Pen & Paper - Spielsysteme > Traveller
Was ist das Besondere an Traveller ?
Falcon:
danke für den kleinen Einblick. Du hast offensichtlich auch einen guten Überblick über die Veröffentlichungen.
Die Alienvölkerbücher, sowie Humaniti besitze ich unter Anderem auch (von GURPS) und habe ja auch eine einjährige Kampagne geleitet (steht im Diary of Sessions).
In dem Zusammenhang fällt mir auch ein, daß ich mal eine Mail bekommen habe mit der Kritik mein Aslan NPC wäre ja nicht "true". Dann haben wir wohl kein echtes Traveller gespielt. :)
was Gen/Bio/Nanotech usw angeht ist Traveller wohl einfach nicht mehr mit der Zeit. Ich glaube nicht, daß es eine bewusste Entscheidung war um keine Plotkiller zu produzieren. Und nachträglich Settings zu ändern, fällt Autoren ja immer schwer. Für Traveller würde ich mir eine Generalüberholung schon wünschen.
Finarfin:
Allerdings finde ich bei den Alternativen Battlecyberware und Battlearmour (obwohl es ja auch bei MGT Kampfimplantate gibt, die Rüstung oder Attributssteigerungen bringen) ingame wie auf der Metaebene die Entscheidung für den Schwerpunkt auf Battlearmour recht sinnvoll: die Charaktere bleiben menschlicher!
Ich muss immer häufiger an die Serie "Gargoyles" denken, an die Folge, in der "The Pack" die Möglichkeit zur technischen Hochrüstung bekam. Einer entschied sich für Gentech und wurde zu einer Art Werwolf, die meisten ließen sich dermaßen vercybern, dass man nur noch an der Form ihres künstlichen Gesichtes erkennen konnte, dass sie ja Menschen sein sollten, einer entschied sich für eine fette Rüstung mit Extras à la Iron Man, und hat schließlich The Pack mit dem Kommentar "Freaks!" verlassen (so zumindest meine Erinnerung).
Mal ehrlich: wer will schon seine sexuelle Attraktivität reduzieren, indem er sich eine Fusionskanone als Unterarm, "Kid Stealth"-Cyberbeine u.ä. implantieren lässt? Sowas machen doch nur Psychopathen und Spielercharaktere (hmmmmm ...).
Niemand benötigt die Kampfimplantate im Alltag, und wer die zärtlichen Berührungen seiner Frau nicht mehr spürt, weil er Panzerplatten auf der Haut trägt, bzw. keine Berührungen mehr epfängt, weil seine Frau sich weigert, diese Verschalung zu streicheln, ist eine wirklich arme Socke! Und das bisschen mehr an Panzerung gibt ihm in einem Trupp, in dem alle Kampfanzüge tragen, auch keinen echten Vorteil mehr.
Jetzt nichts gegen Shadowrun, ich spiele es gerne, aber dort geht es ja auch um Werteverfall, Verlust der Menschlichkeit, die Frage "Wie weit verkaufe ich mich selbst?". Da passt die zweckoptimierte Selbstverstümmelung.
Aber ich stelle mir gerade einen Chewbacca oder Lt. Worf vor, der sich beide Arme abnehmen lässt, um mehr Umpf zu bekommen. Klar, wenn man einen schweren Unfall hatte (weil man z.B. in den Beschuss einer Plasmakanone gestolpert ist) und sich darum sowieso künstliche Klamotten implantieren lassen muss, dann ist es ja sinnvoll, das Beste aus der Sache zu machen, aber einfach so? ... Freaks, die das tun! (SCs, nicht die Spieler).
Grubentroll:
Ich glaube den Wert von Traveller kann man nur erkennen, wenn man auch ein Kind der Zeit ist, in der es groß war.
Damals mochte man nun einmal die oben gescholtene SF a la Clarke, Saberhagen und/oder Asimov, und spielte mit Hingebung Elite auf dem C64, nachdem man den beiliegenden Roman "The Dark Wheel" gelesen hatte.
Wir fanden das damals toll, diese "klassische" Science Fiction spielen zu können mit Traveller, aber ich denke, die Zeit ist einfach weiter, und Science Fiction hat so viele andere Bereiche mittlerweile, dass es natürlich viel schwerer ist, da noch einen Konsens zu finden, den Traveller damals aber durchaus darstellte.
WeepingElf:
--- Zitat von: Grubentroll am 29.12.2009 | 13:17 ---Ich glaube den Wert von Traveller kann man nur erkennen, wenn man auch ein Kind der Zeit ist, in der es groß war.
Damals mochte man nun einmal die oben gescholtene SF a la Clarke, Saberhagen und/oder Asimov, und spielte mit Hingebung Elite auf dem C64, nachdem man den beiliegenden Roman "The Dark Wheel" gelesen hatte.
Wir fanden das damals toll, diese "klassische" Science Fiction spielen zu können mit Traveller, aber ich denke, die Zeit ist einfach weiter, und Science Fiction hat so viele andere Bereiche mittlerweile, dass es natürlich viel schwerer ist, da noch einen Konsens zu finden, den Traveller damals aber durchaus darstellte.
--- Ende Zitat ---
Ja.
Ich habe Ende der 80er auch mal Traveller gespielt, und fand es absolut cool. Auch heute noch würde mich eine Traveller-Runde reizen, weil mir auch heute noch das Setting gefällt, und ein Space-Opera-Setting, das ich mir mal in den 90ern zusammengespengelt aber nie bespielt habe, hatte auch sehr vieles (wenn auch nicht alles) Traveller zu verdanken. Allein schon der Geniestreich mit den Aliens, die Steinzeitmenschen von der Erde sonstwohin verschleppen, so dass Dutzende von völlig unabhängig voneinander entstandenen Menschenzivilisationen (sprich einigermaßen plausible und spielbare "Aliens") auf den Plan treten, das hat was. Ich empfand auch (und empfinde immer noch) die Reisegeschwindigkeit und das Fehlen von Überlichtfunk als ausgesprochen stimmig. Nicht zu langsam, aber auch nicht zu schnell.
Tatsächlich hat Traveller so einigen Einfluss im Bereich SF-Rollenspiel hinterlassen. Was meint ihr, woher etwa GURPS das Techlevel-Konzept hat?
oliof:
Das besondere an Traveller ist, daß die Regeln zur Erschaffung von Sternsystemen für jede Runde eine ganz eigene Spielwelt ermöglichen, ohne daß sie aber unvergleichbar oder unvereinbar mit denen anderer Runden wäre. What you get when you play the system is the setting beschreibt das für mich sehr gut (und ist aufgrund meiner jüngeren Traveller-Erfahrungen auch in die .sig gewandert).
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