Das Tanelorn spielt > [TSOY] Gonne-on-Maire
(5) Der Goblin und der General
oliof:
„Ich vertraue auf Ferdinands Verhandlungsgeschick, und mir wurde zugetragen, dass der Kalif wieder an einer Blutoper arbeitet. Du solltest besser nicht allzuschnell an den Hof zurückkehren, meine Liebe.” Lavelle atmet tief durch. „Das ist eine Sache, die man verstehen muß, wenn man in Ammeni überleben will: Menschen sind unwichtig und Werkzeuge, doch wenn sie Dir etwas bedeuten, mußt Du sie beschützen, damit kein Dieb sie entführt und kein Randalierer sie beschädigt. All die Intrigen und die Politik bestimmen das Leben eines Ammeni, doch er kann nur dann mehr als ein Werkzeug sein, wenn er Leute findet, denen er etwas bedeutet.”
„Meine Soldaten sind loyal bis in den Tod – oder bis Hunger und ausbleibender Sold ihnen einen anderen Weg zeigt. Ich bin ihnen ohne die Gelder Ammenis und eine klare Aufgabe nichts wert, soviel ist klar. Das ist die große Schwäche Ammenis, genau das Gegenteil der Schwäche der Khaleaner: Ihr kämpft ständig unter- und gegeneinander, und schwächt Euch selbst, und wenn die Ammeniten angreifen, rauft Ihr Euch wieder zusammen, doch Eure Verluste sind mannigfaltig. Das Blut von Helden düngt die Wälder Khales, aber es sollte Ihr Samen sein, der in den Schößen ihrer Frauen sprießt. Eure Geschichte hat schon die letzte Zeile erreicht, bald ist Khale nur noch eine Fußnote – und doch … kann Ammeni von Euch lernen. Von Dir.”
„Komm mit mir nach Gonne-on-Savoi, ich muß meinen Bruder finden, nur er kann dieser Pest ein Ende setzen. Dann, erst dann sehen wir weiter.”
Skyrock:
Paruline wird leicht panisch. Sie fühlt eine Schlinge um ihre Kehle die sich enger und enger zuzieht. Arpok, ihre einzige Bindung zum Stamm, davongehetzt und chancenlos auf der Flucht, zu einem eher frühen als späten Tod durch die Klingen der Häscher verdammt... Sie selbst isoliert und versteckt von allem was wichtig ist... Sie muss etwas tun. Und sie muss einen kühlen Kopf bewahren.
Sie atmet leicht durch und schaut mit Rehaugen zum General auf, die hände demütig im Schoß gefaltet.
"Monsieur... Ist euch aufgefallen wie nervös Arpok die ganze Zeit über war? Er hat mich hierher bestellt um mir zu erzählen was ihn bedrückt, und er hat mir vorhin in der Küche erzählt, was seine Seele so sehr bedrückt."
Sie stockt einen Moment und seufzt.
"Eigentlich habe ich versprochen es für mich zu behalten. Aber wenn ich euch in die Augen sehe und es in meinem Bauch kribbelt wie Schmetterlinge in einem Nektar tragenden Regenbaum - da fällt es mir schwer zu verschweigen..."
Sie mustert ihn intensiv. Er zeigt noch keine Regung, und sie kann noch nicht abschätzen wie er reagieren wird. Sie kann ihn so nicht berechnen.
Das muss sie ändern.
"...was es mit eurem Bruder auf sich hat."
Seine Augen werden bei diesem Schlüsselinformation weiter. Blattschuss! Jetzt hat sie ihn wo sie ihn haben will, und die scheinbare Wahl vor die sie ihn stellen will um ihn in Sicherheit zu wiegen wird eine offensichtliche Wahl sein.
"Ich kann nicht sagen was schwerer wiegt, mein Ehrenwort zu schweigen oder meine Pflicht als eure Gattin, und wie ich es mache, es liegt keine Tugend darin.
Ihr müsst mir sagen was euch wichtiger ist."
Wie zu erwarten bedeutet er ihr auszupacken.
"Euer Bruder befindet sich nicht in Gonne-on-Savoi.
Euer Bruder befindet sich in den grausamen Klauen der Roten Hand. Manche sagen sie seien beherzte Freiheitskämpfer, andere halten sie für dreckige Halunken und niederträchtige Kriegsgewinnler. Wahrscheinlich halten sie sich für das erste und sind eigentlich das zweite, wie leider so viele meines Volkes.
Auf jeden Fall haben sie Arpok bedroht und ihm verboten weiterzusagen, was mit dem Alchimisten geschehen ist, und ihm gedroht ihm und seinem geliebten Meister die Kehle aufzuschlitzen wenn er sich als Leck erweist.
Das hat ihn zermürbt. Sich meinen verschwiegenen Ohren anzuvertrauen hat etwas Druck von seiner zermarterten Seele genommen, aber es war nicht genug. Als er gesehen hat dass sein lebenswichtiges Geheimnis aufzufliegen droht, hat ihn wohl die Panik überkommen, und er hat wie eine in die Ecke getriebene Sumpfratte blindwütig angegriffen um sein Leben zu retten."
Sie seufzt erneut.
"Mit der Roten Hand ist nicht zu spaßen. Ihre Messer sitzen locker, und wenn wer weiß zu was sie ihre Angst vor der Aufstöberung treibt wenn sie erfahren dass ihr Arpoks Geheimnis erfahren haben könntet. Vielleicht reicht schon das Wissen dass der Goblin auf euren Besuch hin geflohen ist, um das Leben eures Bruder verwirkt zu haben.
Wir können nur noch diskret sein, die geplanten plötzlichen Abreisen und Durchsuchungen absagen die sie sonst in Angst versetzen könnten und für das Wohl eures Bruders beten."
Sie legt ihren Arm um seinen Hals, während sie sich anschmiegt und blinzelt, als ob sie gleich weinen müsste.
"Es... es tut mir leid mein Gemahl", schluchzt sie.
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