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[Warpspace] Grundlagen

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Quaint:
Rumpfhüllen
Rümpfe haben mehr an sich als nur eine einfache Haut aus Stahl bzw. grob vergleichbaren modernen Werkstoffen. Praktisch alle Schiffe mit nennenswerten unter Druck stehenden Innenbereichen haben mindestens 2 Hüllen, zwischen denen ein gutes Stück Platz ist. Bei größeren (militärischen) Schiffen haben diese Hüllen allein schon eine Dicke von jeweils einem halben Meter oder mehr; zwischen den Hüllen liegen einige wenige Systeme - alles was ausfahrbar ist oder unbedingt Aussenzugang brauch - Sensorarrays, evtl. vorhandene ausfahrbare Landestützen, Luftschleusen, Hangars(zumindest zum Teil) etc. pp. Dazu kommen skelettartige Strukturstreben. Die verwendeten Werkstoffe sind unterschiedlich, aber praktisch alle sehr hochwertig - angefangen mit vergleichsweise einfachen Legierungen die genau abgestimmte Mengen Titan, Tungsten, Spezialkeramiken und Stahl enthalten über Mehrkomponentensysteme - etwa Hexagonit-Keramikstahlpanzerung - sehr hitzeresistent und in den kleinen Einheiten schwer zu verformen - die dutzenden von Lagen auf einem Gitter aus mit geschäumten Eisen gefüllten Titanstreben sitzen (letztere sind strukturell EXTREM stabil) bis hin zu aufwendigen Materialien wie nanogeschichtetem Stahl (und Titan, Tungsten, Keramik)  - durch ein spezielles System werden Milliarden von Schichten, die jeweils nur ein paar Atome dick sind, aufeinandergesetzt. Das Prinzip ist ähnlich wie das von stabilen Schwertern durch häufiges Falten - aber die Abermilliarden von Schichten sind noch sehr viel stabiler als man annehmen könnte. Letztendlich sind die Materialien vergleichbar. Der innere Rumpf hat zusätzlich einen Strahlungsschild aus Boron (einem Element, das sonst zur Kontrolle von Kernspaltungsreaktoren dient). Damit werden auch Neutronen, praktisch das einzigste an Strahlung(abgesehen vielleicht von Extrem harter Gammastrahlung, gegen die es keinen praktischen Schutz gibt), dass so tief dringen kann, einigermaßen zuverlässig abgehalten. Innerhalb des inneren Rumpfes gibt es eine weitere Schicht, das Dichtungssystem. Unter hohem Druck werden hier ein Spezialkunststoff und ein unter dem Druck praktisch gelöster, eigentlich aber gasförmiger Weichmacher gelagert. Gibt es ein Leck, verflüchtig sich der Weichmacher extrem schnell - dabei schäumt sich auch der Kunststoff auf; keine Sekunde später ist er ausgehärtet und dichtet das Loch. Das System ist leider nicht so perfekt wie man es sich wünschen würde - erstens ist der Durchmesser von Lecks, die so selbstdichtend versigelt werden begrenzt (bewegt sich ungefähr im Rahmen der Dicke der Dichtungsschicht - 20-30cm für Boote, aber oft bis zu einem Meter für größere Schiffe) und zweitens ist die Selbstabdichtung zwar sehr hilfreich, dichtet aber kaum je zu 100%. Langsam geht die Atmosphäre verloren und will man nicht sehr viel Reserveluft verbrauchen, sollte man sobald wie möglich zumindest abdichten. Große militärische Schiffe können auchnoch über eine weitere gepanzerte Rumpfhülle verfügen, über gepanzerte Innenwände und andere Spielereien.
Es mag verwundern, dass Schiffe so massiv gebaut werden, aber dafür gibt es Gründe - zum einen muss das Schiff den Belastungen von planetaren Landungen und noch sehr viel mehr von Flügen durch Raumbeugende Tunnel, die ohnehin schon einige Manöver erfordern und bei denen es oft zu Gravitationsturbulenzen und -wirbeln sowie zu recht hohen Strahlungswerten kommt, widerstehen. Und die Masse bietet eben auch eine gewisse Sicherheit - vor Strahlung, Mikro- und Minimeteoriten, der Hitze atmosphärischer Reibung (jedenfalls für die aerodynamischen Schiffe), Beschuß und allerlei anderen Dingen. In Systemen mit relativ wenig kosmischer Strahlung gibt es tatsächlich weniger solide und massiv gebaute Systemschiffe - sie können aber im allgemeinen weder planetare Landungen noch den Tunnelflug überstehen und sind naturgemäß sehr empfindlich gegenüber Meteoriten und Beschuß; auch können sie (zumindest beladen - sie dienen meist dem Frachttransport) kaum manövrieren. Jäger und ähnliches sind in dieser Form zwar ein netter Gedanke, aber da sie ohne nennenswerte Panzerung empfindlich gegenüber Raketenabwehrgeschützen und ähnlichen leichten Systemen werden, machen sie nicht viel Sinn (ausser man hat VIELE Freiwillige).
("Systemschiffe" sind Modulfrachtern ähnlich, aber sie haben nocheinmal den halben Rumpf, etwa 2/3 des Schubs, 50% mehr Fracht und sie kosten nur etwa 2/3; sie können mit Sicherheit nicht springen und da sie so behandelt werden als hätten sie nur Rumpfstruktur und keine Panzerung nehmen sie bei Treffern vernichtende Schäden - man trifft sie mit gutem Grund praktisch nur in Sicheren Gegenden, egal ob es Meteoriten, kosmische Strahlung oder Piraten betrifft)

