Vierte Sitzung, Juli 495 AD und erste WinterphaseUnd wieder ohne Quintus, der aber ab nächstem Mal endlich dabei sein wird.Nachdem de berittenen Sachsen in einem kurzem, aber heftigem Kampf besiegt worden waren, nahmen die Knappen sich zunächst einige Zeit, um die Wunden versorgen zu lassen. Während Lady Nia sich einmal mehr um die Wunden kümmerte, berieten sie ihr weiteres vorgehen. Sie wollten vorsichtig weiter die Straße entlang reisen, immer auf der Hut vor sächsischen Reitern.
Fflergant übernahm einmal mehr die Vorhut. Bald erspähte er Rauch über dem Wald, der offenbar von mehreren Lagerfeuern stammte. Als der Rest der Gruppe aufschloß und Fflergant sie auf die Feuer hinwies, bogen sie ins Unterholz ab, um einen Bogen nach Süden zu schlagen.
Im Unterholz kam die Gruppe nur schwer voran. Die Pferde hinterließen eine deutliche Spur, aber Geschwindigkeit schien den Knappen wichtiger. Wieder ging Fflergant voran.
Als dieser gerade ein dichtes Dickicht passierte, rief Gessius ihm plötzlich eine Warnung zu. Aus dem Gehölz liefen zwei Sachsen fort. Fflergant und Gessius zogen sofort ihre Schwerter. Einer der Schützen gab hastig einen Schuß auf Fflergant ab, wurde aber sofort von Gessius niedergestreckt. Der zweite lief Richtung Norden fort, Fflergant dicht auf seinen Fersen. Nun stürmten auch Fercus und Isatis vor, doch Isatis‘ Wunden ließen ihn schon nach wenigen Schritten vor Schmerz innehalten. Der fliehende Sachse wurde schließlich durch einen mächtigen Hieb von Fflergant niedergeworfen. Ein zweiter Streich beendete sein Leben.
Die Brüder Fercus und Fflergant, die dem letzten Sachsen gefolgt waren, hörten nun Stimmen aus dem Norden. Mehrere Männer und Pferde schienen dort versammelt zu sein. Leise kehrten die beiden zu ihren Kameraden zurück, um den Weg schnell fortzusetzen.
Nach einer kurzen Nachtruhe erreichten sie den Rand des Waldes. Vor sich sahen sie bestellte Felder und ein Dorf. Fflergant sprach einen der Bauern an, der ihm mitteilte, dieses Dorf sei Aldbury, daß Lehen von Sir Cynwal of Aldbury. Endlich waren sie wieder in Hertford.
Der Bauer zeigte ihnen den Weg zum Wohnsitz von Sir Cynwal, wo sie mißtrauisch von den Wachen begrüßt wurden. Als sie aber Lady Nia vorstellten, brachte man die Gruppe direkt zu Sir Cynwal. Dieser begrüßte sie im Beisein seiner junge Frau Awena und seines jüngeren Bruders Sir Owain. Nachdem er die Geschichte der Entführung gehört hatte, hieß er die Gruppe willkommen und brachte sie für die Nacht unter. Beim abendlichen Mahl erfuhren sie auch die neusten Nachrichten. Das Collegium hatte sich in London nicht auf einen neuen König einigen können, aber in der Kathedrale von St. Paul war ein Schwert erschienen. Durch Stein und Amboß sei die Klinge gestoßen, und auf dem Stein stehe geschrieben, nur der rechtmäßige König könne das Schwert heraus ziehen. Alle hohen Herren des Collegiums hätten ihr Glück versucht, aber keiner habe das Schwert herausziehen können.
Eine ordentliche Mahlzeit und Nachtlager unter einem festen Dach stellten die Kräfte der erschöpften Knappen wieder her. Am nächsten Mittag brachen sie nach Hertford auf, daß sie nach einen Tag später erreichten.
Die Nachricht von der Rückkehr Lady Nias war vor ihnen zur Burg des Earls gelangt. Der Steward von Hertford, Sir Ricerch, begrüßte die Gruppe am Tor. Die Knappen wurden ins Badehaus gebracht und in frische Gewänder gekleidet. Dann führte man sie in die Große Halle, wo der Earl sie begrüßte. Die versammelten Ritter und Damen der Burg lauschten der Schilderung der Knappen. Der Tod von Sir Sely und Sir Constantine wurde betroffen aufgenommen, doch der Earl vergaß nicht, den Knappen zu danken und ihnen eine großzügige Belohnung zu versprechen.
