Fassen wir also für Traveller zusammen:
Die Regeln sind beliebig.
Das Setting ist auch nicht so richtig fassbar.
Und Abenteuer sind auch nicht wichtig.
Gibt es da überhaupt irgend etwas, das Relevanz besitzt?
Vielleicht wenigstens ein paar Blätter mit Raumschiffdeckplänen oder so was?
Du hast zwar in der Sache im Großen und Ganzen recht, trotzdem geht deine Kritik am Kern von Traveller vorbei.
Klar, Traveller ist alt. Und es ist in der Zwischenzeit etwas zerfasert. 7 oder 8 Inkarnationen in 30 Jahren, etliche davon inkompatibel, das ist einfach nicht schön.
MGT ist aber dazu gerade wieder die Gegenbewegung, sozusagen ein Traveller, um alle Traveller zu vereinigen. Die GURPS und D20-Lizenzen werden nicht verlängert, das heißt, langfristig wird MGT das wahre und einzige Traveller-Rollenspiel sein. T5 von Marc Miller (der Ringbuch-Ordner mit 1000-Seiten-CD-ROM) zählt nicht, weil dieses Produkt explizit nicht zum Spielen, sondern zum Entwickeln von Spielen gedacht ist.
Es ist auch nicht so, dass die Traveller-Regeln beliebig wären. Gerade das Charaktererschaffungs-Lebenspfad-System ist ziemlich einzigartig darin, das Flair des dritten Imperiums abzubilden. Und halbwegs einfache Welt- und Raumschiff-Erschaffungsregeln sind für ein SF-Rollenspiel, in dem es um Raumschiffe und Welten geht, auch nicht gerade unwichtig. Klar, man kann das für andere Systeme hinbiegen, aber Traveller (das alte wie das neue) bieten das eben von Haus aus halbwegs funktionierend. Und ein vernünftiges Raumschiff-Kampfsystem, wo jedes Crew-Mitglied sein Spotlight hat, das ist auch etwas, mit dem mich das neue Traveller lockt. Das bietet GURPS oder D20 eben nicht.
Und dass Mongoose die Traveller-Regeln unter eine Open Gaming Licence stellt, das ist doch auch nett, oder?
Das verstaubte, biedere 70er-Jahre-SF-Setting ist inzwischen so verstaubt und bieder, dass es für mich schon wieder einen gewaltigen Reiz hat, und wenn „760 Patrons“ von der Qualität in die Nähe des alten „76 Patrons“ kommt, dann hat sich die Sache mit den Abenteuer-Aufhängern für die nächsten 10 Jahre auch erledigt.
Und ja, es gibt Raumschiff-Deckpläne.