klar, ich kann sagen was mir dabei Spass macht. Obs jemandem was nützt ist was anderes. Und die Erfahrungen kann ein anderer natürlich völlig anders gemacht haben.
Gute Erfahrungen hab ich mit Systemen gemacht die keine Klassen benutzen, d.h. eher Kaufsysteme (z.b. GURPS, DSA - ja, leider Gottes,DSA und SR) oder eher erzählerische Systeme (TSoY,FATE,Inspectres,Feng Shui z.b.). In Systemen, die das nicht vorsehen kann man aber i.d.R. leichte, einfach veränderungen machen. in D&D z.b. CrossClass Skills abschaffen oder die Skillzahl verdoppeln. Das macht nichts am System kaputt. Ganz schlimm finde ich Earthdawn in der Hinsicht, das muss man schon massiv werkeln. Kaufsysteme, weil das System nicht verbietet seinen Char breitflächlig auszulegen ohne Massiv an Kompetenz zu verlieren und Freie Systeme, weil man das einfach in die Erzählung einfliessen lassen kann.
An Settings kann ich mir eigentlich vieles vorstellen es hängt mehr am Ton der Runde. Unter Cineasten (sowohl RPG als auch Kino

)ist es z.b. anerkannter, daß die Charaktere breitere Kompetenzen haben (geht auf entsprechendem Powerlevel natürlich auch eher realistisch), ich vermute, daß im Thread nicht viele davon waren
Unter Leuten die Spirit of the Century, Adventure! oder Zir'An oder GURPS:Cliffhangers (alles Pulp) spielen ist das Allrounderkonzept auch etwas völlig selbstverständliches hab ich die Erfahrung gemacht.
Optimal wäre es dann wenn zwar SL und Spielerseite beide auf ihre Vorlieben achten aber sich nicht mehr so massiv aufeinander anpassen müssen.
Der SL muss sich nicht stundenlang hinsetzen und herumprobieren wie er die Herausforderungen so gestaltet, daß immer nur
- Ein entsprechender Profi gefragt ist oder
- Bei simultanen Herausforderungen, für jeden Charakter eine eigene Lösung möglich ist.
Das bezieht sich auf alle grundlegenden Dinge die ein normaler Mensch oder ein normaler Held (je nach PL halt) halt so tun kann. Ich hab nicht den Anspruch, das jeder alles können muss, ich hab ja schon gesagt, daß mir der Mittelweg am Liebsten ist, aber jeder muss einfach einen Grundstock an Dingen können. Da sind Rollenspielnachbildungen (Nischencharaktere) nämlich häufig ein erbämliches negativ Beispiel wie ein lebensfähiger, nachvollziehbarer Charakter sicher nicht ist.
Praktisch heisst das, der SL überlegt sich, heute baue ich mal eine Flossfahrt in Stromschnellen für den Waldläufer ein, aber von jedem anderen kann er auch etwas abverlangen.
Der muss sich nicht überlegen "ich hab jetzt eine Stromschnelle, den Waldläufer krieg ich raus, aber was ist mit dem Rest die vermutlich über Bord fallen und ersaufen?". Das ist gerade beim Improvisierten Spiel übel (wenn man darin kein junger Gott ist).
Dem ganzen liegt ein allgemeiner Überlebenswille bzw. eine allgemeine soziale Kompetenz zugrunde die einfach jeder Aufbringen kann (wenn man normale Menschen spielt eben auf ihrem Niveau, bei Helden eben höher).
Die Chars haben aber weiterhin ihre Spezialgebiete. Die besten Beispiele sehe ich in Fernsehserien, z.b. Stargate (mit Einschränkungen).
Für GURPS kann ich den Tip geben als SL vorher eine SKilliste an grundlegenden Dingen den Spielern zurecht zu legen und zu sagen. Wenn ihr dieses und jenes Spielen wollt (Spieler haben ja unterschiedlicher Geschmäcker) solltet ihr alle mit Dingen auf dieser Liste fertig werden.
Das wurde nebenbei auch von Kromm (offizieller) im SJG Forum vorgeschlagen, habe ich später mal gesehen.
Die meisste (schlechten) Erfahrungen hab ich mit Nischencharakteren gemacht.
Wie unter den beiden Stichpunkten oben beschrieben ist es im Optimalfall entweder eine 1Mann Show und alle stehen daneben (oder spielen Rollen Spiel blabla...) oder jeder hat seine eigene Lösung fürs Problem.
In RL ist es aber ein Riesenaufwand und viel häufiger sind eben nicht Lösungen für alle vorgesehen haben. Dann muss man die Szene entweder knicken, es kann über lange Zeit niemand richtig mitspielen oder es bleiben Chars zurück. Diese schlechten Erfahrungen hab ich vor allem bei SR gemacht obwohl das System wunderbar runde Charaktere zulässt, nur leider Trichtert einem das Setting und das Regelwerk ein man müsste Spezialisten spielen.
Wenn man die Charakter als Allrounder entsprechend vorbereitet geht man viel unbekümmerte an die Dinge ran und erlebt auch unterschiedlichere Dinge und die Frage des stecken Beibens im Abenteuer oder Frust für einzelne Spieler stellt sich meisst gar nicht.
Das ist ein schmaler Grabd. Habe ich zuviel Allrounder geht die Spannung flöten weil jeder alles kann, hab ich zuwenig Allround kann ich nur ein Bruchteil des Spielabends wirklich mitmachen.
Mir macht aber auch Nischenspiel Spass, D&D und ED spiel ich sehr gerne, denn man weiss, was einen erwartet. Aber bitte in Maßen.
alles nur eigene Erfahrung ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
EDIT: Korrekturen.