Autor Thema: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??  (Gelesen 168748 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #350 am: 9.06.2007 | 11:25 »
Spielleiterschirme sind oft nicht gerade sinnvoll aufgebaut. Ich kenn da ein Beispiel, wo die Nahkampfmodifikatoren fehlen, aber die Auswirkungen von Gedächtnisschwund sind drauf.

Immerhin: mein Kumpel hat sich neulich über die Fernkampftabellen beschwert, da hab ich mir die mal eben angeschaut, und die find ich gar nicht tragisch. Eine Reihe mit Zielgrößenmodifikatoren, eine Reihe mit Entfernungsmodifikatoren, eine Reihe Sichtmodifikatoren. Kann man alles brauchen und geht gar nicht viel einfacher. Schlimmer wäre, wenn man für jeden Schuss erst auf einer doppelseitigen Tabelle einen nicht nachvollziehbaren Wert ablesen müsste... wie bei der SKT.
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Offline Adanos

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #351 am: 9.06.2007 | 12:40 »
Oh die Regeln sind nicht nur Monsterschnetzeln sie sind hauptsächlich für Duelle ausgelegt. Fürs Monsterschnetzeln gibts zu wenige bzw. zu viele seltsame Optionen in der ZBA. Da gibts den "großen Gegner" gegen den deine PA 24 absolut nutzlos ist und dann die Distanzklassen die Tiere absolut entwerten...

Ich finds übrigens gut, dass hier grade nicht gebasht sondern diskutiert wird :d


Okay, das stimmt und auf Grund der niedrigen LE kriegt man auch keine Drachen mehr platt. Aber ich meinte auch nicht gleich die Megalomanie, es reicht auch Goblin- und Ork-Monster schnetzeln.

Zum Ausspielen der Kämpfe:

Ich habe nie gesagt, dass sie LARP mäßig ausgespielt werden müssen. Ein Auspielen via Schilderung mit Worten reicht auch schon. Würde ja zur "Werte sind nicht wichtig" Mentalität im DSA passen.  ;)
Vom Ausspielen via LARP halte ich noch weniger.

Worauf ich jedoch hinauswollte:

Reines Ausspielen von einzelnen Talentbereichen halte ich nicht für sinnvoll. Genauso wie ein Kampf-Nerd vielleicht einen Kämpfer spielen will, will ein Pickelface vielleicht einen Herzensbrecher spielen und ein Metzger einen gebildeten Geweihten. Und um das zu Gewährleisten gibt es Werte.

Das beste ist die Probe zu würfeln und dann das Ergebnis ausspielen, wenn man auf Schauspielerei wert legt. So hat jeder was davon.

Offline Feuersänger

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #352 am: 9.06.2007 | 16:46 »
Jetzt hab ich mal ein bißchen mit der DSA-Wiege rumgespielt. Echt ein sehr praktisches Programm, daß die Charaktererschaffung durchaus handhabbar macht. Also hab ich wie gesagt mal ein paar Sachen ausprobiert.

Ich hatte dabei vorneweg einen bestimmten Verdacht, der sich dann nach einigen Durchläufen auch bestätigt hat:
Der ganze Zinnober mit Rasse, Kultur und vor allem die Profession ist alles nur Fluff, zumindest wenn die "Wiege" die Regeln korrekt abbildet, was mir aber der Fall zu sein scheint.

Sagen wir, du willst einen besonders fähigen Schwertkämpfer erschaffen. Z.B. Anderthalbhänder, oder auch normales Schwert, eigentlich total egal. Such dir eine Waffe aus.
Nun ist der nächste Schritt, aus den Professionen diejenige rauszusuchen, die die größtmöglichen Boni auf deine gewählte Waffe gibt. Richtig?
Falsch.
Es ist total scheißegal, ob du einen Krieger der Akademie hastunichgesehen für 20GP oder, sagen wir, einen Botenreiter für 0GP erschaffst. Du verteilst deine Attribute (14/10/12/10/10/14/14) und wählst ein paar Vorteile und Sonderfertigkeiten. Dann gleichst du das Konto mit Nachteilen aus. Dann gehst du weiter zur Talentverteilung, und dumpst deine ganzen Punkte in die gewählte Waffe.
Egal ob Krieger, Soldat, Koch oder Botenreiter, im Endeffekt hast du TaW 17 und AT16/PA15.

