Das Tanelorn spielt > [SR] Into the Shadows

[Episode III - a] Im Labor

(1/2) > >>

der.hobbit:
Doc Marley ist reichlich überrascht, als ihm eine Connection die Adresse nennt: Das ist doch der Block, der NightinGaleCorp gehört, dem führenden Medizinforschungskonzern? Aber er findet sich wie abgesprochen um 9 Uhr Abends dort ein. Er muss einige Zeit vor dem unbesetzten Pförtnerhäuschen warten, bis eine Seitentür geöffnet wird.
Ein dürrer Mann, selbst kaum größer gewachsen als der Doc, späht sichtlich nervös hinaus. Marley geht auf ihn zu, der Mann schlägt vor Schreck fast die Türe wieder zu, besinnt sich dann eines Besseren und fragt so leise, dass der Doc in kaum versteht:
"Sind Sie Marley?"
Der Doc nickt lässig, und folgt dem ihn eilig hineinwinkenden Männlein. Der führt ihn durch einige Korridore, während er ihm eine Karte aushändigt:
"Die Karte ist für Gastforscher freigeschaltet. Damit kommen sie zu üblichen Zeiten hier herein. Sie ist auf zwei Tage befristet, also morgen und übermorgen geht. Wenn sie bei der Pforte reingehen, gleich rechts in das erste Gebäude. Dann kommen sie da rein" - er deutet auf eine Türe in einem Quergang - und hier ist ihr Labor. Sie brauchen die Karte an jeder Tür, einfach vor den Scanner halten. So!" Er demonstriert es kurz, die Tür zum Labor öffnet sich und ein breites Grinsen zeichnet sich auf seinem Gesicht ab: Trotz der Dunkelheit kann er einige Gerätschaften erkennen, die er nur von Hochglanzmagazinen kennt - Hochglanzmagazine, die teurer sind als einige der Geräte in seiner eigenen Praxis.
Das wird ein Spaß, hier zu arbeiten.
"Ich bringe sie wieder raus" sagt der dürre Mann, und entreißt Marley den Blick auf das Labor indem er die Türe schließt. "Sie haben nur morgen und übermorgen. Und wir haben uns nie gesehen. Sie kennen mich nicht. Ich werde sie nicht begrüßen, wenn wir uns begegnen. Sie mich auch nicht. Genau." Bereits wieder auf der Straße meint er noch, kurz bevor er wieder im Gebäude verschwindet: "Ihr Name ist übrigens Ibrahim Schlotendyke" Schon klackt die Türe ins Schloss, und Marley freut sich auf den nächsten Tag.

ChristophDolge:
Wieder zurück in seiner Praxis beginnt der Doc umgehend damit, Pläne zu schmieden, welche Untersuchungen ihn am weitesten voranbringen dürften. Da sein aktueller Verdacht auf Nanoroboter oder eine ähnliche Cybertechnologie fällt, versucht er möglichst "out-of-the-box" zu denken und plant keine Routine-Untersuchung sondern eher einen möglichst breiten Scan nach Auffälligkeiten, die man mit gängigen medizinischen Methoden übersehen würde: Er geht davon aus, dass Naniten keine nachweisbare Fremd-DNA in den Organismus bringen, weiterhin dürften sie nicht wie normale Erreger kultivierbar sein - eventuell schalten sie sich außerhalb des Organismus wieder aus.
Am wichtigsten erscheint ihm also eine mikroskopische Untersuchung sowie die Suche nach auffälligen Metallbestandteilen.

Dann schmiert er noch einen letzten Satz in sein Notizbuch:

>>Die Immunsuppressiva könnten dazu gedient haben, die Naniten zu verschleiern - organische Bestandteile? Nachforschung in Richtung Nano-Bioware!<<

Dann klappt er das kleine Büchlein zu und legt es unter sein Kopfkissen. Er überlegt kurz, ob er noch eine Trideo-Doku über aktuelle Entwicklungen in dem Bereich schauen sollte, aber dafür ist er einfach zu müde. Also legt er sich locker hin und beginnt sich halb meditativ den Charakter des Ibrahim Schlotendyke auszufüllen.

Schließlich deckt er sich mit seiner rot-gold-grünen Decke zu und lässt seine Anlage noch ein wenig Marley spielen. Bob Marley. Ehe der erste Song vorbei ist, schläft er schon. Morgen wird ein anstrengender Tag.

ChristophDolge:
Am nächsten Morgen spült der Zwerg sich die Müdigkeit mit einer kalten Dusche aus den Augen. Während er ein karges Frühstück in sich reinschaufelt - er fastet im Augenblick, um einen klaren Kopf zu bekommen - sucht er online nach Informationen zu Naniten. Neue Entwicklungen im Bereich Bioware und vor allem auch kombiniert nach Nano-Bioware.

// Da ich kaum Kenntnisse im online Bereich habe, wird das ganze  recht oberflächlich verlaufen. Trotzdem einfach mal schauen.

der.hobbit:
Du findest einige grundlegende Informationen, aber auch sehr viel Sci-Fi-Wünsche. Da gibt es Verrückte, die behaupten, dass man mit Naniten ganz leicht natürliche Muskeln auf ein Vielfaches der Leistung von Kunstmuskeln bringen könnte, dass Neuroaktivatoren jeden Reflexbooster in den Schatten stellten, dass Reparaturbots selbst tötliche Verletzungen in Sekunden zunähten ...

Du schüttelst deinen Kopf. Wenn das so wäre, dann wäre das Leben in den Schatten schon viel angenehmer. Oder unangenehmer.

So wie es aussieht sind die ungelösten Kernprobleme bei Nanobots die Vermehrung, die Versorgung und die Koordinierung. Versorgung ist schon ganz gut möglich, meist ziehen sie die nötige Energie aus dem umliegenden Gewebe. Die Koordinierung ist anscheinend nur für ganz einfache Aufgaben möglich, die mittels einfachster Regeln realisiert werden können. Ungelöst dagegen ist die Vermehrung, denn Nanobots müssen bisher einzeln hergestellt werden, was bei einem durchschnittlichen Bedarf von mehreren Hunderttausend pro Person schlichtweg nicht profitabel machbar ist.

ChristophDolge:
Hmm... dann habe ich mich vermutlich getäuscht. Aber das macht die Sache nur bedingt einfacher - wahrscheinlich muss ich doch das ganze Programm durchziehen. Wenn jemand tatsächlich einen Anschlag mit Naniten durchgezogen hätte, hätten mir meine Kenntnisse nur wenig genützt. Hoffentlich haben sie auch Möglichkeiten, nach erwachten Mikroben zu suchen.

Mit diesen Gedanken - immer wieder in leicht veränderter Version durchgespielt - im Kopf packt der Doc die wenigen Sachen, die er mitnehmen möchte, zusammen. Für den Notfall packt er fünf Narcojects ein, hofft aber, sie nicht einsetzen zu müssen. Dann duscht er sich noch einmal gründlich und schrubbt Haarschuppen und ähnliches komplett aus. An dem Automaten an der Ecke holt er sich ein paar einfache Arbeitsklamotten - die sind wenigstes steril und nicht zurückzuverfolgen - schlüpft in einer U-Bahn-Toilette hinein und verstaut seine restlichen privaten Sachen in einem kleinen Schließfach.

So vorbereitet macht er sich auf den Weg ins Labor.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln