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Hilfe für frustrierten Spielleiter

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Theron:
Für mich hört sich das nach typischen Anfängerfehlern und -Problemen an, sowie den typischen Problemen eines Fertigabenteuers.
Das problem eines Fertigabenteuers ist das man den Hintergrund und Plot sowie mögliche Lösungswege nicht selber erdacht hat. Dadurch fällt es schwer innerhalb der vorgegebenen Wege zu improvisieren.
Aber gerade dadurch ist eine gewisse Regelkenntnis nötig. Um die Improvisationen und geplanten Handlungen der Spieler, die vom Abenteuer grundsätzlich nicht vorgesehen sind - Spieler tun NIE das was geplant ist - in Regeln zu fassen und dann in die Spielwelt zu bringen.
Wenn ich lese, das ein SL keine klare Auskunft über die Anzahl der Verfolger geben kann - und ich werte eine Aussage "Mach mal einen Spot-20-Check ... Sind ungefähr ein Dutzend" als klare Aussage klingt das nach einem unerfahrenen SL, der aber unverrückbar auf seinem Weg beharrt.
Gerade in Fertigabenteuern verleitet es sehr, sehr leicht zu fest an dem beschriebenen Lösungsweg des Abenteuers zu hängen und alternative Wege, die tlw dann auch in völlig andere Nebenhandlungsstränge führen, abzublocken.
Und es gibt Regelfeste Spieler, die die Regeln als Basis für Charakterplay benutzen und wirkliche Regelfetischisten, die Regeln als das höchste ansehen. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, das die Beiden ´Kummerlinge´ eher zu der ersten Kategorie gehören.
Ein Charakter und seine Fähigkeiten bestehen nunmal aus einem Grundgerüst an Regeln und wenn der SL diese Regeln völlig ignoriert dann sollte man dies zumindest vorher klären damit man sein Rollenspiel darauf einstellen kann.
Wenn ich aber - als Beispiel - mitten in einer Situation stecke, die ich als extrem gefährlich einschätze durch Diebe mit Sneaks, und dementsprechend meine Vorgehensweise plane, die Situation völlig aus dem Ruder läuft und ich hinterher höre es wäre doch ganz einfach gewesen die können ja gar nicht Sneaken, diese Regel benutze ich nicht..... dann würde ich auch etwas grantig reagieren.
Um meinen Charakter zu spielen brauche ich auch ein gewisses Regelgerüst auf dem ich aufbauen kann um die Fähigkeiten meines Charakters, Durchfürbarkeit von Aktionen und allgemein die Welt einschätzen zu können. Diese Regeln müssen nicht die sein, die im Regelwerk stehen, aber kennen will ich sie. Und Regeln, die grundlegendes Regeln und in jeder Situation nach neu erfunden werden nützen da gar nichts.

Moral von der Geschicht, wer - besonders Fertigabenteuer - leiten will sollte tunlichst die Regeln beherrschen.  Soviel ist das nun wirklich nicht.

Arkam:
Hallo zusammen,

unser Spielleiter ist nicht unerfahren und hat mit dieser Runde schon einige Abenteuer und Kampagnen in verschiedenen Systemen gespielt.
Mein Eindruck ist eigentlich das ihn gewisse Punkte in der Gruppe nerven die bei D&D jetzt besonders herauskommen.

- die Gruppe tendiert zu optimierten Charakteren und powergaming
- zumindestens ein Spieler beschäftigt sich sehr intensiv mit dem jeweils gespielten System und hat meistens Charaktere die zwar fragil sind aber kaum zu treffen sind
- es gibt Konflikte zwischen den verschiedenen Gruppenmitgliedern
- Situationen werden von 2-3 Spielern meistens sehr schnell eingeschätzt und kommentiert. Kämpfe gegen eine Übermacht oder Kämpfe auf die man nicht optimal vorbereitet ist werden als unfair empfunden.
- die Gruppe tendiert zu Standardlösungen und wenig Kreativität

Die Idee vielleicht etwas an der Regelschraube zu drehen sorgte bei Spielleiter, dem optimierenden Spieler und einem nicht mitspielendem Bekannten für Proteste.
Nein ich wollte nicht das gesamte System reformieren aber eine Abmachung nicht jedes Wort auf die Regelwaage zu legen.
Warum sind die D&D Regeln für so viele Leute eigentlich der heilige unveränderliche Graal der Rollenspielregeln? Gerade ein System das mit D20 als ursprünglich klassen- und stufenorientiertes begann und inzwischen stufen- und klassenlose Ableger hat zeigt doch das es flexibler ist als man annimmt.

Hört sich jetzt ja alles sehr negativ an aber bisher haben wir immer noch einen Grad gefunden wo das Spielen allen Spaß machte.

Gruß Jochen

Monkey McPants:
Argh. Das ganze klingt so unnötig das ich am liebsten beide Seiten nehmen und mal mit den Köpfen aneinander krachen würde. Gah. Disfunktional, unwillig miteinander zu reden, festgefahren und verankert in ihren eigenen Vorstellungen wie denn Rollenspiel zu sein hat.

Einziger Tipp: Sie sollen sich zusammensetzen und miteinander Reden. Und zwar nicht auf der "Aber das gehört sich so und so" Ebene die hier immer wieder anklingt, sondern auf der "Aber mir macht X Spaß" Ebene. Und wenn sie dann immer noch keinen Kompromiß findne mit dem alle leben können dann sollten sie eigentlich nicht miteinander spielen, IMO.

M

Selganor [n/a]:

--- Zitat von: Arkam am 13.03.2007 | 18:35 ---- die Gruppe tendiert zu optimierten Charakteren und powergaming

--- Ende Zitat ---
Was ist daran schlimm?

