Mehr.
Da ich leite habe ich auch den vollen Überblick und kann schon mal im voraus sagen: Die Plot Point Kampagne hat mir persönlich überhaupt nicht gefallen, weshalb ich sie links liegen gelassen habe. Ohne zu spoilern lässt sich dazu leider nicht so viel zu den Gründen sagen, aber im Groben ist mir die Kampagne zu global (was sich IMHO mit dem Logensystem beisst) und hat viel zu viele "große" Namen.
So, jetzt aber zum Positiven. Man spielt Charaktere aus dem viktorianischen britischen Empire (oder zumindest wird einem dies nahegelegt), welche für die Geheimorganisation der Rippers arbeiten. Dementsprechend wird auch Wert auf Rang, Namen, Ansehen und sozialen Status gelegt. Dies wird alles unter dem neuen Stat Status zusammengefasst. Status kann für Persuasion, Intimidation u.ä. genutzt werden, kann zu Geld gemacht werden (geht dabei aber permanent verloren) und kann als Richtlinie dienen in welchen gesellschaftlichen Schichten man sich frei bewegen kann.
Die Rippers selbst haben noch einige Untergruppierungen, welche verschiedene Anschauungen vertreten, was den Kampf gegen das Böse angeht. Durch eine bunte Mischung an Fraktionen kann es zu interessanten Spannungen innerhalb der Gruppe kommen.
Außerdem gruppieren sich die Rippers in sogenannten Logen, quasi Safe Houses für Rippers überall auf dem Globus, und immer mit einer Tarnung / Fassade versehen. Diese Logen sind wichtige Stützpunkte und die Heimatloge der Gruppe wird über ein relativ simples Verwaltungssystem gehandhabt, welches darüber Auskunft gibt, welche Geldmittel der Loge zur Verfügung stehen, wieviele NSCs Mitglied in der Loge sind, welche Räumlichkeiten der Loge zur Verfügung stehen (etwa Labor, Bibliothel, etc.), welchen Einfluß die Präsenz der Loge auf die lokalen Aktivitäten der Gegenseite hat, etc. Man muss sich schon um seine Loge kümmern, denn sonst fehlen einem schnell die Geldmittel, die Unterstützung an NSCs, die Lokalitäten, und am Ende wird man von den Schergen des Bösen schlicht überrannt.
Meine Gruppe z.B. residiert in der Rippers-Loge in Cardiff unter dem Deckmantel eines Buch- und Leseclubs. Die Gruppe selbst besteht aus einem Universitätsprofessor für Sprachen und Geschichte, der über Engelsmagie verfügt; einer Nonne, die Wunder wirken kann; einem Offizier der britischen Armee; sowie einem rumänischen Adligen, der als Ausländer immer wieder aneckt.
Da ich nicht die mitgelieferte Kampagne durchziehe konnte ich bisher die Action auf Wales konzentrieren, was zu einigen sehr schönen abenteuern führte. Wir hatten minderjährige, missverstandene Nekromanten; Zombies, die Armeetransporte überfallen; ruhelose Geister, die sich über die Leitungen der Gaslichter bewegen; Vampire, die unter Cardiff nach keltischen Ritualstätten suchen; Dämonen, die den Rippers die Lanze von St. Georg abnehmen wollten und zu guter letzt noch eine Handvoll Nekromanten, die mittels eines Seelenfänger-Rituals in den Status eines Gottes aufsteigen wollten.
Und demnächst wird die Gruppe ihre Loge nach Cairo verlegen, da das Regiment des Offiziers verlegt wird (alles mit den Spielern abgesprochen). Ab dann kann ich alt-ägyptische Schrecken auf sie loslassen... *freu*
Ach ja: Und für die NSCs gibt es außerdem noch die sogenannten "strategischen Missionen", welche den Einfluß der Loge verbessern können. Kann aber auch nach hinten losgehen. Dann wächst der Einfluß des Bösen und ein paar NSCs segnen das Zeitliche...
Rippers ist in etwa Pulp Horror gemischt mit etwas Cthulhu, etwas Deadlands und nicht ganz wenig Van Helsing (der Film). Wir spielen es eher auf Pulp, aber man kann die Horror-Seite sicherlich auch sehr stimmungsvoll aufziehen.