Sie wurden großzügig bewirtet und untergebracht. Am Abend wurden sie zu den Rittern an die Tafel gebeten, wo sie Plätze nahe der Familie des Earls einnahmen. Doch schon am nächsten Tag schienen ihre Privilegien verbraucht. Sie durften die Burg nicht verlassen und die Halle nicht betreten. So schlugen sie die Zeit auf der Burg tot.
Schließlich kam in den Abendstunden der Knappe des Earls zu ihnen. Er führte sie eine Kammer, wo mehrere junge Knappen sie gründlich wuschen und ihnen weiße Gewänder anlegten. Dann führte man sie in die Kapelle. Vor dem Altar lagen fünf Schwerter. Man hieß die Knappe, die Nacht im gebet zu verbringen, bis man sie im Morgengrauen abholen würde.
Am nächsten morgen kamen die Lords von Dunstable und Anstey, die beiden höchsten Vasallen von Earl Gilbert, um sie in die festlich geschmückte Halle zu führen. Aus der Hand des Earls erhielten sie neue Gewänder, Rüstungen und schließlich Sporen und Schwerter. Tief bewegt leisteten sie ihre Eide. Als die Türen der Halle geöffnet wurden, waren sie Ritter im Hause des Earls.
Nun ist es in Hertford Sitte, daß ein neuer Ritter den Sprung auf sein Pferd ausführen muß. Gelingt es ihm, wird er ein großer Ritter werden. Zusammen liefen die frischgebackenen Ritter in den Hof, wo ihre Pferde bereits warteten. Gessius und Fercus gelang der Sprung, Isatis und Fflergant jedoch scheiterten.
Nun war es am Earl, seine Ritter auszustatten und zu feiern. Gerade wurden sie von den Rittern und Damen beglückwünscht, als Soldaten des Earls einen schwer verletzten Ritter in die Halle brachten. Es war Sir Owain, der schlechte Nachrichten aus Aldbury brachte. Die Sachsen hatten das Dorf erobert und niedergebrannt. Der Earl beriet sich mit seinen Lords.
Es war noch nicht Mittag, als Earl Gilbert nach Aldbury aufbrach. 20 Ritter und 80 Fußsoldaten folgten seinem Banner. In schnellem Marsch führte er die Truppe nach Norden. Bei Anbruch der Dunkelheit rief er die Ritter zu sich. Der Earl bat um Rat, ob er die Nacht hindurch marschieren lassen sollte, oder ob man in der Nacht rasten sollte. Ein Streit entbrannte. Gessius war der erste, der für den Marsch durch die Nacht stimmte, und die jüngeren Ritter sowie Fercus schlossen sich ihm an. Fflergant und Isatis standen auf der Seite der zurückhaltenden, die Rasten für die sicherere Möglichkeit hielten. Schließlich stimmte der Earl den drängenden Stimmen zu. Sie marschierten Weiter.
Als die Sonne am nächsten morgen aufging, formierten sich die Truppen aus Hertford auf einem Hügel nahe Aldbury. Die Sachsen formierten sich ebenfalls hastig, scheinbar angeführt von Guthrum, dem Spion König Aeldreds. Mit gesenkten Lanzen stürmten die Ritter den Hügel hinab. Der lange Marsch der Cymrer und die Hast der Sachsen machten sich bemerkbar. Der erste angriff zeigte beinahe keine Wirkung. Ein heftiges Gefecht entbrannte.
Inmitten des Kampfes schlugen sich Isatis, Fflergant, Gessius und Fercus mit den Sachsen. Viele Gegner fielen vor ihren Schwertern, doch auch sie empfingen viele Wunden. Isatis glitt bewußtlos vom Pferd, nachdem er sein Schwert verloren und einen Axthieb empfangen hatte. Schließlich flohen die Sachsen und wurden von den Cymrern niedergeritten. Viele Sachsen blieben auf dem Feld, bevor sie die den schützenden Wald erreichten.
