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Ist D&D kein Rollenspiel?

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Maarzan:

--- Zitat von: nobody@home am 15.02.2021 | 11:08 ---Inwieweit "natürliches" und "ideales" Spielerverhalten sich auch nur ansatzweise überlappen, wäre vermutlich auch noch so ein Diskussionsthema -- allerdings nicht unbedingt ein nur auf D&D beschränktes. ~;D

Ein kleiner persönlicher Lackmustest in Sachen "Rollenspielunterstützung" sieht für mich nebenbei wie folgt aus: gesetzt den Fall, ich kriege einen ausgefüllten, aber unkommentierten Charakterbogen in die Hand gedrückt und soll damit losspielen -- wie gut vermittelt mir der, wer diese Wertesammlung eigentlich sein soll (und wieviel Arbeit ist ggf. damit verbunden, das herauszuklamüsern)? Denn: einen glorifizierten Pöppel mit einem Satz Spielwerte zum Über-die-reale-oder-gedachte-Battlemap-Schubsen kriegt so ziemlich jedes System hin, aber das unterstützt mich noch lange nicht so wirklich aktiv bei Dingen, die darüber hinausgehen wie z.B. Charakterspiel im engeren Sinne.

--- Ende Zitat ---

Das würde ich zweitgeteilt sehen - abseits gewisser Grundlagen zu Herkunft, Stand, Kultur etc., welche wiederum die Position der Figur in der Spielwelt beschreiben und damit die Rahmenbedingungen für 1+2 setzen, wären weitere Charakterisierungen weitgehend unter 3) fassen: es kann helfen, ist für jemanden mit vorhandenem Rollenspieltalent aber nicht zwingend notwendig.

Aber vielleicht gibst du ja mal ein paar Beispiele .


--- Zitat von: Arldwulf am 15.02.2021 | 12:04 ---Aber damit man wirklich Rollenspiel fördern will sollte A auch andere Aktionen haben können, sich nicht nur darin unterscheiden wie gut er etwas tut sondern auch darin was genau er tut.

--- Ende Zitat ---

Was er tut, wäre als Rahmenbedingung ein moralisches Wertesystem, welches seine Umgebung versucht hat der Figur anzuerziehen - implizit oder explizit  -> 1+2.
Der zweite Teil wäre dann was die Figur dann davon für sich übernommen hat oder nicht oder gar rebellisch darauf reagiert hat.  Das auch noch in Werte zu gießen wäre dann 3. bzw. sonst die hoffentlich konsistente bzw. nachvollziehbare rollenspielerische Entscheidung des Spielers.

Und was sollen "kreative Spielerideen sein - doppelt im Zusammenhang mit Spielen einer Rolle und nicht nur Problemlösungsansätze?

Arldwulf:

--- Zitat von: Maarzan am 15.02.2021 | 12:06 ---Was er tut, wäre als Rahmenbedingung ein moralisches Wertesystem, welches seine Umgebung versucht hat der Figur anzuerziehen - implizit oder explizit  -> 1+2.

--- Ende Zitat ---

Nein, dies war nicht damit gemeint.


--- Zitat von: Maarzan am 15.02.2021 | 12:06 ---Und was sollen "kreative Spielerideen sein - doppelt im Zusammenhang mit Spielen einer Rolle und nicht nur Problemlösungsansätze?

--- Ende Zitat ---

Das ist natürlich ein weites Feld, aber im Prinzip würde ich deine Frage tatsächlich mit "ja, beides" beantworten. Oder genauer: Rollenspielregelwerke fördern für mich dann Rollenspiel wenn sie die Lösung von Problemen mit dem Ausspielen der eigenen Rolle verbinden.

Der noble Paladin geht Probleme generell anders an als der schurkische Halunke und dies sollte sich in unterschiedlichen Regelumsetzungen abbilden. Die Umsetzung kreativer Ideen ist dabei dann eine Erweiterung welche zusätzliche Feinheiten reinbringt. Natürlich können Regelwerke nicht jede einzelne denkbare Aktion abdecken - aber sie sollten dem Spielleiter ermöglichen zuvor unbedachte Ansätze schnell und einfach regeltechnisch umzusetzen weil dies für die meisten Spielleiter dann auch bedeutet: Kein Problem so etwas ins Spiel einzubringen.

Und im Kontext von D&D gibt es da durchaus eine Menge mit dem man punkten kann bei diesen Themen.

nobody@home:

--- Zitat von: Sashael am 15.02.2021 | 11:51 ---Also die OSR Spiele sind für dich weniger Rollenspiele als Fate & Co?

--- Ende Zitat ---

Sie unterstützen eine andere Art von Rollenspiel -- aus meiner Sicht tatsächlich in erster Linie die "ich spiele einfach mich selber im Fantasykostüm und lasse bei Problemen schlicht auch meinen eigenen Grips und Charme spielen"-Variante. Schön, ich kann mir auch bei OSR ein ganz anderes "Selbst" freihändig aus den Fingern saugen, dieses spielen wollen, und das vielleicht auch erfolgreich längerfristig durchziehen...aber dabei hilft mir dann das System nicht mehr weiter, weil ihm dieser Punkt schlichtweg egal ist.

Althalus:

--- Zitat von: tartex am 15.02.2021 | 11:14 ---Interessanterweise ist mir bis 2015 niemand untergekommen, der jemals gesagt hätte: "Was muss ich jetzt würfeln, um zu sehen, ob der NSC lügt?" Ist mir selbst auch nie abgegangen.

Genausowenig wie "Würfle auf Kriegskunde, damit dir der Spielleiter eine guten Plan verrät, wie du mit der Situation umgehen könntest!" (Dafür gab es ab 2008 höchstens die rare "Get a Clue!"-Karte.)

--- Ende Zitat ---
Dann hast du bis 2015 offenbar nie irgendwas mit Intrigen, Verrat, oder größeren Schlachten gespielt (oder den Spielern war's egal). Gerade das "Lügen erkennen" gehört für mich zu den frühesten Anwendungen eines Social Skills. In jedem System seit MERS wurden NSCs angezweifelt.  ;D
Und dass ein Spieler nicht unbedingt Ahnung von Schlachtfeldtaktiken hat, der Char aber schon, ist auch nicht besonders abwegig.

Sashael:
Also ich kann sehr prima Rollenspiel spielen, wenn mir das System die Möglichkeit gibt, in meiner selbstgewählten Rolle zu glänzen.

Da muss ich keine aufgeschriebenen und eindeutig festgelegten Hintergrundinformationen (z.B. Aspekte in Fate) zu meinem Charakter nutzen, da reichen mir die Zahlen auf dem Blatt.

Da das weiter oben mal angesprochen wurde:
Ein Brettspiel wie Risiko gibt mir diese Möglichkeit nicht.

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