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Ist D&D kein Rollenspiel?

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Haukrinn:


--- Zitat von: Arkam am 12.06.2007 | 10:59 ---Wundern tut mich allerdings das ich bei keinem anderen System erlebt habe das einem ausdrücklich nicht empfohlen wird die Regeln zu ändern weil sonst die geheiligte Balance verloren geht.

--- Ende Zitat ---
[...]

--- Zitat von: Arkam am 12.06.2007 | 10:59 ---Ist das nur der respekt vor einem dreibändigen Regelwerk mit 600+ Seiten Regeln oder gibt es einen anderen Grund denn ich nicht sehe?

--- Ende Zitat ---

Das liegt vielleicht daran, dass Du noch kein anderes Spiel gespielt hast, bei dem die Designer dermaßen ausführlich das Zusammenspiel der verschiedenen Regelkomponenten unter die Lupe genommen haben. Vergleiche das doch einfach mit einem Computer. Wenn Du überlicherweise so eine Kiste kauft, kannst Du daran rumbasteln, wie Du lustig bist. Meist ändert das nicht viel am Verhalten. Wenn aber jetzt ein paar Nerds daher gelaufen kommen und Dir einen Rechner verkaufen, dessen Hard- und Software-Komponenten sie 4 Monate lang aufeinander abgestimmt haben, dann ist die Chance hier ungleich höher, das etwas kaputt geht, wenn Du dran drehst. Schlicht und einfach deshalb, weil das Ding besser funktioniert als die Konkurrenz und Du es durch Deine Änderungen herabstufst auf das, was auch alle anderen leisten können.


--- Zitat von: Arkam am 12.06.2007 | 10:59 ---Aber auf der anderen Seite gibt es auf der D20 Seite und auch bei den offiziellen Alternativregeln selbst ein klassen- und stufenloses Spiel.

--- Ende Zitat ---

Die meisten Derivate funktionieren allerdings auch längst nicht so gut wie das Original. Von völlig dysfunktionalen Erweiterungsbänden wollen wir hier erst gar nicht anfangen. Ausnahmen von dieser Regel sind meist Spiele, die gleich ganze Bereiche (z.B. Magiesystem) ändern und deren Designer danach wieder sehr viel Arbeit in die Aufgabe investieren, die Gesamtbalance wieder herzustellen. Diese Spiele sind dann aber wieder inkompatibel (im Sinne von nicht beliebig mischbar) zu D&D. Ein Iron Heroes Charakter mit einer magischen Waffe macht einen gleichstufigen D&D-Charakter ohne weiteres platt. Und wenn Du einem lvl. 3 Spellcaster aus Arcana Evolved Magic Missile auf Grad 1 und Invisibility auf Grad 2 verpasst, ist der auch nicht mehr zu bremsen.


--- Zitat von: Mondain am 12.06.2007 | 11:40 ---D&D ist klar das ausgewogenste und beste und vor allem klassischste Rollenspiel auf dem Markt. Da können alle anderen Systeme nicht mithalten.

--- Ende Zitat ---

Ausgewogener als die Konkurrenz ist es sicher, klassischer in vielerlei Hinsicht auch. Das beste sei jetzt mal dahin gestellt, denn das lässt sich nicht objektiv beurteilen...  ;)

Greifenklaue:

--- Zitat ---Wer's langweiliger mag, spielt den Diablo Stil: Dungeon, noch tieferer Dungeon und der tiefste Dungeon, in dem das Einhorn einen Raum neben dem roten Drachen ganz friedlich rumhockt...
--- Ende Zitat ---
Och, es gibt ohne Frage langweilige Dungeons, aber ohne Frageauch spannende. Kommt auf Gamemaster und Modul an. Probier mal die Dungeon Crawl Classics - die sind nicht umsonst erfolgreich. Und es bleibt auch Platz zum Rollenspielen...


