Autor Thema: Rettet die Fanzines  (Gelesen 17849 mal)

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Offline Alex

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Rettet die Fanzines
« am: 11.05.2007 | 18:33 »
Ich will mich nicht mit dem Gedanken eines nicht mehr existenten Fanzine-Markts in Deutschland gewöhnen (siehe auch hier).
Vielleicht gibt es ja die Hoffnung, dass sich einige der Macher in D (Anduin, Windgeflüster, Envoyer, Greifenklaue, der Ruf ...) zu einem Zine vereinigen und dann vielleicht wieder etwas wie der Anduin, die WunderWelten ... entsteht.
Unabhängig von der Art des Mediums (online oder print) möchte ich ein paar Punkte und Ideen sammeln, was ein solches Zine erfolgreich machen könnte. Anfangen möchte ich aber mit

Falschen Inhalten:
- News - da ist das Internet einfach schneller. Wenn news, dann nur kurz.
- Eigene Settings und Weltbeschreibungen - davon gibt es schon viel zu viele, als dass eine eigene Weltbeschreibung jemanden interessieren könnte
- Zu viele Exotenregelwerke - Die Nischen sind interessant und spannend, aber eine ganze Ausgabe ist zuviel
- Spielleitertips - auch da bietet das Internet reichlich. Die meisten Spielleitertips sind oft auch sehr allgemein gehalten und daher wenig brauchbar

Gute Inhalte:
- Systemvorstellungen - Lese ich immer wieder gerne (sowohl die Klassiker wie auch dir Exoten)
- Ausführliche Rezensionen - Gibt es zwar auch zahlreich im Internet, gehört aber irgendwie dazu
- Fun-Stuff - Weltenretter, Knights of the dinner table ... ist wirklich saucool
- Interessante Erweiterungen - Schauplätze (Verfluchte Mine ...), Gebäudebeschreibungen (Gefängnis, Spukhaus ...), von mir aus interessante NSC´s ...
- Szenarien - wenn sie nicht zu speziell sind. Es muß möglich sein bspw. ein Fantasy-Szenario zu schreiben, dass für den größten Teil der vorhandenen Regelwerke bzw. Settings spielbar oder leicht darauf konvertierbar ist.
- Interview und Conberichte - vor allem Letzteres findet sich selbst im Internet viel zu wenig
- Themenausgaben - auch da möchte ich wieder den Anduin (R.I.P.) nennen, der wirklich gute Themenausgaben (Piraten, Steampunk, Untote ...) herausgebracht hat. Hierbei waren vor die "Fachartikel" zum Thema sehr interessant.

Weiteres:
- Das Zine sollte gut layoutet und lektoriert sein (daran ist es eigentlich selten gescheitert) und einigermaßen regelmäßig erscheinen (zweimonatig müßte eigentlich reichen.
- Das Zine sollte wenn nicht vergöttert, aber zumindestens toleriert werden. Auch wenn manche Zines für unnötig und schlecht halten, sollte man doch die Arbeit anerkennen. Konstruktive Kritik ist sicherlich gerne gesehen, aber die "Alles Scheiße"-Mentalität ist dabei nicht hilfreich.

Was kann ich tun?
Immer wieder lese ich von mangelnder Bereitschaft der "Szene" Material abzuliefern. Inwieweit das stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber ich würde mich bereiterklären, für die oben genannten Punkte das eine oder andere zu schreiben, damit es (wenn als gut genug befunden) auch veröffentlicht werden kann.

Wie ist eure Meinung zu den oben genannten Punkten?

Offline Greifenklaue

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #1 am: 11.05.2007 | 18:41 »
Rettet uns  :D

Bei Deiner "Gut&Schlecht"-Liste würde ich im übrigen heutzutage nahezu beipflichten.

Außer dem Punkt Conberichte, da ist man einfach nicht aktuell genug, die schreib ich lieber für`s Netz!

Zitat
Vielleicht gibt es ja die Hoffnung, dass sich einige der Macher in D (Anduin, Windgeflüster, Envoyer, Greifenklaue, der Ruf ...) zu einem Zine vereinigen und dann vielleicht wieder etwas wie der Anduin, die WunderWelten ... entsteht.
Früher gab es so tolle Aufkleber mit "Artenvielfalt ist Lebensqualität"... Die Greifenklaue kann halt was anderes als das Artefakt als das Sammelsurium. Das heißt natürlich nicht, dass man sich nicht gegenseitig unterstützen kann  :D

Die nächste GK-Ausgabe wird z.B. ein Abenteuer von Christoph Schubert (Chefredakteur Artefakt) beinhalten, umgekehrt findet man da reichlich cthuloide Rezis von mir. So hat jeder seine Qualitäten   ;D

Soweit erstmal von mir, in jedem Fall find ich toll, dass Du so ein Thema aufmachst  :)
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #2 am: 11.05.2007 | 19:14 »
Um ehrlich zu sein habe ich heute, wo ich meine Flatrate habe, außer Nostalgie keinen bedarf mehr an Fanzines. Alles und noch mehr was da früher seinen Platz hatte hat auch im Netz seinen Platz.

Ich kann aber zustimmen dass News heute in einem Zine nur noch Platzverschwendung sind.

Generell sollten in einem Zine nur zeitlose Sachen stehen die man auch in drei Monaten, einem Jahr oder 5 jahren noch nutzen kann. Printmedien haben einfach den Nachteil vom Tempo her nicht mit dem Netz mithalten zu können, da sollten sie sich bemühen diesen Nachteil so klein wie möglich zu halten.

Der einzige Punkt der mich heute noch für ein Fanzine begeistern könnte wäre eine rigorose Qualitätskontrolle, die im Gegensatz zu Tante Google sicherstellt dass das was ich bekomme auch lesenswert ist, ohne dass ich erst 75% des gefundenen auf den Misthaufen werfen darf.
Keine Abenteuer die nur aus einer unbeeinflussbaren Eisenbahnfahrt bestehen und wo man sich die Hälfte der relevanten Werte selbst ausdenken darf, sondern durchdachte Abenteuer die man gleich nehmen und nutzen kann, ohne dass man genausoviel Aufwand betreiben muss wie es gewesen wäre, wenn man selbst ein Abenteuer geschrieben hätte.
Keine lobhudelnden und zahnlosen Rezis die nur Inhaltsangaben sind, sondern gnadenlose, differenzierte und in die Tiefe gehende Rezensionen.
Keine SL-Tips von Offener Kanal Erwin nach dem Strickmuster "Würfelt mal weniger und macht mal was anderes als so nen Dungeon, dann habt ihr mehr richtiges Rollenspiel", sondern gute und durchdachte Artikel, gerne auch mit Theoriebezug.

Da für so eine Qualitätskobntrolle aber mehr Material vorliegen müsste als ins Heft passt (da man sonst dazu genötigt wird _alles_ zu nehmen um die Seiten bis zur Deathline gefüllt zu kriegen) und eigentlich jedes Zine unter Mitarbeiter- und Materialmangel leidet wäre so ein Heft wohl ein utopischer Wunschtraum für mich.
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #3 am: 11.05.2007 | 20:52 »
hmmm, mal so eine rein systemische Frage:

Was kann ein Fanzine leisten, was das Inet nicht leisten kann?
Das wäre doch genau die Kerbe, in die man reinschlagen müsste.

Offline Skyrock

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #4 am: 11.05.2007 | 20:58 »
Dieser Pluspunkt wäre in meinen Augen die redaktionelle Betreuung und Aufsicht, über die man Qualitätskontrolle betreiben könnte.

Cool wären Gimmicks, die so nur mit einem Printprodukt mitgeliefert werden können, etwa Abenteuer wo passende Counter zum Ausstanzen und Farbkarten in druckerfremden Formaten gleich mitgeliefert sind. Allerdings weiß ich nicht inwiefern solche Extras den Druck verteuern würden.
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #5 am: 11.05.2007 | 21:04 »
Dieser Pluspunkt wäre in meinen Augen die redaktionelle Betreuung und Aufsicht, über die man Qualitätskontrolle betreiben könnte.

hm, das Inet hat ziemliche "Selbstheilungskräfte", und da die meisten "Veröffentlichungen" im Inet kommentierbar sind, ist die online-Qualität nicht wirklich geringer, als die eines Prints.

Das würde mir als Leser zumindest nicht reichen, um ein Fanzine zu abbonieren.

Mir persöhnlich fällt eigentlich nur ein, dass ein Print einfach angenehmer zu lesen ist, als ein pdf zum Beispiel (ich hasse das Scrollen am Monitor).