Earl Gilberts Truppen hatten einen großen Sieg errungen. Drei ihrer Ritter, einer davon Isatis, waren verwundet, gestorben keiner. Von den Fußsoldaten waren ein Dutzend gestorben und vielleicht zweimal so viele verwundet. Sir Cynwal und seine Frau waren schwer verletzt, aber am Leben. Die Bauern, die vor den Sachsen hatten fliehen können, konnten ihr Dorf wieder aufbauen. Aldbury hatte zwar sehr unter dem Angriff der Sachsen gelitten, doch hatte das schnelle Eingreifen des Earls schlimmeren Schaden von der Grafschaft abgewendet.
Gessius kehrte an der Seite seines Bruders Isatis nach Hertford zurück, sobald die ersten verwundeten fortgebracht wurden. Fflergant und Fercus blieben in Albury, bis auch der Earl abreiste.
WinterphaseDamit endete das erste Abenteuer und das erste Jahr der Kampagne. Wir gingen zur Winterphase über. Alterungswürfe für die Pferde fielen nicht an, da die Charaktere neue Pferde vom Earl erhalten hatten. In der Familie von Gessius und Isatis starb ein Onkel. Den Kleidungsverschleiß und die Kosten für den Unterhalt als Ordinary Knights konnten alle dank der Geschenke von Earl Gilbert aufbringen. Solos gab es keine.
Die Erfahrungswürfe waren eher durchschnittlich, aber scheinbar hatten alle Glück bei ihrem Sword-Wert. Die Spieler von Gessius und Fflergant entschieden sich, ihre Winter-Steigerungen zu jtzen, den Sword-Wert weiter anzuheben, die Spieler von Isatis und Fercus wählten die 1W6 Fertigkeitspunkte, um ein wenig mehr als nur kämpfen zu lernen. Durch den Ritterschlag hatten alle eine Tausender-Marke auf der Ruhmskala überschritten, was noch einen weiteren Punkt auf einer Eigenschaft nach Wahl bedeutete.
Inklusive des Ruhms für den Ritterschlag erhielt jeder Charakter ungefähr 1200 Punkte Ruhm.
FazitLeider war die Stringenz am Spieltisch diesmal nicht wirklich gegeben. Es war zwar lustig, aber dumme Sprüche nahmen leider überhand. Da kann ich mich selbst leider nicht ausnehmen...
Nachdem der Spieler von Gessius sich beschwert hatte, daß seine Leistungen weniger anerkannt würden, als die von Quintus (der ja durch Abwesenheit seines Spielers bisher gar nichts getan hatte), kam ein Running Gag auf. Immer, wenn eine Belohnung anstand, erwähnte jemand, daß diese nur Quintus zustehe. Das ärgerte den Spieler von Gessius weiter und war eigentlich sehr amüsant

So meinte jemand, sicher wäre Quintus der auserwählte, daß Schwert aus dem Stein zu ziehen, und Earl Gilberts Begrüßung begann zunächst mit den Worten „Heil Quintus König“. Naja, wir haben es etwas übertrieben.
Der Umgang mit den Skirmish-Regeln für den Kampf bei Adbury lief flüssig und ohne Probleme auf Seiten der Spieler. Sobald die erste Schlacht nach den kompletten Battle-Regeln abläuft, werde ich die entsprechenden Regeln aber nochmal intensiv wälzen müssen.
Winterphase und Ruhmvergabe liefen sauber und flüssig ab. Da die Charaktere noch keine eigenen Familien haben, nutzten wir noch nicht alle Aspekte aus, aber das kommt sicher noch. Der Spieler von Gessius sagte, er wolle eine Ehe mit Lady Nia anstreben. Bis dahin hat er aber noch einiges vor sich.
Interessant fand ich die Gewichtung der Steigerungen in der Gruppe. Gessius und Fflergant erhielten alle Steigerungen auf Sword, die möglich waren. Dadurch haben wir jetzt zwei Kämpfer mit Werten von 19 bzw. 20. Die anderen beiden verteilten Skillpunkte auf die bisher nicht so ausgeprägten Fertigkeiten wie Hunting oder Romance. Wie sich das im weiteren Verlauf der Kampagne auswirkt, wird sich später zeigen.
Die allgemeine Resonanz auf das erste Abenteuer war gut. Hier und da sollte ich meine Beschreibungen etwas verkürzen, aber sonst waren bisher alle zufrieden.