Nachdem das irgendwie ein eigener Thread geworden ist will ich versuchen das auch ein wenig zu füllen.
Aufhängepunkt wäre die Erklärung gewesen, das man keine schlußendlich Klärung verschaffenden Beispiele für Sim-spiel geben kann, weil Sim als Agenda kein nachweisbares Element des Spiels ist sondern ein theoretisches Konstrukt, welches wie eine Gruppierung in einer statistischen Untersuchung steht - einer Untersuchung, mit im Ideallfall sehr unglücklich gewählten Gruppierungen bzw. eher Grenzziehungen, welche auf Grund dessen so entstanden sind, weil sie so die Diskussionsagenda der Schöpfer unterstützen.
Wie eine statistische Untersuchung gewinnt es auch nur in der Masse der Eindrücke Substanz und kann doch nicht Einzelfälle präzise behandeln. Wie eine Statistik kann man sie aber leicht verwursten um damit Politik zu machen.
Woher kam der Kram (GNS und Threefold)?
Es wurde festgestellt, das manche Leute mit ihrem Spiel, bzw. oft auch ihren Mitspielern nicht zurecht kommen, selbst wenn man sonst gut miteinander auskommt und die folgenden langen Diskussionen auch irgendwie nicht fruchtbar sind.
Irgendwann hat jemand des weiteren festgestellt, das es verschiedene Spielstile/Tendenzen gibt, welche sich häufiger gegenseitig auf die Füße treten und so zu wiederkehrenden Spannungen zwischen den Spielenden führen.
Was hat es gebracht?
Zumindest in meiner Runde hat es das Verständnis gebracht, das es unterschiedliche Spielstile gibt und der andere nicht einfach nur falsch spielt und hat zumindest in einigen Fällen so Wege zu zum Teil leichten Kompromissen, zum Teil zur Erkenntnis der Inkompatibilität geführt - was zumindest Zeit gespart hat, die sonst für weitere lange Diskussionen draufgegangen wäre. Es war Denkanstoß und hat das Vokabular unterstützt, auch wenn das Theorievokabular nicht direkt auf Uneingeweihte anwendbar ist.
Was hat es nicht gebracht?
Musterrezepte für die Lösung von solchen Konflikten oder auch nur eine annähernd brauchbare Abhakliste um Konfliktursachen zu erkennen. Es ist letztendlich nur ein Denkanstoß geblieben - ausführen muss man die Analyse in jedem Fall noch selber und alleine.
Die Verwurstung von Begriffen und das zeitweilige Bestehen auf die 3-Einigkeit genau und alleine der 3 Agendas hat meines Erachtens weiteren Schaden angerichtet.
Was wäre noch zu tun oder vielleicht zu verbessern?
Einmal glaube ich, dass die grundlegende erste Differenz nicht zwischen den drei Agendas sondern dem Konflikt zwischen der Betonung des Spielvorgangs selber und der Betonung des Spielergebnisses leigt, welcher sich durchaus durch alle Agendas zieht.
Innerhalb der Agendas selber gibt es entsprechend noch verschiedene inkompatible Spielstile, welche z.B. diese Beispielbildung so schwer machen, da diese Beispiele dann den eigentlichen Zweck dieses Models des Aufzeigens der Inkompatibilität zwischen den Agendas gar nicht wiederspiegeln.
Threefold etc hat also richtig festgestellt, das es zunächst inkompatible Spielstile gibt und so ein Problembewußtsein geschaffen, das über "ich richtig, du falsch" hinausging.
Die Erkundung dessen, was da wirklich inkompatibel ist, ist noch nicht befriedigend und läßt entsprechend auch noch Ansätze zum möglichen Ausgleich und zur Überwindung von Inkompatibilitäten in einer Gruppe vermissen.