Autor Thema: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?  (Gelesen 9092 mal)

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Offline Blizzard

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Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« am: 15.04.2008 | 19:40 »
Vergangenes WE auf dem Teck-Con hab ich mal wieder einige Rollenspieler wiedergesehen. Von einigen weiss ich, was sie -u.a.aktuell- grade so systemmäßig in ihren Runden spielen. Und wie nicht anders zu erwarten gab es auch dieses Mal wieder ein breites Angebot der üblichen 08/15-Mainstream-Systeme, allen voran DSA, D&D, SR und Vampire. Nach relativ kurzer Zeit sind die ersten dieser Runden voll-wenn nicht gar überbelegt. Leute, die sich für diese Runden eingetragen haben kenne ich teilweise. Die einen spielen zu Hause SR 4.01...und was machen sie auf dem Con? Sie spielen SR 4.01. Teilweise sogar in identischer Besetzung. Daneben ausgeschrieben eine DSA und eine D&D-Runde. Genau das selbe Phänomen. Dann treffe ich einen, der mir im RPG-Laden immer von seiner Vampire-Runde erzählt, in der er mitspielt. Und was macht er auf dem Con? Er spielt Vampire. Super. Ich gehe am schwarzen Brett die Spielrundenaushänge durch. Neben zwei überbelegten Runden (DSA,SR) stehen 3,4 Runden eher unbekannterer Systeme, mit, wenn es hochkommt 2 Spielern... Manchmal frage ich mich: Haben diese Leute den Sinn eines Cons nicht verstanden? Ich persönlich gehe auf einen Con, um Leute mal wieder zu sehen, evtl. was zu Leiten und um was Neues auszuprobieren. Aber doch nicht um etwas zu spielen, was ich in privater Runde eh schon spiele?! Ich meine, welche bessere Gelegenheit, um etwas Neues auszuprobieren, als einen Con gibt es?

Ich weiss, es gibt diese Runden, die spielen schon seit Jahren immer das Selbe und sind glücklich damit. Eine solche Runde (die spielen immer auf jedem Con D&D) war auch wieder da. Ich meine das ist ja ok, aber für mich persönlich wäre das nichts, im Gegenteil: das wäre verschwendete Zeit für mich auf dem Con. Wenn ich mal die Chance habe, etwas zu spielen, was ich bislang noch nicht kenne, oder was ich schon immer mal ausprobieren wollte, dann sollte ich sie auf dem Con doch nutzen, und nicht was spielen, was eh schon in einer privaten Runde spiele. Es kann imho nicht schaden, über den eigenen Systemrand zu blicken und seinen Systemhorizont zu erweitern, denn letzten Endes kann man davon nur profitieren. Wenn das System nix für einen ist, dass weiss man es für das nächste Mal und kann es links liegen lassen und was anderes ausprobieren. Insgeheim glaube ich ja, dass sich Viele auf dieses "Wagnis" nicht einlassen, weil sie fürchten, sie könnten etwas kennenlernen, was besser als ihr System ist, das sie seit 15 Jahren auch auf jedem Con spielen. ;)

Daher mein Aufruf: Traut euch doch mal was Neues auszuprobieren, weit ab von den längst eingerosteteten Pfaden der 08/15-Mainstream-Rollenspiele. Es wird euer Schaden schon nicht sein!

Und die Frage an Euch: Wenn ihr auf einen Con geht, wem folgt ihr: Dem Ruf des Alten(Systems) oder dem Reiz des Neuen?
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Offline Ingo

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #1 am: 15.04.2008 | 19:57 »
Das Phänomen ist mir auch schon mal aufgefallen. Nicht auf allen Cons ist das so, aber auf einigen ist es ganz extrem. Wir bieten ja immer mit Prost/Pyramos ein eher unbekanntes System an. Auf dem Feencon oder Sparrencon (Bielefeld) hatte ich noch nie ein Problem die Runden voll zu bekommen. Auf dem Nordcon oder auf der Leipziger Buchmesse geht das auch immer ganz gut. Aber auf einigen Cons ist das total extrem. "Wie? Pyramos? Nie gehört. Spiele ich nicht. Ich spiele Vampire mit meiner Vampire-Runde. Bietet Ihr auch Vampire an?"
Vampire darf man jetzt noch durch DSA, D&D oder Shadowrun ersetzen.

Es ist aber nicht auf jedem Con so. Wir hatten auf einen Sparrencon mit 150 Leuten schon mal acht Runden obwohl viele andere nicht voll waren und auf dem Feencon, werden die schon vor dem Aushang gebucht, manchmal Samstag Mittag schon für Sonntag.
Kann Spuren von Wahrheit enthalten
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Offline lola

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #2 am: 15.04.2008 | 20:59 »
Hi!!

Ich war zwar noch nie auf einer Con, würde aber vermuten, dass die Spieler halt Spiele spielen, deren Regeln sie auch kennen. Genau das ist ja auch ein Punkt, der die meisten Spieler nervt (wenn die Mitspieler die Regeln nicht beherrschen)
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Offline Falcon

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #3 am: 15.04.2008 | 21:58 »
ist es nicht eher so, daß die D&D/DSA/SR Spieler, die das auf Cons spielen auch einfach gar nichts anderes kennen, ihre Kenntnis aber auf alles andere übertragen?
Ich meine, wer würde eine Proberunde spielen wenn ich in meinem Nicht-Wissen annehme, die anderen Systeme sind genauso?


Dann gibts sicher die Besucher, die so selten spielen das sie JEDE Gelegenheit nutzen um ihr RPG zu spielen. Spielt ja nicht jeder wöchentlich.
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Offline Woodman

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #4 am: 15.04.2008 | 22:21 »
Zitat
Und die Frage an Euch: Wenn ihr auf einen Con geht, wem folgt ihr: Dem Ruf des Alten(Systems) oder dem Reiz des Neuen?
Ich probier lieber was neues aus, ist allerdings auch nciht so schwer, in meiner stammgruppe spielen wir momentan eh eine eigententwicklung die es garantiert nicht auf einer con gibt. Ich selber leite nur ne GURPS runde, da würde ich mir wenns in den plan passt und das setting spannend klingt auch eine runde angucken. Nur um mal zu sehen was jemand anderes aus dem baukasten gemacht hat.
Und wie außer mit con-runden soll ich denn meine liste zu testender systeme je abarbeiten? Ich kann doch nicht im akkord regelwerke studieren und testrunden zusammentrommeln.

Pyromancer

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #5 am: 15.04.2008 | 22:30 »
Neben zwei überbelegten Runden (DSA,SR) stehen 3,4 Runden eher unbekannterer Systeme, mit, wenn es hochkommt 2 Spielern...

Ich hab auf dem Teck RARA, Degenesis und My Life with Master gespielt, und die Runden waren voll (bzw. über-voll). Die UA-Jailbreak-Runde war IIRC voll(!) belegt, beide Castle Falkenstein-Runden waren voll, und Opus Anima hat es mindestens auf 1,5 Runden gebracht.

Klar, es gibt Leutchen, die spielen seit 30 Jahren ihr Ding, aber gerade der Teck-Con ist doch ein schönes Beispiel, wie Neues und Bewährtes friedlich koexistieren kann.

Zitat
Und die Frage an Euch: Wenn ihr auf einen Con geht, wem folgt ihr: Dem Ruf des Alten(Systems) oder dem Reiz des Neuen?

Ich persönlich will auf Cons Neues, Neues, Neues!
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Offline Bitpicker

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #6 am: 15.04.2008 | 22:31 »
Ich folge dem Ruf des Alten, aber ich gehe auch nicht auf Cons. Ich kann mir aber vorstellen, dass mancher gerne zeigt, was für einen tollen Charakter er hat oder wie toll er das Spiel beherrscht - das kann auch ein Grund sein, auf einen Con zu gehen.

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #7 am: 15.04.2008 | 22:44 »
Alt oder Neu ist mir sowas von schnurps, ich will Gute Spiele.

