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D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.

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6:
@Ein:
Genau das Beispiel wollte ich bringen. ;)

Chiungalla:
Den Ansatz die Attribute nur über Spielmechanismen zu bewerten, finde ich ja grundsätzlich gut.
Nur funktioniert er IMHO bei D&D nicht so wie er sollte.
Aufgrund der linearen Wahrscheinlichkeitsverteilung des W20.

Hat ein x-beliebiger Charakter eine 50%-Chance bei einer Charismaprobe zu versagen, dann hat der Typ mit Charisma 6 auch noch eine 40%-Chance die Probe zu schaffen.
Da wirken sich selbst die größten Unterschiede in den Attributen kaum aus, es sei denn man würfelt dauernd auf Charisma.

Und da hat für mich das System einen leichten Kinken in der Balance.
Stärke, Geschick, Zähigkeit und Intelligenz sind in den allermeisten Spielstilen deutlich wichtiger für die meisten Charaktere, als Weisheit und Charisma. Alleine von den Spielmechanismen her betrachtet, und Paladine, Kleriker u.s.w. ausgenommen.

Und dann fragt man sich halt schon früher oder später als Spielleiter, was man dagegen tut, dass plötzlich viele Charaktere Weisheit 8 und Charisma 6 haben, und dafür super andere Attribute.

Ich würde mir da glaube ich einfach die Freiheit nehmen, dass beschreibend einzubauen.
z.B. wenn die Charaktere gerade Dorf xyz vor dem feuerspeienden Drachen gerettet haben, und das Dorf den Sieg der Helden feiert.

Der Charisma 14 Paladin steht dann im Mittelpunkt der Feier, muss zig mal die Geschichte zum Besten geben, und erntet jede Menge Applaus. Frauen versprechen Kinder nach dem Paladin zu benennen, und seinem Gott zu danken. Kinder wollen beim "Paladin und Drache" ( ~;D) spielen ab jetzt immer genau dieser Paladin sein. u.s.w.

Der Charisma 6 Druide sitzt zwar am gleichen Tisch, wird aber höchstens am Rande mitgelobt, und eigentlich interessiert sich niemand für ihn.

Das motiviert viele Spieler schon sich das ganze beim nächsten Mal zu überlegen, bevor sie einen sozial absolut inkompetenten Charakter spielen.

Falcon:
Eulenspiegel schrieb:
--- Zitat ---Aber zu erwarten, dass man in einem Gebiet (Kampf) super ist und in anderen Gebieten keinen Nachteil erfährt, widerspricht dem Balancing-Gedanken.
--- Ende Zitat ---
natürlich habe ich Nachteile, und zwar bei jedem Würfelwurf.
Ich sehe die Sache mit dem Ausspielen nur noch so strikt und es wird in den Regeln auch nirgendwo gefordert. Natürlich wird der Char uncharismatisch augespielt (das  habe ich übrigens schon geschrieben). Du scheinst das ja offenbar anders zu sehen, als wenn man nicht die Wahl hätte wie genau sich nun ein Cha3 Wert auswirkt. Das ich keine Nachteile will ist von dir also nur zurechtgelegt.

Eulenspiegel schrieb:
--- Zitat ---- Wer keinen dummen, authistischen Gnom darstellen kann, sollte auch keinen CH 5 Typen spielen dürfen.
- Und wer keinen hochintelligenten CH 20 Paladin darstellen kann, der sollte auch keinen solchen spielen.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube, da wärst du bei D&D falsch. Das Spiel geht von Werten  jenseits von gut und böse aus. Ein Magier ohne Int18 ist nichts wert. Wenn nun ein Spieler so einen Char nicht spielen soll, weil er keinen Einstein darstellen kann funktioniert das ganze Prinzip des Monster HacknsSlays nicht mehr, mit Rollenspielerischen Beweggründen, die keinen Substanz in den Regeln haben (im Gegensatz zu den Kampfvorteilen von hoher Int). Ist nur meine Meinung.

zu Wushu: ich kann euch versichern, das bei Wushu dieses Problem sogar eskalieren würde ("was mit stricken jemanden umnieten? so kann man das nicht ausspielen").
Ich fand die Erwähnung ja auch überflüssig, genauso wie das flamen dagegen. Bei Wushu gäbe es das Problem nicht, das hilft uns bei D&D leider nicht weiter.

Zum Rest des Threads später.