In DSA3 gab es hier noch die Begrenzung, daß bei der Erschaffung jedes Talent nur um soundsoviele Punkte gesteigert werden durfte. Das fällt beim 4er wohl weg. Mir ist schon klar, daß man das nicht machen soll -- aber ist es nicht etwas albern, daß es überhaupt _möglich_ ist, als Briefträger genausogut kämpfen zu können wie die besten Krieger?
(Wiewohl auch damals mein DSA3-Streuner mit seiner Waffe genauso gut kämpfen konnte wie jeder beliebige Krieger oder Söldner.)

Wieso sich überhaupt den Streß mit den Professionen und ihren hundertachtzig Modifikatoren machen? Da kann man sich doch genausogut alle Werte frei verteilen, wenn hinterher sowieso alles aufs Selbe rauskommt. Nötig wie ein Kropf. Sinnvoll wäre das nur, wenn das System gewährleisten würde, daß jede Profession ihre Stärke hat, an die keine andere rankommt.
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #353 am: 9.06.2007 | 17:34 »
Sagen wir, du willst einen besonders fähigen Schwertkämpfer erschaffen. Z.B. Anderthalbhänder, oder auch normales Schwert, eigentlich total egal. Such dir eine Waffe aus.
Nun ist der nächste Schritt, aus den Professionen diejenige rauszusuchen, die die größtmöglichen Boni auf deine gewählte Waffe gibt. Richtig?

Wen interessiert denn schon ein Waffen-TaW? Auf ein, zwei Punkte kommt es nicht an, Sonderfertigkeiten zählen! Und damit du dir viele leisten kannst, musst du sie entweder günstig im Paket bekommen (Schwertgeselle), oder verbilligt (explizit aufgeführt, oder durch Akademische Ausbildung). Davon abgesehen ermöglicht die AA (Krieger) verbilligtes Steigern, ist für die optimale Ausnutzung der Talent-GP also sehr nützlich.

Die Kosten wären ohne die Paketverbilligung halbwegs balanciert, mit dieser sind Helden mit einer teueren Profession mit wenigen Nachteilen wesentlich mächtiger als jene mit billigen Professionen oder vielen festen Nachteilen (weil man für diese nur verringerte GP bekommt)

Offline Adanos

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #354 am: 9.06.2007 | 17:55 »
Zitat von: Feuersänger
Falsch.
Es ist total scheißegal, ob du einen Krieger der Akademie hastunichgesehen für 20GP oder, sagen wir, einen Botenreiter für 0GP erschaffst.
Richtig, du hast das Hauptproblem durchschaut. Um sich einen möglichst effizienten Kämpfer zu machen, greift man nicht etwa zum Krieger oder zum Schwertgesellen. Man nimmt etwas billiges, besonders beliebt war da der Fasarer Gladiator, der nur 2 GP kostete.

Um das nachvollziehen zu können braucht man etwas mehr Hintergrundwissen.

- Eigenschaften sind bei der Generierung sehr billig und später sehr teuer. Man sollte daher immer 100 GP auf die Eigenschaften verteilen und nach möglichkeit noch Boni durch Rassen und Vorteile einsacken. Wir Konzentrieren uns natürlich auf die wichtigen Eigenschaften wie Kraft und Konstitution.

- Man braucht nicht viele Kampftalente, eines gemaxt reicht schon (vielleicht noch etwas waffenlos). Am ratsamsten ist Hiebwaffen. Es ist universell einsetzbar, kostet keine Aktivierungskosten und hat gute eBE und auch akzeptable Waffen (Brabakbengel für den Anfang etwa). Daher ist der Krieger nicht ideal, weil sein Professionspaket mit vielen teuren Kampftalenten zugemüllt ist. Der Vorteil von Hiebwaffen ist, dass man sich bei Waffenverlust schnell ne neue Waffe organisieren kann. Und ein Streitkolben ist von den Werten her schon mal sehr gut.

- Vorteile werden häufig überschätzt, besonders solche wie Zäher Hund. Sind im wesentlichen zu teuer, als dass sie sich lohnen. Begabungen und Akademische Ausbildung lohnen sich auch nicht sehr, wenn man nur eine Waffe maxt. Letztere bringt zudem nur bei der Generierung was, kann man sich also sparen. Vorteile kann man sich wählen, welche die Kraft erhöhen. Das ist noch am sinnvollsten.

