Das Tanelorn spielt > [TSOY] Gonne-on-Maire

(5) Der Goblin und der General

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oliof:
Lavelle betritt mit sicherem Schritt das Haus seines Bruders, Nachwirkungen des vorangegangenen Abends sind ihm nicht anzusehen. Arpok fühlt sich von der Präsenz des Generals schier erdrückt, strahlt er doch die gleiche Autorität aus wie sein Meister. Auch körperlich gleichen sich die beiden, deswegen fällt der Goblin zunächst in eine gewohnt servile Rolle zurück.

Paruline hingegen ist schockiert über den Unterschied zwischen der vorabendlichen Episode und dem Auftritt des Mannes, der ihr vor so kurzer Zeit noch ein Ehegelöbnis geleistet hat. Er beachtet sie genauso, wie Ammeniten mit Sklaven umgehen – garnicht, und all seine Aufmerksamkeit scheint auf den Adlatus seines Bruders gerichtet zu sein.

„Nun Arpok, dann zeig mir mal, was mein Bruder so in den letzten Monaten getrieben hat… sein letzter Brief hat mich vor einem Jahr erreicht, da war ich noch in der Kampagne um Chateau-on-Leponte – danach wurde es etwas schwierig mich zu erreichen.”

Gaukelmeister:
Wie gelähmt verharrt Arpok, als der General eintritt und ihn begrüßt. Gerade noch rechtzeitig vermag er die Starre abzuschütteln und sich auf angemessene Weise dem General zuzuwenden. „Seid gegrüßt, Meister Albert ... Meister Lavelle ... entschuldigt – General Lavelle. Seid gegrüßt.“ Arpok verneigt sich und tritt dann einen Schritt zurück. „Woran der Meister zuletzt gearbeitet hat? Bitte, folgt mir, das Laboratorium befindet sich zum Garten hin.“

Den Herzschlag im Hals weist Arpok den Weg. Die Arbeitsstätte befindet sich in einem geräumigen Zimmer, dessen Wände mit Regalen zugestellt sind. Durch ein Fenster kann man in den Garten schauen. In der Mitte des Raumes steht ein schwerer Holztisch, auf dem allerlei Schneidewerkzeuge, Mörser, Schalen, Brettchen, Beutel, Fläschchen und Kräuter aller Art liegen. Die Regale sind vollgestellt mit tönernen Krügen, Holzschatullen in verschiedenen Größen, gerollten Pergamenten und gebundenen Büchern. In einem halben Dutzend gläserner Behältnisse, kriechen Schlangen, Skorpione, Spinnen und andere giftige Tiere.

„Dort, der große Stuhl gehört dem Meister. Ich sitze hier auf diesem Schemel. Was auf dem Tisch liegt, hat ihn zuletzt beschäftigt, bevor er so überstürzt aufgebrochen ist. Ein Experiment, bei dem Pollenstaub – bekannt als Poiture – durch Mischung mit einer winzigen Menge des milchigen Gifts der Vogelspinne und anschließender Destillation zu einem hochwirksamen Nervengift verarbeitet werden soll. Es lähmt augenblicklich, ohne zu töten. Und im Unterschied zu vergleichbaren Wirkstoffen, soll es das Minzblatt nicht einfärben. Wir versuchen dies zu erreichen, indem wir verschiedene Mineralien beimischen. Noch sind wir nicht am Ziel angelangt.“

Während Arpok über verschiedene Projekte berichtet, beobachtet er genau, wie der General auf die Ausführungen reagiert. Ob er sich mit Kräutern und Giften auch ein wenig auskennt? Zuzutrauen wäre es ihm. Aber, beim Kuss der Python, vielleicht habe ich ja Glück. Nur gut, dass ich mich darauf vorbereitet habe, das Haus vorzuführen.

„Leider hat Meister Albert seine Aufzeichnungen der letzten Wochen mit auf seine Reise genommen. Aber hier“ – mit diesen Worten greift Arpok in eines der Regale und holt einige zusammengerollte Pergamente hervor – „hier sind die Aufzeichnungen, die er bis vor kurzem angefertigt hat. Allerdings befürchte ich, dass ihr über die Blutpest hierin nichts finden werdet. Meister Albert – entschuldigt – Meister Lavelle war stets um äußerste Geheimhaltung bemüht. Selbst mich wollte er nicht in jedes Detail einweihen.“

Mit einer angedeuteten Verbeugung überreicht der Goblin dem General die Schriftstücke.

Skyrock:
Es kommt Paruline gar nicht so ungelegen dass der General sie ignoriert - je länger sie nicht seinen Zudringlichkeiten ausgesetzt ist umso besser, und so hat sie Zeit zu überlegen was es mit dem seltsamen Betragen des Goblins auf sich hat. Irgendwas scheint nicht zu stimmen, und der Goblin scheint etwas zu wissen was sie nicht weiß. Sie würde ihn noch zur Rede stellen wenn der Moment geeignet wäre.

Unauffällig folgt sie den beiden, und als der General in die Dokumente zu Meister Lavelles letzter Erfindung vertieft ist ist der Augenblick günstig. Es wären sicher ein oder zwei Minuten, die er mit dem gründlichen Lesen beschäftigt wäre.

Außer Sicht des Generals stellt sie sich in die Tür zu einem Nebenraum und winkt Arpok heran. Es läge an einem sich mit einer kleinen Notlüge einen Moment zu verdrücken, oder nicht zu riskieren den General zu verärgern.

Gaukelmeister:
Während der General damit beginnt, die Aufzeichnungen zu überfliegen, sieht Arpok, wie Paruline ihn heranwinkt. Beim Tanz der Tarantel - was hat Paruline mir jetzt zu sagen? Weiß sie irgendetwas? Nun gut, der General studiert die Papiere, einen kurzen Augenblick werde ich mich wohl zurückziehen können.

Arpok signalisiert Paruline, dass er verstanden hat. Dann wendet er sich erneut kurz an General Lavelle: "Entschuldigt mich einen Augenblick, in der Küche brodelt der Topf über dem Feuer. Um euch den beißenden Geruch und unangenehmen Qualm zu ersparen, lösche ich das Feuer."

Der General schaut nur kurz auf und nickt beiläufig sein Einverständnis. Das wäre gut gegangen.

Schnellen Schrittes verlässt Arpok das Laboratorium. Im Vorbeigehen bedeutet er Paruline, ihm in die Küche zu folgen. "Was ist, Paruline?" Während er auf eine Antwort wartet, macht er sich daran, den dickflüssigen Inhalt des Topfes umzurühren und mit dem Eisen im Holz herumzustochern. Sein Blick springt zwischen Paruline, dem Feuer und der Tür aufgeregt hin und her.

Skyrock:
Auch Parulines Blick geht zur Tür, und sie senkt die Stimme um nichts nach draußen sickern zu lassen.

"Ihr habt so seltsam gewirkt bevor der General eingetreten ist. Wisst ihr etwas über ihn, das ich nicht weiß? Etwas das ich wissen muss, ehe ich mich mit ihm einlasse?"

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