Offline Skyrock

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #8 am: 15.04.2008 | 22:47 »
Was Cons angeht, sehe ich Zweifelsfall lieber neues oder wenigstens selten gespieltes oder bisher nur gelesenes, aber noch nicht gespieltes. (Das heißt nicht dass ich mir einen Nicht-mal-ein-Heartbreaker antue, der laut Aushang "erzählerisch" und "anspruchsvoll" ist, wenn das das einzige neue angebotene System ist.)
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Offline Scorpio

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #9 am: 15.04.2008 | 23:06 »
Das hier besprochene Problem ist mir am Wochenende auch auf der First Level Con in Halle aufgefallen. Die Runden die dort zusammensaßen, haben oftmals Kampagnen weitergeführt, die sie regulär spielen oder gespielt haben. Samstag habe ich den Leuten noch Savage Worlds gezeigt (Notiz an mich: besser vorbereiten) und Dirk hat Dogs in the Vineyard präsentiert. Danach war es das aber mit dem Konzept "First Level Con" und man hat untereinander gespielt.

Sonntag saß ich dann sogar nur noch herum, weil die Spieler in "ihren" Runden gebunden waren und ansonsten praktisch keine Spieler mehr da waren, von einer Runde "Werewolf: Paria für Fortgeschrittene (zur Erinnerung: First Level Con für Einsteiger), die sich alle kannten und dann Brettspiele gespielt haben.

Ich probiere gerne neue Systeme auf Cons aus, aber es ist für mich auch immer wieder faszinierend, wie ANDERS andere Leute die gleichen Systeme spielen können und wie Gruppen Probleme lösen, weswegen ich mich auch immer wieder bekannten Systemen hingebe.
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Offline Don Juan

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #10 am: 15.04.2008 | 23:22 »
Reiz des Neuen
:d das is mein Ding

Ich war zwar noch nie auf einer Con, würde aber vermuten, dass die Spieler halt Spiele spielen, deren Regeln sie auch kennen. Genau das ist ja auch ein Punkt, der die meisten Spieler nervt (wenn die Mitspieler die Regeln nicht beherrschen)
Ist ein guter Punkt, allerdings kommt das wirklich auf die Spieler an.
Beispielsweise habe ich letztens in Duisburg auf der KingCon (nochmal 3faches HOOORAAAY!!! an die Orga :)) eine Runde Werewolf gespielt, wobei wir vollkommen ohne Regeln auskamen.
(Die PCs wussten zu Beginn nicht, dass sie Werwölfe waren.)
War halt fast ausschließlich kampflos, und wenn mal was war, dann hat man nach Ermessen gewürfelt.
Hat Spaß gemacht :)

(Das war auch mein erstes Mal WoD ;))


Offtopic:
Nicht-mal-ein-Heartbreaker
Was hat es eigentlich mit diesem komischen Wort "Heartbreaker" auf sich? ::)

Pyromancer

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #11 am: 15.04.2008 | 23:41 »
Offtopic:Was hat es eigentlich mit diesem komischen Wort "Heartbreaker" auf sich? ::)

Ein "Heartbreaker" ist ein (meist unprofessionell selbstgemachtest) Rollenspiel, in dem oft Jahrzehnte an ambitionierter Arbeitszeit des Autors stecken.

Und es bricht einem das Herz, weil die 1-2 guten Ideen, die der Mann hatte, unter Tonnen von Müll und schlechtem Design begraben sind, die sich leicht hätten vermeiden lassen, wenn der gute Mann sich die Zeit genommen hätte, außer DSA und Shadowrun noch ein drittes oder viertes Rollenspiel zumindest anzuspielen.

Und ein "Nicht-mal-ein-Heartbreaker" ist ein Spiel, in dem selbst die 1-2 guten Ideen nicht vorhanden sind. ;)

Dealgathair.

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #12 am: 16.04.2008 | 00:34 »
Bisher hab ich's noch nicht auf ne Con geschafft, aber ich würde wohl eher dem Ruf des ALTEN  ;) verfallen.
En Garde!, Swordbearer, Traveller, Chivalry&Sorcery, Tunnels&Trolls,
Ghostbusters RPG, DSA1, GW's Judge Dredd - das wären meine Systeme.