- SF werden auch überschätzt. Eigentlich braucht man nur Wuchtschlag und Finte zum Kämpfen. Vielleicht noch Kampfreflexe, aber das wars echt schon. Viele Manöver funktionieren einfach nicht richtig (Niederwerfen, Schildspalter) oder sind zu riskant und nur in besonderen Situationen einsetzbar (Hammerschlag). Daher ist auch der Schwertgeselle keine gute Wahl, weil er mit verbilligten SF zugemüllt wird, die er größtenteils nicht braucht. Was man allerdings immer erwägen kann ist Beidhändiger Kampf 2. Das kriegt aber keine Profession wirklich verbilligt.

Das führt zur Schlussfolgerung:

Da die GP begrenzt sind, muss man sie effizient ausgeben. Das heisst möglichst wenig überflüssges Zeug, Eigenschaften möglichst hoch. Das heisst schon mal billige Professionen.

Was ist die Ursache dessen?

Das angestrebte gleiche Niveau der Charaktere. Vorweg: DSA ist nicht gebalanced, das ist eigentlich auch nur D&D, wenn ich mir bekannte Systeme reflektiere.
Im DSA ist eine Gleichmächtigkeit mit einer Grenze von 110 GP nicht erreichbar. Das liegt einfach an der Unausgewogenheit des Systems und der Möglichkeit alles zu lernen für jeden Charakter.
Im DSA soll jedoch der Krieger die mächtigste Kämpferprofession sein, das ist er aber nicht, wie ich oben schon aufgezeigt habe. Wer einen mächtigen Kämpfer spielen will, nimmt keine Kriegerprofession.

Ein Lösungsansatz dafür kann nur sein:

Splats sind umsonst zu erwerben. Der Krieger kostet 0 GP, ebenso wie der Bettler. Der Krieger ist mächtiger als der Bettler, aber das soll er auch sein, denn er war auf einer Akademie und hat nicht nur Pech im Leben gehabt. Der Krieger ist stärker, daher muss man dem Bettler nicht über die 110 GP Grenze künstlich Ausgleichsvorteile zuschanzen.

Naja, das löst nicht alle Probleme, aber zumindest ein Hauptproblem.

Eulenspiegel

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #355 am: 9.06.2007 | 20:50 »
Das angestrebte gleiche Niveau der Charaktere. Vorweg: DSA ist nicht gebalanced, das ist eigentlich auch nur D&D, wenn ich mir bekannte Systeme reflektiere.
Im Prinzip sind fast alle klassenlosesn Systeme ausbalanciert:
Gurps und Shadowrun z.B. sind sehr ausbalanciert. (Bei Shadowrun müsste man evtl. sagen: Bis auf die Magieregeln für Vollmagier sind alle Charaktere ausbalanciert. Das heißt, ein beliebiger Charakter, der entweder keine Magie kann oder nur Ki-Adept ist, ist ausbalanciert.)

Zitat
Splats sind umsonst zu erwerben. Der Krieger kostet 0 GP, ebenso wie der Bettler. Der Krieger ist mächtiger als der Bettler, aber das soll er auch sein, denn er war auf einer Akademie und hat nicht nur Pech im Leben gehabt. Der Krieger ist stärker, daher muss man dem Bettler nicht über die 110 GP Grenze künstlich Ausgleichsvorteile zuschanzen.
Sagtest du nicht selber, das Ziel sind ausbalancierte Charaktere?
Führst du das hiermit nicht Ad absurdum?

Wie man aber alles sehr gut ausbalancieren könnte, wäre folgendes:
a) Ein Attributspunkt kostet 4 GP.
b) Man bekommt bei der Char-Generierung 410 GP.
c) Es gibt keine R/K/Ps. (Dafür gibt es aber 200 Talent-EPs extra.)

Das führt zu einem sehr ausbalancierten Generierungssystem.

Offline Feuersänger

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #356 am: 10.06.2007 | 01:30 »
Sagtest du nicht selber, das Ziel sind ausbalancierte Charaktere?
Führst du das hiermit nicht Ad absurdum?

Soweit ich ihn verstanden habe, sagte er das nicht. Er sagte vielmehr, iiuc, die _Ursache_ für die Sinnlosigkeit der Charaktererschaffung liegt im zwanghaften "balancen" aller Professionen vom Bettler bis zum Krieger.

Natürlich ist bei einem "normalen" System das Ziel, alle Klassen auszubalancieren. Da haben aber auch alle Spielerklassen vom Start weg einen gewissen Anspruch, nämlich des Abenteurer- oder gar Heldentums.
In D&D gibt es für die Spieler als Klassen Kämpfer, Schurken, Zauberer und so weiter. Was es NICHT gibt, sind Haushälter, Bettler und Schweinehirten. Einfach aus dem Grund, daß Haushälter, Bettler und Schweinehirten nicht aus dem Holz bestehen, aus dem Helden geschnitzt werden. Diese ganzen alltäglichen "Professionen" werden bei D20 als eine einzige NPC-Klasse: "Commoner" abgehandelt. Diese ist um Größenordnungen schwächer als jede beliebige Kernklasse. Aus dem gleichen Grund hat auch ein Shadowrun-Lohnsklave alle Attribute und für ihn relevante Fertigkeiten auf 3, und wird nicht nach dem gleichen System erschaffen wie es den Spielern für ihre Runner zur Verfügung steht.

Kurzum: "Commoner" müssen nicht und sollen nicht so stark sein wie Krieger. Wer unbedingt so einen armen Teufel spielen will, soll gefälligst auch in Kauf nehmen, daß er weniger auf dem Kasten hat als ein Elitekämpfer.

Ein daraus abgeleiteter Vorschlag wird in wenigen Minuten im "Welt, erleben, Kampf" Thread zu finden sein.
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Offline Xemides

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #357 am: 10.06.2007 | 01:53 »
Ich hab mal einen Punkt, der uns aufgefallen ist.

Es geht um die Fernkampftabelle:

Bei den Größen-Modifikatoren steht der Mensch als mittelgroßes ZIel und gibt bereits einen Abzug von -2.

Völlig lächerlich. Schließlich über jeder Solda und Söldner auf Menschen zu schießen, und Jäger über eher auf kleinere Sachen zu schießen.

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Eulenspiegel

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #358 am: 10.06.2007 | 02:24 »
Kurzum: "Commoner" müssen nicht und sollen nicht so stark sein wie Krieger.
Sagen wir es so: Commoner sind schwächer als Helden.

Ob der Krieger jetzt aber ein Held oder ein Commoner ist, ist eine andere Frage. Ob das tapfere Schneiderlein oder der Bauernsohn (Luke Skywalker) jetzt aber ein Held oder Commoner sind, ist wieder eine andere Frage.

Und das wird in DSA ziemlich gut durch die unterschiedlichen GP Zahlen ausgedrückt: Ein Commoner hat nur 90-100 GP.
Ein Held hat aber 110 GP.

Ob der Held jetzt aber eine Adlige (Lady Amidala), ein Waisenkind (Anakin Skywalker), ein Bauernsohn (Luke Skywalker), ein Einsiedler (Yoda), ein Kopfgeldjäger (Boba Fett) oder ein Schmuggler (Han Solo) ist, ist egal.
Ebenso gibt es sicherlich auch Commoner, die Adlige, Waisenkinder, Bauernsöhne, Einsiedler, Kopfgeldjäger oder Schmuggler sind.

Zitat
Wer unbedingt so einen armen Teufel spielen will, soll gefälligst auch in Kauf nehmen, daß er weniger auf dem Kasten hat als ein Elitekämpfer.
Also in Star Wars hat der Bauernsohn Luke Skywalker mehr auf dem Kasten als der Elite-Kämpfer aus den imperialen Sturmtruppen.

Fantasy-Geschichten kenne ich außerhalb des RPGs nicht ganz so viele. Aber schauen wir uns mal Conan, der Barbar an:
Da ist der Titelheld von der Profession auch nur Jäger&Sammler bzw. Sklave. Seine Bestimmung erhält er erst später. (Also praktisch in seinem 1. Abenteuer.)
Und dann wischt der ehemalige Sklave Conan die Elite-Krieger ohne Probleme weg.

Oder schauen wir uns die europäische Märchenwelt an: Auch hier gibt es adlige Helden und Helden, die als Müller, Schmied oder Bauern angelernt wurden.
Aber es gibt fast kein Märchen, in dem der Held ein Soldat oder Söldner ist.

Wenn man sich mal so konventionelle Geschichten anschaut, dann kommt folgendes Thema sogar recht häufig vor: "Protagonist aus einfachen Verhältnissen wächst über sich hinaus und macht die scheinbar überlegenen Kämpfer platt." (Weil der Bauernsohn halt 110 GP hatte und sich den Vorteil "Jedi" geholt hatte, während die imperialen Sturmtruppen nur 100 GP hatten, und der einfache imperiale Soldat sogar nur 90 GP.)

