Pen & Paper - Spielsysteme > D&D - Dungeons & Dragons
Wie erstellt ihr eure Charaktere?
Meister Analion:
Egal wie sehr man bei D&D optimiert, schwächen hat der Char immer, da muss man sich nicht selbts verkrüppeln.
Als SL würde ich sowas wie nen Blinden (ohne entsprehende kompensation wie Blindsense) nicht zulasen (sowieso Quatsch in D&D, ich sag nur Remve Blindness/Deafness). Ich will Abenteuer gestalten und nicht Krankenpfleger spielen. Außerdem entwickeln sich interessante Chars eh erst im Spiel, Klein anfangen und sich dann entwickeln, seitenweise Hintergrund vor der ersten Sitzung ist mir suspekt.
BoltWing:
Also Powergamercharaktere mag ich in meinen Gruppen genausowenig wie Charaktere die schon bei der Charaktererschaffung zum Tode verurteilt werden. Die Mischung machts.
Ich erinnere mich immer noch sehr gerne an meinen Zwergenkleriker mit einer Dexterity von 6 (das war schon sehr extrem). Er konnte selbst auf niedrigen Level sehr gut treffen und mit seinem Kampfhammer (Gottheit: Moradin) viel Schaden anrichten. Er war halt einer der Kämpfer der Truppe der einfach den Gegner nicht auswich/ausweichen konnte >;D
Hach... ich will den mal wieder spielen ^^
Skele-Surtur:
--- Zitat von: Chris H. am 17.05.2007 | 09:48 ---[Rethorische Frage an]
Und diese TrueRoleplayer (tm), denen ein Char nicht schwach genug sein kann, weil sie denken nur das ist wahres Rollenspiel? Haben die nicht auch einen an der Klatsche?
[Rethorische Frage aus]
--- Ende Zitat ---
Rethorische Antwort: Doch.
--- Zitat von: Chris H. am 17.05.2007 | 09:48 ---Ich bin der Meinung beide Konzepte haben ihre Daseinsberechtigung, solange sie a) nicht übertrieben werden b) in die jeweilige Gruppe passen und c) ALLE in der Gruppe ihren Spaß daran haben.
--- Ende Zitat ---
Jupp, ich auch.
--- Zitat von: Chris H. am 17.05.2007 | 09:48 ---Und obwohl ich eher in die PG-Ecke gehöre (meine eigenen Einschätzung) heißt das nicht, daß ich nur auf Hack&Slay aus bin. Auch ich mag und fördere (bilde ich mir zumindest ein ;) ) gutes Rollenspiel. PG und das ausspielen des Charakters schließen sich nämlich nicht aus.
--- Ende Zitat ---
Nein, tun sie wohl nicht.
Trotzdem scheinen die meisten PGler mehr Interesse an ihrem Attack Bonus und ihrer Armour Class zu haben als an der Motivation ihrer Charaktere.
Wenn du da andere Erfahrungen gemacht hast beglückwünsche ich dich dazu.
Das ist aber nicht der Kern des Problems. Das Problem liegt oftmals daran, dass PGler tendenziell entweder das RPG nicht so ernst nehmen, weil es ihnen nur um den Wertesalat auf ihrem Blatt geht oder sie auf der anderen Seite zu den bereits erwähnten Spotlightschweinen gehören, die ihre Wertetechnische Überlegenheit ausnutzen um anderen Spielern ihren Willen aufzuzwingen oder sich konstant auf höchst unangenehme Weise in den Vordergrund drängen.
--- Zitat von: Chris H. am 17.05.2007 | 09:48 ---@Surtur: Jubb, ich kompensiere mit PG etwas, jeder der RPG spielt macht das, im positiven Sinne. Wenn wir nix davon hätten, würden wir es nicht tun. Ich habe Spaß an epischen und starken Charakteren. Ich denke das ist kein Verbrechen.
--- Ende Zitat ---
Wer redet hier von Verbrechen?
Aber es ist einfach tierisch nervig wenn man so einen Sepplkopf am Tisch sitzen hat, der sich einbildet am RPG-Tisch die Sau rauslassen zu müssen, weil er zu Hause unter Muttis Pantoffel steht oder Probleme in der Arbeit hat oder an irgendwelchen Komplexen leidet.
Das soll ja jetzt keine Pauschalabwatschung sein, aber ich hatte einfach schon solche Fälle am Spieltisch sitzen und sie sind untrennbar mit dem Wort Powergaming verbunden. Darum unterscheide ich ja auch fein säuberlich zwischen PG und MinMaxing. Klar, wenn ich einen Krieger spiele soll er ein STARKER Krieger sein, spiele ich einen Magier soll er auch ein MÄCHTIGER Magier sein. Dagegen sagt ja keiner was.
Aber es gibt Leute denen es darum geht der STÄRKSTE in der Runde zu sein und denen es dabei egal ist ob ihr Chari zum allgemeinen Spielspaß beiträgt.
Boba Fett:
--- Zitat von: Surtur am 17.05.2007 | 08:23 ---Dieses PG-Ding ist doch was für Leute die irgendwas kompensieren müssen.
--- Ende Zitat ---
Naja, wahrscheinlich ist der ewige Bekehrungs-Drang andere Leute zum wirklich einzig wahren Rollenspiel missionieren zu müssen auch nur eine Kompensation und Geltungsdrang.
Aber die Menschen neigen nun mal dazu Gemeinschaften zu bilden, in denen sie sich stärker fühlen, um dann die andersartigen erniedrigen zu können, um sich ihrer Stärke auch bewusst zu sein.
Alles ein ganz natürlicher Vorgang...
Von daher wettert bitte weiter über die jeweils andere Art des Spiels.
[Ironie]
Wir machen unsere Charaktere immer so, dass wir die Spielwerte durch blindes Dartwerfen ermitteln.
Allerdings muss jeder sein Resultat vorzeigen und der, der nicht genug Nachteile oder schlechte Werte hat, muss dann einen Liter Vodka trinken und dann nochmal werfen...
Beim Hintergrund suchen wir uns jeweils 20 Lebensläufe von irgendwelchen Personen aus Wikipedia raus und basteln die dann für jeweils einen Charakter zusammen. Unter 100 Seiten zählt da natürlich nicht...
Für Kampf im Spiel gibt es natürlich EP Abzug, denn Gewalt ist keine Lösung.
Und schlechtes Rollenspiel muss ja bestraft werden und man hätte den Konflikt bestimmt ausdiskutieren können. So mit Salbeitee und Vollkornkeksen aus ökologischem Anbau auf einer selbstgehäkelten Decke aus Wolle von Schafen, die man natürlich eigens am Deich aufgezogen hat...
Die Erfahrungspunkte, die man erspielt kann man auch nur für Nachteile investieren. Wer sich wirklich mal eines Nachteils entledigt, wird natürlich sofort mit einer Diskussion, eingeleitet durch die Worte "Du, ich find das jetzt aber irgendwie nicht gut, Du..." belegt.
Ach ja, die Werte für Kettenrüstungen brauchen wir nicht, denn bei uns tragen alle Rentierpullies...
[/Ironie]
Es ist schon witzig, wie sehr die "Gewalt ist keine Lösung" Politik sogar Freizeitbeschäftigungen, wo sich jeder der Virtualität des Spiels bewusst ist, beeinflusst. Scheinbar scheint die "nie wieder Krieg" Überzeugung so weit zu reichen, dass wir sogar beim spielen uns nur noch pädagogisch wertvoll verhalten dürfen. Da frage ich mich doch, inwieweit die Kinder von heute eigentlich noch "Cowboy und Indianer" ("peng, Du bist tot"), Piraten oder Soldaten in der Freizeit spielen dürfen. Immerhin sind diese Spiele allesamt gewaltverherrlichend, historienverfremdend und pädagogisch wie moralisch äußerst bedenklich. Oder holen die Eltern ihre Kiddies dann immer rein und halten die "sowas spielt man aber doch nicht" Predigt...?
Ich jedenfalls habe durchaus Spaß an effektiven Charakteren, die was im Abenteuer (bitte dieses Wort mal auf der Zunge zergehen lassen - A-B-E-N-T-E-U-E-R) ausrichten können. Und dementsprechend entwickele ich meine Charaktere auch so und erwarte auch von meinem Spielleiter, dass er mir etwas "zu tun" gibt. Einer möglichweise gedachte Unterstellung, meine Charaktere wären "nur" darauf geeicht und ansonsten farblos und damit eindimensional, möchte ich aber gleich entgegnen: nö, sind se nich!