Wolf Sturmklinge

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #13 am: 16.04.2008 | 08:03 »
Auf Con's spiele ich kein Rollenspiel, sondern Battletech und neu vorgestellte Gesellschaftsspiele. Ich nehme es mir aber auch nicht heraus mich über andere Spieler auszulassen, wenn sie tun was ihnen Spaß macht. Finde ich irgendwie unfair.

Offline Orakel

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #14 am: 16.04.2008 | 09:56 »
Ich hab auf dem Teck RARA, Degenesis und My Life with Master gespielt, und die Runden waren voll (bzw. über-voll). Die UA-Jailbreak-Runde war IIRC voll(!) belegt, beide Castle Falkenstein-Runden waren voll, und Opus Anima hat es mindestens auf 1,5 Runden gebracht.

Sagacon Osnabrück'08: Ich krieg mit ach und Krach noch zwei weitere Mitspieler, um eine Spielbare Größe für "Und leise wächst das Gras" zu erhalten. (4 Spieler) - Die anschließende Runde "Tibet" für die ich mich eingetragen hatte (will ja nicht nur leiten) fällt aus, weil sich eben diese 2 Spieler für die "kritische Masse" nicht auftreiben lassen.

Mitspielen'08 Münster: UA-"Gen Himmel" kriegt keinen einzigen Spieler - dafür sind aber die Runde für Ratten, Funky Colts & Opus Anima brechend voll.


Ist also alles immer eine sehr schwierige Frage, wie man es zu bewerten hat.


Ich selbst gehöre ja auch zu der Sorte, die gerne neues/unbekanntes auf Cons gerne ausprobieren. Einer der Gründe, warum ich selbst immer versuche wenigstens eine UA-Runde pro Con anzubieten, auf der ich bin. (Was mir die Gelegenheit gibt die einzelnen Szenarios auszuprobieren, die bislang für UA existieren.) Schade ist's halt eben immer, wenn sich meine Support-Runde mit was Interessantem überschneidet.
Ansonsten hat sich jetzt noch "Cthulhu" für mich als Con-System herauskristallisiert. Wenn alle stricke reißen: Irgendeine Runde, an derem Ende ein Toter Charakter am Boden liegt gibt es immer. *Schulterzuck*
Das würde Laws zu mir sagen: Method Actor 75%; Storyteller 75%; Specialist 58%; Tactician 58%; Casual Gamer 25%; Power Gamer 25%; Butt-Kicker 17%

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Offline Blizzard

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #15 am: 16.04.2008 | 11:24 »
Ich hab auf dem Teck RARA, Degenesis und My Life with Master gespielt, und die Runden waren voll (bzw. über-voll). Die UA-Jailbreak-Runde war IIRC voll(!) belegt, beide Castle Falkenstein-Runden waren voll, und Opus Anima hat es mindestens auf 1,5 Runden gebracht.
was ist den RARA? Abgesehen davon hat es mich gefreut zu sehen, dass es auch glaub ich 1 oder 2 volle Reign-Runden gegeben hat. Und ist Degenesis inzwischen endlich spielbar? Abgesehen davon es war egal, wo im Gebäude ich mich aufgehalten habe, eine von den Mainstremasystem-Runden war irgendwie stets präsent.

Zitat
Klar, es gibt Leutchen, die spielen seit 30 Jahren ihr Ding, aber gerade der Teck-Con ist doch ein schönes Beispiel, wie Neues und Bewährtes friedlich koexistieren kann.

Das stimmt schon, es ist mir halt nur auf dem Teck-Con mal wieder aufgefallen; und wie von einigen Leuten hier auch schon berichtet, ist es mir auf diversen Cons leider auch schon in extremerer Form aufgefallen.

Zitat
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Früher bin ich auch dem Ruf des Alten gefolgt. Aber mittlerweile tendiere ich immer mehr dazu, auf Cons Neues auszuprobieren.
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Offline Ninkasi

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #16 am: 16.04.2008 | 12:10 »
Für mich sollten Cons eine Gelegenheit sein unbekannte Systeme zu testen.