BTW:
Ein Soldat lernt nicht mehr als ein Müller. Er lernt nur andere Sachen.

Offline Jens

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #359 am: 10.06.2007 | 12:22 »
@Euli: wo ist da denn dann der phantastische Realismus? :D

@Kazander: im Vinsaltforum wurde das bereits als "Kosmetik" erkannt weil Fernkämpfer sonst zu GUT wären ;)

Offline Adanos

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #360 am: 10.06.2007 | 12:42 »
Zitat von: Eulenspielgel
Sagtest du nicht selber, das Ziel sind ausbalancierte Charaktere?
Nein, im DSA nicht. Das System völlig auszubalancieren ist zu schwierig und umständlich. Feuersänger hat es richtig aufgefasst.

Übrigens entspricht es mehr dem "phantastischen Realismus" wenn der Krieger einfach besser ist als der Bettler und letzerer nicht zwanghaft zurechtgebalanced wird.  ;)

Luke ist übrigens ein schlechter Vergleich. Der ist Bauer nur vom Color her. Eigentlich ist er der Sohn des mächtigsten Jedi aller Zeiten. Natürlich hat er einiges auf dem Kasten, es wurde ihm in die Wiege gelegt. Nur ist er dann von der Klasse her kein Bauer, sondern ein Jedi.

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #361 am: 10.06.2007 | 12:53 »
Ich würde Eulenspiegel zustimmen, ein Held muss kein Krieger(bzw. Magier....) sein!!
Doch ein großer Teil der Professionen in DSA sind im Vergleich zu anderen einfach nicht so beliebt. Der Anspruch fast alle möglichen Berufe abzudecken ist meiner Meinung nach aber einfach quatsch.
Ich wäre dafür das man mit den Professionen aufhört!
(mehr dazu im "Welt, erleben, Kampf" Thread )

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #362 am: 10.06.2007 | 13:33 »
@Adanos:
Natürlich sind balancierte Professionen ein Ziel, sonst bräuchte man keine GP mit dem riesigen Schwanz von Regeln, die diese hinter sich herziehen. Sonst könnte man bei DSA 3 bleiben. Ein freies Kaufsystem ist nicht insofern ausbalanciert, dass jeder mögliche Charakter die gleiche Stärke hat, du kannst eigentlich immer ineffiziente bauen. Aber es kann soweit balanciert sein, dass die Mächtigkeit eines in seinem Spezialgebiet effizienten Chars sehr nahe an jedem anderen liegt.

Ausserdem scheinst du das mit den GP nicht verstanden zu haben: Die 110 GP sind nur ein willkürlicher Wert, der für Helden gewählt wurde. Er trifft über den durchschnittlichen Aventurienbewoner gar keine Aussage. Die meisten Bettler haben wahrscheinlich eher 80 GP, die meisten adligen 130. Man geht eben einfach davon aus, dass niemand unterlegene Charaktere spielen will, deshalb werden eben meist Elite-Bettler und unterdurchschnittliche Ritter zusammengesteckt.

Offline Xemides

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #363 am: 10.06.2007 | 15:16 »
Übrigens entspricht es mehr dem "phantastischen Realismus" wenn der Krieger einfach besser ist als der Bettler und letzerer nicht zwanghaft zurechtgebalanced wird.  ;)

Da kommt immer darauf an, worin besser.

Wenn du dich nur auf Waffenwerte beziehst sicher. Aber warum soll der Bauer nicht in anderen Dingen besser sein als der Krieger ?

Nehmen wir doch mal ein Beispiel, das bei Abenteurern eher wahrscheinlich ist:

Krieger, Dieb und Höfling (oder ähnliches).

Der Krieger ist in den kämpferischen Talenten gut

Der Dieb in Heimlichkeit und Geschicklichkeitstalenten

Der Högling in den gesellschaftlichen Talenten.

Alle sind in ihrerm Bereich besser als die anderen, aber insgesammt sind alle uasbalanciert.

So würde für mich ein Huit draus.

Wenn ich natürlich das ganze System nur auf Kampf aufbaue wie DnD, dann ist natürlich der Krieger immer besser.

Aber ein solches System wäre mir wieder zuwenig.

