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Böse Kampagne

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Purzel:
Frage an den Thread-Starter Alesthel:

Soll das Thema BÖSE :ctlu: zentral in der Kampagne werden? Dann brauchst du Spieler, die der Thematik nicht gleichgültig gegenüber stehen. Wollen sich die Spieler damit ernsthaft beschäftigen? Oder suchen sie nur nach einer einfachen Ausrede dafür einfach alles zu machen, was ihnen gerade in den Sinn kommt?
Sollten sie Spieler wirklich an dem Thema interessiert sein, dann ist ein ausführlicher Charaker-Fragebogen ein Muss in dieser Kampagne.

Oder soll das garnicht so zentral sein, und ihr wollt euch lieber auf coole Kämpfe Böse gegen Gut konzentrieren? Das D&D-System ist ziemlich gut bei coolen Kämpfen. Allerdings sollten die Spieler dann eher gleichgültig dem Evil-Alignment gegenüber stehen, auch mal Fünfe gerade sein lassen, und sich nicht weiter auf eine ernsthafte Ausspielung des Alignments konzentrieren. <plattdeutsch>Dat geit sünst schef!</plattdeutsch>

Visionär:

--- Zitat von: Purzel am  4.06.2007 | 23:23 ---Allerdings sollten die Spieler dann eher gleichgültig dem Evil-Alignment gegenüber stehen, auch mal Fünfe gerade sein lassen, und sich nicht weiter auf eine ernsthafte Ausspielung des Alignments konzentrieren.

--- Ende Zitat ---

Naja, zumindest seit Eberron ist Schluß mit dem Schwarz-Weiß der Alignments und dem permanenten Bestreben sich Gesinnungskonform zu verhalten.
Endlich kann der rechtschaffen-gute Krieger auch mal einen schlechten Tag haben und den Wirt anschnauzen. Endlich darf der chaotisch-böse Magier auch mal seinen Lieblingsneffen haben und in den Arm nehmen. Endlich wird kann der rechtschaffen-neutrale Erzmagier unordentlich in der Küche sein und der chaotisch-neutrale Dieb würfelt nicht bei JEDER Kreuzung aus wo lang er gehen möchte.

Ich denke, die Warnungen hier sind eindeutig gewesen, dass das Charakterplay nicht von einem eindimensionalen Gesinnungsverständnis dominiert werden soll. Darin liegt die größte Gefahr im "Heute spielen wir die Bösen."

Einer bösen Organisation anzugehören oder böse Ziele zu verfolgen, das ist es, was eine böse Kampagne ausmacht. Sowie eine unterschiedliche Wahl der Mittel, plötzlich wird Folter, Entführung, Mord zum Werkzeug gegen Unbeteiligte und man hat generell die Staatsmacht gegen sich.

Plus: Man darf sich dunkel und cool fühlen.

Mondain:
Böse Kampagnen: Vergiss es.

Das ganze kann mal ein Spass für ein paar Sessions sein, aber mehr auch nicht.

Eine Gruppe mit klischeehaften bösen Chars ist nur spielbar, wenn alle ein gemeinsames, echtes Ziel haben - und dann auch nur zeitlich begrenzt. Anregungen kann man sich in z.B. den Romanen "War of the Spiderqueen" holen.

Das in den Mittelpunktstellen von Bösen ist nicht nur fast kindisch, sondern vom Ansatz her auch langweilig.

Viel spannender wäre eine Gruppe mit indifferenten Charakteren (wie sie z.B. bei George Martin zu finden sind), vielleicht einige mit nb-Gesinnung.

"Böse Kampagnen" laufen in Gefahr, das Gegenstück zum Prinzessinen-Retten bei den Guten zu sein.

Teijakool:

--- Zitat von: Purzel am  4.06.2007 | 23:23 ---Soll das Thema BÖSE :ctlu: zentral in der Kampagne werden?

--- Ende Zitat ---
Es soll insofern zentral sein, dass man als spieler auch mal die ganzen "kewlen" PrCs spielen darf, dass man nicht dem Auftraggeber, der dir hochnäsig kommt, auch noch die Stiefel lecken muss, dass man sich rächen darf etc.
Soll heißen, mich benehmen muss ich im RL schon genug. Ich werde sicherlich nicht als blutrünstiger Axtmörder of Massdestruction and bloody Fisting herum laufen. Aber die strahlenden Palas werde ich auch nicht mehr spielen.
Thema der Gruppe wäre in etwa das einer "inoffiziellen Eingreiftruppe" gewesen; mobiles Guantanamo. (meine polit. Haltung sei jetzt mal dahingestelt und nicht Gegenstand dieser Debatte)
Wir töten nicht alles, was uns über den Weg läuft, aber falls es zufällig den Tag trotzdem nicht überlebt, haben wir keine großen Probleme damit.

Ich schätze mal, dass man das ganze auch mit einer Gruppe bewerkstelligen kann, die einfach nur nicht gut, sondern neutral ist. Aber neutral hat ja dann doch irgendwo Reste von "Nein, wir sollten das Haus jetzt vielleicht lieber doch nicht anzünden..." .

P.S. kleines Fallbeispiel aus einer DSA4-Runde. Mein Char war Söldner, Gruppe tendierte Richtung N, kein "echter" G dabei. Während einer Geiselrettungsaktion traf ein von mir geworfenes Messer halt nicht den Piraten, sondern die Schutzschild-Geisel (nicht aus Absicht, sondern wg. schlechtem Wurf). Meine achselzuckende Reaktion nachher: "So konnten wir wenigstens ohne Rücksicht auf weitere Verluste auf den Piraten schiessen." 

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