Offline Alex

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #6 am: 11.05.2007 | 21:10 »
Der einzige Punkt der mich heute noch für ein Fanzine begeistern könnte wäre eine rigorose Qualitätskontrolle, die im Gegensatz zu Tante Google sicherstellt dass das was ich bekomme auch lesenswert ist, ohne dass ich erst 75% des gefundenen auf den Misthaufen werfen darf.
Keine Abenteuer die nur aus einer unbeeinflussbaren Eisenbahnfahrt bestehen und wo man sich die Hälfte der relevanten Werte selbst ausdenken darf, sondern durchdachte Abenteuer die man gleich nehmen und nutzen kann, ohne dass man genausoviel Aufwand betreiben muss wie es gewesen wäre, wenn man selbst ein Abenteuer geschrieben hätte.
Keine lobhudelnden und zahnlosen Rezis die nur Inhaltsangaben sind, sondern gnadenlose, differenzierte und in die Tiefe gehende Rezensionen.
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Ich stimme da in allem zu, daher denke ich auch, dass die Zeit der Print-Zines vorbei ist. Aber ein E-Zine in der Liga von Anduin oder auch der Ruf (nur eben nicht so speziell) wäre schon genial. Dass diese Zeitschrift ein absolutes Top-Level haben muß ist klar.
Die Szene hat gute Leute, nur arbeiten viele von denen an eigenen Projekten. Wenn man nur ein paar der Kräfte bündeln würde, dann würde da sicher was gutes dabei herauskommen

hmmm, mal so eine rein systemische Frage:

Was kann ein Fanzine leisten, was das Inet nicht leisten kann?
Das wäre doch genau die Kerbe, in die man reinschlagen müsste.
Hohe Qualität auf einem Punkt. Wenn ich weiß, dass in Zine XXX gute Artikel und sehr gute Szenarien drin sind, dann lese ich auch primär erst das (wenn ich was suche) bevor ich mich in die Tiefen von Google versenke (und das kann echt tief werden)  :P.
Diese Qualität muß aber in allen Standards vorhanden sein (also Layout, Lektorat und Qualität/Nutzen der Artikel).
Auch wären die von Skyrock angesprochenen Gimmicks eine Idee.

Eine Anmerkung: Das Zine muß IMHO kein Print-Mag sein (zumindest nicht am Anfang). Auch ein gute download-Version wäre akzeptabel, sicher leichter zu bewerkstelligen und würde die Szene bereichern.

Offline Greifenklaue

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #7 am: 11.05.2007 | 21:31 »
Zitat
Cool wären Gimmicks, die so nur mit einem Printprodukt mitgeliefert werden können, etwa Abenteuer wo passende Counter zum Ausstanzen und Farbkarten in druckerfremden Formaten gleich mitgeliefert sind. Allerdings weiß ich nicht inwiefern solche Extras den Druck verteuern würden.
Dann reden wir aber eindeutig von einem Magazin und nicht von einem Fanzine...

Zitat
Dieser Pluspunkt wäre in meinen Augen die redaktionelle Betreuung und Aufsicht, über die man Qualitätskontrolle betreiben könnte.
Sicherlich ist es immer ein Problem, z.B. des Envoyer, wenn man einen regelmäßigen, monatlichen Erscheinungstermin hat, dass das Heft voll werden muss. Aber - um nicht über mich selbst zu reden - bei Fanzines wie Artefakt oder dem Sammelsurium hat sich noch niemand über die Artikelqualität beschwert, im Gegenteil, ich les eigentlich alle Rezis (die irgend bekannt sind) im Fanzinesektor, dass wird überwiegend positiv bewertet. Und für manche ist es auch das Sprungbrett in die Redax "seines" Rollenspiels, nehmen wir Joachim A. Hagen oder natürlich Jan-Christoph Steines.

Zitat
hmmm, mal so eine rein systemische Frage:

Was kann ein Fanzine leisten, was das Inet nicht leisten kann?
Das wäre doch genau die Kerbe, in die man reinschlagen müsste.
Mal mit zwinkernem Auge  ;) - Du kannst es mit aufs Klo nehmen, im Bett lesen, in Bus, Zug, Uni, kannst es verbrennen, verkaufen, verschenken, wenn Du das willst. "Der Ruf" - so geil das Teil ist - muss ich am Monitor lesen oder teuer ausdrucken, was aber dann auch nicht gerade prikelnt ist. Daher begrüße ich es auch, dass Der Ruf überlegt, ne Druckausgabe zu machen.

Natürlich gibt es weitere Vorteile. So z.B. die Verbreitung. Neben der Werbung in Foren, was bei beiden funktioniert, kann ich ein Fanzine z.B. bei eBay anbieten (da verkaufen sich 10-20% einer Auflage), auf Cons mitnehmen, auslegen lassen etc.

Zuguterletzt fehlt - meiner Meinung nach - den Online-pdfs irgendwie der Humor. Ich weiß nicht, aber alle die ich kenne, haben dafür kein Eckchen... Sehr schade!

Du kannst auch noch nach Jahren Interesse wecken, die Leute, die was für Dich machen, bekommen was in die Hand, und zuguterletzt gehört auch immer Nostalgie dazu.

Zitat
Der einzige Punkt der mich heute noch für ein Fanzine begeistern könnte wäre eine rigorose Qualitätskontrolle, die im Gegensatz zu Tante Google sicherstellt dass das was ich bekomme auch lesenswert ist, ohne dass ich erst 75% des gefundenen auf den Misthaufen werfen darf.
Das Problem im dem Fall ist übrigens ganz nebenbei, dass die Artikel, mit denen der eine etwas anfangen kann, der nächste nix mit anfangen kann. Es gibt nur wenige Dinge, die alle ansprechen.

Nehmen wir Abenteuer, wenn Du die fürs richtige System machst (z.B. Cthulhu, Arcane Codex meiner bescheidenen Beobachtung nach), dann ziehen die Verkaufszahlen an. Aber es gibt auch genug Leute, die prinzipiell ihre Abenteuer selber schreiben und von daher sowas von Haus aus nicht interessiert.

Zitat
Generell sollten in einem Zine nur zeitlose Sachen stehen die man auch in drei Monaten, einem Jahr oder 5 jahren noch nutzen kann.
Ja!  :D

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #8 am: 11.05.2007 | 21:41 »
Mal mit zwinkernem Auge  ;) - Du kannst es mit aufs Klo nehmen, im Bett lesen, in Bus, Zug, Uni, kannst es verbrennen, verkaufen, verschenken, wenn Du das willst. "Der Ruf" - so geil das Teil ist - muss ich am Monitor lesen oder teuer ausdrucken, was aber dann auch nicht gerade prikelnt ist. Daher begrüße ich es auch, dass Der Ruf überlegt, ne Druckausgabe zu machen.

Natürlich gibt es weitere Vorteile. So z.B. die Verbreitung. Neben der Werbung in Foren, was bei beiden funktioniert, kann ich ein Fanzine z.B. bei eBay anbieten (da verkaufen sich 10-20% einer Auflage), auf Cons mitnehmen, auslegen lassen etc.

Zuguterletzt fehlt - meiner Meinung nach - den Online-pdfs irgendwie der Humor. Ich weiß nicht, aber alle die ich kenne, haben dafür kein Eckchen... Sehr schade!

Du kannst auch noch nach Jahren Interesse wecken, die Leute, die was für Dich machen, bekommen was in die Hand, und zuguterletzt gehört auch immer Nostalgie dazu.

hm, mit der Nostalgie wäre ich vorsichtig. Die ist ein Pfeiler der dann wegknickt, wenn alle Nostalgie-Fans gestorben sind.
Ansonsten stimme ich dir zu, hab auch lieber ein Heft in der Hand, als nen Monitor vorm Kopp.
Dann wäre jetzt doch im Prinzip nur noch die Frage, wo man geballte Qualität herbekommt, die Skyrock und Alex ansprachen.

Hm, noch ne andere Idee:
Wie wäre es denn, sich ein neues, vielversprechendes System auf dem Markt zunächst mal als "Zugpferd" zu nehmen und sich darauf zu konzentrieren?
Sicher keine Lösung für ewig, aber es sollte doch zumindest dafür sorgen, dass das Zine zunächst mal bekannter wird.
(Scheint bei Ingo mit diesem Pyramos und Pentagramm-Dingens ja nicht schlecht zu klappen)

Offline Skyrock

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #9 am: 11.05.2007 | 21:49 »
Dann reden wir aber eindeutig von einem Magazin und nicht von einem Fanzine...
Ich habe Zine im Einstiegsbeitrag als Oberbegriff zum Rollenspielmagazin aufgefasst, da auch die WuWe erwähnt wurde.
Für Magazine auf dem (finanziellen) Niveau eines Envoyer wäre so etwas natürlich nichts.

Das Problem im dem Fall ist übrigens ganz nebenbei, dass die Artikel, mit denen der eine etwas anfangen kann, der nächste nix mit anfangen kann. Es gibt nur wenige Dinge, die alle ansprechen.
Ich meine nicht Artikel die von der Zielsetzung her uninteressant sind, so etwas kommt natürlich durch die Natur der Sache vor solange man sich nicht einen engen Systemfokus für sein Zine sucht.

