Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E

Taschendiebstahl in D&D 4 [war: Skill Challenge: Beutezug]

<< < (8/9) > >>

Eulenspiegel:
@ Ebenezer_Arvigenius
Aber das ist ja nur eine Entscheidung. Die Skill Challenge besteht ja aus mehreren Proben. Würdest du dann regelmäßig die Geldmenge wechseln, je nachdem, wie sie sich entscheiden haben:
1. Skill Einsatz: "Wir gehen ins reiche Viertel" --> Viel Geld
2. Skill Einsatz: "Wir suchen dort nach einer besoffenen Person" --> weniger Geld
3. Skill Einsatz: "Ich warte, bis sich gerade keine andere Person in ihrer Nähe aufhält."
4. Skill Einsatz: "Ich klaue ihr nicht das Geld, sondern den Schlüssel von ihrem Haus." --> mehr Geld

Oh Schade, die Skill Challenge ist vorbei. Ihr habt drei Erfolge, ihr habt es geschafft. Der Einbruch in die Villa wird nicht ausgespielt.

@ tartex
Ja, man könnte es Willkür nennen. Ich sehe das allerdings nicht negativ.


--- Zitat von: Georgios am  7.07.2008 | 11:41 ---Warum sollte das verwendete Regelwerk bestimmen wie stark die Gruppe die Fiktion ins Spiel einbindet? Es geht hier nicht darum ob man die Regeln wortgetreu umsetzt oder nicht, sondern um man über die Fiktion spielt und die Regeln auf die Fiktion anwendet.
--- Ende Zitat ---
Stell dir mal vor, zwei Leute erzählen sich eine Geschichte über zwei Königreiche,d ie sich gegenseitig bekämpfen. Neben sich haben sie ein Schachspiel liegen. Und zu jeder Passage machen sie auf dem Schachfeld einen Zug.

Man könnte ja jetzt sagen, sie erzählen sich eien Geschichte und die Schachregeln beinhalten die Regeln, nach denen sie sich die Geschichte erzählen.
Viel realistischer ist es aber, wenn man sagt: Die beiden Leute spielen Schach und erzählen sich eine Geschichte. Sie machen also zwei Sachen gleichzeitig, die nichts miteinander zu tun haben.

So ähnlich ist es bei der D&D Challenge.
Wobei es da halt einen kleinen Unterschied gibt: Der Crunch beeinflusst den Fluff. (Und das ist auch gut so.) Da bedeutet: Je nachdem, ob die Skill Challenge erfolgreich war oder nicht, passiert in der Vorstellungswelt etwas anderes.
Die Richtung Crunch --> Fluff ist also vorhanden.

Aber die andere Richtung fehlt. Es gibt keine Bestandteile Fluff --> Crunch.
Also Fluffelemente, die den Crunch beeinflussen. Damit wird der Fluff entwertet: Denn der Crunch beeinflusst beides: Den Crunch UND den Fluff.
Der Fluff beeinflusst aber nur sich selber und nicht den Crunch. Damit ist er vom Regeldesign her unwichtiger.

Meister Analion:

--- Zitat von: Eulenspiegel am  7.07.2008 | 12:45 ---@ Ebenezer_Arvigenius
Aber das ist ja nur eine Entscheidung. Die Skill Challenge besteht ja aus mehreren Proben. Würdest du dann regelmäßig die Geldmenge wechseln, je nachdem, wie sie sich entscheiden haben:
1. Skill Einsatz: "Wir gehen ins reiche Viertel" --> Viel Geld
2. Skill Einsatz: "Wir suchen dort nach einer besoffenen Person" --> weniger Geld
3. Skill Einsatz: "Ich warte, bis sich gerade keine andere Person in ihrer Nähe aufhält."
4. Skill Einsatz: "Ich klaue ihr nicht das Geld, sondern den Schlüssel von ihrem Haus." --> mehr Geld

Oh Schade, die Skill Challenge ist vorbei. Ihr habt drei Erfolge, ihr habt es geschafft. Der Einbruch in die Villa wird nicht ausgespielt.


--- Ende Zitat ---
Ähm, hast du die Regeln für Skill Challenges überhaupt gelesen? Nicht jeder Wurf muss automatisch mit einem Success oder Failure enden, sie können z.B  auch einfach nur relevante Würfe oder das Endergebnis beeinflussen.

Thalamus Grondak:

--- Zitat von: Eulenspiegel am  7.07.2008 | 12:45 ---Aber die andere Richtung fehlt. Es gibt keine Bestandteile Fluff --> Crunch.

--- Ende Zitat ---
Doch die gibt es. Wie Meister Analion schon schrieb, gibt es im Skill Challenge auch Würfe, die nur die Situation verändern.
1. Skill Einsatz: "Wir gehen ins reiche Viertel" --> mehr Geld wenn sie es schaffen
2. Skill Einsatz: "Wir suchen dort nach einer besoffenen Person" --> weniger Geld, Bonus auf den Diebstahl-Wurf
3. Skill Einsatz: "Ich warte, bis sich gerade keine andere Person in ihrer Nähe aufhält." --> Bonus auf den Stealth Wurf
4. Skill Einsatz: "Ich klaue ihr nicht das Geld, sondern den Schlüssel von ihrem Haus." --> das würde eine neue Challenge erzwingen

Joe Dizzy:

--- Zitat von: Eulenspiegel am  7.07.2008 | 12:45 ---Aber die andere Richtung fehlt. Es gibt keine Bestandteile Fluff --> Crunch.
--- Ende Zitat ---

Wofür genau ist denn deiner Meinung ein Spielleiter da? Aus der Fiktion in die Regeln umführen ist 100% das, was durch den SL am Tisch getan wird. Das steht in jedem "Was ist Rollenspiel?"-Kapitel drin. Der Spieler beschreibt was der Charakter tut. Der SL wägt ab wie man das nach den Regeln abdecken kann und verlangt nach einem Wurf. Das ist auch in 4E nicht anders.

Es steht deutlich da, dass der SL genau das machen soll, wenn der Spieler die Handlung seines Charakters umschreibt. Skill Challenges sind konzipiert als Spielsituationen in denen die Spieler ausdrücklich dazu angeregt werden durch Beschreibungen der Charakterhandlungen bestimmte Ziele zu erreichen. Dabei gibt es klare Vorgaben wann diese Ziele erreicht sind und wann nicht.

Das einzige was Skill Challenges von loser, unstrukturierter Spielinteraktion unterscheidet, ist die klare Zielvorgabe. Mehr ist das nicht. Anstatt dass der SL irgendwann im Spiel entscheidet, dass es jetzt genug ist und das Ziel erreicht wurde; hat er das ganze mit Hinblick auf die Überführung in den Regelkomplex vorbereitet. Das ist alles. Der SL legt sich die Werkzeuge zurecht, die er braucht um die Vorschläge und Umschreibungen der Spieler in Regelentscheidungen zu überführen.

Wenn du und deine Spieler das nicht tun, dann ist daran nicht das Regelwerk schuld. Du kannst D&D und seine Skill Challenges gerne wie ein Brettspiel spielen und immer nur wählen welche Regeln bzw. Skills du anwendest. Aber dann spielst du nicht D&D; sondern nur ein Brettspiel mit den D&D-Regeln.

Thalamus Grondak:
Dem Stimme ich voll zu
Allerdings!!!!
Man darf die "Gefahr" der Skill Challenges für neue Spieler nicht unterschätzen, ich denke es kann schnell passieren, das vor lauter Mechanik in der Challenge die Dynamik die in so einer Interaktion liegen kann gebremst, wenn nicht sogar zerdrückt wird.
In wie weit Skill Challenges also Rollenspielneulinge beeinflußen, müsste der Feldtest zeigen. Der ist jedoch gerade in diesem Segment immer sehr schwer. Die meisten neuen Rollenspieler werden ja immer noch "angelernt", und nehmen so die guten, wie die schlechten Eigenschaften ihrer Lehrer mit.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln