Ich halte auch nichts davon, vorher bereits genau zu definieren, wie die Persönlichkeit meines Charakters aussieht (sh. auch "Die 20 Fragen" - bin gerade offline, daher kein Link...)
Trotzdem liebe ich es, ausführliche Hintergrundstorys zu schreiben. Dadurch, dass ich etwas über die Vergangenheit meines Charakters sage, gebe ich mir selbst auch ein Fundament, mit dem ich bei der späteren Ausgestaltung und Entwicklung des Charakters arbeiten kann. Zudem gebe ich dem SL Anknüpfungspunkte, um den Hintergrund meines Charakters auch in die Abenteuer einfließen zu lassen.
Je nach Ausführlichkeit hatten meine Hintergrundstorys so zwischen 4 und 14 Seiten, glaube ich. Eine zeitlang fand ich es ganz witzig, sie auf etwas unkonventionelle Weise zu verfassen. Eine (nicht eingesetzte) Story hatte z.B. mal ausschließlich eine Anhörung vor einem Disziplinarausschuss zum Inhalt. Für einen Vampire-Charakter schrieb ich mal eine Hintergrundstory, die nur aus dem Gespräch seines Sires mit dessen Sire bestand.
Mir macht es wahnsinnig viel Spaß, Hintergründe für Charaktere zu schreiben. Ich habe auch schon diverse Hintergründe geschrieben, die ich wahrscheinlich nie spielen werde. Ich finde, mit dem Hintergrund fängt die Definition eines Charakters erst an, und das Spiel tut dann den Rest dazu, um ihn komplett zu machen. Es ist doch spannend, sich die Herkunft, die Vergangenheit des Charakters vor Augen zu führen und dann zu überlegen, wie man ihn vielleicht spielen wird. Dass man ihn dann schlussendlich immer etwas anders spielt, steht freilich auf einem anderen Blatt...