Ich meine damit Artikel die so schlecht sind dass sie ihr Ziel verfehlen, etwa Abenteuer wo man noch so viel selbst aus- und umarbeiten muss dass man keine Zeitersparnis mehr hat, oder Rezis statt denen man auch den Klappentext und das Inhaltsverzeichnis im FLGS gelesen haben könnte. Da greift dann Gerhart Polt: "Schoad uams Geald."

Für mich war das etwa ein Grund dafür den Envoyer liegen zu lassen wenn nicht definitiv ein Artikel drin war der mich interessiert - mindestens 75% der von mir angeschauten Ausgaben waren voll mit solchen Nichtartikeln.
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #10 am: 11.05.2007 | 22:02 »
Zitat
hm, mit der Nostalgie wäre ich vorsichtig. Die ist ein Pfeiler der dann wegknickt, wenn alle Nostalgie-Fans gestorben sind.
Ansonsten stimme ich dir zu, hab auch lieber ein Heft in der Hand, als nen Monitor vorm Kopp.
Dann wäre jetzt doch im Prinzip nur noch die Frage, wo man geballte Qualität herbekommt, die Skyrock und Alex ansprachen.
Wie gesagt, je nachdem worauf Du stehst, teste einfach mal die Fanzines  ;) Die inhaltliche Qualität ist so schlecht nicht!

Zitat
Hm, noch ne andere Idee:
Wie wäre es denn, sich ein neues, vielversprechendes System auf dem Markt zunächst mal als "Zugpferd" zu nehmen und sich darauf zu konzentrieren?
Sicher keine Lösung für ewig, aber es sollte doch zumindest dafür sorgen, dass das Zine zunächst mal bekannter wird.
(Scheint bei Ingo mit diesem Pyramos und Pentagramm-Dingens ja nicht schlecht zu klappen)
Also, die Kundenorientierung (Was will mein Leser eigentlich?) fällt manchem Fanzine seit jeher schwer, das will ich gar nicht abstreiten! Damit, sich auf ein System zu konzentrieren, limitiert einen einerseits, andererseits schafft es hohe Resonanz bei Leuten, die das System spielen.

Ich meine, es gibt ja sowohl Online-Fanzines, die diesen Weg gehen (für Myranor, Earthdawn, Ruf des Warlock, DSA z.B.) als auch in Heftform (Sammelsurium > Midgard). Auch ich hab mich früher auf AD&D konzentriert. Aber zugleich kann man dann auch nicht über den Tellerrand schauen (nicht inhaltlich, sondern beim Käufer/Leser- man hat fast ausschließlich Käufer/Leser, die dieses System spielen).

Schon seit #2 fand ich es attraktiver, mir einen Schwerpunkt zu setzen und das Heft drumherum aufzubauen. Das klappte ja z.B. beim Anduin ganz gut.

Beim Envoyer ist es oft so, dass der Schwerpunkt nicht wirklich vorhanden war. Z.B. gab es ein Heft mit Prost-Regeln, das enthaltene Abenteuer war für Mondragor. Oder UA lights Regeln und das dazugehörige Abenteuer sprach Aspekte des Spiels an (Avatare), auf die in den Light-Regeln nicht (bzw. nur im Sinne von: lesen sie mehr dazu im GRW) eingegangen wurde, so dass das Abenteuer für Neueinsteiger-SL quasi nicht spielbar war (imho).

Zuguterletzt: Prost und Pentagramm machen in jedem Fall eins richtig: ihre tolle Conpräsenz: immer motiviert, engagiert und immer hängt ne Ankündigung irgendwo rum, da könnt sich der ein oder andere Profiverlag ne Scheibe von abschneiden. Bei denen am Stand bekomst Du übrigens Fanzines  :D

Das Zine, welches Du ansprichst, ist Der Weltenbote. Er hat neben den verlagseigenenwelten noch andere wie Nornis oder die Redax Phantastik. Ihm fehlt allerdings spielbares Material.  
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #11 am: 11.05.2007 | 22:12 »
Zitat
Ich habe Zine im Einstiegsbeitrag als Oberbegriff zum Rollenspielmagazin aufgefasst, da auch die WuWe erwähnt wurde.
Für Magazine auf dem (finanziellen) Niveau eines Envoyer wäre so etwas natürlich nichts.
Ja, ist auch vollkommen korrekt. Find auch die Idee gut. Aber leider muss man wohl sagen, dass Envoyer sozusagen dass finanzkräftigste Zine ist, da sich reguläre Fanzines ja nicht darauf aus sind, Gewinn zu machen und sich daher nur schwer ein Finanzpolster anlegen können. Was nicht heißen soll, dass der Envoyer das macht, sondern dass es durch die vielen festen Abonnenten und dem Bahnhofsvertrieb kalkulierbarer würde... Vielleicht wär das was für die Windgeflüster mit der GfR im Nacken!?!

