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[Starship Troopers] Utopie oder Dystopie - oder irgendwo dazwischen?

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Grimmstorm:
Ich kenne dass Buch leider -bis jetzt- noch nicht und kann entsprechend nicht mitdiskutieren. Allein der Film ist kaum aussagekräftig genug, aber trotzdem gut gemacht, wie ich finde.

Dennoch habe ich zu der laufenden Diskussion eines einzuwerfen:

--- Zitat ---Und Indoktrination findet eigentlich weniger in der Armee statt: Da ist man bereits viel zu alt zur Indoktrination.
--- Ende Zitat ---
Man ist nie zu alt indoktriniert zu werden.

...

Just my 2 Cents.

Back to Topic.

Grimmstorm:
Eine kurze Zwischenfrage noch:

Da ich durch die ganze Diskussion wieder Lust bekommen habe mal ST zu sehen und die DVD nicht habe, dachte ich, sie mal eben bei Amazon zu bestellen. Was ich dort finde ist, neben den Zeichentrickfilmen, etwas das aussieht wie ein 2ter Teil zum Kinofilm. Ist das wirklich so? Taugt der was? Und gibt es den Kinofilm eigentlich noch auf DVD? Ev. sogar als Directorscut?

Imion:
@Grimmstorm:
RE: 2ter Teil: Wenns der ist, den ich mal auf Pro7 verfolgen 'durfte', kann ich nur sagen spars dir, der reicht in keinster Weise an den ersten ran, und der war schon (IMHO) recht mässig.

Chaosdada:

--- Zitat von: Grimmstorm am 13.06.2007 | 10:58 ---Dennoch habe ich zu der laufenden Diskussion eines einzuwerfen:Man ist nie zu alt indoktriniert zu werden. Ganz im Gegenteil. Und bei Erwachsenen ist das sogar noch einfacher als bei Kindern. Kinder nehmen schnell die eigene Meinung an-und ändern diese eben so schnell wieder.
--- Ende Zitat ---
Also das ist doch quatsch. Die ersten Lebensjahre sind für die charakterliche Entwicklung extrem wichtig. Klar ändern Kinder ständig ihre Meinung, aber eine vernünftige Indoktrination besteht nicht daraus einem ein paar mal seine Meinung zu sagen. Wenn ein Kind über einen längeren Zeitraum radikal in eine bestimmte Richtung gelenkt wird, wird sich das sicherlich tiefer in ihm verwurzeln als bei einem Erwachsenen.


--- Zitat ---Eigentlich haben wir doch auch eine Diktatur, oder nicht? In einem System, auch wenn es sich demokratisch schimpft, in dem der Gang zur Urne nicht nur nicht gefördert und ermuntert wird, sondern gerade das Gegenteil stattfindet, kann man kaum von einer freien Demokratie reden, oder?
--- Ende Zitat ---
Redest du von Deutschland? Ich vermute mal schon.
Ich wüsste zwar nicht wie man hier entmutigt wird wählen zu gehen - es wird sogar Werbung fürs wählen allgemein statt einer gewisse Partei gemacht - aber natürlich ist es eine freie Demokratie. Eine Demokratie hat nicht die Pflicht irgendwen zum Wählen zu animieren.


--- Zitat ---Es ist zwar keine Militärdiktatur aber eben dann eine Staatsdiktatur. In dem Augenblick wo eine Wahlbeteiligung auf so niedrige Werte fällt wie bei uns hat für mich ein demokratisches System versagt und wird zur Farce (wie auch immer man das schreibt). Steht in unserem Grundgesetz nicht drin das die Demokratie zu schützen ist?
--- Ende Zitat ---
Die Wahlbeiteiligung lag bei der letzten Bundestagswahl bei 77,7%. Das ist doch mehr als genug. Wieso sollten Leute die sich nicht für Politik interessieren und daher auch keine Ahnung haben dazu gebracht werden zu wählen?
Die Demokratie ist zu schützen und dazu gehört auch das Recht sich zu enthalten.

Pyromancer:

--- Zitat ---Also "nicht der Hellste" ist doch nur ein Euphemismus für dumm.

Aber ansonsten schriebe ich gerne: "Von seinem Protagonisten Rico distanziert er sich insofern, als dass er ihn als nicht den Hellsten darstellt, dem die Verantwortung, die er zum Schluss erhält, über den Kopf wächst."

Und das die Verantwortung ihm zum Schluss über den Kopf wächst, sieht man daran:
Als er vorläufiger Offizier wird und das Kommando über den Zug bekommt, versagt er vollständig. ("Mein Zugfeldwebel bekam das Offizierspatent. Mir wurde es nicht angeboten. - Und ich hätte es auch nicht angenommen." sowie "Und was für eine Verwirrung ich angestiftet hatte in der kurzen Zeit, als ich auf dem Boden Zugführer gewesen war. Ich wusste, ich war nur ein Stümper im Vergleich zum Lieutenant gewesen,...")

--- Ende Zitat ---

Ich glaube, du überinterpretierst das. Klar hat Rico in dem Moment Selbstzweifel, immerhin war er in seinem allerersten Einsatz als Offizier nicht so gut wie der Leutnant, sein großes Vorbild und Übervater. Und er kriegt keine "field commision", sondern wird "nur" ganz normal nach seiner Rückkehr an die OCS zum regulären Offizier befördert.
Wo du da vollständiges Versagen reinliest, ist mir schleierhaft.
Und ein Distanzieren Heinleins von seinem Protagonisten kann ich darin auch nicht erkennen. Diese Selbstzweifel sollen Rico in meinen Augen nur wie den "netten, gewöhnlichen Jungen von nebenan" erscheinen lassen, der durch den Militärdienst vom verwöhnten Bengel zum richtigen Mann und wertvollen Mitglied der Gesellschaft mutiert. Also ein - in Heinleins Augen - positives Rollenmodell.
Von Distanz keine Spur. Rico soll über das ganze Buch hinweg Sympathieträger bleiben.

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