Autor Thema: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?  (Gelesen 7470 mal)

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Offline Thot

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Was wäre, wenn wir in Deutschland mehr OGLs hätten?
d20, Runquest, etc pp.
Würden dann mehr Leute den Mut haben etwas zu veröffentlichen?

Ja, das ist eine gute Frage, die mich ja auch ganz unmittelbar interessieren würde... wer kann dazu Einsichten, Weisheiten oder Erleuchtungen anbieten?

Was wäre dann?

Offline Felixino

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #1 am: 23.06.2008 | 15:44 »
Was ist denn eine OGL?
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Offline Minne

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #2 am: 23.06.2008 | 15:48 »
... würde die mehrzahl trotzdem konventionelles dnd, dsa, shadowrun und vampire spielen.

Offline Thot

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #3 am: 23.06.2008 | 15:56 »
Was ist denn eine OGL?

Open Gaming License. Also die hochoffizielle Erlaubnis an jedermann, mit einem System eigene Bücher zu veröffentlichen.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #4 am: 23.06.2008 | 16:06 »
Open Gaming License. Also die hochoffizielle Erlaubnis an jedermann, mit einem System eigene Bücher zu veröffentlichen.
Ein wenig mehr ist das schon, denn wenn das alles waere, warum gibt es dann so viele Buecher ohne OGL (also ohne "hochoffizielle Erlaubnis an jedermann, mit einem System eigene Bücher zu veröffentlichen")? ;D
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oliof

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #5 am: 23.06.2008 | 17:50 »
Es gibt hier zwei Ebenen, oder drei:

1) kostenloses Fanmaterial; z.B. Anduin/Greifenklaue: Hier sollten die Verlage eigentlich dankbar für Veröffentlichungen sein, denn es handelt sich letztlich um kostenlose Publicity – in einem Marktsegment, in dem sich kaum jemand echte Werbung leisten kann, ein Geschenk.

2) kostenpflichtiges Verlagsmaterial; hier kommen die üblichen Lizensierungsfragen; eigentlich ganz straightforward. Eine OGL-artige Lizenz macht nur dann Sinn, wenn man viel Geld mit dem Verkauf von Regelwerken verdienen will, auch Settings herausbringen , aber dauerhaft auch andere die Knochenarbeit machen lassen will, wenn es um zusätzliche Settings geht. IMHO kein großes Problem, wenn man selbst einen starken Start hinlegt (was ich optimistischerweise z.B. SW/Prometheus betreffend annehme).

3) kostenpflichtiges Fanmaterial (z.B. gedruckte Fanzines); bzw. Magazine. Hier kann ich verstehen, dass man Bauchschmerzen bekommt. Trotzdem glaube ich dass man diesen Fall vom zweiten in der Regel gut unterscheiden kann – im Zweifelsfall handelt es sich um kurze, für sich stehende Beiträge, die wie der erste Fall als Werbung verstanden sein können. Da die Verlage ja alle professionell arbeiten, werden sie erkennen können, an welcher Stelle geschäftliche Interessen vorrangig werden.

Müßte ich als Verantwortlicher für ein Fanzine fürchten, dass die Veröffentlichung eines Artikels zu einer Spielwelt oder eines Systems in Abmahnungen oder anderem Kram endet, nähme ich auf jeden Fall Abstand davon (Veröffentlichungen zu 4e/unter GSL fielen zum Beispiel komplett aus). Im anderen Fall würde ich bei den Verlagen erst Anfragen, wie die Urheberrechts/Lizenzangabe auszusehen hat und dann entsprechend veröffentlichen; in Absprache mit dem Autor auch erst nach Vorlage beim Verlag, falls gewünscht.

Also; es geht um Rechtssicherheit für die Fans, es geht um Klarheit in Lizensierungsfragen. Eine OGL (oder Pinnacle-article Lizenz) würde genau das leisten – für Verlage und Fans.

Was würde es also bringen, wenn es mehr Lizenzen gäbe, die wie die OGL die Verwendung eines Regelwerks oder einer Spielwelt regelt?  Ich persönlich würde mehr Material erwarten, ein paar neue Personen, die in die "Profi-Liga" aufsteigen, weil sie mit ihrem Kram auffallen, aber keine große Revolution.

Vielleicht würde sich das Verhältnis zwischen Fans und Verlagen entspannen (AlexW hatte anderswo emotionale Erpressung genannt), im schlimmsten Fall passiert einfach nix.

Offline Bentley Silberschatten

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #6 am: 23.06.2008 | 18:54 »
Ja, das ist eine gute Frage, die mich ja auch ganz unmittelbar interessieren würde... wer kann dazu Einsichten, Weisheiten oder Erleuchtungen anbieten?

Was wäre dann?

Ich für meine Fall würde dann überhaupt mehr ausgefallene Sachen machen und eigene Settings und jenes dann auf jeden Fall für meine Spieler und weitere Interessierte ins Netz stellen.

Offline Goblin

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #7 am: 23.06.2008 | 19:32 »
Ich für meine Fall würde dann überhaupt mehr ausgefallene Sachen machen und eigene Settings und jenes dann auf jeden Fall für meine Spieler und weitere Interessierte ins Netz stellen.

Wenn ich das richtig verstehe: Wenn ich zB ein anderes Setting erstelle, das beispielsweise die Shadowrun-Spielregeln nutzt, dürfte ich das so jetzt nicht ins Netz stellen. Man bräuchte ja immernoch das Grund-Regelbuch.
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oliof

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #8 am: 23.06.2008 | 19:47 »
TurningWheel: Häufig einfach überzogene Ansprüche.

Goblin: Das ist genau die Frage, ob Du das darfst oder nicht. Die Frage ist häufig nicht eindeutig geklärt. Und wenn Du es tust, und ich es dann auch tue, und ich hab auf einmal ne Abmahnung oder Klage am Hals, würdest Du dann darauf hoffen, dass es Dich nicht erwischt, oder sicherheitshalber Deinen Kram vom Netz nehmen?

Offline AlexW

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #9 am: 23.06.2008 | 20:33 »
Das verstehe ich nicht. Kannst Du kurz erklären woran dieses Verhältnis krankt?

Es gibt "Fanboys", die, ganz ernsthaft, einen an der Klatsche haben - dann kommen Sprueche wie: "Wenn ihr boesen Kapitalistenschweine das nicht genau so macht, und dabei (LAAAANGE Liste von unmoeglichen Kleinkram-Forderungen und Hausregeln EINES betreffenden Spielers) ... dann HASSE ICH EUCH! DANN SAGE ICH ALLEN, WIE SEHR ICH EUCH HASSE! UND ALLE ANDEREN WERDEN EUCH AUCH HASSEN, IHR MIESEN SYSTEM-VERGEWALTIGER HABT DANN MEIN L!I!E!B!L!I!N!G!S!S!Y!S!T!E!M geschaendet und UNSPIELBAR GEMACHT! AUF EWIGKEITEN!"

Da ich selbst solche Flames bekommen habe und in anderen Foren reichlich gesehen habe, muss ich, ganz ehrlich sagen, dass emotionale Erpressung schlicht und ergreifend nicht ziehen kann. Man hat keine Verhandlungsbasis, man kann keine win-win Situation erzeugen, und egal was man macht, man kriegt von diesen Fanboys immer auf die Nase. Da kann man nichts anderes machen als es mit der gebotenen Distanz betrachten.

Ob man es glaubt oder nicht, aber im Zeitalter des Internets und der offenen Kommunikation (und staendigen Erreichbarkeit) hat sowas exponential zugenommen. Ich liebe Fans, ich bin selbst einer, aber ein paar Knuelltueten sind leider in jeder Community dabei.

Soweit meine ganz unmassgebliche Erfahrung.

Offline Falcon

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #10 am: 23.06.2008 | 20:39 »
ich glaube aus so einem Gekeife schreit die Verzweiflung nicht eingreifen zu können.

Ich glaube ehrlich gesagt, daß sich mit OGLs nicht viel tut.
Es gibt doch zig freie, englische Unisysteme, warum bringt darauf niemand etwas in deutsch heraus?

Es müssten dann schon die richtigen OGLs sein. eben die, die gespielt werden. Eine OGL von WoD könnte was bewirken oder SR.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #11 am: 23.06.2008 | 20:40 »
@Fansettings: Was hindert einen auch ohne OGL oder andere Lizenz dran vor der "Veroeffentlichung" im Netz mal bei der Firma deren System da verwendet wird zu kontaktieren und zu klaeren wie das gehen kann?

Es gibt Firmen die eine "Scorched Earth"-Strategie fahren (Palladium tut's noch immer, TSR hat sich damit erfolgreich gegen die Wand gefahren, ...), aber die meisten Firmen sind nicht einfach nur "Geldmacher" sondern auch Fans des Systems das sie rausbringen und freuen sich wenn andere Fans auch mal kreativ taetig werden (und bei komplett eigenem Setting ja nichtmal die offiziellen Settings "verhunzen" koennen ;) )

Lizenzen sind im Normalfall dann wirklich relevant wenn es drum geht mit dem Produkt Geld zu verdienen.
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Offline Falcon

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #12 am: 23.06.2008 | 20:42 »
Selganor schrieb:
Zitat
@Fansettings: Was hindert einen auch ohne OGL oder andere Lizenz dran vor der "Veroeffentlichung" im Netz mal bei der Firma deren System da verwendet wird zu kontaktieren und zu klaeren wie das gehen kann?
mangelndes Selbstbewusstsein.
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Offline Blizzard

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #13 am: 23.06.2008 | 20:53 »
dann...gäbe es noch mehr D20 und noch mehr schlechte D20-Umsetzungen von original Systemen, was zur Folge hätte, dass der Markt komplett mit D20(Schrott) überschwemmt werden würde. Aber noch mehr D20 und noch mehr schlechte D20-Umsetzungen von original Systemen braucht echt keiner! Zumindest ich nicht.
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oliof

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #14 am: 23.06.2008 | 21:54 »
Falcon: Nein, mit Verzweiflung nicht Eingreifen zu können hat das nichts zu tun. Das trifft auch Leute, die ein frei verfügbares System anbieten, das allerlei Weiterverarbeitung erlaubt.

