Autor Thema: [Opus Anima] Endzeit?  (Gelesen 1653 mal)

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Offline Darkling

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[Opus Anima] Endzeit?
« am: 28.12.2008 | 11:55 »
Oft, wenn nach Endzeit gefragt wird wird auch Opus Anima genannt, aber ich hab nie so recht verstanden, warum.

Ja, im Hintergrund von Kurip-Aleph gab es eine Katastrophe, die die Welt zerrissen hat, aber das ist, da es im Setting weit in der Vergangenheit liegt, fürs Spiel ziemlich irrelevant!
Die Folgen der Katastrophe sind behoben, der Wiederaufbau bereits vollzogen und innerhalb des Settings spielen die "blinden Tage" auch keine große bzw. praktisch überhaupt keine Rolle.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Reicht "in der Vergangenheit des Settings ist mal was ganz Schlimmes passiert" bereits aus, damit ein Rollenspiel in die NDE-Ecke gehört, auch wenn dieses Schlimme im Spiel völlig(!) unbedeutend ist?
Ist Opus Anima eurer Meinung nach wirklich ein Endzeitrollenspiel und falls ja, warum?
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Offline Dom

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Re: [Opus Anima] Endzeit?
« Antwort #1 am: 28.12.2008 | 12:06 »
Die Frage ist doch: Was macht Endzeit überhaupt aus? Woran kann man Endzeit erkennen?

Für mich ist Endzeit, wenn a) eine große Katastrophe gerade passiert ist und b) die Auswirkungen spürbar sind. Meist handelt es sich dann um die Wiederentdeckung des Landes und Artefakte aus der Zeit vor der Katastrophe oder die Neuordnung der Gesellschaft.

Endzeit in OA findet man weniger in der Neuordnung der Gesellschaft, denn die ist im Setting ja bereits abgelaufen. Dagegen die Wiederentdeckung des Landes und der Artefakte aus vergangenen Zeiten kann man bei OA thematisieren. Aber zugegeben ist das wohl kein zentrales Thema.

Offline Greifenklaue

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Re: [Opus Anima] Endzeit?
« Antwort #2 am: 28.12.2008 | 12:14 »
Für die GK hat Oliver Fedtke das thematisiert.

Korrekterweise ist es eigentlicxh nur dann Apokalypse, wenn die Katastrophe (kurz) bevor steht, der Fall B) ist ja eigentlich Post-Apokalypse.

Aber trotzdem fühlt es sich häufig ähnlich an und so gesehen ist Post-Apokalypse eine Untergruppe der Apokalypse.

@OA konkret: Bisher hätte ich es eher auch nicht in Endzeit eingeordnet vom _oberflächlichen_ Lesen.

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Offline Waldviech

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Re: [Opus Anima] Endzeit?
« Antwort #3 am: 28.12.2008 | 16:17 »
Zitat
Dagegen die Wiederentdeckung des Landes und der Artefakte aus vergangenen Zeiten kann man bei OA thematisieren.
Was sich bei OA allerdings auch anders anfühlen dürfte als etwa bei Degenesis, Endland, o.a. Bei OA wäre hier wohl eher ein latent "pulpiges" Feeling angesagt, mit "zivilisierten" archäologischen Expeditionen (von rivalisierenden Universitäten), zwielichtigen Antiquitätenhändlern oder cthuluesken Nachforschungen in alten, staubigen Archiven.
Ein anderer wichtiger Punkt bei klassischer Postapokalypse ist auch, daß es im neuen, finsteren Zeitalter oft keine eigenen technischen Fortschritte gibt und viel entweder vergessen wurde oder auf altem, nicht mehr verstandenen Schrott basiert. Das ist bei OA nun absolut nicht der Fall - hier hat man die zuvor unbekannte fibritbasierte Dampftechnik erfunden und dem Post-Apo-Feeling schon vor knapp eineindhalb Jahrhunderten ein Ende gesetzt. ("Eigener Fortschritt" deswegen, da Elektrizität ja nicht mehr funktioniert und man andere Wege finden musste, als die alten auf Elektronik basierenden...)
« Letzte Änderung: 28.12.2008 | 16:19 von Waldviech »
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alexandro

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Re: [Opus Anima] Endzeit?
« Antwort #4 am: 28.12.2008 | 18:04 »
OA folgt eher der Fantasy-Tradition (große Katastrophe beendet goldenes Zeitalter), denn der Endzeit/Post-Apo - Tradition. Die Fantasy-Mythologie wird noch mit ein wenig Sci-Fi (interstellarer Krieg) und Horror (Nebel, Seelenräuber) "aufgerührt" und bildet eigentlich einen recht interessanten Mix, den man sonst kaum irgendwo findet.

Offline Waldviech

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Re: [Opus Anima] Endzeit?
« Antwort #5 am: 28.12.2008 | 18:44 »
Zitat
OA folgt eher der Fantasy-Tradition (große Katastrophe beendet goldenes Zeitalter), denn der Endzeit/Post-Apo
Gut gesagt ! (Wobei das mit dem Goldenen Zeitalter ingame ja durchaus auch anders gesehen wird....Es lebe der Kaiser !  ;D)
Dazu fehlen der Welt von OA auch sonst viele Stilelemente der Postapokalypse, wenn man die Gesunde Welt betrachtet. Falianskoog ist reichlich (über)zivilisiert; das Gesellschaftssystem hat zwar seine Macken, ist aber von einer Dystopie meilenweit entfernt; es fehlt der typische "Alles-Kaputt-Flair"; mit 700 Millionen Leuten allein in Falianskoog ist Kuri-Aleph recht stark bevölkert; wandert man nicht gerade irgendwo in Meda-Kabba durch die Wüste, in Westend durch die vereiste Steppe oder in Schemenheim durch den Sumpf, spielt das Thema "Brutale Natur & Kampf um´s nachte Überleben" keine große Rolle....und selbst das geht mehr in Richtung "Quatermain" oder Karl May als in Richtung "Mad Max im Wasteland", was ein gewaltiger stilistischer Unterschied ist.
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