Nun, für mich ist es halt die Faszination eines nordischen Settings, was eben größtenteils nicht den üblichen Konventionen folgt, aber dennoch im Kern von jedem wiedererkannt wird.
Es ist außerdem eine offenes Setting, das nicht durch eine Plot-Point-Kampagne abgespult wird und danach kaum noch was zu bieten hat. Ich hab vor 37 Jahren mit D&Ds Greyhawk und Forgotten Realms anfangen, sowie darin eigene Spielwelten kreirt. So eine Art des Settings trifft immer einen wunden Punkt bei mir, insbesondere wenn ich dann noch das Thema mag (nordisch-germanisch-angelsächsisch für Hellfrost, arabisch-persisch-orientalisch für Land of Fire bzw. kommend chinesisch-japanisch-fernöstlich für Land of Water).
Dann mag ich es, dass es die Vision EINES Autoren ist, diesem aber einen nur einen Schubs in die richtige Richtung gibt. Es wird zwar Wert auf eine gewisse Sicht der Basics gelegt, aber danach haut einem keine Metaplot- oder Rollenspielpolizei auf die Finger. Es ist DEIN Spiel!
Außerdem sind Rob und Wiggy nette Typen und mittlerweile gute Freunde, die einen mit ihrem Enthusiasmus für ihre Produkte anstecken können.
HF ist nun einmal ein EDO-Setting, aber es haut einem den Tolkien nicht bei jedem zweiten Schritt in die Fresse, wie schön und erhaben etwa das Elfenvolk ist etwa. Elfen und Fey sind in der keltisch-gälischen Tradition zu sehen, mit vielen skandinavischen Einflüssen. Da sind Elfen und Feen einfach nicht nett, sondern seltsam, entrückt und eben nicht Menschen mit Reißverschluß.
Ebenso die Zwerge, die in der nordischen Tradition auch eine Art von Elfenwesen sind. Und die sind auch nicht unbedingt immer nett und zu Singerei und Trinkgelagen aufgelegt.
Die Engro wiederum sind schlicht Comic Relief. Sie sind das Fahrende Volk der Welt, das nicht unbedingt den Konventionen und Gesetzen der "Großen" folgt. Da ist auch ihre tragische Qualität, denn erst durch den Blizzard War wurden sie zu dieser Lebensweise gezwungen und erhielten ihren Ruf als Gauner und Diebe. Als sie einst im damals noch grünen Norden Rassilons lebten, waren sie die rechtschaffensten und langweiligsten Leute überhaupt.
Was jetzt die Engro-Stripperin betrifft, so weiss ich nicht was daran verstörend sein soll. Es ist ein sinnenfreudiges Volk, das einer guten Pfeife Tabak (manchmal mit etwas Kräutern oder Haschisch aufgepeppt), gutem Essen, Unterhaltung, Wein, Weib und Gesang nicht abgeneigt ist. "Liebe das Leben", ist zumeist ihre Devise. Und Sex im weitesten Sinne gehört zu jeder Kultur hinzu.
Neben Eostre, Ertha und Kenaz (als Hüter des Herdes) spielt bei ihnen Eira eine große Rolle, insbesondere ihr Aspekt der Garsemi, der Kupplerin und Konkubine.
Nebenbei haben kaum Völker Rassilons strenge Tabus gegen einvernehmlichen Sex und überhaupt die "natürlichen Dinge des Lebens" in Sicht- und Hörweite seiner Mitwesen zu erledigen. Hütten, Zelte und Planwagen bieten hier nun einmal nicht viel Möglichkeiten der "Intimsphäre".