Selganor: Rechtsunsicherheit und eine verbreitete Zurückhaltung fremdsprachigen Systemen gegenüber.

Blizzard: OGL ist nicht D20.

Offline Blizzard

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #15 am: 26.06.2008 | 08:38 »
Blizzard: OGL ist nicht D20.
Das weiss ich schon, dass OGL nicht gleich D20 ist. Aber ich kenne die Verwendung von OGL bislang nur im Zusammenhang mit D20-z.B. bei Etherscope.
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Offline Thot

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #16 am: 26.06.2008 | 09:05 »
Das weiss ich schon, dass OGL nicht gleich D20 ist. Aber ich kenne die Verwendung von OGL bislang nur im Zusammenhang mit D20-z.B. bei Etherscope.

Runequest macht das beispielsweise auch.

Offline JS

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #17 am: 26.06.2008 | 09:11 »
die ogl im zusammenhang mit d20 hat aber einen wahren boom erzeugt und die schnarchszene aufgerüttelt. und neben all dem schrott kamen in diesen wenigen boomjahren mehr richtig gute arbeiten heraus als in ganz deutschland in den letzten 25 jahren. ich weiß also nicht, was daran so finster sein soll.
eine ogl taugt nur was, wenn das system auch viele spieler hat oder das potential, eine solche basis schnell zu bekommen. das ist wohl bei sw eindeutig der fall, denke ich. und da wäre eine deutsche ogl schon höchst interessant für eigene settings oder konvertierungen, die man dann auch für geld an den spieler bringen darf. mit diesem unvergüteten arbeiten sollte auch mal schluß sein, wenn man es ernsthafter angehen will.
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Ein

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #18 am: 26.06.2008 | 09:47 »
Zitat
eine ogl taugt nur was, wenn das system auch viele spieler hat oder das potential, eine solche basis schnell zu bekommen. das ist wohl bei sw eindeutig der fall, denke ich.
Wieviele deutsche Rollenspieler spielen denn SW? Geschweige denn, kennen es überhaupt?
Selbst in den USA scheint nicht "so viel" Potential hinter SW zu stecken. Wie viele Publikationen gibt es da von anderen Anbietern? ~35 in 3 Jahren? Erscheint mir jetzt nicht wie das große OGL-Boom-Produkt, gerade wenn man bedenkt wieviel größer der US-Markt ist.

Offline JS

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #19 am: 26.06.2008 | 09:57 »
richtig, die zeit muß es zeigen. immerhin bedeutet eine aktive fangemeinde nicht, daß es automatisch auch eine große sein muß. ich sehe/hoffe bei sw als gegenteil zu den üblen regelboliden derzeit großes potential auch in deutschland. doch der beweis läßt noch auf sich warten.
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Offline Boba Fett

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #20 am: 26.06.2008 | 11:21 »
Jetzt zitiere ich mich mal wieder selbst: ;D

Zitat
Was wäre, wenn wir in Deutschland mehr OGLs hätten?

Nehmen wir mal an, wir hätten eine ernstzunehmende d20 OGL, eine Savage Worlds OGL, eine Runequest OGL und eine nWoD OGL (ich weiss letztere existiert gar nicht). Also nicht nur d20 sondern Vielfalt.
Jeder Kleinverlag und jeder Fan könnte auf Basis dieser Material zu seinem Lieblings-Regelsystem veröffentlichen.
Was würde passieren?

Kurze Antwort: Ich weiss es nicht!
Ich vermute, es würde die deutsche Rollenspielszenerie für alle transparenter machen.

Lange Antwort mit vielen Vermutungen:
Also zunächst einmal würden wir dann sehen, wie aktiv die deutsche Rollenspielerszenerie wirklich ist.
Im schlechtesten Fall würde GAR nichts passieren, weil die deutschsprachigen Rollenspieler alles Schnarchnasen sind.
Der Vorwurf existiert ja schon länger. Nur glaube ich, dass er nicht stimmt (Vermutung).

Aber spinnen wir mal ein bisschen rum...
Jeder, der ein gutes Setting auf der Pfanne hat, kann sich die OGL nehmen, die ihm am Besten gefällt und seine Hintergrundswelt darauf angepasst veröffentlichen - gegebenenfalls mit einigen Regelergänzungen.
Vorteil der OGL - der Regelkern muss nicht immer neu erfunden werden.

