Das Tanelorn spielt > [TSOY] Gonne-on-Maire
(4) Im Feldlager
oliof:
Die Wache nimmt Arpok in Augenschein, beugt sich zu ihrem Kameraden und flüstert ihm etwas ins Ohr. Der verschwindet im Zelt, und kommt nur drei Atemzüge später wieder heraus. „Er darf passieren” heißt es, dann wird die Zeltplane umgeschlagen. Als Arpok vortreten will, durchzuckt ihn wieder der scharfe Schmerz der Kirschblüte, die sich durch die Magensäure angeregt aufbläht – bei Baumvipern führt dieser Verteidigungsmechanismus zu einem qualvollen Tod, und das tote Tier dient der jungen Pflanze als erster Dünger. Natterngezücht, ein perfektes Beispiel für einen der Schätze der ammenitischen Flora, klingen Arpok die Worte Albert Lavelles im Kopf, als er das Zelt betritt.
Dort sieht er Lavelle und Ferdinand, die einen Krug kühlen Wassers teilen – Nur Narren trinken Wein, sein Bouquet zerstört die Eigenschaften jeder Droge, und verdeckt zugleich den Geschmack vieler Gifte. Früher wurde oft Todeswasser gereicht, deswegen kommt heute immer ein Blatt leichter Minze ins Wasser, dass sich durch das Gift schwarz verfärbt wie früher die Zungen seiner Opfer – doch bevor Arpok den Gedanken weiterführen kann, entschuldigt Lavelle sich bei de Maire und geht auf Arpok zu.
„Du bist also der Bursche meines Bruders. Ich nehme an, er ist derzeit nicht in der Stadt? Hast Du eine Nachricht für mich?”
oliof:
Während der General sich dem Goblin zuwendet, läßt Ferdinand noch einmal die Reaktion des Generals, des Legionärs Arnauld, und des Korps vor seinem inneren Auge passieren. Lavelles Mienenspiel blieb undurchsichtig, doch der junge Lord konnte die Anerkennung, die der General ihm schenkte, geradezu spüren.
„Eine weise Entscheidung, mein Lord. Ihr gebt dem Soldaten Zeit, sich nützlich zu machen; seine Gedanken dann zum Wohle der Truppe vortragen zu müssen, wird ihn davon abhalten, den Latrinendienst nur als beliebig gewählte Strafe zu sehen.” Auf einen knappen Wink des Generals zieht sich Arnauld eilends zurück, und während Ferdinand seinen Abgang verfolgt, bemerkt er, das einige der Legionäre wirken, als würden sie ihre Unzufriedenheit mit dem Ausgang der Situation nur schwer unterdrücken. War es Unzufriedenheit darüber, dass ein Zivilist wie Ferdinand über das Schicksal eines der ihren bestimmt hatte? Oder sahen sie darin eine Schwäche des Generals? So oder so prägt Ferdinand sich die Gesichter der Zweifler ein, sie würden so oder so noch wichtig für seine Pläne werden.
Don Kamillo:
D’anton ließ Paruline weiter machen, stand auf und ging langsam an ihr vorbei. Dabei flüsterte er noch:
„Man bereitet ein Spektakel vor, dessen Mittelpunkt Du bist und hier werden evtl. irgendwelche Soldatenspielchen gespielt. Vielleicht sollst du ein Opfer werden aber ich denke, du hast eine Chance, da raus zu kommen. Wenn es einfach gegen dich läuft, ohne das du etwas dafür kannst, sei dir meiner Hilfe gewiss!“
D’anton verließ den Schein des Lagerfeuers und marschierte erst einmal zum Ort des Spektakels, um ein paar Eindrücke der hinteren Reihen aufzuschnappen und um herauszufinden, ob die einzelnen Legionen evtl. strikt voneinander getrennt sind und sich untereinander nicht mögen. Einige wichtigere Namen wären sicherlich auch nicht schlecht, um Zwietracht unter den richtigen Leuten zu säen.
Und wo zur khaleanischen grünen Hölle war Ariana.
D’anton vermutete sie im Zelt des Generals, also führte ihn sein Weg im Endeffekt auch dorthin...
Joerg.D:
Ferdinand hatte sich speziell einen Hauptmann ausgeguckt, der ihm sehr jung erschien. Dieser musste Ehrgeizig sein, oder eine ehrgeizige Familie haben, um so jung so weit zu sein.
"D´Antang, den Hauptmann da drüben. Ich will alles über ihn wissen. Was er mag, was er nicht mag, zu welchen Apoteker er geht und welche Kurtisanen er bevorzugt."
Gaukelmeister:
„Erlaubt mir zunächst, euch meinen Gruß zu entrichten.“ Arpok verbeugt sich und senkt für einen Moment seinen Blick. Nun gilt es also. Dann schaut er den General offen an und beginnt zu sprechen. „Es ist, wie ihr sagt: Meister Lavelle hat mich in seine Dienste genommen und ich bin dankbar, dass er mich als seinen Gehilfen zu schätzen gelernt hat.“
Arpok moduliert den Tonfall seiner Stimme, so dass er angenehm und verbindlich klingt. Seine Augen verfolgen jede Nuance in der Mimik des Generals. Ohne mit dem Sprechen inne zu halten greift Arpok in seine Tasche und befördert das Schriftstück zu Tage, das ihn als Stellvertreter Albert Lavelles ausweist. „Leider ist der Meister abwesend. Hier habe ich“ – und bei diesen Worten reicht er dem General das Dokument – „eine Erklärung von Meister Lavelle, die sich auf die reibungslose Fortführung seiner Geschäfte bezieht.“
Arpok senkt kurz die Augen, um dann seufzend fortzufahren: „Meister Lavelle hat vor sechs Tagen das goldene Gonne-on-Maire verlassen.“
Die Gesichtszüge des Generals sind kaum lesbar. Doch die khaleanische Kirsche gibt Arpok einen sechsten Sinn dafür, wie der General die einzelnen Informationen aufnimmt und das Verhalten des Goblins beurteilt. Das Zucken seines Augenlids, das Zusammenpressen der Lippen, der Wechsel von Anspannung und Entspannung im Gesicht – all dies versteht Arpok zu deuten, so dass er die Richtung seine Rede anzupassen weiß.
Arpok verharrt stumm, während der General seinen Blick über das Schriftstück gleiten lässt.
"Ermächtigung
Mit diesem Dokument ermächtige ich, Albert Lavelle, meinen Gehilfen, den Goblin Arpok, in meinem Namen den Handel mit Kräutern, Tränken und Heilmitteln aller Art fortzuführen und diesbezüglich verbindlich Verträge abzuschließen. Bis zu meiner Rückkehr wird Arpok die Geschäfte führen und meinen Haushalt in Ordnung halten.
Albert Lavelle, Heiler und Kräutergelehrter"
(Unterschrift mit Siegel)
Als der General ihm erneut in die Augen schaut, erkennt Arpok die ungesprochene Frage. „Eine persönliche Nachricht hat er nicht zurückgelassen. Allerdings hat er mir aufgetragen, dass ich, sofern eine Nachricht von euch, seinem Bruder, dem General des ammenischen Heeres, kommen sollte, alle anderen Tätigkeiten ruhen lassen und ohne Zögern jeden Dienst verrichten solle, der von mir gefordert wird. Außerdem ...“ – Arpok verfällt unmittelbar in Schweigen, als er sieht, dass der General ein Wort an ihn richten möchte. Rattenbiss und Natternblut – bisher folgt er mir.
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