aahhhhh. Auf einen solchen Thread habe ich gewartet. Endlich kann ich meiner Arroganz freien Lauf lassen
Eine Vorab-Bemerkung: Es ist wie Blizzard sagte: es handelt sich bei den ungeliebten Systemen um rein subjektive Bewertungskriterien. Ich weiß, dass die Systeme, die ich nicht mag, meist eine große Fangemeinde haben, und die Spieler viel Spaß mit den Systemen haben. Es hat einfach bei mir nicht geklappt.
Enttäuschungen:
1. DSA4
Als alte DSA-Fans haben wir lange auf die neue Ausgabe gewartet. Wir erwarteten ein einfaches System das leicht zu spielen ist und ein gewisses Feeling transportiert, das wir von DSA1 her kannten. Was wir bekamen war kompliziert ohne Mehrwert zu bieten und transportierte nur Frust. Es war die größte RPG-Enttäuschung, die ich je erlebt habe. Vielleicht waren auch unsere Erwartungen zu hoch, aber so würde ich DSA nicht spielen, wenn es das einzige RPG auf der Welt wäre.
2. GURPS
GURPS ist genau das, was ich schon immer wollte: ein universelles System mit Dutzenden von Erweiterungen für jeden Zweck. Genau das habe ich gesucht. Was finde ich? Ein halbwegs passables Basis-System, das keineswegs universell ist, sondern für jeden Mist einfach Zusatzregeln reinpfriemelt. So kann ich auch DSA zum Universalsystem machen. Kurzum: Universell / Generisch ist nicht das System, sondern die vielen Sonderregeln machen es dazu. Dazu kommt, dass man als Powergamer sehr schnell Maximalwerte erreicht oder dass Einsteiger sich an GURPS die Zähne ausbeißen. Auch die Glockenkurve gefällt mir nicht. Unendlich schade. Ich schaue voller Neid auf die GURPS-Spieler, denen das alles nichts ausmacht und die damit ein System für alles haben. Ich kann über die Mängel (für mich sind es welche) einfach nicht hinwegsehen und würde es meiner Gruppe nicht antun.
3. D&D 3.x / D20
Dieses System ist ein Fast-hätte-es-Liebe-sein-können-System. Aber Liebe und Hass liegen dicht beieinander. Das D20-Grundprinzip gefällt mir. Alles gnadenlos mit Attacks of Opportunity und kreuzreferenzierenden Feats zu verkomplizieren hingegen nicht. Skillsteigerung etc. könnte deutlich leichter sein. Auch dass man Charaktere hoffnungslos "verskillen" kann, finde ich doof. Ich habe viel Gutes von der Saga-Edition von Star Wars gehört. Vielleicht besteht doch noch Hoffnung für D&D 4. Aber so wie D&D derzeit ist, gibt es zu viele Systeme, die deutlich eleganter sind und die ich jederzeit vorziehen würde. Pfui, wizards! Eine gute Idee schlecht umgesetzt.
4. D6
Cool: wild die, generisch, unkompliziert. Uncool: Addition, Würfelpool, wenige Möglichkeiten Charaktere zu individualisieren. Irgendwie sehen irgendwann alle Charaktere ziemlich gleich aus, wertetechnisch. Das hat D6 mit anderen Systemen gemeinsam, fällt mir hier aber ganz besonders auf.
5. Shadowrun
Orks im Hochhaus? Cyber-Zwerge bekämpfen Troll-Schamanen im Cyberspace? Ich halte den Hintergrund von Shadowrun für uninspiriert und uninteressant. Verbunden mit einem System, das nicht wirklich heraussticht ist Shadowrun für mich ein no-go.