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #364 am: 10.06.2007 | 15:43 »
Das stimmt ja nun so auch nicht. Auch in D&D ist der Fighter mitnichten die stärkste Klasse. Manche sagen sogar, in 3.5 wäre er underpowered, da alle anderen Klassen aufgebohrt wurden, nur er nicht. Wie gesagt ist insgesamt die Balance in D&D recht gut gelungen, aber es sind halt eben alles Abenteurerklassen und keine Handwerker.
Grundsätzlich kommt halt ein Kämpfer leichter durch die niedrigen Stufen, weil er mehr aushält und besser austeilen kann. Dafür werden dann auf hohen Stufen die Encounter für ihn recht zäh, da er jeden Gegner einzeln bekämpfen muss, während der Magier mal eben einen Flächenzauber spricht an dem die Gegner verrecken wie die Fliegen.
Auch D&D besteht aber nicht zwangsweise nur aus Kampf. Soziale Fertigkeiten gibt es dort genauso, samt Klassen die in diesen besonders gut sind. Da sind die Kompetenzen mit dem Class- und Crossclass-Mechanismus sogar eindeutiger verteilt. Ein Fighter _kann_ Skills wie Diplomatie (oder auch Schlösser knacken) beim besten Willen nicht so hoch steigern wie z.B. ein Rogue.
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #365 am: 10.06.2007 | 15:48 »
Zitat von: masterplan
Natürlich sind balancierte Professionen ein Ziel, sonst bräuchte man keine GP mit dem riesigen Schwanz von Regeln, die diese hinter sich herziehen.
Es ist ein Ziel, aber kein erstrebenswertes. Tatsächlich ist eine Rückbesinnung auf das alte DSA ein Ziel, das ich für sinnvoller erachte.

Zitat von: masterplan
Ausserdem scheinst du das mit den GP nicht verstanden zu haben: Die 110 GP sind nur ein willkürlicher Wert, der für Helden gewählt wurde.
Das ist mir schon klar. Durchschnittliche Aventurier sind nicht sehr interessant für die Spieler, wichtiger ist da die Regel, die einem nahelegt 110 GP für seine Spielfiguren zu benutzen bzw. alle sollen mit gleich vielen starten. Man will, dass der Bettler dann etwa seine schlechten Talentwerte durch ein hohes GP Polster ausgeglichen bekommt.
Bei uns gab es zuerst die Entwicklung, dass man sich soviele GP nehmen konnte wie man will (Hauptsächlich, weil sich niemand mit Nachteilen überladen wollte) und nachdem ich nicht mehr DSA4 spiele, kam die Idee auf, dass man sich den Zwischenschritt mit den GP auch sparen kann und die Splats einfach umsonst anbietet. Es liegt dann in der Entscheidung der Spieler, ob sie einen mächtigen Krieger oder einen eher vom Pech gebeutelten Bettler auswählen. Ausgleichen muss man da aber nichts via GP.

@ Kazander:

Der Krieger ist insgesammt besser, weil er eine intensive Ausbildung an einer Akademie genossen hat. Klar kann der Bauer vielleicht Tierkunde und Pflanzenkunde besser, aber insgesammt, hat der Krieger mehr Stärken allgemein inne als der Bauer. Weil er einfach privilegiert ist und es in keine Chancengleichheit geben sollte, dass der Bauer irgendwie ein Superbauer ist.

Das passt wiederum zum "phantastischen Realismus". Ich hätte nicht gedacht, dass sich diese Worthülse mal für was gebrauchen lässt. ;)

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #366 am: 10.06.2007 | 16:17 »
Zitat
Es ist ein Ziel, aber kein erstrebenswertes. Tatsächlich ist eine Rückbesinnung auf das alte DSA ein Ziel, das ich für sinnvoller erachte.
Da stimme ich insofern zu, dass man Hausregeln ruhig Richtung altes System entwickeln kann. Ein balanciertes System, welches ich bevorzuge, gibt es schon mit GURPS, da braucht sich nichts eigenes auszudenken.

Zitat
Bei uns gab es zuerst die Entwicklung, dass man sich soviele GP nehmen konnte wie man will (Hauptsächlich, weil sich niemand mit Nachteilen überladen wollte) und nachdem ich nicht mehr DSA4 spiele, kam die Idee auf, dass man sich den Zwischenschritt mit den GP auch sparen kann und die Splats einfach umsonst anbietet. Es liegt dann in der Entscheidung der Spieler, ob sie einen mächtigen Krieger oder einen eher vom Pech gebeutelten Bettler auswählen. Ausgleichen muss man da aber nichts via GP.

