen eine große Rolle spielen. Die Ratkin kommen zwar aus menschlicher Sicht schlecht weg, weil sie die Ruinen der alten Zivilisationen befallen haben, aber eigentlich sehen die nach der Spezies aus, die gerade dabei ist, die Menschen zu überholen.

Ich finde aber auch, dass die Goblins mehr Spotlight verdient haben.

[Skyrock]

Nach genauerer Überlegung würde ich das mit den heiligen, unverkäuflichen Pferden in die Tonne treten: Auf Charakterebene ist das natürlich ein harter Konflikt, aber auf Spielerebene ist klar dass es abergläubischer Mumpitz ist, womit klar ist für welche Seite man stimmt.

Das mit den blutsaugenden Goblins klingt interessant.

[Ron]

So, jetzt mal ein paar Sachen von meinem Misthaufen:

Mir fällt auf: Reiten als Fähigkeit fehlt bisher, kann das sein?

Ein paar Ideen gebastelt zum Text:

Kulturelle Fähigkeiten der Oran

Pferde (Instinkt)
Mit dieser Fähigkeit kann man mehr als nur Reiten: Es gehören auch Einfühlvermögen in das Tier sowie Kenntnisse über die Versorgung und Pflege dazu.

Kavallerie (Kraft)
Diese Fähigkeit umfaßt die Kenntnisse eines Kämpfers in einer Gruppe Berittener: Der Umgang mit Pfeil und Bogen auch während des Rittes, das Satteln und Rüsten sowohl des Pferdes als auch seines eigenen Körpers, sowie Grundlagen des Formationskampfes.

Dichtkunst der Oran (Instinkt)
Mit dieser Fähigkeit verfasst man Gedichte. Die Werke der Oran werden fast ausschließlich von den Männern verfasst und bestehen traditionell meist aus Zwischenreimen, die von der Endlosigkeit der Steppe, der Liebe zum Tier und der Begierde zur Frau handeln.

Verwalten (Verstand)
Fast ausschließlich weibliche Oran (die einzige legitime Ausnahme bilden Eunuchen) verstehen diese Kunst, die sich sowohl aus buchhalterischen Kenntnissen (Wegzölle und Buchmacherei), weitläufigen strategischen Familienplanungen sowie Rechtsprechung zusammensetzt.

Gabe der Steppenkunde
Eine Spielfigur bekommt einen Bonuswürfel auf Wildniskunde, wenn es um Flora und Fauna in der Steppe geht. Außerdem kann man Wildniskunde einsetzen, um sich in Steppengebieten zu orientieren. Es gibt auch einen Bonuswürfel auf Landwirtschaft-Proben in Steppengebieten.

Gabe des festen Sitzs im Sattel
Ein Oran ist mittlerweile so stark mit dem Reittier eins geworden, dass er auch schlafend oder bewußtlos bei normalen Ritt nicht den Halt im Sattel verliert. Ein direkter Angriff kann ihn zwar dennoch aus einem Sattel ziehen, aber der Gegner bekommt Strafwürfel, entsprechend den eingesetzten Stärkepunkten aus der Reserve. Kosten: Mindestens 1 Stärkepunkt.

Zwei Pfadideen habe ich noch, bin mir aber (noch) nicht sicher, wie ich die ausformulieren würde und ob sie überhaupt spieltechnisch funktionieren können:

Pfad des anderen Geschlechts
Pfad der verbotenen Liebe

Und wieder einmal ein paar Tippfehler:

Nixon und, Eero -> Komma weg
Sädte -> Städte
oder Herden gibt -> oder Herden kommt
verfasst man Gesichte -> verfasst man Gedichte
Außerdam -> Außerdem

Desweiteren ist beim Pfad des Ausgestoßenen offenbar das Ende verlorengegangen. Es müßte vermutlich lauten: Ende: Wenn man wieder Mitglied in der Organisation wird

Gruß
– Ron.