Grobe Zeichnungen, um zu klären, wo wer ist, ist eine Sache, aber richtige Karten, um den Kampf darauf abzuwickeln... Nicht mein Ding!
Das Schöne bei SW ist, daß man KEINE RASTERFELDER braucht. - Also keine Battlemaps im eigentlichen Sinne.
Man muß nicht wie bei 4E mit Felderzählen vorgehen, sondern kann die Figuren frei bewegen und die Distanzen mit einem billigen Zollmaßband messen bzw. abschätzen.
Wenn man nur einfach eine Karte, ohne besonders akkurate Maßstabstreue und Felderrasterung, verwenden will, dann ist man mit entsprechender Pi-mal-Daumen-Änderung des Maßstabes gut beraten. - Also: Kleine Karte, 5mm entsprechen 1". Statt Figuren verwendet man Pins mit bunten Köpfen oder einfach ein Bleistiftsymbol, welches nach Bewegung radiert und am neuen Standort neu gemalt oder geschrieben wird.
Ganz ohne Karte (egal ob diese als 3D-Szenerie ausgearbeitet wurde oder als D&D-typische Battlemap oder als "Nadelspiel" auf Styroporplatte (Verpackungsrestewiederverwertung)) würde ich SW nicht zu spielen empfehlen. Dazu gehen so einige taktische Möglichkeiten völlig verloren und manche Edges und Hindrances werden entwertet.
Wie spielt sich SW denn nun ohne Battlemaps?
Ohne Battlemaps? - Solange man IRGENDEINE Visualisierung für Kampfpositionen und Umgebungen verwendet (Whiteboard, Tafel, Bleistiftskizzen) - BESTENS.
OHNE Visualisierung gibt es Probleme mit dem auf Miniaturen ausgelegten Kampfsystem.
Wo muß man Abstriche machen? Was muß man beachten?
Ich gehe mal davon aus, daß Du irgendeine Visualisierungshilfe für Kampfszenen verwenden wirst. - Ganz ohne Visualisierung gibt es noch jede Menge MEHR an Problemen.
Flächeneffekte! - Die Templates muß man entweder auf die gewünschten alternativen Maßstäbe verkleinern, oder man rechnet die 1", 2", 3" Radien in den Maßstab der Karte um (bei 5mm = 1" wären dann SBT mit 1cm Durchmesser, MBT mit 2cm Durchmesser und LBT mit 3cm Durchmesser zu verwenden - etwas schwieriger ist das recht oft verwendete Cone Template umzurechnen, doch geht das schon irgendwie. Auch Ad Hoc. Solange es für ALLE, d.h. SCs und NSCs dasselbe Template ist, gibt es kein Problem.) - Achtung! Hier fallen auch Kreaturen-Schwärme, die sich ggf. auch teilen können, darunter!
Reichweiten. - Reichweiten von Waffen, gerade wenn es um Modifikatoren geht (ist der Gegner noch in meiner Short Range, ich bin aber schon in seiner Medium Range), und Reichweiten von Powers mit Smarts oder 2xSmarts in " müssen umgerechnet werden. Auch das Verhalten bei Fehlwürfen (z.B. wenn man Granaten oder Burst-Power einsetzt) ist in " angegeben und muß umgerechnet werden.
Bewegung. - Bewegungsweite ist in " angegeben, Running Die in +1dN". Auch hier muß man umrechnen. Vor allem, wenn ein SC Fleetfooted als Edge genomen hat, damit sein Edge nicht durch "Nichtgewährung" einer fairen Positionierung und Distanzbestimmung entwertet wird und sich der Spieler unfair behandelt fühlt (was er tatsächlich zurecht fühlen würde). - Beim Bleistiftmarkieren mit 5mm = 1" wäre also die Standard-Bewegungsweite 6" = 3cm, Fleetfooted dann 4cm und Running Die bringt +1d6x5mm hinzu, Fleetfooted +1d10x5mm.
Sweep, First Strike, usw. - Diese gehen von klarer Positionierung des SCs und der betroffenen anderen Charaktere aus. First Strike wirkt NUR, wenn sich ein Gegner "adjacent", d.h. wirklich auf "Basenkontakt" heranbewegt. Das sollte eine alternative Visualisierung auch abdecken können (siehe Tips weiter unten). Sweep, oder aus W&W Whirlwind Attack sind ohne Visualisierung kaum machbar (Ein altes Problem: Schon in Midgard 1 gab es für Rundumschlag und andere positionierungskritische Manöver die Darstellung auf einem Bodenraster!)
Ganging Up. - Bei Figuren im Maßstab der üblichen Figurflats oder Zinnminiaturen (ohne überdimensional große Figurenbasen), gibt es eine natürliche Grenze für Ganging-Up. Die ist bei Nadeln auf Styropor oder Kreuzen (= PUNKTEN!) auf einer Fläche NICHT gegeben. Hier gilt es die Ausdehnung dessen, was per Nadel oder Punkt an Raum eingenommen wird, zu beachten, um nicht völlig aussichtslose Übermachtsituationen durch Ganging-Up zum Ärgernis werden zu lassen.
Tip: Wenn man mit Bleistift auf selbstgemalten oder photokopierten Karten arbeitet, jeden Charakter einen Buchstaben mit Kreis drumherum als Charaktersymbol zeichnen lassen. Bei großen, ausgreifenden Charakteren macht man den Buchstaben und den Kreis halt größer, bei kleinen eben nur den Buchstaben ohne Kreis (zeigt Small oder kleinere Charaktere an).
Noch ein Tip: Wenn man mit Bleistift markiert und die alte Position ausradiert, dann ist ein gestrichelter Kreis SHAKEN, ein durchgezogener Kreis Normal Aktionsfähig, Kreis mit einem Schrägstrich = 1 Wunde, Kreis mit zwei Schrägstrichen = 2 Wunden, Kreis mit drei Schrägstrichen = 3 Wunden, Kreis mit Kreuz ("X") = Incapacitated. Damit spart man sich das Notieren von lauter Zuständen für NSCs (und SCs) und behält mit einem Blick die taktische Lage im Überblick.
Solange man IRGENDWIE visualisiert, was gerade passiert, und solange man die Zustände der Charaktere mit einem Blick und ohne Verwaltungsaufwand überschauen kann, funktioniert SW-Kampf auch ohne Battlemap und Miniaturen.
Man beachte:
Extras Stehen, Liegen oder sind weg von der Battlemap => Extras haben durchgezogenen Kreis, gestrichelten Kreis oder ein Kreuz (und das wird dann nicht mehr wegradiert - außer die Leiche wird während des Kampfes noch weggeschleppt).
Wenn man diese BESCHLEUNIGENDE Verfahrensweise mit seiner eigenen Visualisierung des Kampfgeschehens beibehalten kann, dann bleiben Kämpfe so rasant wie bei SW üblich. - Ganz OHNE Visualisierung wird der Kampf so lahm und zäh, wie man das eben bekommt, wenn man ALLES an Informationen zu Position, Umgebung, etc. JEDEM Spieler JEDE Kampfrunde ERNEUT erzählen muß.