Boba Fett:
Ich verstehe irgendwie das Problem nicht.
Vor allem nicht, was es speziell mit D&D zu tun haben soll.
Wenn ich bei GURPS einen Charakter mache, der kampfoptimiert rüberkommen soll,
und dafür tausend bescheuerte Nachteile eingehe,
dann muss ich damit rechnen,
dass mir diese Nachteile im Spiel einige Möglichkeiten verbauen.
Und das gilt bei vielen anderen Spielen auch so.
Deswegen sehe ich das nicht als D&D typisch an.
Bei GURPS hat man sich darauf geeinigt, ein Punktelimit für Nachteile zu geben,
bei D&D kann man sich darauf einlassen einen Attributsmindestwert zu nehmen.
Schwupps hat sich das Problem erledigt.

Ansonsten sehe ich D&D so, dass D&D nichts bestraft, sondern nur "belohnt".
D&D hat keine Nachteile, die man kaufen kann, für die man Punkte bekommt
und mit denen man im Spiel dann Handicaps eingehen muss.
So funktioniert D&D nicht. (zumindestens nicht bei uns)
D&D hat Spielwerte und wenn man im Spiel etwas aktiv unternehmen will,
dann kommen die Werte zu tragen.
Wenn also Deine Charisma 6 Sexbombe versucht, den Diplomaten rauszukehren,
um einen Vorteil aus einer Verhandlung zu bekommen, wird das scheitern.
Er wird wohl auch keine Maid betören, um von Ihr Informationen zu bekommen.
Denn dann müsste er würfeln. Und das ist auch gut so, denn ansonsten wäre
der Barde überflüssig und dessen Spieler würde sich leicht verarscht vorkommen.

Steht der Hulk aber nur still dabei, wenn er bei einer Audienz anwesend ist, sollte er nicht
wirklich störend wirken (also durch seine abscheuliche Anwesenheit dem Barden einen
Würfelmalus bringen).
Bei uns wirkt der Barbar auch nicht benachteiligend in der Audienz beim König, solange er sich still verhält
und ebenso wenig wird der Krieger, wenn er angemessen agiert nicht das Vorsprechen des Magiers
in einer Magiergilde behindern. Und der Schurke wird auch nicht pauschal verhaftet, es sei denn,
dass er vorher aktiv agierte und sich erwischen lies.
Wir haben uns das einfach mal als Hausregel angeschafft, weil es bei D&D ja auch keine Vorteilspunkte kostet,
wenn man adelig wird oder ähnliches.
Wir sehen D&D so gestrickt an, dass die Werte und die Regelungen die es gibt, für das Abenteuerspiel notwendig sind.
Entsprechend wurde das, was dafür wichtig ist, geregelt. Der Rest regelt sich über den "Gruppenvertrag".
Für Leute mit Charisma im abgrundtiefen Bereich wird die Sache brenzlich, wenn sie sich einmischen.
Dann müssen sie würfeln. Stehen sie dabei und sind zurückhaltend haben sie keinen Einfluss...

Letztendlich finde ich diese Regelung sehr gut, dann sie regelt sehr schön Dinge wie "Screenpresence".
Der Kämpfer kann eben der absolute Haudrauf sein, aber wenn er das Charisma eines Waldschrates hat,
wird eher der Barde beim König vorsprechen und die Verhandlungen ausführen.
Das finde ich gut, denn wenn es ums hacken geht, muss der Barde ja auch etwas vor dem Krieger zurückstecken.
Ausserdem werden so plötzlich auch andere Charakterklassen interessant, die man sonst links liegen lässt.

Insgesamt sehe ich bei D&D jedenfalls nicht, dass es das Rollenspiel (also das Ausspielen einer Rolle) irgendwo behindert.
Wenn man sich zum tumben, zwischenmenschlichen Wrack macht, dann sollte man das auch angemessen
präsentieren, in dem man eben nicht den eloquenten Laberhoschi raushängen lässt.

Man muss es eben nicht nur hier (*zeig auf den rechten Bizeps*) haben,
sondern auch hier (*zeig auf den linken Bizeps*) und hier (*zeig auf die Schläfe*)
und hier (*zeig auf das Lächeln im Gesicht*) und hier (*zeig auf die Lendengegend*)
Und wenn man das nicht alles komplett kann, spezialisiert man sich und überlässt anderen den Teil,
wo sie besser sind, als man selbst. ;D

Wie heisst es nuhr so schön: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.
Gilt auch für die SCs bei D&D. :8)

Faryol:
@Boba: Wie so oft wieder einmal genau auf den Punkt gebracht - zumindest meinen.
So in etwa läuft es auch schon seit Jahren in unseren diversen Runden - problemlos. Es weiss halt jeder wo seine SC-Stärken liegen.
Das Problem ist auch sicher kein D&D spezifisches, sondern - wie ja auch erwähnt - eines in so ziemlichen jeden gewichteten Systems.


   

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