Für die Autoren ergibt das Arbeitsersparnis und Sicherheit - sowohl rechtliche Sicherheit als auch die Sicherheit, dass man auf Standards aufbaut, die erprobt sind. Und viele könnten sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren - anstatt immer wieder ein neues Regelsystem aufzubauen (Handwerk), wird an dem gearbeitet was die eigentliche Kreativität ausmacht.

Für die Kundschaft ergibt das Arbeitsersparnis und Sicherheit - Arbeitsersparnis, weil man die Regeln nicht immer alle neu lernen muss und die Sicherheit, dass die Spiele eben auch erprobt und ausgewogen sind.
Die entstandenen Produkte wären leichter zu bewerten, weil die Basisregeln einheitlich sind und die entsprechenden AddOns schneller einschätzbar in ihren Auswirkungen sind. Dadurch fallen unausgewogene Eigentore sehr schnell auf und damit aus dem Raster.
Und wahrscheinlich würde das Angebot wachsen - weil es leichter fällt, etwas zu veröffentlichen.
Außerdem käme mehr Angebot aus dem eigenen Kulturkreis und nicht überwiegend als Übersetzung aus den USA oder sonst woher.

Welche OGLs wären erfolgreich?
Na zuerst einmal die, die vernünftig ausgearbeitet sind und auch getestet wurde.
Und in zweiter Instanz die, welche die Spielweisen am besten unterstützen, die am meisten gefragt sind.
Letztendlich würde man am Erfolg der OGLs auch sehen, wie die meisten spielen wollen.

Was hätte das für die nicht OGL Verlage zur Folge?
Konkurrenz belebt das Geschäft...
Na, zuersteinmal könnten sie ihre Settings auch als Alternative auf einen Standard setzen.
Und sie würden anhand der Erfolge auch abschätzen können welche Spielweisen gefragt sind.
Und die Vergleiche wären schnell da, wo man selbst besser ist, oder sich verbessern sollte.

Für mich stellt sich eigentlich nur die Frage, wieviele potentielle Autoren es im deutschsprachigen Raum gibt.
Je mehr es gibt, desto mehr würden die Existenz von OGLs bewirken.
« Letzte Änderung: 26.06.2008 | 11:24 von Boba Fett »
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Offline Boba Fett

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #21 am: 26.06.2008 | 11:23 »
ich sehe/hoffe bei sw als gegenteil zu den üblen regelboliden derzeit großes potential auch in deutschland.
Nur in sofern, wie auch eine OGL draus wird.
Wenn es ein zweiter GURPS wird, wo jeder sein eigenes Zeug werkeln aber nicht veröffentlichen kann, dann wird SW wohl nur sehr wenig an Änderung bringen.
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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #22 am: 26.06.2008 | 11:30 »
... eine nWoD OGL (ich weiss letztere existiert gar nicht). ...

Eine Sache, die ich aber sehr genial finden würde. Wenn es sie denn gäbe. ::)
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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #23 am: 26.06.2008 | 11:33 »
Nur in sofern, wie auch eine OGL draus wird.
Wenn es ein zweiter GURPS wird, wo jeder sein eigenes Zeug werkeln aber nicht veröffentlichen kann, dann wird SW wohl nur sehr wenig an Änderung bringen.

das setzte ich mit meiner aussage voraus.
 :)

momentan habe ich das gefühl, daß viele autoren all ihre kraft ins handwerk legen und für den rest, dem eigentlich wichtigen, kreativen teil, nicht mehr genügend atem haben. cthulhutech, elyrion... massenhaft crunch, verhältnismäßig wenig fluff. dann lieber ein cooles setting voller fluff mit bekannten regeln durch eine ogl.
« Letzte Änderung: 26.06.2008 | 11:35 von JS »
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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #24 am: 26.06.2008 | 11:45 »
...
dann lieber ein cooles setting voller fluff mit bekannten regeln durch eine ogl.

Ich denke, das neben den sowieso schon bestehenden Settings, die meisten lieber System- als Settingbastler sind. Zumindest wenn es ans Veröffentlichen geht. Was ja auch wiederum durch eine nie existierende OGL bedingt ist, zumindest in Deutschland. Und wenn ich mich hier im Tanelorn umschaue, dann sind Systembauer auch höher angesehen als Settingbauer. ;)
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Offline Boba Fett

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #25 am: 26.06.2008 | 11:59 »
Ich denke, das neben den sowieso schon bestehenden Settings, die meisten lieber System- als Settingbastler sind.
Genau das glaube ich nicht.
Ich denke, dass es beide Typen gibt und das beide eigentlich immer das Problem haben,
dass die jeweils andere Seite die große Mühe macht.
Ich bin zum Beispiel eher der Setting-Bastler und will mir über Regeln eigentlich wenig Gedanken machen müssen.
Die meisten Ideen habe ich für die Spielwelt.
Und abgeschreckt werde ich von dem Anspruch wenn ich Regeln dazuerfinden müsste, dann entsprechend auch welche zu bringen, die einen Qualitätsanspruch halten, den ich selbst setze. Und der ist hoch.
Auch da wäre eine OGL eigentlich genial, einfach weil sich die OGL Macher auf die Regeln konzentrieren können, und dementsprechend auch die Leute ins Boot holen könnten, die wirkliche Ahnung haben.