Oder bei bekannten Systemen: Neue Spielleiter und / oder Mitspieler.


Pyromancer

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #17 am: 16.04.2008 | 13:32 »
Das stimmt schon, es ist mir halt nur auf dem Teck-Con mal wieder aufgefallen;

Dann nimm doch nicht den Teck-Con als Beispiel und schreib von 3-4 Runden mit unbekannten Systemen (mit maximal 2 Spielern), wenn wir hier ohne lang nachzudenken auf 10 Runden mit geschätzt 60 Leuten kommen.
Im Gegensatz zu einigen Shadowrun- und WoD-Runden fanden die Runden mit den unbekannten Systemen auch alle statt, Spielermangel gab es da also definitiv nicht.

Zitat
was ist den RARA?
Risus Atque Res Adversae, schaust du im Challenge-Channel nach. ;)

Zitat
Und ist Degenesis inzwischen endlich spielbar?
Mir kam das System unelegant, aber spielbar vor, und entgegen dem, was ich gehört habe, sind die Kulte auch nicht so extrem ausgelegt, dass sie nicht zusammen in eine Gruppe passen würden.

Kinshasa Beatboy

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #18 am: 16.04.2008 | 14:07 »
Also ich probier eigentlich gern mal was Neues aus. Allerdings reizt es mich für gewöhnlich mehr, neue Facetten und Herangehensweisen an Systemen zu entdecken, die ich selbst auch spiele. Deshalb trage ich mich auf Cons für gewöhnlich gerne in Runden mit Systemen ein, die ich aktuell leite. Als Spieler sind mir solche Inputs weniger wichtig.

Schreibhals

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #19 am: 17.04.2008 | 11:31 »
Oh ja, ich bin auch für das Neue! Aber vor allem für neue Mitspieler, denn das ist im Nachhinein immer das Beste an einem Con. (Obwohl ich auch oft genug im Rausch nach einer guten Runde das dazugehörige Regelwerk gekauft habe...)

Zu meiner Con-Technik  ;) gehört oft aber auch, dass ich mich nicht völlig alleine in neue Runden setze, sondern mit einem oder zwei mitreisenden Kumpels.
(Also bin ich dann doch eher ein Alt-Neu-Hybrid).
Geteilte Freud und so weiter... oder eben auch wunderbare verbale Aufarbeitung auf der Heimfahrt, falls man mal wieder in eine Autorenrunde hineingeraten ist und der Heartbreaker* ein Spielsystem war, bei dem es 8 verschiedene Gürteltaschen für Ausrüstung gibt und man je nach gewünschter Gürteltaschenposition mal mehr, mal weniger Aktionspunkte für Gedöns ausgeben muss.

Zu den festen Gruppen fällt mir aber noch ein, dass diese Leute auf Cons endlich mal die Gelegenheit haben drei Tage am Stück durchzuspielen. Passiert ja auch nicht so oft. Die Dauergruppen, die ich so an Nebentischen miterlebt habe, waren nie gelangweilt und solange sie nicht missionieren wollen, freue ich mich für sie  :)




*(den Ausdruck eben gelernt und somit endlich ein Wort für diese Spiel-Atmosphäre gefunden. Danke! Bisher beschrieb ich es immer mit dem Gefühl, das man hat wenn man einem an sich netten Menschen am liebsten sagen möchte, dass sein Hund, obwohl er ihn sicherlich abgöttisch liebt, doch nunja... nicht der Hellste ist. Und einfach nur rumliegt. Und unhübsch ist.
Und riecht.      Und sagt man es dann, antwortet der an sich nette Mensch: aber das ist meine Katze!)

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #20 am: 17.04.2008 | 11:50 »
Auf Cons folge ich meistens dem Ruf des Ungewöhnlichen.
Das kann Neues sein, aber auch Sachen die ich lange nicht mehr gespielt hab.

