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[TSoY Hausregel] TSoY au Vermi: Schmerzfrei!
Lord Verminaard:
Ich wurde gebeten, mal zu erklären, wie meine TSoY-Variante ohne Bringing Down The Pain funktioniert.
Vorüberlegung: Was hat uns an BDTP gestört? Zweierlei: Erstens dieses „erst wird gewürfelt, wie es ausgeht, und wenn es dem Spieler dann nicht gefällt oder er einen NSC mit Namen töten möchte, dann zählt das Ergebnis nicht und stattdessen gibt’s BDTP.“ Fanden wir doof. Störte unseren Flow. Zweitens die Intentions und deren umständliche Änderung. Das war so künstlich. Überhaupt mag ich keine Stakes (an alle Klugscheißer: Intentions in TSoY sind Stakes in grün). Ich mag Situationen, die sich explosiv entwickeln und man sieht dann, was dabei rauskommt.
Lösungsansatz: „Zurückspulen“ und Intentions werden abgeschafft. Harm bleibt. In dramatischen Szenen wird einvernehmlich in den „hochauflösenden“ Modus geschaltet, d.h. es wird nicht mehr für große Konflikte gewürfelt sondern für einzelne Konflikthandlungen, und dabei kann Harm entstehen. Dabei sind dann auch die BDTP-spezifischen Secrets anwendbar. Hauptanwendungsfall in unserer Runde waren natürlich Kämpfe.
Das war auch schon alles. :)
krombart:
Vielen Dank fürs Posten!
oliof:
Vorweg: Ganz schick. Ich glaube aber nicht, dass das notwendig ist (das war jetzt wenig überraschend, oder?).
Ich hab schonmal in meinem blog erläutert, warum erweiterte Konflikte nichts mit zurückspulen zu tun haben. Wer trotzdem zweifelt, kann im Forenrollenspiel nachlesen – da haben wir schon einige erweiterte Konflikte gehabt, und wir mußten nix retconnen, der Flow war da. In der Regel zeigt ja auch ein Blick auf die Würfel, wer im Vorteil ist, und in der Regel ist auch klar, unter welchen Bedingungen man sofort mit einem erweiterten Konflikt weitermacht.
Wem das zu meta erscheint, dem kann ich Franks Hausregel anempfehlen.
Natürlich ist das Ergebnis des vorhergehenden Konfliktes relevant – zum einen setzt es den situativen Rahmen für das weitere Geschehen, zum anderen wird der Gewinner mit Bonuswürfeln belohnt. Wie man Absichten richtig setzt muß man – je nach Gruppe – ausbaldowern. Das kann schwierig sein, aber sowohl in meiner Skype-Runde, als auch im Forenrollenspiel haben wir schon schnell (Skype-Runde: 3. Abend, 2. 'Spiel-Session; Forenrollenspiel: Beim ersten Konflikt) die richtige Balance gefunden. Ohne viel hin und her.
Wenn das nicht klappt oder mühsam ist, ist Franks Hausregel eine gute Variante.
Anmerkung am Rande: Sicher gibt es Gründe, wieso man sich – außerhalb der vorgegebenen Regeln – darauf einigt, dass jemand seine Absicht ändert, ohne dass eine der Bedingungen erfüllt ist, die die Regeln vorgeben. Letztlich sind es nämlich nicht nur zwei Bedingungen ( 1.: Man kündigt die Änderung an und verteidigt sich eine Runde nur; 2.: Bei einem Unentschieden können sich beide Parteien ohne 'Kunstpause' neu orientieren), sondern es gibt noch eine Dritte, unter der man die Absicht seines Charakters ändern kann: Man spricht kurz drüber und einigt sich, der Verhandlungsteil ist im erweiterten Konflikt genauso wichtig wie alles andere. Es ist ja auch nicht so, dass man bei jeder Handlung mit dem Haarspaltometer rangeht, um rauszufinden, ob das nun noch der Absicht entspricht oder nicht. Die Absicht ist eine zusätzliche Info, anhand derer man die möglichen Auswirkungen einer Handlung sauberer ableiten kann.
Wenn das ohne explizite Aussprache funktioniert, dann ist Franks Hausregel eine gute Variante.
Lord Verminaard:
Joa. :) Zum Thema Intention sei noch ergänzt, dass, wenn man by the book spielt, es nahezu Standard ist, dass eine Partei im BDTP beizeiten aufgibt, womit dann die Intention der anderen Partei eintritt (voilà: Stakes in grün). Das ist in "Standard"-TSoY echt wichtig, und fällt ersatzlos weg, wenn man meine Hausregel verwendet.
Dr.Boomslang:
Eigentliches Problem am erweiterten Konflikt ist doch, dass grundsätzlich höhere Auflösung mit dem Ausbügeln eines Ausreißers nach unten in der Erfolgsstatistik zusammenfällt. Warum aber höhere Auflösung um Proben zu verbessern? Höhere Auflösung als Gummipunktersatz? Warum?
Ich glaube dahinter steckt die Annahme, da wo es knapp wird sei es auch spannend und interessant. Das stimmt aber nicht, nur weil es meist wenn es spannend wird auch knapp ist.
Ein erweiterter Konflikt zwingt einem mehr Information auf als man vielleicht haben möchte, nur damit man effektiver wird. Andersrum kann man nicht mehr Information bekommen ohne die Effektivität zu ändern.
Die "dramatische Szenen"-Regel federt zumindest ersteres Problem ab.
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