Das Tanelorn spielt > [TSOY] Gonne-on-Maire

(3) Die Gäste des Kalifen

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Gaukelmeister:
Arpok springt auf. „D’anton, da seid Ihr ... Paruline, Du, ... ich meine, wieso ...“ Der Blick des Goblins heftet sich fest an den wunderschönen Wangenknochen Parulines. Einen Moment schließt Arpok die Augen, um sich zu sammeln. Glücklicherweise beginnt D’anton gleich zu erzählen.

Während er den Worten des jungen Meuchlers lauscht, schaut Arpok immer wieder verstohlen in Parulines Richtung. Sie ist so wunderschön und ernst zugleich. Wir könnten glücklich sein. Vielleicht kann ich ihre Liebe gewinnen, wenn sie sieht, wie ich mich für ihre Landsleute einsetze?

Nachdem D’anton und Paruline kurz berichtet haben, was sie bereits über den General erfahren haben, sackt Arpok erschöpft in seinen Stuhl zurück. „Das ist grauenvoll! Meister Albert als Erfinder der Blutpest? Ich will es nicht glauben. Natürlich hat er seine eigenen Forschungen betrieben und mich nicht in alles eingeweiht – aber dass er die khaleanische Bevölkerung mit solch einer Krankheit angesteckt hat. Beim Biss der Natter – ich kann es kaum glauben.“

Plötzlich ergriffen von Wut und Verachtung springt Arpok wieder auf. „Ihr beiden habt natürlich Recht: der General stellt ein Problem dar. Ich wage kaum mir vorzustellen, was es bedeutet, ihn als Gegenspieler zu haben. Doch Paruline, du sprichst mir aus dem Herzen: gegen diese Krankheit muss man etwas tun. Ich befürchte allerdings, dass Meister Albert Aufzeichnungen zu solch einem Projekt gut versteckt haben dürfte. Gleichwohl werde ich nachschauen.“ Was wohl D’anton davon hält, dass ich über eine Hilfe für die Khaleaner nachdenke? Als ammenischer Bürger dürfte er die Aussicht auf einen siegreichen Feldzug gegen die Khaleaner durchaus begrüßen. Ich muss darauf achten, wie ich Paruline unterstützen kann, ohne mir den Unmut D’antons oder gar Monsieur Ferdinand deMaires zuzuziehen.

„Den General zu töten – welch verlockender Gedanke.“ Arpok spricht mit gesenkter Stimme, um dann etwas lauter und drängender fortzufahren. „Aber das wäre wahrlich kein leichtes Unterfangen. Er dürfte kaum einen Moment ohne persönlichen Schutz sein und auch ein Gift wird sich ihm nur unter glücklichen Umständen verabreichen lassen. Paruline, du hast Recht, sofern man ihm den Erfolg der Blutpest entwenden könnte, wäre seine Position gewiss geschwächt. Aber ob dies überhaupt gelingen könnte? Ich verspreche dir, dass ich versuchen werde, mehr über die unsägliche Krankheit herauszufinden. Womöglich verfügt der General sogar über ein Gegenmittel, andernfalls würde er es wohl kaum wagen, seinen Soldaten angreifen zu lassen.“

Arpok seufzt und schüttelt langsam seinen Kopf. „Das ist tatsächlich eine heikle Situation. Mit Meister Albert werden wir auf absehbare Zeit auch nicht sprechen können. Er ist fort und nicht erreichbar. Nun hat General Lavelle ihn für heute Nacht zu sich bestellt und ich werde wohl kaum darum herumkommen, ihm persönlich die Nachricht zu übermitteln, dass sein Bruder nicht in der Stadt ist. Möglicherweise ließe sich daraus ja auch ein Nutzen ziehen. Ich könnte dem General zu diensten sein - als Gehilfe seines abwesenden Bruders. Wenn man es nur geschickt anstellt, würde er mich vielleicht akzeptieren, so dass ich mich in seiner Nähe aufhalten könnte. Wer weiß, dort ließe sich mit etwas Glück das ein oder andere Wort aufschnappen.“