Ich kann aber auch verstehen, wenn einige ihr Lieblingssystem haben, und immer nur das spielen wollen.
Entweder, weil sie es bei einem bestimmten Spielleiter schon immer mal spielen wollten
(oder immer wieder), oder eben, weil sie eine bestimmte Runde haben, mit der dieses Spiel einfach Spaß macht.
Natürlich könnten die auch daheim bleiben und da spielen.
Ich könnte auch italienisch kochen und zu Hause essen - trotzdem geh ich sehr gern in ein italienisches Restaurant.
(ja, ich weiss, der vergleich hinkt)

Natürlich ist es toll, wenn man auch über den Tellerrand schaut und sieht was es noch so gibt.
Andererseits, wenn die Suppe so lecker schmeckt, warum die nicht erstmal auslöffeln,
solange sie noch heiss ist und dann schauen, was es noch so auf der Speisekarte gibt.
Der Blick über den Tellerrand bringt Lust auf Neues. Und Erfahrungen. Aber oft genug spoilt er auch
und weckt Erwartungen, die nicht erfüllt werden können.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Bad Horse

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #21 am: 17.04.2008 | 12:38 »
Hängt davon ab... ich probier gerne neue Systeme aus, aber ich spiele auch gerne mit Leuten, die ich kenne. Da ist der Teck natürlich gut geeignet, da trifft meistens beides zu.  ;)

Außerdem gibt es Leute, die sehe ich eigentlich nur auf Cons, mit denen ich aber sehr gerne spiele. Da ist mir das System dann auch schnurz.

@bekannte Runden: Unsere UA-Runde hat auch auf einem Con angefangen (als One-Shot), und auf dem nächsten Con haben wir dann weitergespielt... irgendwann haben wir dann beschlossen, daraus eine feste Runde zu machen, aber das hat eine Weile gedauert.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Boni

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #22 am: 17.04.2008 | 12:47 »
Abgesehen davon, daß ich mittlerweile auf Cons lieber leite als spiele: Wenn ich spiele, dann am liebsten was neues. Vielleicht noch ein Lieblingssystem, daß ich zu selten spiele (L5R oder so). Aber ich würde nie in eine Runde gehen, die ein System aus einer aktuellen Runde nutzt. Warum auch, Cons sind für mich Abwechslung.

Wenn einer unbedingt nur sein Lieblingsspiel spielen will, bitte. Ist sein Tellerrand. Kann ich mit leben, auch wenn ich es nicht verstehe. Stören tun mich dann aber so DSA-Kiddies à la "Der Con war scheisse, wurde ja kaum DSA angeboten". Die haben dann den Sinn eines Cons wirklich nicht verstanden.

Offline sindar

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #23 am: 17.04.2008 | 14:44 »
1. Ich pflege nicht auf Cons zu gehen.

2. Ich tue mich unheimlich schwer damit, mich in ein mir unbekanntes System und/oder Setting einzufinden (letzteres geht uebrigens besser). Merke ich gerade jetzt, da ich versuche (bisher vergeblich), mit D&D zurande zu kommen. Ich lese die Beschreibung eines Zaubers drei- oder viermal durch - und weg ist sie wieder :'(. Deswegen gehe ich Neuem bestmoeglich aus dem Weg.
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Offline EliasvY

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Re: Der Ruf des Alten oder der Reiz des Neuen?
« Antwort #24 am: 17.04.2008 | 14:53 »
Ich gehöre wohl auch zur Fraktion der "Liebhaber des altbewährten".

Wobei ich sagen muss: ich möchte schon das ein oder andere System austesten, bzw. mal wieder Spielen, aber: Woher nehmen und nicht stehlen.

Das konnte ich besonders im Rahmen meiner letzten SR3.0 Runde feststellen. Unser erster SL hat versucht das angebliche Intrigen-Feeling von Vampire bei uns aufkommen zu lassen. Das ist ihm alles, nur nicht geglückt. Und unser letzter SL hat versucht uns zu 4.0 zu missionieren, immer wieder drauf rumgeritten. Naja, irgendwann verging mri da auch die lust, abgesehen, davon hatte ich es bereits getestet und für mcih als nicht so schön empfunden (alles reine Geschmackssache).

Ganz wichtig: Ein System/Setting muss mich anfixen, damit ich überhaupt Lust darauf bekommen.