Wenn man die GP nicht ausgleicht, warum muss man sie dann abschaffen? Du willst stattdessen keine besonders begabten / heldenhaften Bettler mehr zulassen, um es realistischer zu halten. Ignorierst du die GP einfach, sind die Splats effektiv kostenlos und man kann sowohl realistische Bettler als auch heldenhafte spielen.

(Wieso eigentlich auf einmal Bettler, ist nicht der Zuckerbäcker die DIN-Norm für einen "Nutzloshelden"?  ;D )

Offline Feuersänger

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #367 am: 10.06.2007 | 17:43 »
Nein, Haushälter.
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #368 am: 10.06.2007 | 17:58 »
Nein, Haushälter.

Haushälter? Nutzlos? Kennst du den Haushälter/Butler von Samuel Mumm aus den Scheibenwelt-Romanen?   ;D

Offline Jens

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #369 am: 10.06.2007 | 18:07 »
Wah Hilfe ihr seid zu produktiv, dass hier ist ein "DSA4 ist schlecht!"Thread da könnt ihr hier doch nicht einfach konstruktiv diskutieren... ich trenn euch noch ab wenn das hier so weitergeht! ;D

Offline Feuersänger

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #370 am: 10.06.2007 | 18:11 »
Hab Gnade! Ich versuch ja schon immer, die produktiven Elemente in den Welt, erleben, Kampf thread zu posten!

Also los, DSA bashen, auf: mir wurde erzählt, es ginge da im Metaplot derzeit (?) um einige Dämonensplitter, um die sich die Bösen prügeln. Und anscheinend wurde (ob ingame oder metaplot, weiß ich nicht mehr) ein solcher Splitter von den "Guten" erbeutet und sollte "entweiht" werden. Wo sie wiederum ratlos waren, wie das gehen solle.

Hinterher (leider nicht sofort) fiel mir dann die Frage ein, warum sie nicht einfach ein "Auge des Limbus" auf den Splitter gesprochen haben. Gibts diesen wunderbaren Klospülzauber etwa nicht mehr?
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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #371 am: 10.06.2007 | 18:15 »
Doch klar aber es gibt 1000 InGame Erklärungen warum das nicht geht bzw. warum das Ding dann wieder auftaucht... die sind alle auch schlüssig... bis auf...

ES EINFACH IN INGERIMMSSCHLUND VOR DER HAUSTÜR ZU SCHMEISSEN. Ein paar Tage von Gareth entfernt (bei unseren Helden könnte man eine Zeitangabe eh weglassen...) einfach in eins der höchsten Heiligtümer des Gegengottes werfen. Aber da kommt ja kein gläubiger Aventurier drauf. Wieso sollte man den Gott denn belästigen, seiner Aufgabe, das dämonische von der Welt fernzuhalten, nachzukommen? ???

Eulenspiegel

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #372 am: 11.06.2007 | 00:52 »
Hinterher (leider nicht sofort) fiel mir dann die Frage ein, warum sie nicht einfach ein "Auge des Limbus" auf den Splitter gesprochen haben. Gibts diesen wunderbaren Klospülzauber etwa nicht mehr?
Dann liegt der Dämonensplitter im Limbus rum.
Jeder Kerl, der Reise durch den Limbus, Planastrale Anderswelt oder einen ähnlichen Zauber beherrscht, kann also kommen und sich den Splitter nehmen.

ES EINFACH IN INGERIMMSSCHLUND VOR DER HAUSTÜR ZU SCHMEISSEN.
Hmm, wenn du etwas Unheiliges in ein Heiligtum schmeißt, wird das Heiligtum dadurch nicht entweiht?

Offline Adanos

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #373 am: 11.06.2007 | 04:06 »
Ingerimms Schlund ist ein fetter Vulkan made of divine powerz (TM). Ich würde eher sagen, der Splitter geht da mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kaputt, wenn -achtung- ein simples Titaniumschwert die ganze Krone zerschlagen konnte.

Offline Feuersänger

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Re: Ist DSA 4 wirklich so schlecht??
« Antwort #374 am: 11.06.2007 | 04:23 »
Is ja klasse. Können wir auch noch n bissl mehr vom LOTR abkupfern?
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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