Ich hatte mal ne limitierte Auflage mit Beilage, zum Aufpreis von 2 Euro gab es einen Sampler und einen Metallwürfel. Poblem: das war nur als Conaktion gedacht, da es dann nicht mehr als Buchsendung zu verschicken ist  ;)

Zitat
Ich meine damit Artikel die so schlecht sind dass sie ihr Ziel verfehlen, etwa Abenteuer wo man noch so viel selbst aus- und umarbeiten muss dass man keine Zeitersparnis mehr hat, oder Rezis statt denen man auch den Klappentext und das Inhaltsverzeichnis im FLGS gelesen haben könnte. Da greift dann Gerhart Polt: "Schoad uams Geald."
Ja, gut, richtig. Ich z.B. lass Rezis mittlerweile ganz weg bzw. mach das nur noch im Netz, stattdessen gibt es Weltenvorstellungen (Blue Planet z.B.) und kurze Materialtipps (z.B. hier Zur See, einmal allgemein, einmal d20-spezifisch). Die haben meust auch den höheren Zeitwert.

Zitat
Für mich war das etwa ein Grund dafür den Envoyer liegen zu lassen wenn nicht definitiv ein Artikel drin war der mich interessiert - mindestens 75% der von mir angeschauten Ausgaben waren voll mit solchen Nichtartikeln.
Zum SP-Umsetzung des Envoyers (imho) schrieb ich ja gerad was.

Der Envoyer ist halt n Fan-Magazin mit hohem Zeitdruck, da passt nicht immer alles zusammen. Das Problem gibt es bei Fanzines weniger. Also, ähh, naja, auf ein Kultabenteuer hab ich auch schon drei Jahre gewartet und soll es nioch zwei weitere tun  :D

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #12 am: 11.05.2007 | 22:30 »
Wie gesagt, je nachdem worauf Du stehst, teste einfach mal die Fanzines  ;) Die inhaltliche Qualität ist so schlecht nicht!

Richtig, aber mit "so schlecht nicht" lockt man Wenige hinterm Ofen vor.
Der Envoyer war auch "so schlecht nicht", aber das hat halt nicht gereicht.

Nicht, dass ich hier den "Demotivierer" markieren will oder so, mir liegen die Fanzines schon sehr am Herzen, aber ich frage mich einfach, wie man es mit so einem Heftchen mal so richtig "krachen" lassen kann, und werde das Gefühl nicht los, dass hier irgendeine "Niesche" übersehen wird.....

Offline Skyrock

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #13 am: 11.05.2007 | 22:47 »
Ich hatte mal ne limitierte Auflage mit Beilage, zum Aufpreis von 2 Euro gab es einen Sampler und einen Metallwürfel. Poblem: das war nur als Conaktion gedacht, da es dann nicht mehr als Buchsendung zu verschicken ist  ;)
Klar, solche Beilagen schlagen gleich auf Versand und Umsatzsteuer (auch wenn letzteres 90% der Zines nicht betreffen sollte.)
Ich dachte darum als Gimmick auch nur an beigelegte Printprodukte wie Karten, rausnehmbare Karteikarten mit NSC-Werten oder Counter. Mit denen sollte die Toitsche Bummelpost kein Problem haben, da sie im Heft selbst untergebracht werden können.
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #14 am: 11.05.2007 | 22:48 »
Zitat
Richtig, aber mit "so schlecht nicht" lockt man Wenige hinterm Ofen vor.
Der Envoyer war auch "so schlecht nicht", aber das hat halt nicht gereicht.
Wirkt aber auch schlecht, wenn ich hier brülle: "Ich hab das geilste Heft da Welt, eyyy!". Also behalt ich das Geheiminis für mich  :D

