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Arcane Codex - Iluans Schicksal

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Iluan:
Ich starte einen letzten verzweifelten Versuch: "Sag mir, wo ich den Menschen finde oder ich beginne zu schreien und werde der Wache erzählen, Du würdest mich festhalten und mir weh tun. Was glaubst Du, wer dabei mehr Probleme bekommt?"
Natürlich ist es ein Bluff. Ich werde garantiert nicht riskieren, dass die Wachen auf mich aufmerksam werden und Syroxor erfährt, dass ich mich in der Stadt herumgetrieben habe. Aber ich habe den Eindruck, dass meine Lüge in meiner Verzweiflung ganz überzeugend klang.

Richtenstahl:
Ohne jegliches Triumphgefühl hetzt du durch die Gänge. Zum Glück bist du es gewöhnt, dich schnell zu bewegen, auch über längere Zeit. So bist du zwar in den heißen Sklavenbereichen, durch die du rennst, schweißüberströmt und dein Atem geht schnell, aber du streckst deine Muskeln und läufst, unbeeindruckt davon, ob die Gänge beleuchtet sind oder nicht, zügig deinem Ziel entgegen. Es ist beinahe ein befreiendes Gefühl, deinen Körper auf diese Art und Weise anzustrengen. Beinahe wie auf der Jagd.
(Auf der Jagd?)
Und du schaffst es fast, aber nur fast, deiner steigenden Panik davonzulaufen.

Der Sklave hat nach deiner geblufften Drohung ganz schnell klein beigegeben. Er hat noch einige wertvolle Augenblicke damit verschwendet, dich anzubetteln, nicht zu schreien. Doch ein ganz uncharakteristisches Knurren, das plötzlich aus dir herausgebrochen ist, hat ihn dazu gebracht, dir ganz schnell zu verraten, wo "Amun" ist. Das, so sagte er, ist der Name des Menschen, den du suchst.
Diesen Namen hat er beinahe ehrfürchtig ausgesprochen.

ALs du Amun siehst stehst du in einer sehr weitläufigen, aber unregelmäßigen und relativ niedrigen Höhle. Nur an wenigen Stellen siehst du Feuerschein, für die Menschen muss es hier sehr düster sein.
Das Dröhnen und Schaben irgendwelcher Apparaturen dröhnt dumpf zwischen den Felswänden.
Deinem wachsamen Blick fallen auch an zwei Stellen jeweils zwei Morai-Wächter in ihren Echsenleder-Panzern auf. Sie sind eher in der Mitte des Gebietes, weit weg von deinem aktuellen Standpunkt. Deiner Einschätzung nach befindest du dich aber durchaus noch im Bereich ihrer Dunkelsicht.
Du stehst auf dem Felsvorsprung, auf den der Gang mündet. Amun ist beinahe auf deiner Höhe, aber mehrere Meter entfernt, da er in einem LAufrad steckt, das auf eine, großen Holzgerüst am Boden rotiert. An der Außenseite dieses Rades klettern zwei weitere Sklaven entlang, um ihm mehr Schwung zu verleihen. Es dreht sich langsam und ächzend und drei weitere schmutzige Gestalten sind an seinem Fuße damit beschäftigt, etwas auszuladen und wegzuschleppen.
Alle sind schmutzig und schweißüberströmt und, bis auf die Lumpen um ihre Hüften, nackt.
Ein steiler aber gut ausgetretener Pfad führt auf den unebenen, zerklüfteten Boden der Höhle hinab und in die Nähe des Gerüstes.

Iluan:
Ich beobachte die Wächter einen Moment, bis ich glaube, dass alle vier in eine andere Richtung blicken, dann sprinte ich los und husche dabei, soweit möglich, von einer Deckung zur nächsten. Felsvorsprünge und seltsame Holzkonstrukte verbergen mich immer wieder vor den Blicken der Wächter, aber die meiste Zeit wäre ich für sie gut sichtbar, und so lege ich vor allem Wert auf Schnelligkeit.
Erleichtert erreiche ich den Fuß des Laufrades, ohne dass einer der Wächter Alarm schlägt. Ich presse mich für einen kurzen Augenblick gegen die massiven Holzbalken, die die Halterung des Rades darstellen, bevor ich die grobe Leiter hinaufsteige, die in sein Inneres führt.
"Hallo, Amun," sage ich, als ich mich neben dem Menschen in das Rad schwinge, und ein hysterisches Lachen steigt in meiner Kehle empor, das ich gerade noch herunterschlucken kann. Ich versuche, die Bewegungen Amuns nachzuahmen, um nicht von dem Schwung des Rades empor getragen zu werden und herunter zu fallen. Nachdem ich mich einen Moment darauf konzentriert habe, gelingt es mir, mich Amuns Tempo anzupassen - zumindest für den Moment. Obwohl ich zwischen all den muskulösen Menschen sicher keine ganz unauffällige Silhouette abgebe, hoffe ich darauf, dass die Wächter nicht allzu genau hinschauen, wenn die Arbeit in ihrem gewohnten Rhythmus vorangeht.
Endlich habe ich Gelegenheit, den Blick zu heben, und Amun ins Gesicht zu blicken.

Richtenstahl:
Die drei Arbeiter unten haben dich kommen sehen und sich stirnrunzelnd abgewendet, wenn du auch bemerkst, dass sie dich aus dem AUgenwinkel sehr genau beobachten. Sie scheinen der Meinung zu sein, dass sie sich durch "Ignorieren" am besten raushalten.
Als du in das Laufrad kletterst schaut Amun schon in deine Richtung und rückt etwas zur Seite. Da das Laufrad offenscihtlihc nur für eine Person gedacht ist, darum klettern die anderen beiden draußen entlang, wird es sehr eng. Immer wieder müsst ihr den Streben draußen, die sich nciht mitdrehen, ausweichen.
Dadurch bist du dem gestählten Körper Amuns aber auch ganz nah. Eure Flanken reiben aneinander, imemr wieder stoßt ihr euch mit den Schultern. Und dir fällt auf, dass sie hier alle stinken. Nach Schmutz und Schweiß. Mit den drei Sklaven auf engstem Raum hat das allerdings nicht mehr viel mit Amuns männlichem Geruch zu tun, wie du ihn damals bei eurem ersten Treffen erfahren hast.
Einer der beiden Kletterer hatte dich anscheinend noch nciht bemerkt, denn er erschrickt und kommt beinahe ins Fallen. Nur ein gewagtes Manöver seines Partners rettet ihn davor.
Amun spannt sich an, bis die beiden draußen wieder im Rythmus klettern und durch die Bohlen zu euch hereinstarren, dann schaut er über die Schulter zu dir und faucht dich an:
"Was soll das? Was willst du hier verdammt nochmal?"

Iluan:
"Syroxor wird mich bestrafen. Und er will die Wahrheit über etwas, das ich ihm nicht sagen will." Allein bei dem Gedanken, was da kommen wird, und was ich mir vorgenommen habe, zittert meine Stimme, und meine Knie werden so schwach, dass ich stolpere. Aber dann steigt Wut in mir auf.
"Ich will ihm ins Gesicht spucken und ihn auslachen!" knurre ich. Natürlich habe ich das nicht wirklich vor, aber es beschreibt am besten die innere Haltung, die ich mir wünsche. "Ich muss wissen, wie Du Schmerz aushältst."

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