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Railroading in D&D4

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Enpeze:
Hier gehen einige mit der falschen Vorstellung an D&D 4 heran. Das Spiel wurde von WotC als Mittelding zwischen Rollenspiel und taktischem Brettspiel konzipiert und will auch nichts anderes sein. 3.x war noch mehr als traditionelles Rollenspiel entworfen. 4e entfernt sich von diesem Konzept wieder und setzt hier neue Maßstäbe. 80% der Regeln im PHB und das sind 320p befassen sich mit Kampf, optimaler Taktik am Brett und Rollenverteilung der Charakterklassen (und deren Optimierung) während eines Brettspielekampfes. 10% der Restregeln befassen sich mit Skills und wie sie am besten in einer actionreichen Kampfsituation eingesetzt werden. Und nur 10% des Regelwerkes sind Fluff (wie spiel nen Elfen...)

Der Punkt ist, daß das Spiel vom Basiskonzept her ein auf präzise taktische Positionierung aufbauendes Kampfspiel ist und keines der traditionellen Rollenspielmischungen Skills/Kampf/Acting wie man sie sonst häufig antrifft. Natürlich kann man damit auch Charactere darstellen. Das ist aber eher beiläufig und zwischen den umfangreichen Kämpfen geplant.

Man sollte halt nicht den Fehler machen D&D 4 wie D&D 3.5 oder Schwarzes Auge oder sonst ein traditionelles Rollenspiel zu sehen. 4e ist anders und erweitert den Rollenspielbegriff auf seine Weise.

Wenn ich also hier lese daß KotS nicht den Erwartungen entsprochen hat, dann liegt es daran daß die Erwartungen falsch gesetzt waren. Denn KotS bietet alles was D&D 4 verspricht und andere Rollenspiele (u.a. auch 3.5) nie halten konnten.

-leichter Zugang zu den Kämpfen durch Vereinheitlichung des Encounterformats
-tolle Zusatzmaterialien (6 riesige 4färbige Kampfkarten)
-spannende und großartige Kämpfe durch ein äußerst ausbalanciertes neuartiges Encountersystem
-abwechslungreiche interessante Monster -  sogar Kobolde sind wegen ihrer Spezialfähigkeiten interessant zu bekämpfen und für den Spielleiter auch zu spielen
-Viele witzige Fallen
-Charakterdarstellung - je nach Gruppe in unterschiedlich vorkommender Häufigkeit vorkommend. Von den Spielregeln kurz erwähnt aber nicht eingefordert - daher zwanglos.

Wer was anderes von D&D4 will, hat Pech. Es ist eben ein auf Dungeon Crawl und heldenhaften Monsterkampf spezialisiertes System und das erfüllt es besser als jedes andere Rollenspiel.

Bastian:
Ums kurz zu machen:

Deine Einschätzung von KotS trifft es ziemlich genau, mit der Einschätzung von D&D4 teile ich deine Meinung aber nicht.

Wir spielen außer KotS nebenbei noch Pathfinder:Rise of the Runelords und dabei tritt der unterschied sehr deutlich zu Tage.
Es ist sehr Schade das Paizo (vermutlich) nicht den Schritt in Richtung 4E macht.
Zumindestens aus D&D4 Dungeonmaster Sicht  ;)

mfg bastian

PS: Kann mal jemand den Begriff "Tabletopartig" definieren ? Irgendwie wird der ziemlich inflationär benutzt ohne das die meisten anscheinend eine vorstellung davon was ein Tabletop eigendlich ausmacht wie mir scheint.

Tantalos:

--- Zitat von: Bastian am 22.07.2008 | 08:08 ---Wir spielen außer KotS nebenbei noch Pathfinder:Rise of the Runelords und dabei tritt der unterschied sehr deutlich zu Tage.

--- Ende Zitat ---

Gerade der Rise of the Runelords ist aus meiner Sicht nur eine platte Aneinanderreihung von Dungeons. Und wenn gesagt wir Dungeon = Railroading, dann ist auch viel von Paizo ein dickes Schienennetz.

Bastian:

--- Zitat von: J:Jack am 22.07.2008 | 08:18 ---Dungeon = Railroading

--- Ende Zitat ---

Tun wir aber (hoffendlich) nicht oder ? Wäre zumindestens Quatsch.
Grade ein gut gebauter Dungeon ist schließlich fast das Gegenteil von Railroading.
Es MACHT einen Unterschied ob du Links oder Rechts gehst. Auf Schienen wäre es egal und man würde einfach einen entsprechenden Text vorlesen, egal wo es lang geht.

Und Rise of the Runelords ist schon mal keine Aneinanderkettung, da nicht linear.

mfg Bastian

Kinshasa Beatboy:

--- Zitat von: Enpeze am 22.07.2008 | 03:21 ---Hier gehen einige mit der falschen Vorstellung an D&D 4 heran. Das Spiel wurde von WotC als Mittelding zwischen Rollenspiel und taktischem Brettspiel konzipiert und will auch nichts anderes sein.
--- Ende Zitat ---

Das steht bereits im Eingangspost.


--- Zitat von: Enpeze am 22.07.2008 | 03:21 ---Man sollte halt nicht den Fehler machen D&D 4 wie D&D 3.5 oder Schwarzes Auge oder sonst ein traditionelles Rollenspiel zu sehen. 4e ist anders und erweitert den Rollenspielbegriff auf seine Weise.
--- Ende Zitat ---

D&D4 konzentriert/verengt Rollenspiele auf einen bestimmten Aspekt, den Du "heldenhaften Monsterkampf" nennst und das trifft es ganz gut. Das ist für mich, ganz wertfrei, aber gerade das Gegenteil einer Erweiterung.


--- Zitat von: Enpeze am 22.07.2008 | 03:21 ---Wenn ich also hier lese daß KotS nicht den Erwartungen entsprochen hat, dann liegt es daran daß die Erwartungen falsch gesetzt waren. Denn KotS bietet alles was D&D 4 verspricht und andere Rollenspiele (u.a. auch 3.5) nie halten konnten.
--- Ende Zitat ---

Mich würde interessieren, woher Du so genau weisst, was D&D4 verspricht. Aus den Ankündigungen konnte man das aus meiner Sicht nicht unbedingt rauslesen und die Kommunikation von WotC geht auch in eine andere Richtung. Aber vielleicht lese ich auch schlicht die falschen oder unzureichend Ankündigungen und Pressemitteilungen  :)


--- Zitat von: Enpeze am 22.07.2008 | 03:21 ---Wer was anderes von D&D4 will, hat Pech. Es ist eben ein auf Dungeon Crawl und heldenhaften Monsterkampf spezialisiertes System und das erfüllt es besser als jedes andere Rollenspiel.
--- Ende Zitat ---

Freut mich, dass Dir D&D4 so gut gefällt! Ob die Aussage auch vor vermeintlich kritischeren Augen bestehen kann, ist aber natürlich eine berechtigte Frage  :D

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