Ich frage mich fast, ob man nicht unsere ganzen Regelspezialisten anspitzen sollte, um mal eine wirklich gut deutsche OGL zu schaffen, damit dann die ganzen Setting-Leute eine Basis haben, um ihre Welten drauf zu setzen... :)
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Offline sir_paul

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #26 am: 26.06.2008 | 12:04 »
Ich frage mich fast, ob man nicht unsere ganzen Regelspezialisten anspitzen sollte, um mal eine wirklich gut deutsche OGL zu schaffen, damit dann die ganzen Setting-Leute eine Basis haben, um ihre Welten drauf zu setzen... :)

Das halte ich für eine außerordentlich gute Idee  :d

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #27 am: 26.06.2008 | 12:05 »
@Boba:
Das ist sicherlich richtig, nur sehe ich nicht wie das in Deutschland umgesetzt wird, einfach weil es nie eine OGL gab. Savage Worlds könnte da echt eine Tür aufstoßen. Vor allem, weil es keine Alternative gibt. DnD ist dafür in Deutschland einfach zu unbelebt und DSA ..., naja, ist halt DSA.

Und das einzige andere System, das mir einfällt und einigermaßen Settingoffen ist, liegt auch in den Händen eines Verlags und erfreut sich nicht allzu großer Beliebtheit: Rolemaster.
 
Und wie schon geschrieben, ich wäre extrem froh wenn nWoD einen ähnlichen OGL-Weg einschlagen würde und das weltweit.
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Offline Boba Fett

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #28 am: 26.06.2008 | 12:13 »
Savage Worlds könnte da echt eine Tür aufstoßen. Vor allem, weil es keine Alternative gibt.
Ja, wobei SW aber auch eine bestimmte Art des Rollenspiels unterstützt und viele die diese Art nicht spielen,
dann SW als eher ungeeignet empfinden würden. Deswegen wäre mir ja einfach "mehrere" OGLs lieb.
Sagen wir mal: d20, SW und NWoD OGL
Zitat
Und wie schon geschrieben, ich wäre extrem froh wenn nWoD einen ähnlichen OGL-Weg einschlagen würde und das weltweit.
Leider sind die Herrschaften von White Wolf Kontrollfuzzis und Arschlöcher...
Das wirst Du also nicht erleben... -leider-
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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #29 am: 26.06.2008 | 12:27 »
Warum nicht einfach als Setting-Bastler einen System-Bastler fragen?
Warum nicht einfach eines der diversen Freien Rollenspiele nutzen?

Offline Boba Fett

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #30 am: 26.06.2008 | 12:36 »
Warum nicht einfach als Setting-Bastler einen System-Bastler fragen?
Erstmal muss man den haben...
Dann weiss man nicht, ob das rauskommt, was man selbst erwartet.
Bei einer fertigen OGL weiss man, was man hat.
Zitat
Warum nicht einfach eines der diversen Freien Rollenspiele nutzen?
Sowas wie Fuzion oder Liquid?
Das ist ja auch letztendlich OGL, aber da hat sich nie ein Standard durchsetzen können.
Liquid ist hier an Board ja auch lange Zeit beliebt gewesen.
Trotzdem haben sowohl Liquid (Magie) als auch Fuzion eine Dinge, die nicht ausgereift sind.
Und das Problem ist: Mit einer OGL ist einem ja nicht geholfen, es müssen schon 2-3 sein,
die jeweils eine klare Linie in Bezug auf "how to play".
Ein ARSler wird eine andere OGL wünschen, als ein Storyteller oder ein Cinematiker...
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Ein

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #31 am: 26.06.2008 | 12:46 »
Jo, ich sehe das Problem weiterhin nicht. Im Grunde läuft es doch nur darauf hinaus, dass die Leute nicht bereit sind sich aufzuraffen. Es gäbe mehr als genug Möglichkeiten. Es werden auch genug Projekte begonnen, allerdings wird kaum eines abgeschlossen, weil den Leuten die Puste ausgeht, sobald die Anfangsbegeisterung verflogen ist.