--- Zitat ---- zumindestens ein Spieler beschäftigt sich sehr intensiv mit dem jeweils gespielten System und hat meistens Charaktere die zwar fragil sind aber kaum zu treffen sind

--- Ende Zitat ---
Und? Ich sehe da trotz seiner Staerke noch immer eine Schwaeche bei der man ihn packen kann.
Ein Grapple zu Beginn des Kampfs wenn er noch flat-footed ist und das war's

--- Zitat ---- es gibt Konflikte zwuischen den verschiedenen Gruppenmitgliedern

--- Ende Zitat ---
Kein Problem des Systems sondern ein moegliches Problem in der Gruppe. (Konflikte muessen ja nicht immer Probleme sein)
Reden koennte helfen ;)

--- Zitat ---- Situationen werden von 2-3 Spielern meistens sehr schnell eingeschätzt und kommentiert. Kämpfe gegen eine Übermacht oder Kämpfe auf die man nicht optimal vorbereitet ist werden als unfair empfunden.

--- Ende Zitat ---
Seid froh dass ihr solche Spieler habt.
Und was die Klagen angeht... Haben sie diese Kaempfe trotzdem ueberstanden?
Wenn ja, durch SL-Willkuer, Glueck oder Strategie?

--- Zitat ---- die Gruppe tendiert zu Standardlösungen und wenig Kreativität

--- Ende Zitat ---
Das sehe ich als das einzige wirkliche Problem...
In so Faellen hilft vielleicht mal mit Problemen zu kommen die mit Standardloesungen nicht zu loesen sind (aber die Gruppe nicht gleich umbringen - sondern die Gruppe einfach nur nicht weiterkommt) sondern zu denen man kreative Loesungen braucht.

Vielleicht auch einfach mal vormachen dass es auch anders gehen kann (entweder der SL mit "Schwaechlingen" die aber durch Strategie die Standardloesungen der Gruppe aushebeln koennen - oder als Spieler mal selbst)

Ist dieses Problem wirklich nur auf D&D zurueckzufuehren?

Ansonsten wuerde ich die Anfrage mal in den SL-Bereich veschieben, denn nicht jeder SL liest den D&D-Bereich

Cyberdance:

--- Zitat von: Arkam am 13.03.2007 | 18:35 ---Mein Eindruck ist eigentlich das ihn gewisse Punkte in der Gruppe nerven die bei D&D jetzt besonders herauskommen.

- die Gruppe tendiert zu optimierten Charakteren und powergaming
- zumindestens ein Spieler beschäftigt sich sehr intensiv mit dem jeweils gespielten System und hat meistens Charaktere die zwar fragil sind aber kaum zu treffen sind
- es gibt Konflikte zwuischen den verschiedenen Gruppenmitgliedern
- Situationen werden von 2-3 Spielern meistens sehr schnell eingeschätzt und kommentiert.
--- Ende Zitat ---
Ich kann das Problem bei diesen Punkten nicht entdecken. Bisher könnte ich dasselbe von meiner Gruppe behaupten, ohne es abwertend zu meinen. ;)
--- Zitat ---Kämpfe gegen eine Übermacht oder Kämpfe auf die man nicht optimal vorbereitet ist werden als unfair empfunden.
--- Ende Zitat ---
Na und? Ist ja auch unfair. Daher sind das die Schurken und die Spielercharaktere die Helden. Dumm nur, wenn der SL Übermachten einbaut, die wirklich die Fähigkeit und das erklärte Ziel (aus SL-Sicht) haben, die Gruppe niederzuholzen. Bei fertigen Abenteuern drehe ich grundsätzlich immer an den Werten aller NPCs (meistens allerdings eher nach oben - meine Spieler haben auch recht gut optimierte Charaktere).
--- Zitat ---- die Gruppe tendiert zu Standardlösungen und wenig Kreativität

--- Ende Zitat ---
Das klingt für mich eher danach, das kreative Lösungswege nicht ausreichend belohnt oder ermutigt werden (wie auch, wenn der SL nicht von den Vorgaben des Abenteuers abweichen will). Aber ich bin bei euren Runden nicht dabei und kann daher nur mutmaßen.

--- Zitat ---Die Idee vielleicht etwas an der Regelschraube zu drehen sorgte bei Spielleiter, dem optimierenden Spieler und einem nicht mitspielendem Bekannten für Proteste.
Nein ich wollte nicht das gesamte System reformieren aber eine Abmachung nicht jedes Wort auf die Regelwaage zu legen.
--- Ende Zitat ---
Das kommt allerdings auch auf die Situation an - wenn die Spieler (vielleicht berechtigte) Angst haben, dass das als Werkzeug benutzt wird, um ihnen eins reinzuwürgen, kann ich das verstehen. Klingt nicht danach, als ob da eine gute Vertrauensbasis zwischen SL und Spielern bestehen würde. Vielleicht sollte man auch da mal ansetzen. Ihr spielt ja nicht gegeneinander.

--- Zitat ---Warum sind die D&D Regeln für so viele Leute eigentlich der heilige unveränderliche Graal der Rollenspielregeln? Gerade ein System das mit D20 als ursprünglich klassen- und stufenorientiertes begann und inzwischen stufen- und klassenlose Ableger hat zeigt doch das es flexibler ist als man annimmt.
--- Ende Zitat ---
Vertrauen. Wenn alle gemeinsam eine Regeländerung beschließen oder ihrem SL einfach vertrauen, das er das richtig handhabt, geht das ohne Probleme. Die Regeln einhalten hat immerhin den Vorteil, das es für alle fair bleibt. Das wird immer unwichtiger, je näher man den Leuten ist, mit denen man spielt. Ich glaube nicht, dass das ein D&D-Problem ist.

Ansonsten stimme ich Selganor voll zu. ;)

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