Zitat
Nicht, dass ich hier den "Demotivierer" markieren will oder so, mir liegen die Fanzines schon sehr am Herzen, aber ich frage mich einfach, wie man es mit so einem Heftchen mal so richtig "krachen" lassen kann, und werde das Gefühl nicht los, dass hier irgendeine "Niesche" übersehen wird.....
Ich verfolg das hier gespannt weiter und nehm für mich interessante Impulse auf  :D
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #15 am: 11.05.2007 | 22:50 »
Zitat
Ich dachte darum als Gimmick auch nur an beigelegte Printprodukte wie Karten, rausnehmbare Karteikarten mit NSC-Werten oder Counter. Mit denen sollte die Toitsche Bummelpost kein Problem haben, da sie im Heft selbst untergebracht werden können
Als Projekt arbeiten wir gerade am kürzesten Regelwerk ever. Das ganze soll 1of3s SEUCOR auf nem Bierdeckel werden. Ich denke, eine interessante Beilage  :D

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #16 am: 11.05.2007 | 22:56 »
Packt noch Regel E auf die Rückseite des Deckels und ich bestelle schon mal vor... ;)
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #17 am: 11.05.2007 | 23:06 »
Moin

1. Erstmal ist es tatsächlich ein Problem wirklich hochqualitative Texte zusammen zu bekommen. Das Problem habe ich bereits bei der deutschen Homepage zu Shadowrun kennen lernen dürfen, und ich kann mir vorstellen, dass es im Fanzine-Bereich nicht viel anders aussieht. Da muss man dann halt notfalls die Verlage und Autoren direkt anbohren. Wurde von der Mephisto bei mir so praktiziert und hat zu unregelmäßiger Regelmäßigkeit von Beiträgen meinerseits in der Mephisto geführt. Ob die jetzt hochqualitativ sind, darf jeder für sich selbst entscheiden. Zumindest die Illus in der Mephisto sind sehr gut, und das ist eine Menge wert, denn das Auge liest nunmal... mit.
2. Wenn man eine entsprechende Reichweite mit seinem Fanzine erreichen will, muss man (auch) den Mainstream beackern. Der ist bei Rollenspiel hierzulande DSA, SR, Vampire, D&D und Cthulhu. Das bedeutet auch, dass man sich unter Umständen vom liebgewordenen Kampf gegen die Kommerzialisierung des Rollenspiels lösen muss.
Natürlich muss das nicht heißen, dass man dabei die "Randsysteme" ignorieren soll, die Mischung machts.
3. Man sollte aufpassen, dass man sich nicht zu sehr an einen Verlag oder System bindet (außer man hat genau diese Zielsetzung, also den Support eines Systems zum Beispiel), sonst bleibt beim Leser schnell die gefühlte Integrität auf der Strecke. Envoyer und Lodland sind so ein Beispiel, das immer wieder auffällt.


Ciao,

 Eismann

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #18 am: 11.05.2007 | 23:17 »
Zitat
Packt noch Regel E auf die Rückseite des Deckels und ich bestelle schon mal vor...
Das Problem ist hier tatsächlich die Auflage, bei 3.000 Stück bekommst Du annehmbare Preise, bei 300 Stück stehen einem die Haare zu Berge...

Zitat
1. Erstmal ist es tatsächlich ein Problem wirklich hochqualitative Texte zusammen zu bekommen. Das Problem habe ich bereits bei der deutschen Homepage zu Shadowrun kennen lernen dürfen, und ich kann mir vorstellen, dass es im Fanzine-Bereich nicht viel anders aussieht. Da muss man dann halt notfalls die Verlage und Autoren direkt anbohren. Wurde von der Mephisto bei mir so praktiziert und hat zu unregelmäßiger Regelmäßigkeit von Beiträgen meinerseits in der Mephisto geführt. Ob die jetzt hochqualitativ sind, darf jeder für sich selbst entscheiden. Zumindest die Illus in der Mephisto sind sehr gut, und das ist eine Menge wert, denn das Auge liest nunmal... mit.
Gibt (oder gab) es ja zum Beispiel bei der Nautilus in Form von Werkstattberichten. Hier liegt meiner Meinung nach der Hauptunterschied zwischen Profi-Mags, semiprofessionellen Mags und Fanzines. Erstere müssen zum Redaxschluß feddig sein, da es z.B. ein Vertriebssystem gibt, Anzeigenkunden gibt etc., letztere komen halt n Monat odern Jahr später raus... Und man hat es dann doch selbst geschrieben  ;)