Offline JS

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #32 am: 26.06.2008 | 13:12 »
aber wenn ich nun gerne mein setting mit ogl d20 oder sw gestalten möchte, ist es für mich keine alternative, wenn es nun eine ogl nonamefanboysystem in deutsch gibt.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Boba Fett

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #33 am: 26.06.2008 | 13:39 »
@Ein: Natürlich scheitern Projekte. Ebenso gibt es eine Menge überflüssige Projekte - zum Beispiel der 1000ste Clone eines tolkienesken Fantasy-Settings. Und genauso wird es schlechte Projekte geben, die in der Qualität mangelhaft sind.
Trotzdem gibt es auch Projekte, die zu einem Ergebnis führen - Degenesys, Arcane Codex, Space Gothic, Ruf des Warlock und viele andere.
Und ich behaupte, dass es davon mehr geben würde, wenn man es den Leuten mit vernünftigen OGLs leichter macht.
Ausserdem behaupte ich, dass die mit der OGL erstellten Werke erfolgreicher wären als die Systeme, die das Rad immer neu und oft unrund erfinden.
Außerdem sehe ich im Moment, dass sich zur Zeit sehr viele kreative Kräfte bündeln und andererseits die "großen" Verlage immer weiter zurückgehen. Daher denke ich, dass zukünftig immer mehr im Independent Sektor (indy als "selfmade") entstehen wird, im Verlagswesen immer weniger.

Ist aber meine Ansicht. Ich weiß, dass ich da durchaus falsch liegen könnte.
« Letzte Änderung: 26.06.2008 | 13:48 von Boba Fett »
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Belchion

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #34 am: 26.06.2008 | 15:43 »
In Deutschland gibt es durchaus Rollenspiele unter freien Lizenzen (wenn auch eher CC als OGL), bei denen es erlaubt und sogar erwünscht ist, das Regelwerk weiterzuverwenden - z.B. das Weltenbuch, das, trotz seiner satirischen Welt, ein recht funktionales und alltagstaugliches Regelwerk unter der Haube hat. jcorporation wäre mit Sicherheit froh, wenn andere Leute die Regeln verbessern und auch in ihren eigenen Spielen verwenden.

Von daher glaube ich nicht, daß es wichtig wäre, in Deutschland mehr Systeme unter der OGL (oder vergleichbaren Lizenzen) anzubieten, sondern, daß eines der großen Rollenspiele in Deutschland eine entsprechend offene Lizenz verwendet.

Was ist denn eine OGL?
Eine Open-Content-Lizenz, die es erlaubt, bestimmte Bestandteile eines Rollenspiels (oder anderen Textes) in eigenen Werken zu nutzen, auch kommerziell.

Ganz im Gegenteil, einige Verlage wären vielleicht so froh darüber, dass jemand an ihrem Spielsystem arbeiten möchte,
Wenn ich das nicht weiß, es von Seiten des Verlags auch nicht den geringsten Hinweis in diese Richtung gibt, dann bringt das aber nichts. Die meisten deutschen Verlage haben noch nicht einmal eine Fanlizenz oder irgend einen anderen Hinweis, wie man sie denn referenzieren darf - das wirkt nicht gerade so, als wenn es erwünscht sei.

Es gibt hier zwei Ebenen, oder drei:
Ganz richtig erkannt, eine OGL oder ähnliche Lizenz ist nur dann sinnvoll, wenn ich etwas kommerziell veröffentlichen will. Für Abenteuer  usw. in Magazinen ist eine Markenrechtslizenz (z.B. d20-Lizenz) wesentlich wichtiger, damit ich auch sagen kann, wofür ich dieses Abenteuer geschrieben habe.

Aber ich kenne die Verwendung von OGL bislang nur im Zusammenhang mit D20-z.B. bei Etherscope.
Dann hast du aber einiges verschlafen: Fudge, Fate, RuneQuest, Action! System...

oliof

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #35 am: 27.06.2008 | 08:32 »
Die OGL-Nutzer wurden ausgenutzt, indem sie durch ihre Investition die 3.5-Produktlinie aufgebaut haben und werden jetzt mit ihren teilweise gut laufenden Produkten kalt abserviert wenn sie auch bei 4.0 weiter mitspielen wollen. Da frage ich mich, ob so eine OGL wirklich toll ist. Die Frage ist natürlich rhetorisch. Nein, sie ist es für die nutzenden Verlage nicht wirklich. Der Kunde bekommt das aber nicht immer so direkt mit, deshalb weiß ich nicht, ob das hier überhaupt von Interesse ist, denn dies ist ja kein Bussines-Forum.

Das Problem in diesem Fall ist aber nicht die OGL für 3.5-Produkte, sondern die GSL. Sich darauf zu verlassen, dass der Marktführer  nett bleiben wird, ist aber auch … fragwürdig, insbesondere weil z.B. Green Ronin durch den Schnitt von 3.0 auf 3.5 schon ein gebranntes Kind ist.

Ein

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #36 am: 27.06.2008 | 08:35 »
Zitat
und werden jetzt mit ihren teilweise gut laufenden Produkten kalt abserviert wenn sie auch bei 4.0 weiter mitspielen wollen
Das ist halt der Nachteil, wenn man sich auf dem geistigen Eigentum anderer ausruht.

Belchion

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #37 am: 27.06.2008 | 13:48 »
Der FlyingGames Spieleverlag ist sehr offen dafür, dass für die Trauma-Linie verlagsfremde Produkte herausgegeben werden.
Dann stelle auf deiner Homepage klare Richtlinien dafür auf, was in welchem Rahmen erlaubt ist und wie man dich erreichen kann, wenn man an einer Lizenz interessiert ist. Ein Posting in einem Forum bringt da gar nichts. Ein hervorragendes Beispiel für eine Fanlizenz bietet die SJ Games Online Policy, auch die Lizenzangebote für Savage Worlds sind sehr übersichtlich.

Im Gegensatz dazu kommen sich viele Verlage, die auf die D20 OGL aufgesprungen sind, jetzt ziemlich übers Ohr gehauen vor.
Was aber nichts mit der OGL zu tun hat, die gilt schließlich weiter, nur die d20 Markenrechtslizenz läuft aus. Green Ronin kann also weiterhin True 20 verkaufen, Mongoose weiterhin das Pocket PHB. WotC erteilt halt die GSL (den Nachfolger der d20-Lizenz) nur noch für Inhalte, die exklusiv für D&D4 erstellt werden.

Offline Boba Fett

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #38 am: 27.06.2008 | 14:42 »
Im Gegensatz dazu kommen sich viele Verlage, die auf die D20 OGL aufgesprungen sind, jetzt ziemlich übers Ohr gehauen vor.
Was aber nichts mit der OGL zu tun hat, die gilt schließlich weiter, nur die d20 Markenrechtslizenz läuft aus. Green Ronin kann also weiterhin True 20 verkaufen, Mongoose weiterhin das Pocket PHB. WotC erteilt halt die GSL (den Nachfolger der d20-Lizenz) nur noch für Inhalte, die exklusiv für D&D4 erstellt werden.
Insbesondere, da alle d20 Produkte auch OGL konform sind.
Also kann man alte Reihen mit OGL Logo weiterführen, ohne irgendwas anderes ändern zu müssen.
Und nach 8 Jahren die Version als Major-Update zu wechseln (was immer man auch von d&d4 halten mag) finde ich nicht ungewöhnlich.
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Offline yennico

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #39 am: 7.07.2008 | 17:22 »
Ich glaube mit mehr deutschen OGLs würde sich nur minimal etwas am Rollenspielmarkt ändern.
In Zeiten ohne deutsche D&D OGL haben Deutsche einfach ganz auf Englisch publiziert. So hatten sie dann auch noch einen größeren Markt und konnten Anbieter wie Drivethru oder RPGNOW für den Vertrieb nutzen.

Mit einer OGL gibt es mehr Publikationen für ein System, aber viele sind von Kleinstverlagen, deren Qualität der Publikation deutlich schwanken. Hier wären dann Rezensionen gefragt, die die Qualität der Publikationen genaustens beleuchten. Viele der Publikationen werden wohl nur als PDF das Licht der Welt erblicken. Deren Verkauf und das zugehörige Marketing müsste in Deutschland von einer Site, die sich schon etabliert hat, übernommen werden.

Offline kirilow

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #40 am: 7.07.2008 | 19:57 »
Der FlyingGames Spieleverlag ist sehr offen dafür, dass für die Trauma-Linie verlagsfremde Produkte herausgegeben werden. Und das wird sogar dieses Jahr noch passieren. Aber von einer OGL würden wir absehen, weil wir nicht wollen, dass unkontrolliert irgend etwas irgendwo herausgegeben wird. Wenn das jemand tun will, dann ist das für beide Seiten deutlich besser, wenn es vorher abgestimmt wird. Diese Erlaubnis einzuholen ist ja der traditionelle Weg, damit beide Seiten wissen woran sie sind.

Und dies ist genau der Grund, warum es hierzulande so etwas nicht gibt.
Ich verstehe das alles wirklich nicht! Was ist denn zu befürchten, wenn irgendwer etwas ohne Absprache mit den Sachen macht?  wtf?
Das betrifft jetzt nicht nur Dich, sondern auch die anderen Deutschen Verlage. Alle tun immer so, als würden sie auf dem Patent für Aspirin sitzen -- zugleich wird behauptet, man könne mir Rollenspiel nicht ernsthaft Geld verdienen.
Das ist doch alles bekloppt! Der Ganze Kram (vor allem die IP) ist doch am Markt so gut wie wertlos. Was hockt Ihr alle so darauf?


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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #41 am: 7.07.2008 | 20:15 »
Alle tun immer so, als würden sie auf dem Patent für Aspirin sitzen
Das ist schon längst abgelaufen. Und wenn Pharmafirmen nicht eifersüchtig ihre Patente hüten würden, gäbe es bald keine neuen Medikamente und keine Forschung mehr.

