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[D&D Fantasy] Welche Bücher(reihen) könnt ihr einem Unbedarften empfehlen?

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Lyonesse:
Na ja, ich bin bestimmt kein Freund der D&D Romane (kenne eigentlich auch zu wenige davon um das beurteilen zu können), aber die Verkürzung von komplexen Sachverhalten würde ich nicht so stark verurteilen, denn das ist Genre-immanent und findet sich in praktisch allen Fantasy-Romanen. Auch die Pauschalisierung (zB. alle Goblins sind feige, alle Barbaren kämpfen gerne, etc...), ob man sie nun gut oder schlecht findet, ist ein essentieller Teil der Fantasy.
Was Sex anbelangt, so hängt das Fehlen desselben sicher einerseits mit der jugendlichen Zielgruppe zusammen, außerdem tut sich die Fantasy häufig viel schwerer mit dem Thema, als zB. mit Gewalt. Ja, ich weiß, die DSA-Romane sind da oftmals viel saftiger, aber leider geht die Auswalzung des Themas, einem da auch manchmal gehörig auf den Sender. 'Erwachsene' Fantasy ist eine Blume, die nur sehr selten blüht, denn Fantasy ist ebenso wie Science fiction, in erster Linie, ein Boy-Genre.

Heinzelgaenger:

--- Zitat von: Lyonesse am 19.12.2007 | 15:12 ---Na ja, ich bin bestimmt kein Freund der D&D Romane (kenne eigentlich auch zu wenige davon um das beurteilen zu können), aber die Verkürzung von komplexen Sachverhalten würde ich nicht so stark verurteilen, denn das ist Genre-immanent und findet sich in praktisch allen Fantasy-Romanen. Auch die Pauschalisierung (zB. alle Goblins sind feige, alle Barbaren kämpfen gerne, etc...), ob man sie nun gut oder schlecht findet, ist ein essentieller Teil der Fantasy.
Was Sex anbelangt, so hängt das Fehlen desselben sicher einerseits mit der jugendlichen Zielgruppe zusammen, außerdem tut sich die Fantasy häufig viel schwerer mit dem Thema, als zB. mit Gewalt. Ja, ich weiß, die DSA-Romane sind da oftmals viel saftiger, aber leider geht die Auswalzung des Themas, einem da auch manchmal gehörig auf den Sender. 'Erwachsene' Fantasy ist eine Blume, die nur sehr selten blüht, denn Fantasy ist ebenso wie Science fiction, in erster Linie, ein Boy-Genre.

--- Ende Zitat ---

Hmm.
Na ja, das mit der Pauschlaisierung ändert sich zum Glück langsam. Vielleicht war das Genre früher in den Pionierstagen vorbelastet, aber heutzutage?
Ich denke , es besteht definitiv das Problem, das Fantasy zum häufig grösserer Teil eines PR Plans behandelt wird. So hat der Markt Schlagseite weil verhältnismässig viele Heftlein ein best. Rollenspiel oder Computerspiel (D&D oder World of Warcraft) unterstützen müssen. Ein grosser anderer Teil wiederkäut älteste und bartlängste Mythen wie "Merlin und die sieben Zwerge auf Zeitreise"- das hat dann beim besten Willen nichts mit Realismus oder Erwachsenenliteratur am Hut.
Boy-Genre? Ich weiss nicht, das würde ich nicht sagen. Vielleicht hierzulande. In Uhsa ist Fantasy Teil der ganz normalen Literatur. Ausserdem lesen Frauen vielleicht andere, aber nicht weniger Phantatik per se. Oder besser formuliert: würde der Markt sie besser ansprechen, würden Frauen vermutlich mehr F. lesen. Oder?

AlexW:
In UK lesen auch Erwachsene Fantasy. Und ich habe den Eindruck, ers sind 50:50 Maenner und Frauen. Kann denn Deutschland *so* rueckstaendig sein??

Lyonesse:
Das die Romane Teil einer Marke sein müssen, sehe ich auch als problematisch an, aber man will die Kundschaft eben auf breiter Front abgreifen. In den letzten 20 Jahren hat sich der Blickwinkel auf die Fantasy schon verändert, aber sehr klischeehafte Bücher haben immer noch großen Erfolg und wenn Fantasy für Frauen geschrieben wird, dann wird das auch gerne betont. Wobei ich diesen Quatsch nie so ganz verstanden habe. Woher zum Teufel wollen diese Lektoren eigentlich wissen, was Frauen, Männer oder wer auch immer gerne liest? Ein Autor schreibt doch auch gar nicht für seine Leser, sondern in erster Linie für sich selbst und wenn er ein Publikum findet, umso besser.

@ Alex: Das die Sichtweise auf F & SF im angelsächsischen Raum eine andere ist, versteht sich von selbst, denn da wurde schon früh das Konzept der Unterhaltung um der Unterhaltung Willen verstanden; hierzulande wurde viel zu oft gefragt, was das bringt oder ob das denn pädagogisch wertvoll ist. Diese Zeiten gehören aber wohl auch bei uns der Vergangenheit an.
Das Erwachsene Fantasy-Bücher lesen, heißt ja noch lange nicht, daß deren Inhalte automatisch immer besonders reif sind. Eine Einteilung in ein bestimmtes Genre, sollte auch eigentlich noch keine Aussage über den Inhalt eines Buches machen (egal ob infantiler Quatsch oder extrem anspruchsvoll). Fantasy ist aber immer auch Spannungsliteratur und selbst innerhalb dieses Bereichs besonders starken Genrekonvetionen unterworfen, über die sich in der (nennen wir es mal) gängigen Fantasy doch relativ selten hinweggesetzt wird.

AlexW:

--- Zitat von: Lyonesse am 20.12.2007 | 01:06 ---@ Alex: Das die Sichtweise auf F & SF im angelsächsischen Raum eine andere ist, versteht sich von selbst, denn da wurde schon früh das Konzept der Unterhaltung um der Unterhaltung Willen verstanden; hierzulande wurde viel zu oft gefragt, was das bringt oder ob das denn pädagogisch wertvoll ist. Diese Zeiten gehören aber wohl auch bei uns der Vergangenheit an.
Das Erwachsene Fantasy-Bücher lesen, heißt ja noch lange nicht, daß deren Inhalte automatisch immer besonders reif sind. Eine Einteilung in ein bestimmtes Genre, sollte auch eigentlich noch keine Aussage über den Inhalt eines Buches machen (egal ob infantiler Quatsch oder extrem anspruchsvoll). Fantasy ist aber immer auch Spannungsliteratur und selbst innerhalb dieses Bereichs besonders starken Genrekonvetionen unterworfen, über die sich in der (nennen wir es mal) gängigen Fantasy doch relativ selten hinweggesetzt wird.

--- Ende Zitat ---


Sorry, aber was innovativ und cool an der Fantasy ist, kommt schon lange aus UK. Zumindest habe ich den Eindruck. Die ganz grossen der aktuellen Fantasy sind im Moment in ueberwiegender Zahl Briten. USA ist mit seinen Endlos-Zyklen gut vertreten ("Rad der Zeit") und die Dumpf-Klischee Fantasy hat da auch viel Raum ("Shannara", "D&D"), aber IMHO stehen die Briten mit Kopf und Schultern ueber der Masse. Ausnahmen bestaetigen natuerlich die Regel.

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