Zitat
2. Wenn man eine entsprechende Reichweite mit seinem Fanzine erreichen will, muss man (auch) den Mainstream beackern. Der ist bei Rollenspiel hierzulande DSA, SR, Vampire, D&D und Cthulhu. Das bedeutet auch, dass man sich unter Umständen vom liebgewordenen Kampf gegen die Kommerzialisierung des Rollenspiels lösen muss.
Natürlich muss das nicht heißen, dass man dabei die "Randsysteme" ignorieren soll, die Mischung machts.
Da ist was wahres dran.
Zitat
3. Man sollte aufpassen, dass man sich nicht zu sehr an einen Verlag oder System bindet (außer man hat genau diese Zielsetzung, also den Support eines Systems zum Beispiel), sonst bleibt beim Leser schnell die gefühlte Integrität auf der Strecke. Envoyer und Lodland sind so ein Beispiel, das immer wieder auffällt.
In der Tat. Das traf nicht nur den Envoyer, sondern damals auch oft die WuWe (oder später den Ringboten) oder den deutschen Dragon oder die CW, aber das sind halt Hausmagazine.

Nebenbei, kleine Anekdote, ich wurde auf dem 99er FSF mal von einem FanPro-Mitarbeiterangesprochen, der mir Rezis zu FanPro-Sachen anbot. Fertige Rezis  :D
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #19 am: 11.05.2007 | 23:25 »
Moin

Das Problem beim selbst schreiben ist halt, dass irgendwann die Luft raus ist. Geht zumindest mir so. Dauerausstoß, und das für umme, ist ziemlich schlauchend. Mal ist das nett, immerhin kann man dann die eigenen Ideen irgendwo unterbringen, wo es gelesen wird, aber wenn man grade keine Ideen oder keine Lust hat, ist man gekniffen.
Da hilft es dann schon, wenn man Support hat, und zumindest bei einigen Verlagen weiß ich, dass sie da auch gern mal nachhelfen, seltener tatsächlich in vorgeschriebenen Rezensionen, häufiger mit dem, was bei den Autoren so "übrig bleibt".

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #20 am: 12.05.2007 | 00:26 »
Wenn irgendjemand von Euch Midgard begeistert ist kann Er sich aktiv an der Gestaltung eines Fanzines beteiligen.

Hier ein Link:

http://www.daimonion.org/index.html
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #21 am: 12.05.2007 | 00:48 »
Zitat
Wenn irgendjemand von Euch Midgard begeistert ist kann Er sich aktiv an der Gestaltung eines Fanzines beteiligen.

Hier ein Link:

http://www.daimonion.org/index.html

Genau, das ist das Sammelsurium, von dem ich sprach.

Der Artefakt findet sich hier: www.fis-ev.de

Greifenklaue, ähh, ja, wo denn nur? www.greifenklaue.de

Trodox ist umgezogen und hab ich zZ nicht parat.

Vielleicht noch ganz interessant ist noch die Fanzinerecke auf der Lorp.de: http://www.lorp.de/service/forum/index.asp?CAT_ID=12

Da tauschen wir (die P&P-Ziner) uns öffentlich aus.

Über Mitarbeit dürften sich alle freuen  :D (Und zumeist dadurch auch die Möglichkeit der Mitgestaltung gegeben!!!)
« Letzte Änderung: 12.05.2007 | 01:06 von Greifenklaue »
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #22 am: 12.05.2007 | 11:10 »
Ach, ich weiß, jo, klar auf dem Klo lesen ist ein Vorteil, aber wenn man Online liest, dann kann man drauf hoffen, dass man auch kommentieren kann. Und so Interaktivität ist einfach ein gewaltiger Vorteil, finde ich, den Fanzines einfach nicht bieten können.

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #23 am: 12.05.2007 | 11:45 »
Zitat
Ach, ich weiß, jo, klar auf dem Klo lesen ist ein Vorteil, aber wenn man Online liest, dann kann man drauf hoffen, dass man auch kommentieren kann. Und so Interaktivität ist einfach ein gewaltiger Vorteil, finde ich, den Fanzines einfach nicht bieten können.
Kannst ja auch online Offlinemedien kommentieren. An der Quelle kannst Du ja ehh nicht jedes Online-Abenteuer kommentieren, von daher ist es quasi das selbe  ;)

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #24 am: 12.05.2007 | 12:28 »
Ach, ich weiß, jo, klar auf dem Klo lesen ist ein Vorteil, aber wenn man Online liest, dann kann man drauf hoffen, dass man auch kommentieren kann. Und so Interaktivität ist einfach ein gewaltiger Vorteil, finde ich, den Fanzines einfach nicht bieten können.

Das kann man ja durch "zweigleisiges" Fahren beheben.
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