Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E
Sinnhaftigkeit der 4e Preisliste?
6:
--- Zitat von: Eulenspiegel am 2.09.2008 | 12:52 ---Und was ist es, wenn mich jemand ingame auffordert, diesen Schlag zu landen.
Was sage ich ihm, wieso ich es nichtmal versucht habe?
--- Ende Zitat ---
Da sind mehrere Denkfehler drin.
1. Die Powers die man hat, haben zwar regeltechnisch einen tollen Namen. Das heisst nicht, dass im Setting diese Power so heisst, oder dass sie überhaupt einen Namen hat. Es sind eben nur Regeln und Effekte, die Du in Dein Setting interpretieren musst. Wenn Du das sinnvoll machst, dann bemerkst Du ingame garnicht, dass Du die Power nur einmal pro Encounter benutzen kannst und zwar ohne, dass Du Dein Setting an die Regeln angepasst hättest.
2. Selbst wenn Deine Power auch mit Namen als Deine Signaturfähigkeit bekannt ist, kann Dein Charakter weiterhin den Schlag verwenden. Er trifft halt nicht. Schliesslich ist der Gegner vorgewarnt. Muss halt dann ein normaler Schlag oder eben eine andere Power den Treffer landen. Und bei diesem Schlag kommt dann wieder das Regelsystem zum Tragen.
Joe Dizzy:
@Eulenspiegel
Bei 4E muss man zwischen Spielregeln und an die Fiktion gebundene Bedingungen unterscheiden. Ersteres wird vom dem abgedeckt was im Buch steht, letzteres liegt in den Händen des SLs (ggf. mit Hilfe der Gruppe). Sie sind variabel, bedürfen der Deutung durch die Spielenden und werden immer daran gemessen was die Spielgruppe gut/nachvollziehbar/realistisch/immersiv/usw. findet.
Spielregeln brauchen keine Begründung. Vor allem muss man als Spielender diese Begründung nicht kennen. Gerade D&D lässt sich gut spielen, ohne dass man weiß, warum man immer einen w20 benutzt. Oder weshalb ein Fighter mehr HP hat als ein Wizard.
Bedingungen der Fiktion brauchen insoweit "Gründe" als das die Gruppe sie akzeptieren muss damit z.B. "die Immersion" nicht gestört wird. Der Fehler besteht darin, in den Regeln solche "Gründe" für die Fiktion zu suchen. Die Fiktion gehört allein den Spielern. Sie erschaffen die Spielwelt. Sie verändern die Spielwelt. Sie kontrollieren die Spielwelt. Deshalb müssen sie sich auch darum kümmern sie "immersiv" zu halten. Nicht die Regeln machen die Spielwelt immersiv, sondern die Gruppe.
Meist ist es die Aufgabe des SLs Antworten parat zu haben, warum etwas so ist, wie es ist. Ein am eigenen Spielspaß interessierter Spieler hakt nicht nach bis er die Spielwelt als reine Fiktion "entlarvt" hat. Oder halt bewiesen hat, dass D&D4 doch nur ein Rollenspiel ist und keine Weltsimulationsmaschine. Der erfahrene Spieler bringt sogar eigene Vorschläge ein warum etwas in der Welt so funktionieren könnte, wie es das tut.
Die Regeln liefern keine Gründe, weshalb etwas passiert. Sie sind nur dafür da, bestimmte Ereignisse eintreten zu lassen. Der Gebrauch einer Power ist eigentlich nichts anderes, als eine Ankündigung welche regeltechnische Folgen ein (gelungener) Würfelwurf hat. Eine Power hat ein paar Details, die es einzubinden gilt und der Kampf hat Details auf die man in seiner Beschreibung zurückgreifen kann. Alles was dir jetzt noch an Fiktionsinhalt fehlt, sollst du selbst einbringen. Denn 4E geht davon aus, dass genau das am Rollenspiel Spaß macht. Sich eine Welt vorstellen, sie zu beschreiben und sie so im Spiel zu verändern.
Wem das nicht gefällt, ok. Sowas muss nicht jedem Spaß machen. Aber das ist es was 4E als Rollenspiel liefert.
Thalamus Grondak:
--- Zitat von: Georgios am 2.09.2008 | 13:58 ---Denn 4E geht davon aus, dass genau das am Rollenspiel Spaß macht. Sich eine Welt vorstellen, sie zu beschreiben und sie so im Spiel zu verändern.
--- Ende Zitat ---
Sorry, aber siehst du das nicht etwas sehr idealistisch.
4E ist nicht so wie es ist, weil sie plötzlich entdeckt haben das Regeln das Rollenspiel stören.
4E ist so wie es ist, weil das eine Spielweise ist, von der man sich erhofft das sie gegen WoW und Konsorten anstinken kann. Nicht mehr und nicht weniger.
Joe Dizzy:
Dass WotC mit D&D Geld verdienen wollen, sehe ich nicht als relevanten Umstand für diese Diskussion an.
Selganor [n/a]:
Keine kommerzielle Firma (die von ihren Produkten leben will) wird etwas produzieren von dem sie vorher schon weiss dass sie damit Geld verlieren werden (ausser das Produkt wird als Werbung "abgeschrieben").
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