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Kritik von Spieler an Spieler

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Maarzan:
Zielsetzung:
Verhaltensänderung/Lernen durch verbale konstruktive Kritik in Form von Verbesserungsvorschlägen reihum.

Überlegung:
Eine Verhaltensänderung wird sich basierend auf der konstruktiven Kritik (Lernen durch Verinnerlichen) nur abzeichnen, wenn das mit dem Vorschlag mit propagierte Ziel mit den persönlichen Zielen des Kritisierten einhergeht.
Konfikte zwischen den Zielen führen zu "Stress". Ungelöster Stress kann zu Spannungen führen und das Spielklima beeinträchtigen.

Blick auf vorgeschlagene Methode:
Es scheint keine Berücksichtigung der persönlichen Ziele des Betreffenden zu geben - Übereinstimmungen wären Zufall. Die Wahrscheinlichkeit für Stress wird nach persönlicher Einschätzung dagegen als hoch angenommen.

Verbesserungsvorschlag:
Entweder die angestrebten Ziele/Spielideale für alle gemeinsam festlegen (sinnvollerweise vor der ersten Sitzung), oder aber vor der Feedbackrunde klären, welche Ziele jeder Einzelne für sich hat und wie man diese dann im Spiel fördern könnte


Nebenthese aus letzter Mail:
Lernen nach Normierung: Der Betreffende ändert seine Spielweise, weil die Kritik und die damit ggf. einhergehende Gruppenautorität seine Selbsteinschätzung an Gewicht übertreffen. Er ändert seinen (äußerlichen?) Spielstil, um nicht weiter als "schlechter" Spieler aufzufallen bzw. um sich nicht gegen eine sich nach Zahlen oder Lautstärke abzeichnende Mehrheit zu stellen.

Blick auf vorgeschlagene Methode:
Könnte klappen, insbesondere da ohne Diskussion die Argumentation der Kritik nicht hinterfragt werden kann, gerade der Neuling, der dafür wohl am anfälligsten wäre, auf Basis eingeschränkter Informationen entscheiden muss.  

Ein:

--- Zitat ---Nebenthese aus letzter Mail:
--- Ende Zitat ---
Jupp, das ist halt der Verlust der Autonomie. Aber ich denke wir sind da halbwegs einer Meinung.

Eulenspiegel:
Also ein Spieler hat in einer Rollenspielgruppe im Prinzip zwei Motivationen:
1) Ich will beim RPG Spaß haben.
2) Ich will mein Selbstwertgefühl steigern.
Das erreicht man, indem die anderen Spieler einen sagen, dass man toll gespielt hat und die eigenen Aktionen cool fanden.
Das erreicht man, indem man so spielt, dass es den anderen Spaß macht.

Man kann zwei also umformulieren:
2b) Ich will so spielen, dass die anderen Mitspieler Spaß haben.

Bei der Manöverkritik kann ich als Spieler also erfahren, welche meiner Aktionen den anderen gefallen hat und welche nicht.
Sagen wir mal, ich bin ein Spieler der viel Wert auf Powergaming legt und versucht, seine Charaktere möglichst effektiv zu designen.
Dann kann während der Manöverkritik zum Beispiel kommen:
"Ich fand deine taktischen Ideen im Kampf richtig toll.
Aber allgemein würde ich mir wünschen, dass du etwas Abstand von den reinen Werten nimmst.
Vielleicht könntest du versuchen, deinem Charakter etwas mehr Leben einzuhauchen und ihn nicht wie eine reine Wertesammlunmg spielen."

Von alleine käme der Spieler wahrscheinlich nie auf die Idee zu fragen, ob PG in der Runde erwünscht ist. Er hätte vielleicht gefragt, wie man seinen Char weiter verbessern kann. Aber das wäre in dieser Runde nicht zweckdienlich.
So aber erfährt er, dass die anderen Spieler seine Powergamer-Ambitionen nicht toll finden.

Jetzt steht es ihm natürlich frei, die anderen Spieler einfach zu ignorieren und trotzdem weiter powergamerisch zu spielen (also die Kritik ablehnen) oder sich die Kritik zu Herzen nehmen und in Zukunft etwas weniger Powergaming betreiben.
Ob er weiter PG betreibt oder nicht, ist seine persönliche Entscheidung. Er weiß jetzt aber, dass die anderen Spieler seinen PG-Stil nicht so toll finden.

Oder andererseits ist der SL vielleicht Ambiente vernarrt und bereitet immer stundenlang eine Taverne vor, in denen sich die Spieler dann immer stundenlang aufhalten müssen, bevor es zum Abenteuer geht. Und er fragt sich jedesmal, wie er die Taverne um noch ein stimmungsvolles Detail erweitern kann.
Dann erfährt der SL während der Manöverkritik, dass seine Spieler die Taverne so eigentlich gar nicht mögen und lieber gleich mit dem Abenteuer beginnen möchten anstatt erstmal stundenlang den Tavernenbesuch auszuspielen.

Natürlich steht es auch hier dem SL frei, die Kritik anzunehmen oder abzulehnen.

Falcon:

--- Zitat ---Die Regeln für die Kritik sind:
1. Sagen, was einem gefällt.
2. Sagen, was verbesserungsfähig ist (keine lange Liste, sondern bloß ein Punkt).
3. Vorschlag, wie man Verbesserung erreichen kann.
4. Der Kritisierte kann für sich die Kritik an- oder ablehnen, aber er soll sich nicht öffentlich rechtfertigen (sowas endet nur in sinnlosen Diskussionen)
--- Ende Zitat ---
Moment, ist das nicht das normale Vorhaben?
Warum sollte man sich damit aufhalten über die Einzelschritte nachzundenken, die man doch sowieso so handhabt. Das auseinander Klabüsern scheint mir überflüssig, macht es doch einfach!

ich meine, du wirst mit den Regeln auch niemandem zum Reden bringen, der auch sonst nicht die Zähne auseinander kriegt wenn ihm was nicht gefällt. Und wir sowas auffällt kann man ja auch mal denjenigen Fragen (auch "ohne" Regeln).

Der Vorschlag mit dem Schweigen ist noch ok.


Ludovico schrieb:
--- Zitat ---Im Grunde genommen denken doch die meisten Spieler, daß sie ihren Charakter gut ausspielen, sich in die Gruppe einfügen und alles in allem gute Rollenspieler sind, oder?
--- Ende Zitat ---
Ich glaube, wer das denkt hat ein Problem ;)

Foul Ole Ron:
Mir persönlich gefällt diese Art der Manöverkritik durchaus! Ich seh das auch nicht so "eng" wie Maarzan oder Ein.
Wenn ich strukturiert lernen wollte, würde ich endlich den Arsch hochbekommen und den Techniker-Lehrgang anfangen  ::)
Durch das schematische Abklappern wird es für alle Teilnehmer dergestalt gleich, als das niemand über Gebühr viel Kritik einstecken muss, oder über den Klee gelobt wird.
Vielleicht will ich ja auch wirklich nichts über das Spiel lernen - so kann ich aber zumindest was über die Denkweise und die Geschmäcker meiner Mitspieler lernen.

Ich werd´s bei Gelegenheit ausprobieren!

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