D&D (wie andere Systeme auch) erlaubt nämlich Gott-sei-Dank beides gleichzeitig - Charaktere mit entsprechender Effektivität und entsprechendem Tiefgang - weil es (das Spielsystem) den Hintergrund des Charakters nicht an Spielwerten (kaufbaren Nachteilen usw) festmacht, sonder genau dies dem Spieler in Freiheit selbst überlässt.
Soviel gibt es bei D&D da nämlich gar nicht zu entscheiden, inwiefern der Charakter jetzt effektiv oder "interessant" gestaltet werden soll.
Bei guten Spielen sollte sowas nämlich parallel und unabhängig voneinander möglich sein.
Wer nur eines von beiden für möglich hält, hat vielleicht bisher nur Spiele gespielt, die das nicht erlaubt haben.
Naja, es ist ja noch Zeit, neues auszuprobieren...
Boba Fett:
--- Zitat von: Surtur am 17.05.2007 | 13:45 ---Das Problem liegt oftmals daran, dass PGler tendenziell entweder das RPG nicht so ernst nehmen, weil es ihnen nur um den Wertesalat auf ihrem Blatt geht oder sie auf der anderen Seite zu den bereits erwähnten Spotlightschweinen gehören, die ihre Wertetechnische Überlegenheit ausnutzen um anderen Spielern ihren Willen aufzuzwingen oder sich konstant auf höchst unangenehme Weise in den Vordergrund drängen.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube Du verwechselst hier etwas:
Nämlich den Unterschied zwischen einem Powergamer und einem schlechten Rollenspieler.
Sicherlich wird es auch Powergamer geben, die schlechte Rollenspieler sind.
Aber dieses Verhalten, das Du da aufzeigst ist doch nicht synonym für einen Powergamer.
Es ist einfach ein Zeichen dafür, dass ein solcher Mitspieler einfach nicht weiss, wie man gemeinsam spielt.
Sowas kann Dir aber auch bei "nicht-Powergamern" passieren, in dem Dir plötzlich irgendein Storytelling-Fanboy Dir jegliche Spielanteile absprechen will, weil Du ja nicht tiefgründig genug bist. Immerhin hat Dein Charakter keine 20 Seiten Lebenslauf und das Dokument ist auch nicht in einem Jaklederumschlag geschützt. Ausserdem sprichst Du ja nicht mal den typischen Mittelaltermarkt-Slang und bezahlst die bestellte Pizza in Euros statt in Silberlingen...
Oder der "ich muss alles möglichst realistisch ausspielen" verzockt den ganzen Abend in einer achtstündigen Einkaufstour, weil er einen neuen Lederriemen für seinen Rucksack benötigt. Da sitzt Du dann daneben und fragst Dich, warum Du überhaupt erschienen bist.
Oder Mr. "wir brauchen den perfekten Plan" Paranoia strategiert sieben Stunden des Abends herum, wie man am Besten in die Konzernenklave einbricht, torpediert dabei aber jeden gut gemachten Vorschlag, weil er ja noch Risiken birgt (warum macht man sowas eigentlich - doch genau WEIL es Risiken birgt, sonst könnten sie meine Oma schicken, die kriegt rente und ist daher günstiger im Run-Geschäft), während sich alle die Haare raufen und es nicht gebacken bekommen, einfach einen kleinen Plan auf die Beine zu stellen und dann anzufangen.
Egomanen gibt es immer im Spiel und ganz sicher gibt es die auch unter den Powergamern...
Aber die hast Du unter den anderen Spielertypen auch.
Dieses Symptom hat nämlich nichts mit Powergaming zu tun, sondern mit "keine Rücksicht" nehmen können oder wollen.
Rollenspiel ist aber ein Gesellschaftsspiel - vielleicht sogar "das Gesellschaftsspiel überhaupt", denn man spielt es gemeinsam.
Wer hier auf Kosten der anderen spielt, hat das Spiel einfach nicht verstanden.
Und da ist es egal, ob derjenige Powergamer ist oder Storyteller oder Spielleiter oder sonstwas.
Und wer ein Spiel nicht versteht, sollte eigentlich nicht sehr lange mitspielen...
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