--- Zitat ---zieh davon bitte mal das ganze monsterbuch ab, 4/5 des dmg und etwa die hälfte des phb, die nur aus zaubern besteht. schon schrumpfen deine 600 seiten regeln zusammen auf eine ganz überschaubare menge, die dann noch so viele details behandelt, daß die eigentlich spielregeln noch knapper sind. wer anhand penibler crunchdiskussionen, zu denen sich so mancher d&dler aus interesse oder leidenschaft gerne hinreißen läßt, auf das generelle spiel dieses systems zurückschließt, der kann auch andere systeme auf ein verzerrte quintessenz reduzieren. (hemmingway wäre mit so einem denken eben kein schriftsteller von weltruhm mehr, sondern nur noch ein macho und säufer.)
--- Ende Zitat ---
Die Kernregeln, die man ständig anwendet, sind eigentlich wirklich wenige - auch deswegen ist DnD gelungen.

Lord Verminaard:
Wer D&D als reines Taktik-Spiel ohne Rollen-Spiel betreibt, verschenkt Potential. Dazu hat der Hofrat ausnahmsweise mal einen ziemlich guten Artikel geschrieben.

Boba Fett:
Ach herrlich, schon wieder eine solche Frage...

1. Rollenspiel ist begrifflich nicht definiert. Solange es das nicht ist, kann die Frage nicht beantwortet werden.

2. D&D kann am auf unendlich vielfältige Weise spielen. Genau wie jedes andere Rollenspiel.
   Dementsprechend kann man nicht entscheiden, ob D&D an und für sich ein Rollenspiel ist.

3. D&D ist im allgemeinen inzwischen sehr vielfältig.
   Sicherlich kann man Dinge ausbuddeln und sagen "Schaut, es ist ein Brettspiel!".
   Aber genausogut lassen sich Dinge finden, die ganz andere Aussagen erlauben.
   Schaut man sich beispielsweise "die Königreiche von Kalamar" an, wird man ein offizielles D&D Regelwerk finden, dass über
   Jahrzehnte gewachsen ist und dessen Hauptinhalt eine schöne Weltenbeschreibung und nicht etwa Hack & Slay darstellt.
   Kalamar ist diesbezüglich schon extrem nah an Aventurien.
   Historisch betrachtet hatte (A)D&D immer schon diese Vielfalt. So hatte Ravenloft, Dragonlance und Dark Sun bei AD&D auch entsprechenden
   Tiefgang.

Natürlich kann man sich hinstellen und immer noch schreien, dass es kein Rollenspiel ist.
Aber mal ganz ehrlich:
Man kann sich auch über den Nachbarn aufregen, weil er ein Gartenzwerg-Liebhaber mit englischem Rasen ist. Oder weil er seinen Garten nicht pflegt.
Am Besten schreibt man alle falsch geparkten Autos auf und meldet sie der Polizei. Oder notiert die Kennzeichen aller Autos, die in der Nebenstraße zu schnell fahren.
Wer sich auf so ein Niveau begiebt, muss sich nicht wundern, wenn ich ihn (sie) irgendwann mit Spießer anrede... ::)

Pilger:

--- Zitat von: Lord Verminaard am 12.06.2007 | 12:19 ---Wer D&D als reines Taktik-Spiel ohne Rollen-Spiel betreibt, verschenkt Potential. Dazu hat der Hofrat ausnahmsweise mal einen ziemlich guten Artikel geschrieben.

--- Ende Zitat ---
Kann Vermi nur zustimmen - neben allen möglichen Systemen habe ich über viele, viele Jahre D&D in allen verschiedenen Varianten einmal die Woche auf Norn angewendet - was da teilweise an Rollenspiel, Emotionen, Spaß, Trauer und Leid rüberkam war einfach grandios. Kurz: Scheiss 'ma auf 's System - wenn die Gruppe hinhaut, kommt man systemunabhängig auf auch auf seine Kosten, denen sich kein Regelwerk entgegenstellen kann.

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