Roboter
werden nicht ganz so umfassend verwendet wie man es sich vielleicht denken könnte (wenn man mal eingebaute computergesteuerte Geräte nicht als Roboter sondern bestenfalls als Automaten bezeichnet). Der Hauptgrund dafür liegt in der eher begrenzten Weiterentwicklung von unabhängigen Systemen. Komplexe Aufgaben, insbesondere im technischen Bereich, müssen "automatisiert" werden - in einzelne Schritte zerlegt, die der Computer bearbeiten kann. Auch hat man noch keine Sprachsysteme entwickelt, die es erlauben würden, sich wirklich mit einem Computer zu unterhalten. Man kann ihm Befehle geben und er kann auch bestimmte Rückmeldungen geben. Die Befehle können dabei zwar theoretisch einfach gesprochen werden, aber wie gesagt ist die Fähigkeit von Sprachsystemen eher begrenzt - wenn man sich an einen bestimmten codifizierten Syntax hält, versteht der Roboter die Befehle sehr viel eher und man kann leichter genauere Befehle geben. Roboter sind auch meist lernfähig, jedenfalls in einem begrenzten Maß. Typischerweise werden Roboter entweder bei völlig automatisierten Prozessen (Robotische Fabriken) oder zusammen mit Menschen oder KI-Systemen eingesetzt, die ihnen über mögliche Schwierigkeiten hinweghelfen oder ihnen allzu dynamische Aufgaben auch abnehmen. Bei Schiffreperaturen etwa wird häufig ein Mechaniker zusammen mit 1 oder 2 relativ vielseitigen Reperatur/Konstruktionsbots eingesetzt. Während er manche Sachen noch selbst machen muss, nehmen ihm die Bots eine Menge "einfacher" Dinge ab.
      Bots sind eigentlich hauptsächlich dann praktisch, wenn sie dazu eingesetzt werden, etwas mit einem ziemlich großen Bedarf zu tun. Wenn man sie nicht mindestens 6 Stunden am Tag beschäftigt sind sie eigentlich mit Sicherheit nicht ökonomisch. Deswegen findet man Lade- oder Reperaturroboter normalerweise nicht besonders häufig auf Schiffen(ausser natürlich sie sind entsprechend groß).