Einen Moment hängt er noch seinen Gedanken nach, bevor er sich direkt an D’anton wendet. „Ich werde Euren Rat, auf mich acht zu geben, beherzigen, so gut es mir gelingt. Aber erlaubt mir, diesen Rat an Euch zurückzugeben. Den General gleich heute Nacht in seinem Lager auszuschalten erscheint mir beinahe so unwahrscheinlich wie ein zärtliches Liebesspiel mit einer Klapperschlange. Noch wissen wir zu wenig darüber, welche Schwächen er hat und welche Pläne ihn in diese Stadt verschlagen haben. Ist es sicher, dass Monsieur Ferdinand deMaire ihm ebenfalls nicht wohl gesonnen ist? D’anton, ich weiß von eurer engen Freundschaft. Aber bevor ihr ihm erzählt, was Paruline und ich hier im Vertrauen geäußert haben, möchte ich euch darum ersuchen, seinen Standpunkt zweifellos ergründet zu haben. Andernfalls wären wir in großer Gefahr.“

Dann wendet er sich an Paruline: „Vertrau mir, Paruline, ich werde dir helfen, so gut ich kann.“ Hoffentlich spürt sie, dass sie mir vertrauen kann.

„Ich werde einen Brief an General Lavelle verfassen, geschrieben von seinem Bruder. Auf diese Weise werde ich vielleicht die Gelegenheit bekommen, bei ihm vorzusprechen und mich in seine Dienste zu begeben. Aber bevor ich das Schriftstück fälsche, muss ich unbedingt noch mit Exalté sprechen.“

Arpok blickt die beiden an. Für einen Moment schaut er Paruline direkt in die Augen und fragt sich, ob es irgendetwas geben würde, dass er nicht für sie tun würde. Beim Duft des Jasmin – wir gehören zusammen!

Skyrock:
Parulines Miene ist immer noch unbewegt als sie den Ausführungen des Goblins lauscht, aber ihre Augen leuchten als sich ihre vorgeschlagene Planänderung durchsetzt.

"Das mit dem Gegenmittel klingt wahrscheinlich. Wenn ihr so wünscht kann ich mich heute nacht an den General und seine Untergebenen heften und versuchen vorsichtig nachzuforschen. Eine einfache Sklavin ist dabei unverdächtiger als ein gelehrter Giftkundiger oder ein strebsamer Adeliger."

Und sie hat dabei auch ganz andere Möglichkeiten, fügt sie im Stillen hinzu. Sie hofft aber ihre Reize nicht bis zum äußersten nutzen zu müssen, denn mit den Mördern ihres Volks das Nachtlager teilen zu müssen, das wäre eine belastende Sache. Wenn es aber das wäre was nötig ist, dann wäre sie bereit es zu tun.

oliof:
Während Ferdinand versucht, sich seine Ungeduld nicht anmerken zu lassen, steht auf einmal ein anderer Gast neben ihm, Ysabel … irgendwas, zumindest gehörte sie nicht zu den üblichen Speichelleckern und Opportunisten, mit denen Baptiste sich üblicherweise umgab. Ein leichter Duft umschwebte sie, der dem ammenitischen Lord bekannt vorkam, aber er wußte nicht genau, woher… doch Ferdinand hatte wenig Gelegenheit darüber nachzudenken, denn Ysabel sprach ihn an.

„Werter Lord de Maire, verzeiht mir meine Kühnheit, doch ich habe meine Anwesenheit hier arrangiert, um Euch zu treffen. Bitte gewährt mir drei Augenblicke ihrer Zeit.”

Wenigstens steh ich nicht alleine rum wie ein Idiot, während die Bediensteten wegen einer läppischen Weinflasche Stockhiebe riskieren dachte Ferdinand und gebot Ysabel, ihr Anliegen vorzutragen.

„Wie Ihr sicher wißt, gehöre ich keinem großen Haus an, und bin eigentlich nur eine einfache Bürgerin ohne Bedeutung. Ich webe Stoffe für die besseren Nähereien…” sie stockt, sieht sich flüchtig um, fährt fort. „Verzeiht meine Nebensächlichkeiten. Wichtig sollte Euch nur dies sein: Euer Berater Exalté verfolgt seit neuestem seine eigene Agenda. Vertraut ihm nicht allzusehr, ich fürchte, Ihr könntet sonst früher oder später mit blauen Lippen und aufgequollenen Augen über Eurem Nachtmahl enden. Beim Biß der Natter, ich weiß Ihr könntet mich für diese Anschuldigungen in Stücke zerreißen – vielleicht tut Ihr das sogar auch… aber ich weiß, dass Eure Zukunft auch die Zukunft dieser Stadt ist.”

Gaukelmeister:
Arpok wirft seine Stirn in Falten. "Paruline, du solltest dich nicht in diese Gefahr begeben. Der General wird sicherlich nicht einmal mit der Wimper zucken, dich auspeitschen zu lassen, sollte ihm etwas an deinem Verhalten nicht gefallen. Daran mag ich gar nicht denken." Und noch viel weniger will ich mir vorstellen, dass der General deinen vollkommenen Leib beschmutzt.

Arpok geht einen Schritt auf die junge Khaleanerin zu, hält dann aber abrupt inne. "Versteh mich bitte nicht falsch. Ich weiß um deine Kunst, dich schadlos zu halten, obgleich du dich wie eine Maus vor den Augen der Vipern zu bewegen hast. Aber ...", Arpok legt den Kopf schräg und überlegt einen Augenblick, "...aber ... überlege, was für Konsequenzen es hätte, sollte dir etwas passieren." Ich weiß nicht, wie ich sie überzeugen kann, dem General und dem Lager fernzubleiben, ohne ihr zu offenbaren, dass mir der Gedanke unerträglich wäre.

Mit einem hilfesuchenden Blick zu D'anton fährt er fort: "Würdet ihr nicht auch sagen, dass Paruline einer besonderen Gefahr ausgesetzt ist? Ich meine, wer einen solch perfiden Plan ausheckt, eine ganze Region mit einer schrecklichen Krankheit zu überziehen, wird wohl kaum zögern, eine Sklavin ohne jegliches Mitgefühl zu behandeln."

Angespannt schaut der Goblin zwischen dem Ammeni und der Khalearin hin und her.

Dom:
Als Ysabel hört, wie sich Schritte nähern, bricht sie ihre Ausführungen ab:

„Vielen Dank, Lord de Maire, für das anregende Gespräch. Ich wünsche Euch einen guten Abend.“ Während sie dies sagt, wendet sie sich bereits zum Gehen – Ferdinand kommt kaum dazu, über das soeben gehörte auch nur eine Sekunde nachzudenken.

Exalté sieht Ferdinand, wie er vor dem Gemälde steht. Dessen Körper ist zwar dem Bild zugewandt, sein Kopf jedoch weist nach rechts, wo Ysabel gerade um eine Ecke verschwindet.

Diese Ysabel. Jetzt weiß ich, warum sie nicht bei der Versammlung war. Was die wohl wieder ausgeheckt hat? Eigentlich sollten wir doch auf derselben Seite stehen.

Dann wendet Ferdinand sich Exalté zu, der sich ihm etwas hastiger als gewöhnlich nähert. Der Berater deutet eine knappe Verbeugung an und Ferdinand bedeutet ihm, sein Anliegen vorzutragen. Exalté antwortet gewohnt leise und knapp:

„Mein Lord, ihr hattet Wein geordert. Hier, die Flasche Imerial.“

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