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Sunshine

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yossarian:
Ich fand ihn prima, wahrscheinlich der beste aus dem Genre der "Das dreckige Dutzend rettet die Welt" Filme, obwohl fast alle von der sorte sehr, sehr schwach sind. Trotzdem, ich fand ihn clever gemacht, die Figuren waren stimmig und ich fand ihn richtig spannend (Klicke zum Anzeigen/Verstecken) Nur dass das Ende dann zum Horrorfilm mutieren musste, mit Erschrecken und so, das fand ich nicht so toll...

Timberwere:
Ich bin so frech und zitiere wieder mal, was ich vorgestern an anderer Stelle schrieb:

Wir waren gestern abend drin, in der OV, die bei uns dankenswerterweise diese Woche läuft, und ich muss sagen: harte Kost. Dieser Film geht, vor allem gegen Ende, ziemlich an die Nieren. Nein, Sunshine ist alles andere als die brachiale Krawumm-Gewalt eines Armageddon, und beschäftigt sich von Anfang an mit ziemlich hintergründigen Fragen, z.B. als die Entscheidung getroffen werden muss, ob die Ikarus II von ihrem Kurs abweichen und versuchen soll, ein Rendezvous mit ihrem Vorgänger einzuleiten. Denn dies ist bei weitem keine leichte Entscheidung: wiegt das Risiko, dass bei der Kursänderung etwas schiefgeht, die Chance auf, dadurch eine zweite funktionierende Bombe zu erhalten - denn ob die "Payload" der Ikarus II das gewünschte Ziel erreichen wird, ist alles andere als sicher. Und so wird schließlich auch die Entscheidung zugunsten des Rendezvous getroffen: zwei letzte verzweifelte Hoffungen sind eben besser als eine.

Meine Vorschreiber haben absolut recht: der Aufhänger "wir schubsen die Sonne wieder an" ist ein ziemlich dünn, aber diese Schwäche ist schnell vergessen, denn darum geht es eigentlich nur am Rande. Und ja, gegen Ende wird es sehr metaphysisch. Aber, wie weiter oben ebenfalls schon stand, die Bilder sind atemberaubend. Und die Musik übrigens auch ganz ausgezeichnet abgestimmt.

Wer sich Sunshine ansieht, darf keinesfalls bloße, stupide Action erwarten, sondern einen durchaus intelligenten Film, der gegen Ende schwer an die Nieren geht. Also nicht in einem Doppelfeature mit einer Komödie hinterher antun, wäre meine dringende Empfehlung.

Falcon:
und das sind die hintergründigen Entscheidungen im Film? Dann waren sie bei Armageddon aber nicht weniger tiefsinnig (lass ich meinen Stiefsohn sich in die Luft jagen oder nehme ich seinen Platz ein, damit er mit meiner Tochter glücklich werden kann).
Für meinen Geschmack sind in der letzten Zeit zu viele Filme auf diese Art aufgeblasen worden.  :-\

auf was bezieht sich denn "an die Nieren gehen"?
Den Gewaltgrad? die Emotionalität? Zu viel Metaphyisches?

Megan:

--- Zitat von: yossarian am 22.04.2007 | 21:10 ---Ich fand ihn prima, wahrscheinlich der beste aus dem Genre der "Das dreckige Dutzend rettet die Welt" Filme, obwohl fast alle von der sorte sehr, sehr schwach sind.

--- Ende Zitat ---

Wohl einer der besseren, ja. Die Bilder waren schön, der Anfang war okay.
Insgesamt hat er mir aber nicht gefallen, vor allem das letzte Drittel.

Dass er an die Nieren geht kann ich unterschreiben, aber mehr wegen der üblen Kamerafahrt - wackelig, verzerrt und verschwommen (vor allem gegen Ende) und dem totalen Chaos. Der Zuschauer wird gegen Ende ziemlich allein gelassen, was die Handlung betrifft. die Bilder werden nichtssagend, man verliert komplett den Faden, wer jetzt wo was warum macht, wer lebt oder schon tot ist. Action ist ja schön und gut, aber was hab ich davon, wenn ich die handlung nicht mehr begreife?

Sogar ich, als das absolute Gegenteil von einem Naturwissenschaftler, fand diverse Stellen nicht wirklich plausibel, und

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)- Warum sagt das Schiff der Crew nicht sofort, dass ein blinder Passagier an Board ist? So eine ausgeklügelte Technik und dann das?

- Warum muss dieser Irre überhaupt auftauchen? Der hat in meinen Augen die ganze Story ruiniert, nach dem Motto, ein bißchen Ekel und Freddy Krueger müssen wir doch noch unterkriegen.

Rána:
Huhu!

Ich fand den Film toll! Zwar war ich hinterher etwas verwirrt, denn aufgrund des einen Trailers, den ich gesehen hatte, erwartete "Armageddon" und bekam - "Solaris". Aber die Vergleiche hinken leider auch irgendwie. Jedenfalls ist "Sunshine" definitiv mehr "2001" oder "Solaris" als "Armageddon" oder "Alien".

Die Bilder waren schön. Das Raumschiff fand ich schön. Die Figuren waren klasse. Ihr Englisch war gut zu verstehen... :)

Aber das letzte Drittel fand ich auch nicht so überzeugend. Ich bin nicht jemand, der Logiklöcher sofort auffallen, aber da gab es eins.. also, wenn ich mir schon die ganze Zeit denke "Warum macht er jetzt nicht das und das?!" weil mir vorher die Möglichkeiten des Schiffs deutlich präsentiert worden waren, und er macht es einfach nicht und dadurch passieren lauter Katastrophen... das macht mich etwas sauer.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Wieso zum Henker, lässt Capa am Ende im Observationsraum, nicht die Scheiben tönen, damit er und die Zuschauer endlich richtig und klar sehen können, wer sich da grade sonnenbadet?! Und wieso warnt er nicht gleich alle übrigen an Bord? *gnarf*

Die Kameraführung und der Schnitt haben im letzten Drittel echt genervt, aber ich habe das unter "so sind moderne Filme halt" abgehakt. Man sollte einfach nix erkennen können und sich halt wie mittendrin fühlen.

"Sunshine" hat mich definitiv mehr gepackt als "300". Interessantere Figuren und nicht so testosterongeschwängert. :)


Liebe Grüße
Rána  ;->

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