So, wir haben heute uns eher spontan zu einer RPG-Runde zusammengefunden, und die Spieler haben Dread aus einer Liste möglicher Systeme ausgewählt. Keiner der Spieler hatte zuvor je Dread gespielt, und ich geleitet...aber ich nahm es als willkommene Vorbereitung für die 2 Runden die ich demnächst leiten werde,wahr.
Da die Runde wie gesagt sehr kurzfristig zu Stande kam hatte ich nicht gross Zeit ein Abenteuer vorzubereiten, und hab deshalb das Abenteuer gewählt, welches wir unter Leitung von Vash auf dem Sommertreffen bereits gespielt hatten. Ausserdem passte das so gut zur tollen Dread-CD.
Ich hab dann kurz die Regeln erklärt, und die Spieler dann gebeten sich relativ schnell ein Charakterkonzept
aus den Fingern zu saugen zu überlegen. Dabei kamen folgende Charaktere heraus:
Roger Miller, genannt "Roger".
Ein Mittdreissiger, ehemaliger Fabrikarbeiter. Seinen Job hat er wegen billigerer ausländischer Arbeitskräfte verloren und ist seitdem leicht rassistisch drauf. Früher war er der Obermacker,wenn er mit anderen zusammen Schwächere drangsalieren konnte. Heute bemitleidet er sich in Situationen, in denen er alleine ist und denkt über sein verkorkstes Leben nach. In diesen Situationen wird er leicht manisch depressiv.
Marek Ulan, genannt "Pappa Jack".
Ein US-Officer bei der New Yorker Polizei.Sohn polnischer Einwanderer. Hat eine gepflegte Abneigung gegen Deutsche und Mexikaner. Sein Beruf ist seine Stärke. Wenn es um Polizei, Verbrechen&Gesetz geht, wächst er fast über sich hinaus. Ein Workaholic, was aber auch widerum der Grund für sein Single-Dasein ist. Er fürchtet sich davor, keine Frau zu finden und später mal als total vereinsamter Mensch zu sterben. Seine Stärke ist somit auch sein grösste Schwäche. "Pappa Jack" ist ein Spitzname, den ihm seine Kameraden verpasst haben. Eine Anspielung darauf, dass er immernoch Single ist und Jack wegen seines Vaters Jarek, der ebenfalls bei der Polizei war.
Wu Yong Johnson, gennant "Wu". Ein älterer, eingebürgerter asiatischer Mann, der ein Pfandleihhaus besitzt. Ein einfacher Mann, bei dem der Fleiss des Ostens aus dem er ursprünglich stammt mittlerweile mit der Lasterhölle des Westens kollidiert. Wenn es um Geld,Geschäfte und Verkäufe geht ist Johnson ein Experte auf seinem Fach. Das Geld ist jedoch auch seine Schwäche. Was er einnimmt verprasst er nicht selten noch am selben Tag in Spiel-und anderen Lasterhöllen.
Ja richtig, es gab nur 3 Spieler, weshalb am Anfang erstmal vorgezogen wurde. Die Story muss ich nicht nochmal erzählen, sie verlief in etwa wie auf Hessenstein- wenn natürlich auch mit Abweichungen/Änderungen. Am Anfang haben die Spieler ungewöhnlich viel gezogen, was wohl vor allem daran lag, dass sich zwei der Charaktere einige Nicklichkeiten während des Spieles lieferten. Geweigert zu ziehen haben sie sich kaum, vor allen Dingen der eine Spieler war fast schon "ziehgeil". Das ist ihm dann auch zum Verhägnis geworden, als er versuchte, dem Hieb von "Meatloaf" mit seinem blutigen Katana auszuweichen. Beim Ziehen stürzte der Turm ein, und er war raus. Ein anderer Spieler hegte schon früher als von mir erwartet die Vermutung sie alle könnten "David" sein- eine Vermutung, bei der es mir gelang sie dann doch erst relativ spät beim Spieler bestätigen zu können. Der dritte Spieler hingegen war fast schon ungewöhnlich langeverwirrt (nicht nur der Charakter) und konnte sich lange Zeit keinen Reim auf das Ganze machen. Als ich es dann nach dem Abenteuer aufgelöst/erklärt habe kam fiel auch prompt das Stichwort "Film:Identität!". Spieler 3 gab zu, den Film gesehen aber ebenso verwirrend gefunden zu haben. Naja.
Fazit: Es war eine gute Runde trotz ihrer spontanen Zusammenkunft. Die Charaktere waren zwar nicht ähnlich vielschichtig tief-und hintergründig wie die vom Sommertreffen, aber damit liess es sich allemal arbeiten.Eine Sache, die auf dem Sommertreffen in jedem Fall besser getimt war, war das Wetter.
Das Gewitter mit schwerem Donnergrollen setzte leider just nach dem Ende des Abenteuers ein.
Der Turm funktionierte wunderbar und füllte seine Rolle als Spannungsecho(lot) mal wieder perfekt aus. Wenn einer der Spieler gezogen hat, haben die anderen beiden richtig mitgefiebert und mitgezittert.
Die Runde hat allen gut gefallen, besonders das System mit dem Jenga-Turm hat allen gut gefallen und erntete eine Menge Lob, ebenso wie das Abenteuer-bei dem ich aber fairerweise sagen musste, dass es nicht aus meiner eigenen Feder stammt. Gespielt haben wir übrigens 3 1/2 Stunden.