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[Niholim] Über das Leben der Leute

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Quaint:
Die meisten Leute haben nicht die Fähigkeiten, den Besitz oder die Verbindungen für einen besonders tollen Job. Lesen können zwar die meisten und es gibt auch allgemeine Schulen, die von den allermeisten Untertanen Malachais besucht werden, aber eine wirklich hohen Bildungsstandard in breiten Schichten der Bevölkerung bewirkt das nicht. 70-80% kommen nicht über ein Niveau hinaus welches vage mit einem heutigen Grundschulabschluss vergleichbar ist. Übliche Jobs sind dann meist sowas wie Handwerksgehilfe, Verkäufer, Landarbeiter/Bauer und derlei und die sind zwar "ausreichend" bezahlt um ganz nett zu leben (vielleicht 1000 Taler im Monat) aber es hat seine Grenzen. Man überlege wie es heute so ist mit 2000 Euro eine 5 Köpfige Familie zu versorgen - das sollte zwar gehen, aber allzu große Sprünge macht man damit nicht. (Wenn man die Preislisten heranzieht sollte man bedenken dass die angegebenen Lebenshaltungskosten keinen Wohnraum beinhalten).
Für einen solchen Job sind 8er Würfelpools übrigens ausreichend.
Mit etwa 10-12 Würfeln sind auch bessere Anstellungen möglich, etwa als professioneller Handwerker, "leitender Angestellter" in einem Geschäft, Golemführer / eigenständiger Bauer in der Landwirtschaft
mit ca. 15 Würfeln ist man dann auf dem Niveau eines Handwerksmeisters und verdient wirklich gut, selbst wenn man der einzige Verdiener in der Familie ist kann man sich einiges leisten. Eine solche Position könnte z.B. auch der Manager eines nicht ganz so kleinen Betriebes sein, ein Gärtner/Bauer der sein Geld mit schwierigen und/oder exotischen Pflanzen macht oder auch ein erfolgreicher Händler.
Später mehr - ich muss los!

Quaint:
Die übliche Arbeitswoche sind im übrigen 50 Stunden, das heißt dass die breite Bevölkerung nicht soviel Freizeit hat wie heute. Es kommt dazu dass bezahlter Urlaub nicht üblich ist - wenn man mit dem Geld auskommt und der Arbeitgeber es erlaubt kann man sich zwar freinehmen, aber Geld bekommt man dann nicht.
Ebenso gibt es keine durch und durch organisierte Wohlfahrt - man kann sich also keineswegs darauf verlassen, dass man ein Auskommen hat wenn man nicht arbeitet. Allerdings existiert die Kirche und diese tut viele Werke zum Wohl der Gemeinschaft, etwa unterhält sie Suppenküchen und auch sonstige Einrichtungen in denen Erwerbslose oder -unfähige im allgemeinen über Wasser gehalten werden wenn niemand sonst für sie sorgt. Allerdings sind diese kirchlichen "Herbergen" nicht besonders komfortabel - geschlafen wird in großen Schlafssäälen und das üblicherweise auf Strohsäcken die es auch nicht gerade jeden Tag neu gibt. Dementsprechend kann man sich durchaus auch mit Krankheiten anstecken wenn man Pech hat (natürlich versucht die Kirche die Schlafsääle in Ordnung zu halten und wird auch niemanden dort einquartieren der bekannterweise ansteckende Krankheiten hat, aber...). Darüber hinaus ist es so dass die Kirche von denen die es können Spenden erwartet und von jenen die es nicht können immerhin eine gewisse Dankbarkeit - nicht nur der Kirche selbst sondern auch Malachai und den Schutzpatronen gegenüber. Es kommt durchaus vor das Leute herausgeworfen werden - der "klischeehafte" abgewrackte und ständig betrunkene Obdachlose wird einen wirklich schweren Stand haben.

Quaint:
Die Kindheit ist kurz... Mit sechs Jahren geht es in die Schule, die die Mehrheit mit 10 abschließt - nur wenige erhalten eine wirklich gute Bildung. Dann geht es so langsam ans Arbeiten - oft helfen die Kinder den Eltern so gut sie es können und erlernen dann auch ihren Beruf. Manchmal gehen sie auch zu fremden Leuten in die Lehre. Geld gibt das normalerweise nicht, aber der Meister sorgt (oft mehr schlecht als recht) für die Kinder und so ist die finanzielle Last eines weiteren Essers von der Familie genommen. Irgendwann zwischen 16 und 18 dann wird man üblicherweise ein vollwertiger Erwachsener und hat auch eine vollständige wenn auch üblicherweise nicht besonders prestigeträchtige Berufsausbildung. Und dann arbeitet man, üblicherweise 50 Stunden die Woche, solange man eben kann. Bis man nichtmehr arbeiten kann sollte man tunlichst eine Familie haben die im hohen Alter für einen sorgt, andernfalls muss man hoffen dass die Kirche etwas für einen tun kann und dass man idealerweise auch genug Geld zurück gelegt hat.

Quaint:
Krankheiten und derlei... nun man hofft meistens dass es einen nicht trifft, betet dafür. Wenn man doch krank wird oder durch einen Unfall an einer Wunde zu leiden hat werden üblicherweise zunächst recht einfache Mittel angewandt. Es gibt vielfach weise Männer und Frauen die ein gewisses medizinisches Verständniss haben und die auch verschiedentliche Kräuter verwenden. Die meisten dieser einfachen Volksmedizinier können aber um Längen keine Wunder vollbringen, aber sie sind immerhin bei einfacheren Erkrankungen (wie Erkältungen) eine echte Hilfe, sie erwarten aber auch Gegenleistungen da sie zumindest zum Teil von ihrer Heilkunst leben. Nicht immer ist das einfach Geld - häufig handelt es sich auch um praktische Geschenke wie einen Sack Kartoffeln, einen Truthahn oder auch Stoff um sich Kleider anfertigen zu können.

Des weiteren heißt es, das beten helfen kann - tendentiell wird um so mehr gebetet umso schlimmer es einem oder den eigenen Angehörigen geht. Wenn es sehr ernst ist und/oder gute Beziehungen zur Kirche bestehen kann auch ein heilkundiger Zauberpriester (recht viele Priester der Kirche Malachais sind heilkundig) herangezogen werden der die meisten Krankheiten und Verletzungen sehr effektiv kurieren kann.
Je nachdem in was für einem kulturellen Umfeld man sich befindet kann es auch zauberkräftige Heilkundige ohne Kirchenbindung oder auch eher wissenschaftlich ausgerichtete Medikusse (dann eben mit großen mundanen Kenntnissen) geben. Deren Dienste sind aber häufig nicht ganz billig (aber auch Kirchendiener werden Spenden sehr gerne sehen). Eine ernstliche Erkrankung kann also schwere finanzielle Einschnitte bedeuten.

Besonders kritisch sind immer Situationen in denen besonders viele Menschen medizinisch-magischer Aufmerksamkeit bedürfen denn die Energiereserven der Heilkundigen sind ja nun doch beschränkt. Epidemien von Krankheiten oder auch konventionelle Schlachten können schnell dazu führen dass nicht jedem rechtzeitig hilfe geleistet werden kann.

Was das Wirtschaftssystem betrifft basiert es eindeutig fast wie eine "moderne" Gesellschaft auf Geld. Es stimmt zwar dass einige eher traditionelle Gruppen zu einem gewissen Teil Selbstversorger sind und/oder Tauschhandel betreiben, aber dennoch kann man praktisch überall mit Geld einkaufen und zumindest zu einem gewissen Teil handhabt auch jeder, selbst der rückständigste Bauer, Geld. So mag es zwar sein dass Jonim der Bauer nur ein Geldeinkommen von vielleicht 300 Talern hat, aber man muss eben auch berücksichtigen dass er sehr viele Arbeiten selbst verrichtet für die andere Leute jemanden kommen lassen würden und dass er auch sein eigenes Essen, jedenfalls zum größten Teil, herstellt. Und wenn er dem Dorfschneider einen Schweineschinken für ein neues Gewand gibt dann ist das direkter und aufgrund der fehlenden Zwischenhändler auch effektiver als es normale Geldwirtschaft in dem Falle wahrscheinlich wäre. So hätte er dann vermutlich ein Auskommen für sich und seine Familie welches dem des Minenarbeiters Jakob der sein festes Gehalt von 1000 Talern erhält in nichts nachsteht - denn Jakob hat ja "nur" Geld von seiner Arbeit während Jonim sich ja auch allerlei andere Vergünstigungen erwirtschaftet.

Es gibt, gerade in den größeren Städten, auch ein Bankenwesen, aber auf dem Land und damit bei breiten Bevölkerungsschichten ist das eher unüblich - da hat man dann seinen Notgroschen eher in einem Strumpf voller Goldmünzen irgendwo unter einer losen Diele oder so etwas. Herrscher, Handelsmagnate oder auch einfach besserverdienende Bürger erfreuen sich allerdings bester Bankendienste und ersparen es sich so Pfundweise mit so leicht zu stehlendem, so verlockendem Gold zu hantieren. Ein Scheck für einen bestimmten Zweck, mit Siegeln und Unterschriften, ist für einen Dieb kaum etwas wert. Dazu gibt es auch die anderen Möglichkeiten des Bankenwesens, auch wenn sie nicht immer gleich verbreitet sind. Zum Teil kann man aber nicht nur Geld leihen, sondern auch anlegen und sich ganz generell in teils verwirrend komplexen Geldgeschäften ergehen. Durch Klopfsteine oder ähnlich können sich Bankenhäuse auch untereinander abstimmen und so z.B. schnell jemand anderem in einem fernen Land Geld gewissermaßen "überweisen" - wobei das üblicherweise nur mit Filialen eines Bankhauses funktioniert - die Zusammenarbeit verschiedener Finanzhäuser ist nur sehr begrenzt vorhanden.

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