Zitat
Und dies ist genau der Grund, warum es hierzulande so etwas nicht gibt.
Ich verstehe das alles wirklich nicht! Was ist denn zu befürchten, wenn irgendwer etwas ohne Absprache mit den Sachen macht?
Manchmal möchte man selbst etwas machen, ganz alleine. Es zwar mit anderen teilen, also sein fertiges Produkt, aber einem nicht reinreden lassen. Weil es die eigene Welt, die eigene Geschichte, der eigene Held ist. Mann muss nicht alles teilen und erlauben müssen.
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Offline kirilow

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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #42 am: 7.07.2008 | 20:22 »
Das ist schon längst abgelaufen.
Ja, ich weiß. Es war auch nur ein eingängiges Beispiel für eine potentielle CashCow.

Und wenn Pharmafirmen nicht eifersüchtig ihre Patente hüten würden, gäbe es bald keine neuen Medikamente und keine Forschung mehr.
Das mag ja so sein. Aber Du willst doch wohl nicht behaupten, dass der Grund für die Entwicklung neuer Rollenspiele die hohen Margen in der Zeit des Patentschutzes sind.

Manchmal möchte man selbst etwas machen, ganz alleine. Es zwar mit anderen teilen, also sein fertiges Produkt, aber einem nicht reinreden lassen. Weil es die eigene Welt, die eigene Geschichte, der eigene Held ist. Mann muss nicht alles teilen und erlauben müssen.
Klar. Kann man machen, wie man will.
Aber dann soll man nicht immer behaupten, man freue sich über Fanarbeiten etc.


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Re: Was wäre, wenn es in Deutschland (mehr) OGL's gäbe?
« Antwort #43 am: 8.07.2008 | 00:59 »
Lieber Turning Wheel,

Ich hätte aber z. B. schon was dagegen, wenn ein größerer Verlag einfach meine jahrelange Entwicklungsarbeit benutzt um eine kommerziele Produktlinie heraus zu bringen. In diesem Fall hätte ich dann nämlich schon gerne etwas Geld für meine Idee gesehen. Oder würdest Du das anders machen Kirilow?

Ich muß ehrlich gestehen, ich weiß es nicht. Ich habe noch die das Verlangen gespürt, ein eigenes Regelsystem zu entwickeln und herauszubringen. Vielleicht sähe ich es in diesem Falle wie Du.

Aber ich hocke doch eben grade nicht drauf! Jeder andere Spielbegeisterte der das will kann an der Idee teilnehmen und mitmachen. Die einzige Vorbedingung ist, dass ich das vorher absprechen will.
Tja, die gleiche Diskussion gab es ja nun schon im Savage-Worlds-auf-Deutsch-Thread. Um es kurz zu fassen: das ist ja an sich nur normal. Bei jedem Verlag kann ich anfragen,und wenn er es erlaubt, darf ich für das Sytem 'was machen. Das ist doch schlicht die Vertragsfreiheit.

Obwohl ich natürlich schon sagen muß, dass ich das
Ein Autor schreibt seit einem Jahr eine Fantasy-Welt für das Trauma-Spielsystem, die er selbst verlegen wird. Was ich dafür bekomme? Nichts. Ganz im Gegenteil, ich habe ihm noch kostenlose Illustrationen für sein Buch geliefert, weil ich die Idee klasse finde.
einen wirklich tollen Zug finde.

Mir geht es ja auch nicht spezifisch um eine OGL (habe das leider zu schreiben vergessen) sondern auch so etwas, was Savage Worlds macht. Was spräche z. B. dagegen, klar jedem Fan zu erlauben, das Trauma-System zu nutzen, wenn man nach gewissen Kriterien auf Dein Spiel verweist und die Sache kostenlos/nicht gewinnorieniert ist. Auch ganz ohne Nachfragen?

Und selbst bei kommerziellen Anbietern: Was soll passieren? Wenn die das absolute Blockbustersetting für das Trauma-System herausbringen, wird doch Dein Grundregelwerk auch gleich mehr gekauft. Letztlich kannst Du Deine Regeln doch eh nicht schützen. Wenn irgendwer ein paar Begriffe verändert und das unter anderem Namen verkauft -- was willst Du tun.
Zumal die Möglichkeit, das System für das eigene Spiel zu nutzen, vielleicht einige erst dazu bringt, an Trauma zu denken.

Ich denke, dass Nachfragen-müssen oder nicht wirklich einen Unterschied macht! Wenn man jedes mal bei der Verwendung eines Würfels den w6-Lizenzinhber fragen müsste, der aber behauptet, sehr gern im Einzelfall die Erlaubnis zu erteilen, würden Mechanismen wie Karten ziehen etc. noch viel populärer im RPG sein.

Viele Grüße
kirilow
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