Typische Bots
Reperaturbot:  Reichman Rüstschmied; Horus Aerospace Fixit
Ladebot:  X-51 Schwerlader (1.5t Hebekapazität)
Kampfbot:  Ares 500kg Autotrooper


KI-Systeme
Intelligente, bewußte Computer. Denkmaschinen. Genau das. Man entwickelte die nötige Technologie schon vor Jahrhunderten. Leider musste man feststellen, das Intelligenz wohl nicht ohne Persönlichkeit existiert. Praktisch alle künstlich programmierten Persönlichkeiten aber zeigten Probleme: Sie wurden verrückt, aggressiv, verstümmelten sich selbst oder redeten den ganzen Tag nurnoch Quatsch. Ein verrückter Maschinenkopf in einem 400.000t Schlachtschiff allerdings bedeutet schlechte Nachrichten. Man ging dazu über die Programmierung für die Denkmaschinen "wachsen" zu lassen, in einer künstlichen Umgebung. Die meisten Zuchtprogramme enthalten sogar Mutter und Vater. Wo das möglich ist, werden die Leute, die nachher mit der KI arbeiten sollen, beispielsweise der Commander eines Schiffes, das mit KI ausgerüstet werden soll, bereits in die "Erziehung" eingeschlossen. Damit hat man gute Erfahrungen gemacht.
KIs in bewaffneten Systemen sind aber relativ selten - fast 1% aller KIs wird auch heute noch irgendwann irre und man möchte Unfälle vermeiden. Selbst von den bereits an ihre Manschaft gewöhnten KIs werden in der Regel etwa 0.5 bis 0.2 Prozent irre. Das hört sich alles nach Zuverlässigkeit an, aber denken sie mal darüber nach. Beispielsweise die gute Bundeswehr. Stellen sie sich vor, jeder 100. Rekrut würde Amoklaufen und etwas zwischen 2 und 12 Menschen töten. Nicht gut. Jetzt sei erwähnt, dass die großen Kriegsschiffe, bei denen sich KIs lohnen, häufig Nuklearwaffen tragen.
Eine besondere Randnotiz sind vielleicht Todesdroiden wert, einfache massengefertigte (und tumbe) KIs in 2 1/2 Tonnen wiegenden schwergepanzerten und bewaffneten Körpern. Sie sind dafür gebaut, Spaß am Töten und Vernichten zu haben - Modifikationen ihrer Persönlichkeit sind recht schwer. Einige verdrehte Individuen bewundern die Macht und Brutalität dieser Dinger, ausserdem nehmen sie einem eine Menge Streß ab - theoretisch. Ihre einfachen Systeme machen sie nicht nur dumm (sie sind eher mit einem kleveren Hund als mit einem dummen Menschen vergleichbar - aber ihr Sprachprozessor erlaubt ihnen durchaus zu reden) sondern auch gefährlich. Beinahe 5% aller Todesdroiden drehen irgendwann am Rad.
Sie wurden ursprünglich als Ersatz für menschliche Infanterie gebaut, und wegen der Verdrehtheit der Kaiserlichen(wer sonst, hm?) waren über 1 Mio Stück bereits gebaut, als Probleme offensichtlich wurden. Man baute noch über ein halbes Jahr weiter und verschacherte die Dinger dann an jeden, der sie haben wollte (und sich nicht fragte, warum die Imperialen selbst die Dinger nicht haben wollten). Das ist aber etwa 100 Jahre her - trotzdem sind die Dinger noch im Umlauf. (Angeblich stellen einige Piraten sogar selbst welche her - nicht so schwierig).
      Ach ja, eine weitere Randnotiz - KIs mit übermenschlicher Intelligenz sind denkbar - leider hat man noch nicht so ganz herausbekommen, wie man ihre Persönlichkeit zu züchten hat (und man kann sich ja wohl denken, dass übermenschlich intelligente Computersystem eine ganze Stange Geld kosten). Daher haben sie bislang eine Irrsinns-Rate von bis zu 10% und werden praktisch nicht verwendet. Es ist aber noch unbekannt, ob Intelligenz einfach instabil wird, wenn sie zu groß wird, oder ob schlich andere Persönlichkeitsstrukturen nötig sind, als man vom Menschen kennt.

KI-Computer - 1 bis etwa 3 Mio (menschenähnliche Intelligenz)
KI   stark variierend; eine ab Stange kostet 300 bis 500k; eine speziell gezüchtete fängt bei 3 Mio an und kann die 10 Mio Grenze sprengen
Todesdroid (komplett)  600k+ (fast überall illegal)

pharyon:
Hört sich gut an. Hast du nochn Link zum PDF? Wäre super.
^^

Menace-X:
Ich antworte einfach mal in Quaints Namen:

http://www.dungeon-masters.de/shop/page/18?shop_param=

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